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Krisen sind keine schöne Sache. Doch sie sind auch ein Moment der Besinnung. Eine Chance zu hinterfragen, warum es so weit gekommen ist. Das gilt auch für die Medien – und gerade für uns Journalisten. Erst jetzt – und damit viel zu spät – wacht mancher Berufsstandskollege auf und wundert sich ob des Sturms, der ihn umtost.

Da gibt es jene, die versuchen, sich neu zu orientieren. Und andere, die sich weiterhin beständig dem Sturm entgegenstellen. Letztere sind die, die scheitern werden. Denn die Welt dreht sich nun mal weiter und Fortschritt ließ sich immer nur temporär aufhalten. Meist waren selbst dafür Mittel nötig, die das Zerschlagen von Körperteilen oder ähnlich unappetitliche Handlungen beinhalteten – und somit in der westlichen Welt nur noch gedämpfte Popularität genießen.

Die Haltung vieler Journalisten hat Harald Staun in einem sehr lesenswerten Stück in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ beschrieben:
„Die Erkenntnis, dass die Zukunft des Journalismus im Internet liegt, ist nicht besonders originell, und trotzdem finden sich noch immer Kollegen, die all jene für Ketzer halten, die sich auf diese Zukunft einstellen – als handle es sich um eine Frage des persönlichen Geschmacks.“

Seine Kollegen demonstrierten ihre Internet-Kompetenz leider damit, dass sie das Stück online nicht freischalteten, obwohl es dort sicherlich ordentlich diskutiert werden würde.

***Nachtrag: Das stimmt nicht, der Artikel ist hier online. Nur die Suche von FAZ.net endet auf einem kostenpflichtigen Artikel.***

„Ich habe ja nichts dagegen, für online zuschreiben“, sagt denn mancher Kollege. Allein: Unserem Beruf wird künftig mehr abgefordert, als die alte Tätigkeit einfach in ein anderes Redaktionssystem zu verlagern. Wer heute Journalist ist – und nicht gerade in baldiger Zeit gen Rente manövriert – steht vor der größten Herausforderung, die unser Beruf vielleicht jemals gesehen hat. Früher war alles ganz einfach. Der Journalist an sich hatte einen begrenzten Kanon an Quellen, aus denen er schöpfte. Selbst das Feld jener, zu denen er noch keinen Kontakt hatte, die aber interessant zu sein schienen, war überschaubar.

Ebenso klar abgesteckt waren die Zeiten und Orte in denen seine journalistischen Werke veröffentlicht wurden. Und abgesehen von den wichtigsten Meldungen gab es auch ein gewisses Laissez-faire in Sachen Aktualität: „Das nehmen wir dann morgen mit“, war ein üblicher Satz in den Redaktionen, die damals noch mit dem Anhang „Stuben“ versehen wurden.

Das war 1995, als ich beim Handelsblatt anfing, noch so ungefähr das Weltbild. Und das ist nicht böse gemeint: Es war überall so und es war gut. Damals interessierten Indien und China eher am Rande, BRIC war noch das falsch geschriebene, englische Wort für Ziegel – und Anglizismen waren grundsätzlich zu vermeiden.

Es ist verständlich, dass sich mancher Kollege entwurzelt fühlt in diesen Tagen. Nichts scheint mehr so zu sein, wie es damals war. Und nicht mal dem eigenen Arbeitgeber scheint man vertrauen zu können, brachiales Vorgehen des Managements gegenüber Redaktionen sind nicht Ausnahme, sondern Regel geworden. Und um es klar zu sagen: So springt man nicht mit Menschen um.

Doch es ist auch absehbar: Mit der bisherigen Arbeitsweise kommen wir Journalisten nicht weiter. Die Welt hat sich geändert – und wir uns nicht genügend mit. An anderer Stelle habe ich schon einmal geschrieben: Wären wir Besitzer einer Autowerkstatt und käme ein neues Modell auf unseren Hof gerollt zur ersten Inspektion, wir würden antworten: „Nääää, dat iss ja der neue… Dat kann ich nich. Da müsst ich ja lernen, wie der funktioniert. Dat könnse nit von mir erwarten, isch bin schon viazich!“

Da ist zum einen das Thema Personalisierung. Wir selbst haben die Menschen daran gewöhnt, andere Menschen interessant zu finden und ihnen zu vertrauen. Eine alte Journalistenweisheit lautet: „Nichts interessiert den Menschen mehr als Menschen.“

Doch erst in den vergangenen zehn Jahren haben wir dies mit Vehemenz umgesetzt. Personalisierung siegte, egal in welchem Bereich. Stars und Sternchen wurden ebenso portraitiert, wie Manager und Sportler. Als wir gemerkt haben, dass der Kreis der Interessanten zu eng wurde, schwenkten wir um auf „normale“ Menschen. So entstanden Karriere-Geschichten von Mittzwanzigern und Reality-TV-Shows, in denen scheinbar jeder zum Pop-Star, Model oder Sterne-Koch werden kann. Jeder Artikel, jeder TV-Beitrag strotzt nur so vor Humankapital, ganze Radiosender bestehen nur noch aus Musik, unterbrochen von Straßenbefragungen.

Nur einer hat sich nicht personalisiert. Der Journalist. Abgesehen von jenen, die vor der Kamera stehen oder vor einem Mikro sitzen – die exponieren sich zwangsweise. Der Rest hält sich zurück. Vor allem im Print-Bereich. Das Abbild des eigenen Gesichtes in der Zeitung gilt als eitles Pfui-Bah, als Nachvornedrängen von Selbstdarstellern.

„Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“, ist eine alte Volksweisheit. In der Medienwelt findet sie nicht nur aus Ego-Marketing-Gründen neue Anwendung. Denn wenn wir all das glauben, was wir den Menschen in den vergangenen zehn Jahren erzählt haben, warum sollten sie den anonymen und sich ständig wandelnden Medienmarken Glauben schenken – wenn sie überall sonst doch Menschen vertrauen sollen?

Und noch etwas müssen wir erkennen. Wir haben das gleiche Problem wie die meisten Lehrer in diesen Tagen. Am Sonntag erzählte der 12-jährige Sohn eines Freundes, wie er auf die Drohung eines Lehrers mit Zwangsmaßnahmen reagiert: „Ich hab ein Gesetz ausgedruckt und ihm gesagt, dass er das gar nicht darf.“ Vielleicht war meine münsterländliche Jugend ja ein wenig anders: Aber wir hätten das mit 12 weder gewagt noch gekonnt noch gewusst, wo wie solch ein Gesetz finden.

Lehrer leiden massiv darunter, dass ihre Schüler sie nicht mehr ernst nehmen. Weil sie in wichtigen Teilbereichen des Lebens ihrer Schutzbefohlenen gar nicht wissen, was die dort tun. Es geht hier nicht mehr – wie in alle den Jahrzehnten zuvor – um Geschmacksfragen oder Jugend-Slang, sondern um Wissen und Kommunikationstechniken. Die meisten Schüler haben das Gefühl, ihren Lehrern weit überlegen zu sein. Und manchmal ist das nicht ganz falsch. Wer aber andere Menschen führen will, der muss ihnen voraus sein. Ansonsten bleiben ihm nur die Androhung von Zwangsmaßnahmen.

Genauso wie Lehrer sollen auch Journalisten den Menschen die Welt einordnen, ihnen erzählen warum was passiert. Doch jemand, der das Leben erklären will, der muss im Leben stehen. Und das tun viele Journalisten nicht mehr.

Sie weigern sich mit verwunderlicher Vehemenz, überhaupt nur einen Blick zu werfen in die neuen Wege der Kommunikation. Sie melden sich nicht mal unter falschem Namen bei StudiVZ, Facebook, Myspace oder Twitter an. Natürlich kann man der Meinung sein, all diese Dienste seien nur vorübergehende Mode. Doch selbst dann gehört es doch zu den journalistischen Pflichten, sich anzuschauen, was den Zeitgeist gerade umtreibt. Behauptet nicht jede Journalistenschule, „Neugier“ sei eine Berufstugend?

Natürlich sind all die Online-Angebote mehr als nur ein zeitlicher Trend. Vielleicht werden Facebook & Co. in ein paar Jahren abgelöst durch andere Dienste. Doch die Verschiebung in der Kommunikation wird bleiben. Und damit stehen viele Journalisten vor ihren möglichen Lesern wie Menschen, die sich nach Erfindung des Telefons weigern, dieses zu benutzen, weil es das Leben so hektisch mache – Briefe würden auch reichen.

In diesen Tagen, Wochen, Monaten aber beginnen junge Menschen ihre berufliche Karriere, die so selbstverständlich über Social Networks, Blogs und Kurznachrichtendienste kommunizieren wie unsereins einst mit dem Telefon. Wie sollen wir ihnen die Welt einordnen, wenn wir uns in einer ganz anderen Galaxie bewegen?

Noch dazu brauchen wir ihre Hilfe. Denn wie sollten immer kleiner werdende Redaktionen eine immer komplizierter werdende Welt einordnen – noch dazu immer schneller? Wir Journalisten müssen erkennen: Jeder Mensch ist Experte in irgendetwas. Gelingt es uns, gemeinsam mit diesen Experten zu recherchieren, wird unsere Arbeit besser werden, als je zuvor. Nur: Dafür müssen wir deren Kommunikationswege nutzen.

Und: Mit jedem Tag wird diese Schere zwischen der Welt für den Großteil der Menschen und jener, in der Journalisten leben größer. Der journalistische Nachwuchs – und das ist eine erschreckende Erkenntnis – schließt sie nicht. Gerade bei jüngeren Kollegen ist die Abwehrhaltung gegenüber einer neuen Arbeitsweise besonders drastisch. Fast scheint es, sie hätten ein nostalgisches Heldenbild des Journalismus vor Augen, als sei ihr Traum, einmal mit einer Meldung in die Druckerei zu stürzen um persönlich mit der Hand die Druckpresse anzuhalten.

Und so sind viele Berufsstandskollegen, egal welchen Alters, wie Satelliten, die sich aus dem Orbit entfernen, die Welt auf ihren Bildern wird immer kleiner, ihr Signal schwächer – bis es verstummt.

Stirbt damit der Journalismus? Nein. Aber er wird zur Billigware. Die großen Medienhäuser werden ihre Angebote zusammenlegen und runterschrumpfen bis sie ein Niveau erreicht haben, das sich noch irgendwie über Werbung finanzieren lässt. Denn bezahlen mag ja heute schon kaum jemand für die Inhalte.

Diese neuen Redaktionen werden aufklauben, was ihnen die Nachrichtenagenturen liefern und es so zurechtstutzen, dass es in den gering bemessenen Redaktionsplatz neben Anzeigen und Werbespots passt. Uniformität siegt. Für ihre Leser, Zuschauer, Zuhörer werden diese Dienste die Informationsgrundversorgung bilden. Und den Rest? Den werden sich sich bei den wenigen Spezialisten holen, die sich als hochspezialisierte Kleinsteinheiten wunderbar ernähren können, zu finden sein werden sie vor allem im Internet. Allein: Es werden nicht viele sein.

Dieses Ineinanderfallen der medialen Meinungsvielfalt ist weder wünschenswert noch zuträglich für die Gesellschaft. Doch es droht traurige Realität zu werden. Wollen wir es verhindern, reicht es nicht, allein die Schuld auf Verlagsmanager, Werbekunden und das böse Internet zu schieben. Wir Journalisten haben uns nicht mal ansatzweise ausreichend an die neue Zeit angepasst. Soll unser Berufsstand weiterhin eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen, müssen viele, viele Kollegen eine geistige 180-Grad-Wende vollführend. Leicht wird das nicht. Und die Hoffnung, dass dies tatsächlich passiert ist leider gering.


Kommentare


ralf schwartz, mediaclinique 2. Dezember 2008 um 12:03

Alles vollkommen richtig, Thomas.
Aber ich sehe auch immer stärker die Verleger (gut, die gibt es nicht mehr wirklich), die Verlags-CEOs und -Manager in der Pflicht, sich zu entwickeln.
Es ist enttäuschend, was diese Millionäre gerade jetzt und in den letzten Jahren versaubeutelt haben.
Siehe auch:
\“HuffPo: 100 Millionen! Print: Sterbender Schwan!
Die Huffington Post ist nun 100 Millionen wert, dem deutschen Blog/Journalismus aber keine Zeile. Zu groß ist der Neid und zu gewaltig der Vorsprung, oder? …\“
http://ralfschwartz.typepad.com/mc/2008/12/huffpo-100-millionen.html

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Matze 2. Dezember 2008 um 12:05

Ich mag online, ich mag kleine Bildergalierien, wie bei vielen Spiegel-Online-Artikeln, ich mag dazu die Online-Videos und sich dann noch getraut wird, auf Quellen zu verlinken, super.

Und ich mag recherchierte Geschichte, von Vor-Ort.

Allerdings kostet das und wer finanziert das?

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teresa 2. Dezember 2008 um 12:13

eine sehr starke, treffende analyse. wenn sie nur in ein paar verlagshäusern und redaktionen gelesen wird, sich nur ein bißchen mehr mut einstellt, das netz in die arme zu schließen und nicht als feind zu betrachten, seine möglichkeiten zu nutzen, könnte vielleicht auch die ein oder andere sorge mit mehr optimismus angegangen werden. woher kommt diese angst vorm netz? warum sollte onlinejournalismus weniger qualitätsvoll sein – können im netz doch die gleichen worte stehen und sich viel besser in einen weiteren kontext betten. das beispiel des schülers, der den respekt vor dem lehrer verliert sollte für journalisten sehr anschaulich sein. jeder leser, ist ein potentieller netzleser und wird sich früher oder später wundern, warum dem journalist die staubige kammer lieber ist, als eine weite spielwiese.

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Jan 2. Dezember 2008 um 12:31

Was aus meiner Sicht derzeit fehlt, sind Vorbilder, denen man nacheifern kann. Viele Menschen (auch Journalisten) haben leider nicht die Phantasie, einige Monate oder Jahre in die Zukunft zu denken und auf ein dort liegendes Ziel hinzuarbeiten. Stattdessen möchten sie etwas, das heute gut funktioniert und das dann nachahmen. Die Zukunft des Journalismus ist derzeit nebulös. Und nicht jeder findet das spannend und faszinierend, viele finden das eher beängstigend und einschüchternd. Die Rolle des Journalisten ist nicht mehr klar, tragfähige Einnahmemodelle sind noch nicht gefunden, alte brechen weg.

Allerdings muss ich auch sagen: Es erschreckt mich immer wieder, wie konsequent selbst von jungen Journalisten das Internet ignoriert wird, anstatt es als Chance zu begreifen, als freies Feld, als Acker, als weißes Blatt, als… Ach, das hat ja doch keinen Sinn.

In einigen Jahren, wenn es erfolgreiche Vorbilder und Geschäftsmodelle gibt, wird sich das wandeln. Bis dahin gibt es eben eine Online-Avantgarde. Die wurde bereits die vergangenen zehn Jahre mit Hohn und Spott überzogen. Und einige Jahre wird es wohl noch so bleiben.

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Jan Manz 2. Dezember 2008 um 12:33

Stimme dem Meisten vollkommen zu. Spannend wäre in diesem Zusammenhang die Antwort des Autors, welcher Berufs-Spezies er wohl das \“schnellere Lernen\“ bescheinigt: Werden zunächst die Journalisten aufwachen, oder die Berufsgruppe der \“anderen Berufskommunikatoren\“, sprich PR-ler? Womit übrigens NICHT (zwningend) die bereits viel zitierten Tanja-Anjas gemeint sind…
Also, Herr Knüwer, Butter bei de Fische: Wer bewegt sich schneller?

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Matthias Morr 2. Dezember 2008 um 12:41

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

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Katja 2. Dezember 2008 um 12:41

Das Beharrungsvermögen ist groß und der Veränderungswille klein. So ist der Mensch, machen wir uns nichts vor. Journalisten sind auch nur Menschen, auch wenn sie manchmal von sich meinen, was Besseres zu sein.

Als ich klein war, da gab es noch diesen Beruf:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schriftsetzer

der Vater von einer Freundin übte ihn in einer örtlichen Druckerei aus. Jahrelang hat er uns erzählt, dass seine Tätigkeit langsam ausstirbt. Geändert hat er nichts. Nichts dazu gelernt, obwohl er wusste, dass der Setzkasten ersetzt würde. Mit EDV konnte er nichts anfangen.

Eines Tages hielt er sich damit über Wasser, Schuhe zu reparieren und Schlüsselanhänger zu verkaufen:

http://www.misterminit.de/

… wahrscheinlich hat das Konzept auch deshalb einen Siegeszug angetreten, weil es noch andere Schriftsetzer gab, die sich der Veränderung nicht stellen wollten…

und um bei dem Auto-Beispiel zu bleiben: Die meisten Journalisten bauen immer noch Kutschen, obwohl das Autombil längst erfunden ist.

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Thomas Knüwer 2. Dezember 2008 um 13:10

@Jan Manz: Ich sehe derzeit einige PR-Leute und einige freie Journalisten da auf Augenhöhe.

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Case 2. Dezember 2008 um 13:41

Thomas – selten war ich mit dir so einer Meinung. Du hast ja so Recht – leider…

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PickiHH 2. Dezember 2008 um 14:02

>> Wer aber andere Menschen führen will, der muss ihnen voraus sein.

Das sehe ich auf fachlicher Ebene nicht so. Eine gute Führungskraft zeichnet sich doch vor allem dadurch aus, das sie ihr Team auch an sich selbst vorbei erfolgreich machen kann. Ein \“Voraus sein\“ sollte man daher nur mit Weitsichtigkeit definieren, nicht unbedingt mit fachlicher Kompetenz und selber machen können/wissen. Oder?

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Claudia Sommer 2. Dezember 2008 um 14:07

Lieber Thomas,

schöner und treffender hätte man es nicht schreiben können, auch wenn es traurig ist und mag mich voll und ganz @Matthias Morr \“Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.\“

LG C

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Lukas 2. Dezember 2008 um 14:10

Wie Du schon ansprichst: Das \“Problem\“ sind nicht die alten Journalisten allein, es sind auch (oder vor allem?) die jungen Nachwuchsjournalisten, die immer noch unbedingt zur Zeitung wollen (dann natürlich am liebsten nur FAZ und Süddeutsche) oder zu \“Monitor\“ oder WDR5. Ich habe Was-mit-Medien-machen-Woller getroffen, die mit 17 selbstverständlich via StudiVZ und SMS kommunizieren, denen aber schon twitter nicht mal einen Blick wert ist. Da wachsen gerade – um bei den schönen Bildern zu bleiben – Hufschmiede heran, für die es nicht mehr genug Pferde gibt. Und denen die Grundeigenschaft jedes Journalisten irgendwie fehlt: Neugier.

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Matze 2. Dezember 2008 um 15:10

Ja, das mag ja alles sein, dass sie das ignorieren und man kann vielen diese Ignoranz vorwerfen.

AAAAber, in meinem Alltag als freier Journalist brauche ich ca einen Tag um den Artikel zu schreiben, das Video zu schneiden, die Fotos auszuwählen – und: Wer zahlt das?

Als Student geht das, da läuft das als Hobby, aber eine Familie ernähren kann ich damit nicht.

Es ist irgendwie ein Teufelskreis: Internet, Video etc ignorieren, weil es viel Zeit kostet, die nicht vergütet wird und unter anderem dadurch verliert man Leser, die aber gerne multimedial was hätten und das ist wiederrum weniger Einnahmen …

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Reaktionär aber fair 2. Dezember 2008 um 15:22

Ich sehe es zwar auch so, dass sich wesentliche Teile ins Internet verlagern werden (und auch sollen), aber trotzdem gibts es einen Informationsmarkt, der nicht so schnell Veränderungen ausgesetzt ist, wie es bei Pressemeldungen der Fall ist (Beispiel Rezensionen von Theaterstücken), und man muss keine Bereiche künstlich ins Netz zerren, bei denen die Leser gern noch mit dem angefeuchteten Daumen die Seiten umblättern wollen.

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pjebsen 2. Dezember 2008 um 15:52

@TK: Eine sehr lesenswerte und stimmige Analyse!

Allerdings erlebe ich in meinem Berufsalltag eine andere Art von Nachwuchsjournalisten, als sie in deinem Artikel beschrieben wird. Da sie mit den mittlerweile nicht mehr ganz so \“neuen Medien\“ aufgewachsen sind, nutzen sie diese privat und beruflich völlig selbstverständllich.

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spätburgunder 2. Dezember 2008 um 16:11

@Thomas – voll d\’accord.

@Lukas: Ja, das ist ein weiteres Problem. Es ist nur vordergründig ein Altersproblem, es ist Einstellungssache.

Aber insgesamt: Ich glaube, die Medien bewegen sich (und sei es, weil die PRler ihnen voraus sind); siehe die BBC, siehe – wenngleich nur in Teilen – die WAZ-Gruppe. Ob die Richtung immer stimmt?

Ich vermisse tatsächlich Lokales, gut recherchiert, gut geschrieben, gut zugänglich.

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ring2 2. Dezember 2008 um 16:44

Es wär wirklich traumhaft schön, wenn gute tweets als Autorenstücke verstanden würden.

Ansonsten möchte ich ergänzen, dass natürlich auch die Vertretung der Journalisten an der künstlichen Trennung von online und Print nicht ganz unschuldig ist, solange das hier gilt:
»Richtige Könner würden doch nie vom stern zu stern.de gehen. Da hätten sie doch viel schlechtere Bedingungen«.

sprach Achim Diekmann, Betriebsrat bei G+J ggü Zapp
http://www.ringfahndung.de/archives/tarifdilemma-bei-verlagen

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Ugugu 2. Dezember 2008 um 17:21

Gehe mit vielem einig, nur beim Thema Personalisierung bin ich mir nicht ganz sicher ob sich das zwingend weiter in diese Richtung entwickelt muss/wird. Sicher, ein paar «Kasparköppe» schaden einer Zeitung kaum, aber, und hier kann ich nur von meinem eigenen Leseverhalten ausgehen, nach der Lektüre des Dossiers «Wo ist das Geld geblieben» (Zeit vom 27. November, online leider nicht verfügbar), dachte ich: Wow, da hat mir jetzt aber mal jemand fein die Welt erklärt. Den Artikel hebe ich übrigens auf, um ihn anlässlich der nächsten Finanzkrise wieder hervorzukramen. Allerdings könnte ich jetzt aus dem Gedächtnis den Autor nicht nennen – und ehrlich gesagt, interessiert es mich auch zweitrangig. (Dürfte aber einer der Gründe sein, weshalb ich mein Abo nun doch noch um ein weiteres Jahr verlängere – mein Tribut an das untergehende Holzmediengeschäft quasi). Oder anders gefragt: Ist das nicht vielleicht eher ein Journalistenreflex, das mit dem auf den Namen eines hervorragenden Konkurrenten schielen?

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PhilipS 2. Dezember 2008 um 17:29

Ich fänds schön wenn Blogs und Tweets allgemein eine größere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren könnten. Warum neigen Jungjournalisten zu den großen alten Blättern? Weil alles andere hierzulande viel zu klein ist.
Ich rede nicht von unbedeutend aber im Vergleich sind zum Beispiel Blogs noch relativ unbeachtet, teilweise sogar belächelt.
Größtenteils durch das Machtgehabe der jetzt kränkelnden Print-Medien.
Also entweder ändern sich die Journalisten jetzt freiwillig oder später zwangsweise.

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Patrick 2. Dezember 2008 um 19:29

Schwierig, schwierig.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
Es gibt die alten Hasen, für die \“das Internet\“ nur ein Stück Verfall von angeblichen Werten ist. Diejenigen, die sich selbst voller Eitelkeit für den Maßstab aller Dinge halten. Die es für umwürdig halten, dass man sich im Web tatsächlich mal an die Ansprüche der Leser anpassen muss. Und die es auch noch wagen, das schön zusammengestrickte Stück in den Kommentaren zu verreissen.
Es gibt die Volontärs-Kurse, die ganz ohne Bezug zum Internet auskommen wollen.
Es gibt die jungen, die unbedingt zu den großen Playern wollen und glauben, Journalismus wäre, eine Kolumne in der Woche abzuliefern
Es gibt aber auch diejenigen, die in beiden Welten (so man denn differenzieren möchte) zurechtkommen.
Aber es gibt auch Qualitätsprobleme im Web (Falschmeldungen, Infohäppchen aus Bequemlichkeit) , Finanzierungsprobleme im Web und vor allem Finanzierungsprobleme für Qualität im Web (selbst wenn man Qualität allgemein mit \“Aufwand\“ definiert).
Es gibt auch eine zu ausgeprägte Technik-Euphorie.

Ich denke aber, dass zahlreiche Kollegen auf der Strecke bleiben werden. Vor allem Freie und eben die alten Hasen.

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Arnulf 2. Dezember 2008 um 19:33

Dass gestandene Redakteure lieber für den \“Stern\“ als für \“stern.de\“ arbeiten, dass junge Journalisten lieber zur \“SZ\“ als zu \“sueddeutsche.de\“ gehen, hängt doch nicht primär mit dem Medium (gedruckt oder digital) zusammen, sondern mit den Arbeitsbedingungen. Solange es in Deutschland kaum qualitativ hochwertigen Journalismus im Netz gibt (weil kein Geld und keine Zeit für Recherche da ist), ist das Feld für viele unattraktiv. Solange ein Redakteur beim \“Stern\“ viele Wochen Zeit für eine Geschichte und für Recherche vor Ort habe, während er bei \“stern.de\“ zig Geschichte am Tag produzieren muss, bleibt für viele Print attraktiver. Dass ist genauso wie früher, wo auch jeder in die Politik- und niemand in die Nachrichtenredaktion wollte.

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freelancer 2. Dezember 2008 um 21:53

Internet ist für Freie doch schon lange Realität.
Dass sich die Edelfedern immer noch weigern dazu zu lernen will ich mal als Chance für jene begreifen, die sich schon immer nach dem nächsten Auftrag drehen mussten. Sei es beim Schreiben für Plattformen, Recherchieren in Datenbanken, Artikeln, Foren etc. – viele sind drin. Für eigene Projekte im Netz allerdings bedarf es eines Eigenkapitals über das viele nicht verfügen. Es gibt zu wenig Risikokapitalgeber, die bereit sind hier zu investieren. Bei Banken ist das Netz als Investitionsraum nämlich tatsächlich noch nicht angekommen. Spätburgunder schrieb, es gäbe zu wenig Lokales im WWW. Ich sage es gibt neben den Journalisten, und es ist bei vielen schon angekommen, das will ich noch einmal wiederholen, zu viele, die Internet noch nicht als Markt für die Verdienste der Zukunft begriffen haben.

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stefan niggemeier 2. Dezember 2008 um 22:11

Seine Kollegen demonstrierten ihre Internet-Kompetenz leider damit, dass sie das Stück online nicht freischalteten, obwohl es dort sicherlich ordentlich diskutiert werden würde.

Haralds Artikel ist schon seit Samstag online:
http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E2A205288C153467A9FA3D834FB9D7047~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ich weiß allerdings nicht, was das nun wiederum über Deine Internetkompetenz aussagt 😉

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Detlef Borchers 2. Dezember 2008 um 22:21

@freelancer: richtig. Und ich finde als Freier die Möglichkeiten, für Online-Publikationen zu schreiben, um Klassen besser als früher. Laut Auskunft der VG Wort gibt es 5000 gemeldete Journalisten, die hauptsächlich \“ins Internet\“ schreiben. Man kann wunderbar vom Feedback der Leser leben, weil sich so immer neue und spannende Artikel ergeben. Persönlicher Disclaimer: Obwohl ich über 50 bin, ist der Netzwerk-Journalismus das beste, was mir passieren konnte. Allergisch reagiere ich nur auf den Mist, wenn vom \“Online-Journalismus\“ die Rede ist.

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derdemeseldiemöhrevorhält 2. Dezember 2008 um 23:12

Lieber Herr Knüwer,
den entscheidenden Punkt haben Sie übersehen: Würden die Chefredakteure ihre eigenen Webseiten ernst nehmen und das auch deutlich machen (nicht nur mit Lippenbekenntnissen, sondern tatsächlich), Tag für Tag, würde die Redaktion mit ihren karrierebewussten Redakteuren ihnen von ganz alleine folgen. Das tun die Chefredakteure aber nicht.
Sie sind es aber, die den Takt – und den Stellenwert des Internets in der Redaktion – vorgeben.
Würde Bloggen oder andere Internet-Aktivitäten die Journalisten-Karriere befördern – was meinen Sie wie schnell sich alle Printredakteure (auch die über 40 Jahre) online tummeln würden?
Nehmen Sie nur mal Ihren eigenen Chefredakteur Bernd Ziesemer, der seinen Blog so ernst nimmt, dass sein letzter Beitrag vom 27.August datiert. Das ist nun drei Monate her – und trotzdem steht sein letzter Blogeintrag ganz oben. Erbramungslos und monatelang.
Oder: Sehen Sie auf www.handelsblatt.com noch Blogs von anderen Chefredaktionsmitgliedern? So klein ist die Handelsblatt-Führungsriege doch gar nicht – ein Blick ins Impressum belegt das.
Oder lässt sich tatsächlich doch etwas ganz anderes ablesen? Wollen die Chefredaktionen landauflandab vielleicht gar nicht, dass sich einzelne Redakteure einen Namen machen? Weil die Klickquoten vielleicht andere Journalisten schätzen würden als sie selbst? Ganz leicht nachweisbar obendrein.
Oder ist es nur nicht gewollt, dass einzelne Stars unter den Redakteuren entstehen? So wie bei der Süddeutschen ein Leyendecker oder ein Schnibben beim Spiegel? Oder einst ein Fromme bei der FAZ? Ganz zu schweigen von Johannes Gross, als er noch lebte. Stars, die gelesen werden, einfach weil sie es sind.
Oder sind sie neidisch, die Herren Chefrdakteure?
Im Print können sie die Redaktions-Hierarchie, den Stellenwert der Redakteure bestimmen – das ist online schon schwieriger.

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ralf schwartz, mediaclinique 2. Dezember 2008 um 23:34

Vielleicht muß man der ganzen Diskussion hier auch mal eine andere Wendung geben:
\“In irgendeinem Verlag muß doch eine Handvolll mutiger und visionärer Journalisten zu finden sein, die man in einen Raum sperrt und erst wieder rausläßt, wenn sie nach 10 Stunden, denn länger kann das bei praktikablen Machern doch nicht dauern, eine geniale Idee zu haben, eben diese geniale Idee haben – und das entsprechende Geschäftsmodell.

Mir kann doch niemand erzählen, daß die gesamte deutsche Journaille und die gesamte deutsche Medien-Beraterzunft die totale intellektuelle Flaute hat!

Mir kann doch niemand erzählen, daß diese Branche sich aufgegeben hat und nun endgültig den Managern in den Verlagen die Entwicklung des Print-Produktes überlassen will!\“
aus: \“Ist Print tot? Verdammt, es lebe Print!!!\“
http://ralfschwartz.typepad.com/mc/2008/12/ist-print-tot.html

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Schnutinger 3. Dezember 2008 um 7:24

Hey Thomas, sehr schöne Analyse und Zusammenfassung der derzeitigen Situation, sehr viele treffende Punkte, danke dafür.

Wäre schön, wenn Thema der Qualitätsdebatte nochmal ausführlicher und differenzierter aufgegriffen würde – finde ich nämlich extrem spannend, ebenso wie der Journalist / Medienmensch als \“Marke\“, siehe Stefan Niggemeier, der es ja im Grunde vormacht.

Stichwort Nachwuchs, da liegt für mich die Zukunft ganz klar in Lukas \“coffeeandtv\“-Modell. Wäre ich Chefredakteur, ich würde nur Leute einstellen, die selber ein Blog betreiben, diese natürliche Neugierde, bzw. diese aus sich heraus bestehende Passion für den Beruf (die man sowohl bei Lukas, wie auch bei Stefan Niggemeier ja besonders schön erkennen kann), sollte bei dem journalistischen Nachwuchs wieder im Vordergrund stehen (ganz a la Egon Erwin Kisch) und nicht das Label, für das er schreibt. Im Grunde müsste er selber sein Label sein und sein Blog seine Referenz.

Und mit solchen passionierten Leuten, die sich selbst als Marke inszenieren (und somit zwangsläufig einen hohen Grad an Glaubwürdigkeit an den Tag legen müssen, weil ihnen sonst die Leser flöten gehen), glaube ich schon, dass sehr guter Journalismus weiterhin machbar ist – nein, ich wage sogar zu behaupten, gerade mit solchen Leuten.

Also Summa Summarum ich denke die Chance im neuen Journalismus liegt in der Passion für den Beruf, die Lust auf ganz direkten \“Straßenjournalismus\“ Marke: Hinein ins Getümmel (siehe Lukas Berichterstattung vom B90/Die Grünen-Parteitag), so wie er ganz früher einmal war. Ich glaube, der Journalismus wird dadurch wieder kritischer und ehrlicher. 🙂

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Schnutinger 3. Dezember 2008 um 7:32

pardon: wenn steht selbstverständlich würdelos.

Nachtrag zur Finanzierung. Da hat Arnulf natürlich nicht ganz unrecht. Aber gute Leute werden in eine Art \“Mischfinanzierung\“ kommen. Sie werden (eben wie Stefan Niggemeier) auch für große Zeitungen schreiben, sie werden Werbeeinnahmen durch ihr (hoffentlich) gut besuchtes Blog haben, sie werden für Vorträge gebucht werden und Kooperationen mit anderen Mediendienstleistern / Netzwerken eingehen – davon lässt es sich dann schon ganz passabel leben. Vor allem, man ist im Grunde, bzw. im Vergleich zu festangestellten Journalisten, sehr viel mehr \“freischaffender\“ Künstler, was dem eigentlichen journalistischen Auftrag aus meiner Sicht gut tut.

Und dass man dann nicht an die großen Stories herankommt ist auch völliger Quatsch. Ich habe dem Bürgermeister von Köln ein 7 Euro Mikro unter die Nase gehalten und er hat mir einfach so ein paar Fragen beantwortet, ohne zu fragen, für welches Medium das jetzt ist, das fand ich extrem erstaunlich.

Man muss also nicht unbedingt für große Medien arbeiten, um an tolle Stories, Informationen und Personen zu kommen, da reichen Neugierde, Bissigkeit, Cleverness und Intellekt.

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weltherrscher 3. Dezember 2008 um 8:33

wahre worte.

allerdings gibts da auch noch eine andere \“wahrheit\“, gerade hier in \’schlaaand.
es gibt mindestens zwei dutzend (vielleicht auch nur gefühlt) blogger, die ich als verlagschef sofort(!) einstellen würde, weil sie was zu sagen haben, weil sie gut und witzig sind, weil sie schlicht \’ne \“marke\“ sind.
und was machen die verlagscheffes?
nix!
tsss…unfssbr!

setzen weiterhin voll auf ihr untergehendes imperium, auf gedrucktes usw. usf.
da ist null entwicklung zu sehen.

guckt man heute fernsehen, was echt anstrengend ist, fällt in fast jedes wort (gefühlt) der hinweis:\“..wenn sie mehr wissen wollen, gucken sie ins internet auf unsere seite..\“
die leute gucken aber nicht auf \“eine\“ seite im internet, sondern sie suchen sich schon längst unendlich viele seiten aus.
gerade die fernsehanstalten hängen sowas von zurück bzgl. internet, dass man als internet-weltherrscher echt das kalte grausen bekommt.
sind die alle von vorvorgestern oder fühlt sich das nur so an?

die verlage partizipieren (klauen) von der aktiven gemeinde im internet, verschweigen aber, wann immer sie können, dass es diese aktive zelle überhaupt gibt.

im internet gibts also drei richtungen:
– fernsehen von vorvorgestern.
– verlagsseiten ohne persönlichkeit.
– aktive aktuelle blogger/twitterszene, mit teils großartigen schreibern.

wann wachen die lahmen entscheider endlich auf und fügen zusammen, was zusammen gehört?

die frage stellte ich mir auch schon 2005, 2006, 2007 und jetzt auch wieder. und bestimmt auch 2009.
allerdings glaube ich 2010 wird die frage anders formuliert werden:
hätten die entscheider damals (2005) richtig reagiert, würden dann heute (2010) noch verlage existieren?

Antworten

Schnutinger 3. Dezember 2008 um 9:28

\“Naja, wenn sich interessante Menschen mitteilen, dann kommt immer etwas interessantes dabei heraus.\“

stimme dir zu, Patrick. Aber – ganz ehrlich- du kannst der tollste Schreiber der Welt sein, wenn keiner dich wahrnimmt, weil keiner mehr deine Zeitung kauft / liest, hat er davon auch nicht viel. Okay momentan, da stimme ich zu, haben Fernsehen und Zeitungen noch die Nase vorn, was Reichweite und Popularität anbelangt – aber wie lange noch? Das Internet ist wahnsinnig viel erlebnisorientierter, quirliger, unterhaltsamer und spannender.

Eine Präsenz im Netz ist also (neben Veröffentlichungen in Printmedien und auch im TV) unabdingbar – in welcher Form auch immer diese dann gestaltet ist. Ich kann das Beispiel nur hundert mal nennen (und will es deshalb gerne nochmal tun): Der Komiker Stephen Fry nutzt die Möglichkeiten des Web 2.0 einfach absolut genial:

http://www.stephenfry.com/

Er schreibt für den Guardian udn andere, twittert fröhlich vor sich hin, Podcastet, bloggt, veranstaltet Lesungen, ist im TV, macht Filme und verbindet alles (zur Stärkung seiner Marke) auf einer Internet-Plattform – absolut genial. Er hat allein in drei Monaten über 10.000 Follower bei Twitter eingesammelt (insgesamt hat er jetzt knapp 25.000 Follower und die Zahl steigt rasend!), die ihn jetzt auf Du-und-Du bei seinen Reisen durch Afrika begleiten dürfen – das ist wirklich persönliche Markenbindung vom Allerfeinsten!

Patrick, beim guten Bloggen ging es mir vor allem um den Nachwuchs. Hier würde ich als Redakteur Bemühen und Biss erkennen wollen, kreativ zu sein, aus eigenem Antrieb Storys zu finden, ein Gespür für Geschichten, Themen, eigene Rechercheleistung etc., ich wollte die Lust am Schreiben, an der Auseinandersetzung erkennen wollen – eben die Grundlagen, die einen guten Journalisten ausmachen. Borniertheit und Arroganz sind wirklich passé in dieser Art des neuen Holzbänkchen-Journalismus, dafür gibt es nach wie vor zu viele sehr gute Leute da draußen in der Blogosphäre.

Und alles in allem muss man einfach sagen: Wir stehen noch am Anfang! Deutsche Blogger sind meistens erst seit 5 Jahren \“auf dem Markt\“ und meistens noch recht jung. Ich glaube, dass große Journalisten oder Schreiberlinge auch nicht binnen 5 Jahre zu den Stars ihrer Branche geworden sind.

Und man darf nicht vergessen: Professionalität braucht sehr viel Zeit, extrem viel Fleiß und Arbeit und sehr viel selbstkritisches Engagement, sprich: Et is halt wie überall im Leben: von nix kommt nix.

PS Wann gibt es denn den \“Club Knüwer\“ 😉

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Schnutinger 3. Dezember 2008 um 9:40

Ein Gedanke noch: Habe mich in letzter Zeit einige Male dabei erwischt, dass ich schon etwas enttäuscht war, dass ich über den/die Autor/in eines herovorrragenden Artikels bei einem großen Online-Angebot nichts näheres erfahren konnte. (Profil, Lebenslauf, Kontakt, weitere Artikel von ihnen etc.) Irgendwie gehört das als Web-User schon fast dazu, dass man Leute, deren Arbeit einem gefällt und deren Artikel man gerne liest und wertschätzt, via Twitter o.ä. folgt, damit man eben nichts von ihnen verpasst, bzw. man will einfach etwas mehr von ihnen mitbekommen. Diese Personalisierung fehlt bei den großen Medienangeboten leider noch viel zu sehr, da stimme ich Thomas zu – müssen ja nicht direkt alle zu Stars werden, reicht ja schon, wenn ich das bin 😉

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weltherrscher 3. Dezember 2008 um 11:42

\“…Irgendwie gehört das als Web-User schon fast dazu, dass man Leute, deren Arbeit einem gefällt und deren Artikel man gerne liest und wertschätzt, via Twitter o.ä. folgt, damit man eben nichts von ihnen verpasst, bzw. man will einfach etwas mehr von ihnen mitbekommen….\“

vrdmmt! ich bin ein star!
:-))

\“…Da nutzen wir wohl unterschiedliche Internets…\“

ich hab eine humorDSL-flatrate (telekomiker).
und du?

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Detlef Borchers 3. Dezember 2008 um 12:27

@Schnutinger: Fry ist ein Schauspieler. Es gibt nichts Ekligeres als einen Journalisten, der sich zur \“Marke\“ macht. Das sollte unterbleiben, weil es den elenden Subjektivismus unterstützt, der die deutsche Medienlandschaft wie Pest und Cholera infiziert hat. Journalismus ist Arbeit in einer Diskursmaschine, der Name tut überhaupt nichts zur Sache, außerhalb der Sicherung von Verwertungsansprüchen 🙂

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Sönke Iwersen 3. Dezember 2008 um 13:43

Lieber Thomas,
Bei aller kollegialer Zurückhaltung: mir ist kein Journalist bekannt, bei dem Selbstdarstellung und Realität derart auseinanderklaffen wie bei Dir. Vielleicht könntest Du die permanente Selbstbeweihräucherung mal kurz unterbrechen und erklären, warum Deine fantastische Verdrahtung über Xing, Facebook, Twitter und Co. so wenig journalistischen Mehrwert bringt. Wenn es tatsächlich so wäre, dass diese Kommunikationswege neue Infos erschließen – warum kommen die Scoops im Handelsblatt dann nicht von Dir, sondern immer von anderen Kollegen?
Man kann Dir oft dabei zusehen, wie Du selbst in Konferenzen ständig mit Deinem Telefon herumdaddelst. Vielleicht twitterst Du nur grad, dass Du grad gern einen Keks essen würdest – wer weiß das schon. Jedenfalls führt das Ganze nicht dazu, dass Du das Blatt laufend mit Krachergeschichten füllst. Bieterkampf bei Yahoo? Neues vom Telekomskandal? Untergang von Lycos? Das alles wären doch Themen, zu denen Dir, dem hyper-vernetzten Journalisten, die Insidernachrichten zufliegen könnten. Tun sie aber nicht. Stattdessen stellst Du gern mal eine Nachricht als exklusiv vor, die morgens schon über Agentur lief oder in der New York Times stand.
Ich verstehe einfach nicht, warum Du ständig diejenigen Kollegen runtermachst, von deren Geschichten Du selbst lebst. Eine große Zahl Deiner Blogeinträge basiert doch auf Artikeln Deiner Print-Kollegen, zu denen Du dann einfach Deinen Senf dazugibst. Ohne die von anderen recherchierten Grundlagen hättest Du da nichts zu schreiben.
Du behauptest, die Journalisten müssten sich ändern und meinst damit wohl, sie müssten so werden wie Du. Es ist aber so, dass die meisten Kollegen gar kein Interesse daran haben, Nachrichten einfach nur wiederzukäuen, so wie Du.
Es ist Dir ja unbenommen, in Deinem Blog eine Art Resteverwertung zu betreiben. Aber bitte verkauf das nicht als Zukunft des Journalismus.

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Jeeves 3. Dezember 2008 um 15:19

Alles ganz richtig & prima geschrieben. Doch:
…ich hab\‘ kein Handy, seh\‘ kein TV, hab kein Auto… und Fussball hat mich auch noch nie interessiert.
Fall ich jetzt auch unter die Gestrigen? Allerdings kenn ich mich im Internet aus und nutze es fleißig, aktiv & passiv, beruflich wie privat.
Was bin ich nun?
Man weiß so wenig.

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Schnutinger 3. Dezember 2008 um 15:29

@ Detlef: Ja, in erster Linie Schauspieler und Schriftsteller, aber auch Komiker, aber in seiner eigentlichen Bestimmung bleibt Stephen Fry jedoch Oscar Wilde Darsteller 🙂

Ich bleibe dabei, der Journalist sollte sich ruhig mehr reinstürzen ins Netz-Getümmel und mehr von sich preisgeben – wie weit er das tun mag, das sei jedem selbst überlassen (der Journalist als Marke ist vielleicht auch etwas stark formuliert, aber es geht schon sehr in die Richtung).

Ich meine, schaut in die USA: Die komplette Huffington-Post funktioniert nach dem Personen-Prinzip. Weitere exponierte Personen sind gerade die Technikblogger wie Jeff Jarvis, David Weinfeld & Co. und Autoren von Salon.com. Der Trend wird aus meiner Sicht definitiv in diese Richtung gehen. Und mal ehrlich, Journalisten sind unendlich eitle Menschen, ihnen dürfte das doch im Grunde nur entgegenkommen, aber ach nein, dann müssten sie ja leider ihren Elfenbeinturm verlassen und sich direkt mit der Masse und direkt mit ihren Lesern auseinandersetzen – ogottogott… 😉

Mir sind im übrigen Gestalten wie Knüwer, Lobo und Niggemeier & Co. hundert mal lieber, als diese komischen verschanzten Journalisten, von denen ich gar nicht weiß, ob das, was sie so schreiben, wirklich ihre Meinung ist, bzw. ob sie das, was sie so meinen und von sich geben auch leben.

Wenngleich ich nicht immer jede Meinung mit Herrn Knüwer teilen mag, so stimmt bei ihm persönliche Einstellung, Lebensweise und das, was er schreibt zu 100% überein. Ich erkenne eine Haltung, der ich zustimmen kann, oder an der ich mich wenigstens reiben kann.

Bei vielen anderen Journalisten kann ich das nicht erkennen, bzw. es ist mir teilweise auch egal – warum sollte mich eine Position einer Person sonderlich interessieren, wenn ich den Menschen dahinter nicht kenne? Bei einigen Themen, die mich interessieren mag das funktionieren, allerdings hat die persönliche Komponente immer noch einen viel größeren Reiz: Ja, ich lese gerne und immer die Artikel von Josef Joffe oder Wolfram Weimer, weil ich die einfach gut finde.

Weß ich dagegen bei dem einen oder anderen Schreiber, der hin und wieder etwas kommentiert, wie glaubwürdig er ist? Viele sind sogar arg unglaubwürdig, eben weil man nur hin und wieder mitbekommt, für welche Wirtschaftsgalenmoderation sie Gelder einstreichen, oder wen sie alles so PR-mäßig beraten. Blogger legen zumindest alle Aktivitäten offen und lassen sich auch mal kritisieren dafür – ich finde das extrem sympathisch und glaubwürdig (siehe Johnny von Spreeblick, Interview mit Herrn Ritter).

Ich muss zugeben, bei anderen \“Journalisten\“ werde ich im Hinblick auf ihre ach so kritische Positionen und ihre Meinungsäußerungen zunehmend skeptisch, man kann viel behaupten, wenn der Tag lang ist und dafür habe ich da jetzt schon zu viele Klöpse erlebt.

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Matthias 3. Dezember 2008 um 15:55

Ich arbeite im Web. Ich lebe davon … aber gerade deswegen lese ich ZEIT, Freitag und ein Lokalblättchen. Weil ich weiss, wie leicht im Web manipuliert werden kann, vertraue ich Papier, da ist es schwieriger.

Da wir gerade bei einem Holtzbrinck-Erzeugnis sind: mene mene tekel u-pharsin … es werden noch Generationen das Holzmedium DIE ZEIT lesen, die mit den Begriff StudiVZ nicht mehr kennen 🙂

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Jochen 3. Dezember 2008 um 15:57

Oh, hier ist ja zensiert worden. Wo ist denn der Beitrag von Sönke Iwersen?

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Christian 3. Dezember 2008 um 16:02

Hier stand bis vor kurzem noch ein kritischer Kommentar von Sönke Iwerson, oder?

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Jochen 3. Dezember 2008 um 16:02

Ja. Interessanter Umgang mit hausinterner Kritik.

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Jochen 3. Dezember 2008 um 16:14

Werden wir es wohl noch erfahren, warum die kritische, aber meines Erachtens absolut oberhalb der Gürtellinie formulierte Replik des Handelsblatt-Kollegen Sönke Iwersen schlicht und einfach gelöscht wurde? Das ist doch eigentlich genau das Verhalten, das hier und anderswo immer angeprangert wird.

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Matthias 3. Dezember 2008 um 16:27

Der gelöschte Kommentar ist nachzulesen unter …

http://lanu.blogger.de/stories/1282526/#1282544

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Schnutinger 3. Dezember 2008 um 17:03

Nachtrag:

Sehe gerade Wolfram Weimer hat sogar ein eigenes Weblog. http://www.wolframweimer.de

Und die Kolumne, bzw. das Interview von Helmut Schmidt im ZEIT-Magazin lese ich auch jede Woche – bin ganz großer Fan davon. Ist doch schön, wenn es mehr menschelt in der Medienlandschaft.

Im Grunde sind die herausragenden Journalisten doch heute zum Großteil schon ihre eigene Marke, egal ob Wolfram Weimer, Henryk M. Broder, Ulrich Wickert, Alice Schwarzer, Thea Dorn … etc., siehe:

http://www.ulrich-wickert.de/index2.html

http://www.theadorn.de

http://henryk-broder.com

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Detlef Borchers 3. Dezember 2008 um 17:41

@Schnutinger: Ersparen Sie mir, eine Meinung zu Broder und Wickert zu schreiben, die die ohnehin reizbare Löschtaste des geschätzten Gastgebers Knüwer aktiviert. Nur soviel: Es ist IMHO durchaus OK, wenn Journalisten nicht bloggen und nicht twittern und einen Bogen um Xing/LinkedIn und sonstwas machen, es ist OK, wenn sie keinen Eintrag in der Wikipedia haben und schlicht ihrer Arbeit nachgehen. Man kann im Internet veröffentlichen, online wie offline recherchieren ohne all das. Und man kann, das schätze ich auch, dazuschreiben, wenn Nokia, Microsoft oder Motorola die Reisen bezahlen, was Blogger in der Regel nicht machen. Die Huffington Post als Vorbild für deutsche Medien hinzustellen, verkennt die Unterschiede. Und Jeff Jarvis ist in erster Linie Professor, nicht Blogger, Lobo ist Berufsfreier, nicht Journalist. All diese Beispiele überzeugen mich nicht. Achja: Ich habe Hunderte von Bulkware-Kolumnen für die Zeit geschrieben, als die noch ohne Namen erschienen und trotzdem genug Fans gehabt.

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Doubleslash 3. Dezember 2008 um 17:56

Spätestens nach dieser Löschung, aber zuvor auch schon durch diverse Einträge und Videos von Podiumsauftritten gewinnt man den Eindruck, dass das Werben für einen Journalismus-2.0 für sie zu viel mehr geworden ist als eine berufsständische Debatte – es hat fundamentalistische Züge.

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Doubleslash 3. Dezember 2008 um 18:40

Alles klar, ich ziehe meinen Kommentar von 17.56 Uhr so lange zurück, bis sie oder einer Branchendienster uns darüber aufklärt, was hier eigentlich los ist. Zu frühe Einschätzung der Lage, sorry.

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Thomas Knüwer 3. Dezember 2008 um 19:26

Sorry, ich kann heute nicht so reagieren, wie ich gerne würde, da ich unterwegs und nicht ausreichend online bin.

Der Kommentar des Kollegen Iversen ist offline gegangen, da die Chance hoch ist, dass er sich damit in arbeitsrechtliche Probleme gebracht hätte. Der Eintrag verstieß eindeutig gegen die Vorgaben seines Arbeitgebers im Umgang mit Blogs und Kommentaren.

Warum Herr Iwersen Animositäten gegen mich hegt, die er in der Redaktion bisher nicht zum Ausdruck brachte, ist mir nicht klar. Dies auszudiskutieren ist aber kein Thema für ein Blog.

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Ulrike Langer 3. Dezember 2008 um 20:15

Alexander Becker von Meedia hat den fraglichen Post in seinem Blog geschickterweise nicht verlinkt, sondern als pdf übernommen.
http://meedia.de/nc/background/meedia-blogs/alexander-becker.html

Er hat wohl geahnt, was passieren würde…

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ich 3. Dezember 2008 um 20:25

Also als Kollege weiß Herr Iwersen (@knüer: trotz aller beschimpfungen nicht iversen) doch bestimmt genau, was er da schreibt. Irgendwie kann ich den frust schon verstehen. denn viel liest man im blatt von herrn knüwer nicht.

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HaSchmal 3. Dezember 2008 um 20:29

Herr Knüwer, Sie sind ein wahrer Altruist. Gut, dass Sie den Printkollegen vor sich selbst schützen. Das glaubt Ihnen doch nun wirklich gar niemand mehr.

Antworten

jo 3. Dezember 2008 um 20:39

HaSchmal: Wo steht denn, dass die Löschung nicht in gegenseitiger Absprache oder auf Wunsch von Herrn Iwersen/Veranlassung des Arbeitgebers vorgenommen wurde? Und wo steht überhaupt, wer sie gelöscht hat?

Achso, nirgends? Na dann muss Thomas ja zwingend schuld sein. Auf den Scheiterhaufen mit dem Zensoren! Brennt ihn!

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Thomas Knüwer 3. Dezember 2008 um 20:39

@ich: Den Maßstab für die Qualität meiner Arbeit setzen meine Vorgesetzten, nicht Herr Iwersen. Wenn die nicht zufrieden sind, sagen sie es mir. Aber nicht als Kommentar im Blog.

Die Art und Weise des Vorgehens enttäuscht mich. Weil der Kollege nicht den Mut hatte, mir seine Animositäten ins Gesicht zu sagen.

Aber noch etwas finde ich traurig. Hier lief zuvor eine wirklich interessante und kontroverse Diskussion. Die wurde dadurch kaputt gemacht.

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demichseinemudda 3. Dezember 2008 um 20:51

Den Maßstab für die Qualität seiner Arbeit sollte man doch erstmal selber setzen, wenn ich mich nicht komplett irre.

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ich 3. Dezember 2008 um 20:55

Naja die Art und Weise ist sicherlich ungewöhnlich. Ich glaube aber, dass Sie, da Sie auch gerne austeilen, eben auch mal einstecken müssen. So ist das öffentliche Leben halt.

Dass Sie den Kommentar löschen – angeblich um Herrn Iwersen zu schützen – obwohl das Löschen ja eh nichts mehr bringt, zeigt mir aber, dass Einstecken für Sie wohl schwerer als Austeilen ist.

Wie wäre es denn, wenn Herr Herres Sie bitten würde, den Beitrag über ihn von vor einigen Tagen zu löschen. Ihn gefällt das, was Sie einfach mal so rausposaunt haben, sicher auch nicht.

Her Iwersen war halt nur mutig und hat den Spieß einfach mal umgedreht. Anstatt das jetzt über Vorgesetzte auszutragen, hätten Sie doch auch einfach hier kontern können und ihn von der Notwendigkeit ihrer Arbeit überzeugen können. Aber das ist halt auch nur so eine Idee.

Wenn man selbst getroffen wird, fehlt einem manchmal die Größe, die man selbst von anderen erwartet.

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Schnutinger 3. Dezember 2008 um 21:20

Eigentlich will ich mich in die Debatte nicht einmischen, aber ich glaube nicht, dass Herr Knüwer keine Kritik vertragen kann – ganz im Gegenteil, aber von einem Kollegen? Da gelten definitiv andere, übergeordnete Maßstäbe.

Der Kommentar von Herrn Iwersen war in seinen persönlichen Anfeindungen schon sehr problematisch, so eine hausinterne Fehde öffentlich auszutragen, oha, das ist nicht wirklich gut für den Verlag / Unternehmen. Bei allem Verständnis für eine gute interne Streitkultur, das gehört definitiv nicht in ein Blog, schon gar nicht, wenn man einen Kollegen damit ans Bein pinkelt – Loyalität und Fairness der Mitarbeiter untereinander müssen sein (und bei Zeitungen eben auch das Aushalten anderer Meinungen), sonst können Unternehmen einpacken. Mal ganz davon abgesehen, fällt so ein direktes, namentliches Herunterputzen von Kollegen nicht unter das AGG?

Dass Herr Knüwer enttäuscht ist, kann ich ebenso nachvollziehen, wäre ich ehrlich gesagt auch.

Ja, schade um die Diskussion.

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Lukas 3. Dezember 2008 um 21:58

@Detlef Borchers: \“Und man kann, das schätze ich auch, dazuschreiben, wenn Nokia, Microsoft oder Motorola die Reisen bezahlen, was Blogger in der Regel nicht machen.\“

Also, nach meiner Erfahrung ist es genau andersherum: Zumindest die Blogger, die ich lese, haben manchmal mehr Disclosure als Text, während man in Zeitungen irgendwie nie liest, wenn die Anreise zu einem Interview o.ä. von einem Unterhaltungskonzern bezahlt wurde.

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tim 3. Dezember 2008 um 22:11

Hallo Herr Knüwer. Lese gerade den Artikel bei Herrn Niggemeier bzgl. Löschung eines Kommentars von Herrn Iwersen. Was ist da denn los?

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ich 3. Dezember 2008 um 22:16

@tim: niggemeier hat es voll erfasst. vielleicht sollten wir einen rettet-iwersens-recht-auf-freie-meinungsäußerung e.V. gründen

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Patrick 3. Dezember 2008 um 22:20

Was wurde hier schon darüber gelästert, wenn Menschen dachten, sie könnten Informationen aus dem Web entfernen.

BTW. Bin ich eigentlich Banane und hab heute morgen den \“Kommentar eintragen\“-Button nicht getroffen oder ist mein Kommentar ebenfalls weg?

Immerhin hat Schnutinger mich später ja zitiert: \“Naja, wenn sich interessante Menschen mitteilen, dann kommt immer etwas interessantes dabei heraus.\“

Whatever, relativ vielsagend, somehow.

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Sönke Iwersen 3. Dezember 2008 um 22:27

Lieber Thomas,

wie Du weißt, gibt es in der Redaktion die Entscheidung, unsere Diskussion intern zu führen. Ich verstehe das aber nicht so, dass Du nun weiter ungestört Unsinn verbreiten kannst.

Also:
Ich habe diesen Kommentar geschrieben. Du hast ihn gelöscht. DANACH hast du mich per Mail gefragt, ob er von mir kommt. Wenn das so wäre, würdest Du ihn wieder online stellen. Ich habe Dir gesagt, er stamme von mir.

DANACH ist Dir dann das Arbeitsrecht eingefallen, was immer das heißen sollte.

Nun bleibt der Kommentar gelöscht, weil in der Redaktion die Entscheidung getroffen ist, die Diskussion in der Art nicht online zu führen. Okay, damit habe ich kein Problem.

Was aber ebenfalls bleibt, ist die Tatsache, dass wir – Du und ich – bereits in der Vergangenheit Diskussionen über dieses Thema geführt haben und dies keineswegs an persönlichen Animositäten lag sondern an Inhalten. Ich kam mir dabei auch nicht sonderlich mutlos vor.

An Deinen ständigen Beschimpfungen gegenüber Deinen Kollegen hat sich jedoch nichts geändert – ebenso wenig wie manches andere. Aber das können wir ja alles morgen klären. Ich jedenfalls halte mich an die Redaktionslinie.

Ich gehe davon aus, dass dieser Beitrag arbeitsrechtlich unbedenklich ist und stehen bleibt.

Antworten

ich 3. Dezember 2008 um 22:39

Gratulation Herr Iwersen: Sie haben völlig recht. So wie ich das sehe ist dies ein Blog vom handelbslatt. Ihre Meinung sollte da ebenfalls Ihren Platz haben. Alles andere wäre unfair!

Antworten

HaSchmal 3. Dezember 2008 um 22:41

Komisch, in seinem Twitter-Feed schrieb Thomas Knüwer, er wolle ERST MAL herausfinden, ob der Kommentar wirklich von Ihnen ist. Vgl. http://twitter.com/tknuewer/status/1036246955

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dabi 3. Dezember 2008 um 22:46

Wenn Herr Ziesemer konsequent ist, sperrt er die beiden ab morgen für mindestens vier Wochen in ein Zweierbüro und drückt ihnen eine Gemeinschaftsreportage auf\’s Auge: Über das friedliche Miteinander der Ökobauern in Castrop-Rauxel. Aber zuerst müssen sie sich vor ihm \“vertragen\“…

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moschmosch 3. Dezember 2008 um 22:49

und vorher müssen beide mit dem Gesicht zur Wand in der jeweils anderen Ecke des Büros verharren…

Antworten

Thomas Knüwer 3. Dezember 2008 um 22:52

Ähm… Ich kann mich an keine Diskussion über die Zukunft des Journalismus mit Sönke Iwersen erinnern. Das nur zur Klarstellung.

Was seine Vorwürfe zu meinem Verhalten in der Redaktion betrifft, so bewegen sich diese auf einem Niveau, das nicht meines ist.

Antworten

ich 3. Dezember 2008 um 23:01

Ich glaub ich habe gerade Herrn Knüwers Ego an mir vorbeirauschen sehen. Es geh abwärts.

@knüwer, @iwersen: ich freue mich schon auf eine fortsetzung morgen. ich glaube es ist auch für uns leser interessant, wie solche konflikte intern gelöst werden.

Antworten

lummerland 3. Dezember 2008 um 23:04

Kann mal einer die Diskussion wieder versachlichen?

Antworten

PickiHH 3. Dezember 2008 um 23:07

Ich finde es schade, daß die Entscheidung gefallen ist, die Diskussion intern weiterzuführen.

In meinen Augen würde das Handelsblatt nur gewinnen, wenn es die internen Spannungen zwischen Online und Offline Produkten öffentlich diskutiert. Meinetwegen weniger persönlich, aber bitte scharf und kein blabla.

Jetzt bleibt nur der fahle Geschmack, das konstruktive Diskurse beim Handelsblatt scheinbar nicht möglich sind.

Durch interne Diskussionen wird meiner Meinung nach jedenfalls kein Medienunternehmen die Zukunft gestalten können.

Antworten

Thomas Knüwer 3. Dezember 2008 um 23:07

@Sönke Iwersen: Der Kommentar ist jetzt wieder online.

Und noch etwas zum Thema: Was bringt es?

1. Bin ich durch alternative Nachrichtenfilter wie Twitter, Facebook, etc. schneller, unkomplizierter und fokussierter informiert als früher. Statt mich durch zig Zeitungen und Nachrichtenseiten zu kämmen, bekomme ich die Informationen, die ich haben möchte, viel entspannter. Nicht in allen Bereichen – aber in vielen.

2. Bekomme ich wesentlich mehr mit, was Gruppen von Menschen, die nicht in meinem persönlichen Umfeld zu finden sind, mögen, gut finden, lieben, hassen. Ich mag das Wort Bevölkerungsschichten nicht, aber mir fällt auch gerade kein besseres ein. Also: Ich bekomme ein besseres Gefühl für Trends in verschiedenen Bevölkerungsschichten.

3. Ich bekomme wesentlich schneller Innovationen und mit – und wie Menschen darauf reagieren. Das gilt nicht nur für Internet und Technik, sondern für den gesamten Bereich der verbraucherorientierten Produkte.

4. Ich bin ansprechbar. Bereits mehrfach erreichten mich unter der Hand Informationen aus Bereichen, für die ich nicht zuständig bin. Die reiche ich dann gerne an die Kollegen weiter. Warum kommen sie zu mir? Weil ich erreichbar bin und irgendwie deutlich mache, was ich für guten Journalismus halte.

5. Ich bin für Leser – also unsere Kunden – erreichbar. Und bekomme ihre Kritik und ihr Lob ab, das außerhalb der Kommentare hier meistens gar nicht mich betrifft. Auch das reiche ich gerne weiter.

6. Es sind zahlreiche neue Kontakte entstanden. Und ich bin der Meinung, ein Journalist kann nie genug Kontakte haben.

7. Meine Leser und Kommentatoren machen mich schlauer.

Antworten

Thomas Knüwer 3. Dezember 2008 um 23:13

@pickiHH: Es geht hier leider überhaupt nicht um sachliche Konflikte, sondern offensichtlich um persönliche. Dazu mag mancher halt nicht stehen. Und persönliche Konflikte sollte kein Unternehmen und kein Team in die Öffentlichkeit tragen.

Antworten

Thomas Lückerath 3. Dezember 2008 um 23:19

Zu 1.) Man bekommt viel schneller eine viel größere Anzahl an Informationen. Die müssen aber nicht automatisch besser oder verlässlicher sein – könnten aufgrund der oftmals spontanen und sehr subjektiven Veröffentlichungen auch gerne mal übertreibend sein. (Erinner mich noch daran eines Morgens einen Tweet gelesen zu haben, ob denn jemand etwas zum \’Großbrand in Berlin-Tegel\‘ wüsste). Beim Blick auf klassische Nachrichtenseiten entpuppte sich der via Twitter dramatisch aufgewertete Großbrand als kleinere Angelegenheit.

Bei den weiteren Punkten stimme ich zu. Nur bei Punkt 5 würde ich gerne mal daran erinnern bzw. die Frage in den Raum stellen, ob die permanente Erreichbarkeit für alle jederzeit wirklich erstrebenswert bzw. ein unbedingter Fortschritt ist. Ich würde mir bei gewissen Themen durchaus wünschen, dass ein Journalist die Ruhe zur Recherche hat. Und wer heute im Tagesgeschäft mit dem Web arbeitet, der weiß, dass es sich bei manchen Themen und Aufgaben eben ohne eMail, InstantMessenger, Twitter oder Telefon einfach effizienter arbeiten lässt. Nicht grundsätzlich. Nur ab und an. Deswegen würd ich das auch einschränken.

Und abschließend sehe ich diesen Wandel längst nicht als so zwingend und dramatisch an. Weil sich eine gewisse Generation von Journalisten nicht mehr umgewöhnen wird bzw. braucht und die nachfolgenden Generationen selbstverständlich damit aufgewachsen sind. Es wird keine radikalen Änderungen geben. Vieles von dem, was wir aktuell in der Medienlandschaft erleben ist auch schon die Spitze des aktuellen Hypes. Es wird sich auf einem Level einpendeln, dass keiner dramatischen Ansprachen an die Menschheit oder eigene Berufszunft braucht. Wer klug ist, hat sich schon immer weiterentwickelt. Wer dumm war, hat das auch bisher schon verpasst.

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PickiHH 3. Dezember 2008 um 23:24

@tknuewer ja, scheint so. Und genau das finde ich so schade.

Antworten

lummerland 3. Dezember 2008 um 23:24

ich möchte daran erinnern, dass noch vor kurzem auch hier blogeinträge gelöscht wurden, ebenweil ein herr volkswirt sich nicht an die masgabe hielt, dass er so schreiben sollte, wie er sollte.

die ganze sache zeigt doch vielmehr, dass noch viele im umgang mit dem medium erfahrung brauchen. und dafür ist der ganzen diskussion doch wieder etwas gutes abzugewinnen und schlussendlich stütz das nr. 3 bei der antwort von herrn knüwer, heben wir die diskussion einmal wieder auf eine grundsatzdebatte.

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Doubleslash 3. Dezember 2008 um 23:31

Akzeptieren sie denn, dass es auch Leute geben muss, die Scoops im Zweifel rantelefonieren? Und das mit Telefon 1.0 EFFIZIENTER können als durch das Beobachten des gesellschaftlichen Rauschens in der repräsentativ sehr eingeschränkten Web2.0-Community?
Man kann in ihrem Blog tatsächlich den Eindruck haben, dass sie fordern, dass alle deutschen Journalisten, nein natürlich auf der ganzen Welt, zu kleinen Knüwers werden müssen. Das kann man durchaus anderer Meinung sein. (Bitte verstehen sie das nicht als Bewertung ihrer eigenen Arbeit außerhalb dieses Blogs. Die kenne ich nicht.)

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Detlef Borchers 3. Dezember 2008 um 23:32

@Thomas Knüwer: Sehr schön, dass der Kommentar Ihres Kollegens wieder aufgetaucht ist. Noch schöner finde ich die sieben Argumentationspunkte in der Sache. Abgesehen davon, dass wir höchst unterschiedliche Themen journalistisch aufarbeiten, kann ich bis auf Punkt 2 alles unterschreiben, was den Vorteil ausmacht, im Internet zu veröffentlichen und nicht oder nur selten auf toten Bäumen. Das alles ist IMHO möglich, *ohne* sich auf das Twitter-, Xing- etc. pp. Gedöns zu verlassen, sondern einfach auf das Leser-Feedback zu den Artikeln. Punkt 2 mit verschiedenen Bevölkerungsschichten, da muss ich passen, weil ich keine Texte für verschiedene Bevölkerungsschichten schreibe, sondern für eine eng umrissene IT-Leserschaft.

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Helge 3. Dezember 2008 um 23:58

Löschen bringt ja auch nix ausser ein schlechtes Gewissen für den Löscher. Kommunikation hilft, also z.B. sofort anrufen. Selbst wenn einer in einem Blog was löscht, es gibt den Google Cache, es gibt die vielen, vielen Feed-Aggregatoren die ALLES cachen und es gibt Leute die Bildschirmfotos machen – und zwar verstärkt, je mehr sich der Eindruck verfestigt, der Blogger gehöre zu den Löschern.

Ganz ehrlich, genau da ist Dead Tree Media meiner Meinung nach noch schwer im Vorteil, denn etwas was gedruckt wurde kann man auch nicht mehr nachträglich zurückholen, es ist in der Welt. Es ist quasi \“frozen\“ oder ein echter \“version freeze\“. Digitale Information kann viel leichter ein Opfer einer \“Bücherverbrennung 2.0\“ werden, selbst wenn Kopien in einigen Caches liegen, kann man deren Validität (ob der Cache nicht z.B. nachträglich manipuliert wurde) nicht belegen. Irgendwie müsste man sich da mal was überlegen, oder? Grade wenn ich an so Dinge wie z.B. wikipedia denke…

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Thomas Knüwer 4. Dezember 2008 um 0:08

@Thomas Lückerath: Das meine ich mit Einstellen der Informationsfilter. Ich bekomme weniger und bessere Informationen als früher.
Was die Erreichbarkeit betrifft: Ich bin gar nicht ständig erreichbar (wie sich heute ja gezeigt hat). Und das will ich auch gar nicht. Nur: Ich bin überhaupt erreichbar.

@Doubleslash: Natürlich ist das Telefon effizient und unentbehrlich. Aber: Es wird nicht leichter für Journalisten, an Quellen zu kommen. Und deshalb müssen wir uns mit ihnen auf Augenhöhe bewegen. Das können wir aber nur schwer, wenn wir uns in einer anderen Kommunikationswelt bewegen. Ich schreibe hier ja nicht von den nächsten 2, 3 Jahren, sondern von der Entwicklung, vor der wir in den kommenden 10 bis 20 Jahren stehen.

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hANNES wURST 4. Dezember 2008 um 0:18

Freudig stelle ich fest, dass Ihre plumpe Art der Meinungsunterdrückung durch Ihre dämliche Reaktion auf einen Kommentar zu Ihrem dümmlichen Blogessay vom 1.12.2008 (zählen Sie ruhig nach) jetzt auch Handelsblatt-intern aufgefallen ist. Ihnen sind inzwischen bestimmt die kritischen Blicke von Frau Brock aufgefallen.

Jetzt wird es Zeit, sich nach Alternativen umzugucken, Knüwi! Dieser Typ mit dem Hahnenkamm hat bestimmt noch eine Praktikantenstelle frei, Du alte Schmalzbacke. Der Nintendo-Schwachmat aus der Chefetage kann Dir ja nun nicht mehr helfen. Ich wünsche mir, dass Ziesemer noch vor dem Zusammenbruch der VHB merkt, dass Du schon viel zu lange faul unter dem Korb gestanden hast und endlich eine Chance verdienst, Dich \“neuen Herausforderungen zuzuwenden\“.

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jo 4. Dezember 2008 um 1:37

@HaSchmal: Der genannte Tweet war mir zum Zeitpunkt nicht bekannt. Ebenso wenig, dass es vor der Löschung ein internes PingPong-Deathmatch gab.

Beides konnten auch die unbeteiligten Leser dieses Blogs nicht wissen (Ich habe beides dann ein paar Minuten später via Flurfernfunk erfahren. Als Reaktion auf meinen Kommentar, übrigens).

Kurz, ich fand deine Anschuldigung nicht weniger befremdlich als den Auslöser, eine auf persönlicher Ebene ausgetragene Keilerei in aller Öffentlichkeit unter Kollegen.

Vielleicht bin ich bei dem Thema auch ein bisschen konservativ. Aber ich finde es nunmal grob unsportlich, Kollegen aus dem eigenen Team öffentlich wegzugrätschen. Ganz unabhängig davon, ob die Kritik grundsätzlich berechtigt ist (Debattenkultur und ein sich delektierender Mob sind dann nochmal ein anderes Thema.).

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simone 4. Dezember 2008 um 2:59

@ Sönke Iwersen –

Zu ihrem
\“Ich verstehe einfach nicht, warum Du ständig diejenigen Kollegen runtermachst, von deren Geschichten Du selbst lebst. Eine große Zahl Deiner Blogeinträge basiert doch auf Artikeln Deiner Print-Kollegen, zu denen Du dann einfach Deinen Senf dazugibst.\“:

Es nennt sich Kritik. Es gibt Literaturkritik, Theaterkritik, Sportkritik usw., und es ist völlig legitim daß diejenigen kritisiert werden die nicht mal die einfachsten Regeln des Mediums beherrschen in denen sie sich bewegen. Herr Knüwer kritisiert nicht alle seine Kollegen, sondern nur diejenigen die sich selten dämlich anstellen beim Umgang mit dem Internet. Das Medium ist nun mal relativ neu, und viele wissen immer noch nicht wie man damit umgeht, auch viele Journalisten nicht, und da ist es ganz normal daß es viele kritische Stimmen gibt, Herr Knüwer ist ja bei weitem nicht der einzige.

Unabhängig davon macht er selbst einige der Fehler die er immer wieder anprangert. Oft sind seine Behauptungen aus der Hüfte geschossen und darum nur halbgar, oft verallgemeinert er weit hinaus über das Tragbare, und der giftige Ton der oft alles durchzieht verleidet mir das Blog am meisten. Aber jetzt durch das Löschen ist der Knüwer erst mal eine Weile bei mir vom Radar verschwunden. In ein paar Monaten schau ich vielleicht mal wieder rein, wenn überhaupt, aber zur Zeit hab ich gänzlich das Interesse an den Äußerungen dieses Herrn verloren.

@all:
Ich wünschte mir, alle beide würden mal aufhören mit dem typisch männlichen Schw***-Vergleich-Gejaule und anfangen ihr Verhalten zu überdenken, denn beide sind meines Erachtens auf dem Holzweg, beide haben viel zu lernen. Dieses Blog hat zur Zeit keinerlei Mehrwert, es ist eine zänkische Sackgasse, weil beide lernresistent sind.

In diesem Sinne, mein erster und letzter Kommentar in diesem Blog

Simone.

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Steter Tropfen 4. Dezember 2008 um 4:02

Wo Indiskretion drauf steht, sollte man auch welche erwarten können, gerade da wo ein authentischer Markenkern so wichtig ist, nämlich im Web. Denn World-to-Mouth-Marketing kann allzu leicht Marketingversprechen zum wanken bringen, auch Ihres Herr Knüwer, wie die letzten Kommentare der Enttäuschung über Ihre Reaktion eindrucksvoll beweisen. Sie unterbreiten hier ein Angebot zu Diskussion (Pull) und geisseln die Arbeitsmethoden Ihrer Kollegen (die wohl Push und Top-Down arbeiten), reagieren auf Kritik aber genau wie die sich-verdammt-nochmal-zu-verändern-habenen \“alten\“ Journalisten, weil \“sie nicht hierhin gehöre\“ und stopp(t)en den Dialog. Sie suchen für Ihre Kritik stets die Öffentlichkeit, sind laut, direkt und ein Markenversprechen als \“moderner Journalist\“(zumindest verkaufen Sie sich so). In dem Web, das Sie propagieren, muss man aber davon ausgehen, dass Markenversprechen (C-to-C) auf ihren Gehalt in überprüft werden und zwar öffentlich und wenn dieser Dialog eben ergibt, dass Sie die Wirksamkeit Ihres Denkens noch nicht belegt haben, also noch in einer Nachweispflicht stehen, dann sollten Sie alles tun, um Ihre Kundenbewertungen zu verbessern und das öffentlich kommunizieren, anstatt sich schmollend und Kommentare off stellend zurückzuziehen. Indiskretion ist keine Einbahnstraße mehr, Herr Knüwer und nichts könnte Herrn Iwersen hindern in einem eigenen Blog genau das Gleiche zu äußern, was er hier tat. Meinetwegen anonym und fernab von hausinternen Kommunikationsregeln und selbst damit müssten Sie leben, Herr Knüwer. Herr Iwersen ist aber so nett und kommt in Ihren Bereich, schreibt in seinem Namen eine knallharte, pointierte Kritik, wie sie zum Beispiel auf qype täglich hunderte Male geschrieben wird. Herr Knüwer: Damit müssen Sie leben, denn das ist das Wesen des Netzes. Wenn Sie das noch nicht begriffen haben, dann haben Sie das Netz auch nicht begriffen, sondern kennen nur die Tools. Umgehen können Sie damit allerdings nicht.

(Mit Absicht gespickt mit Marketingeschrubbel, weil das so gut passt, dafür aber ohne Ironietags. Rofl, lol)

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Schnutinger 4. Dezember 2008 um 5:49

War gerade bei Herrn Niggemeier, ein Fall für die Bloganalen :-). Schon alles interessant, – auch und nicht zuletzt im Hinblick auf Blogs in der Unternehmenskommunikation von Firmen – wenngleich in der Form schon etwas ungewöhnlich und neu.

Aber auch hier zeigt sich einmal mehr die Macht der Selbstbereinigung des Web 2.0. Nichts bleibt ungesehen und unkommentiert, wer austeilt, muss einstecken können, der Blogbetreiber muss sich an seinen eigenen Ansprüchen messen lassen. Vor allem aber zeigt sich der Wert der Authentizität von Blogs (die Kritik ist in Teilen ja durchaus berechtigt, ich war davon ausgegangen, dass Herr Iwersen vor der Löschung befragt worden ist).

Wie man es auch drehen und wenden mag, selbst solche vermeintlichen Negativ-Beispiele haben in der Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Thema immer sehr viel Positives.

Learning by failing (and fixing) 🙂

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ich 4. Dezember 2008 um 7:55

Also was mich am meisten stört: Herr Knüwer teilt sonst mit seiner Besserwisser-Art auch immer kräftig aus. Herr Iwersen war da kein Deut schlimmer. Darum ist seine Kritik auch in dieser Form durchaus berechtigt.

Vielleicht merkt Herr Knüwer nun einmal, was er ohne groß zu überlegen sonst fast tagtäglich andere Menschen antut.

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Bernd Stoffeler 4. Dezember 2008 um 8:03

Also wenn ein Kollege in der Öffentlichkeit das behaupten würde, was Herr Iwersen von Herrn Knüwer behauptet, dann bekäme er von mir eines in die Fresse. Das ist doch kein Umgang unter Kollegen. Was herrscht denn im Handelsblatt für eine Stimmung?

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ich 4. Dezember 2008 um 8:32

Und noch mal zur Sache: Was Herr Knüwer meiner Meinung nach ohnehin falsch sieht ist, dass Online nicht die Zukunft des Journalismus ist. Die Zukunft liegt darin, dass beispielsweise Wirtschaftsjournalisten endlich mal Bilanzen lesen können. Ich glaube sogar beim Handelsblatt kann doch kaum einer einen Jahresabschluss bewerten. Daran müsste gearbeitet werden. Sonst macht es für mich keinen Sinn, Wirtschaftsnachrichten zu lesen.

Momentan wird ja nur wiedergekäut, was die Unternehmen sagen. Dazu brauche ich aber keine bezahlten Journalisten. Es muss also mal in Fachwissen investiert werden. Oder glaubt einer, das Handelsblatt-Redakteure sich mit Bilanzierungsfragen, Steuern oder Verrechnungspreisen auskennen. Viele Artikel sprechen da eine andere Sprache (übrigens bei allen Zeitungen, nicht nur beim Handelsblatt).

Anstatt also pöbelnd durch die Web2.0.Szene zu ziehen und Kollegen niederzumachen, sollte der Fokus auf derartiges Wissen gelegt werden. Ob das später in einer Zeitung oder Online veröffentlicht wird, ist doch völlig egal. Hier müssen nicht die Redakteuere umdenken, das wird die Zeit schon alleine richten.

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Gregor Keuschnig 4. Dezember 2008 um 8:54

Bin ich durch alternative Nachrichtenfilter wie Twitter, Facebook, etc. schneller, unkomplizierter und fokussierter informiert als früher.
Das ist ein urkomischer und lustiger Satz. Ich hoffe nicht, dass er Ernst gemeint ist. Da fühlt sich ein Journalist durch Nachrichtenfilter informiert. Das ist ungefähr so, als würde ich aus einen 500 Seiten Buch drei wahllos herausgerisse Seiten lesen und sagen, ich bin über Inhalt und Form dieses Buches jetzt fokussiert informiert.

Und wenn es darum geht, mal festzustellen was in anderen Bevölkerungsschichten so los ist, empfehle ich eine Bahnreise quer durch Deutschland oder einfach mal ein bisschen mit der U-Bahn fahren – und zwar ohne seine eigenen Augen und Ohren mit den neuesten Gadgets zu verstopfen. Das ist allemal repräsentativer als als irgendwelchen Facebookmüll als Information aufzublasen. Journalisten, die das tun, gibt es nämlich schon zur Genüge.

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Kein Journalist 4. Dezember 2008 um 9:01

Mmmh, an dieser Stelle möchte ich als sonst passiver Leser dieses Blogs auch einmal feststellen, dass für mich das Handelsblatt allein aufgrund des Knüwer\’schen Blogs ein Profil hat und von mir als Marke wahrgenommen wird.

Dabei lese ich offline gerne Wirtschaftsblätter. Das Handelsblatt greife ich mir nur ab und zu, wenn ich mal durch die Lufthansaschleuse durchmuss und dann langweilt es mich schon nach wenigen Seiten.

Dieses Blog hier hat Profil, polarisiert und das ist gut so. Zur Kritik des Kollegen: das ist natürlich eine sensible Sache, wenn das aus der eigenen Redaktion kommt. Das hat irgendwie nestbeschmutzerische Qualitäten. Selbst wenn die Kritik oder Teile davon berechtigt sind, ist die Form und der Ort, an dem sie geäußert wird, nicht angebracht.

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Thomas Knüwer 4. Dezember 2008 um 9:09

@Gregor Keuschnig: Nein, das ist kein Scherz. Wir alle infomieren uns seit Anbeginn der Zeit durch Nachrichtenfilter. Die Redaktion einer Zeitung ist zum Beispiel so einer. Da entscheiden die Redakteure, welche der vielen Nachrichten in welcher Länge für ihre Leser am interessantesten sind. Große Frage: Ist dieses Konzept noch zeitgemäß, wenn die Interessen der Menschen (ähnlich wie ihr Musikgeschmack) breiter gefächert sind, als dies ein quantitativ begrenztes Medium abbilden kann?

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Thomas Knüwer 4. Dezember 2008 um 9:14

@ich: Dem möchte ich vehement widersprichen. Und dann führe ich gleich mal unser neues Team als Gegenbeweis ein: Susanne Metzger und Markus Hennes machen nichts anderes als Bilanzanalyse unter dem für Deutsch-Freunde wenig schönen Titel \“Corporate Finance\“-Team. In der Zeitung werden ihre Arbeiten durch ein eigenes Logo hervorgehoben.

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Marcher Marcherling 4. Dezember 2008 um 9:29

Na geh, jetzt habt euch wieder lieb. Bitte.

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Schnutinger 4. Dezember 2008 um 9:33

@ ich: Darum geht es meiner Meinung nach nicht im Kern. Es ist und bleibt aus meiner Sicht immer noch etwas anderes, ob es sich dabei um den persönlichen Rachefeldzug eines Kollegen (!) handelt, der etwas arg überzogen ist, oder um die journalistische Kritik irgendeiner Person des öffentlichen Lebens.

Aus meiner Sicht müssen Personen des öffentlichen Lebens sich an ihren Worten und Taten messen lassen dürfen, manchmal auch zynisch und bissig (a la Tucholsky & Co.). Dazu sind Journalisten schließlich da, dafür schätze ich dieses Blog.

Man kann das alles als Meinungsfreiheit von Herrn Iwersen deuten und gleich \“Zensur! Zensur!\“ brüllen, aber es gibt in Unternehmen/Verlagen nun mal Regeln, die das Miteinander organisieren, und man kann das ganze auch als üble Form der Nestbeschmutzung sehen. Das ist freilich eine Frage der Interpretation der Freiheit eines Redakteurs in einem Verlag, oder auch icht. Wenn es diese Regeln gibt und ich gehe jetzt mal davon aus, so hat Herr Knüwer nicht wirklich falsch gehandelt.

Wäre ich Unternehmer, ich fände es jedenfalls nicht besonders lustig, meine Mitarbeiter würden sich öffentlich fetzen und sich gegenseitig in derartiger Form bloßstellen, wie Herr Iwersen es getan hat. Vielleicht kann Herr Iwersen ja noch ein paar andere Interna zum Besten geben und namentlich über Kollegen herziehen, deren Krawatte oder Automarke ihm nicht gefällt, oder deren Kommunikationsverhalten ihm auf den Wecker geht?

Nein, Meinungsfreiheit und Authentizität des Blogbetreibers hin oder her, eine solche, öffentliche Form der kollegialen Kritk ist stillos und kleinlich.

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Jörg Friedrich 4. Dezember 2008 um 9:35

@Gregor Keuschnig: Wer es für \“filtern\“ hält, aus einem Buch drei Seiten \“wahllos herauszureißen\“ mit dem kann man sicherlich nicht konstruktiv über die Wirkung von Nachrichtenfiltern sprechen. Filtern ist nie wahllos, es ist so ziemlich die gegenteilige Methode der Auswahl.

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Schnutinger 4. Dezember 2008 um 9:37

So! Und jetzt geh\‘ ich twittern, da ist es nämlich – abgesehen von den Informationen, die man zwischendurch erhält – sehr, sehr nett, unterhaltsam und kuschelig 😉

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bilanz 4. Dezember 2008 um 9:42

@knüwer: ich hat jawohl nicht ganz unrecht. Warum schrieben Sie sonst \“neues Team\“. Zumindest zuvor hatte dann jawohl keiner Ahnung.

Also Herr Knüwer, bitte nicht alles abschmettern, sondern in Ruhe nachdenken und schreiben.

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B.Schuss 4. Dezember 2008 um 9:54

die ganzen Spielereien der Web 2.0 Generation in allen Ehren, Herr Knüwer, aber welchen Mehrwert sollen solche \“Dienste\“ für professionell arbeitenden Journalisten haben ? Gerade für ein Medium wie das Handelsblatt kommt mir der Gedanke, dass man sich dort bei der Informationsbeschaffung auch auf Twitter, Facebook, StudiVZ und Co. verlässt ( oder verlassen soll ), irgendwie spanisch vor.
Erreichbarkeit ist gut, Rückmeldungen von und Diskussionen mit der Leserschaft sind auch gut ( wie in diesem Blog ), aber bei allem anderen, was Sie hier so vorbringen kommen mir doch arge Zweifel, ob Sie die Möglichkeiten des Internets für die Arbeit eines an Qualität orientierten Journalisten nicht etwas zu sehr in den Himmel loben.
Journalisten müssen, wenn sie erfolgreich arbeiten wollen, gut vernetzt sein, das steht ausser Frage. Aber ihre Quellen müssen auch nachprüfbar sein, und gewissen Anforderungen an Seriösität genügen. An die Informationsfilter und -wege eines Journalisten werden höhere Anforderungen gestellt. Und das fehlt mir bei den Web 2.0 Gadgets noch deutlich.
Das Internet und seine sozialen Netzwerke mögen ein Teil der Zukunft des Journalismus sein, aber der heilige Gral sind sie nicht.

Und was die Kritik des Kollegen Iwersen angeht, wenn man sich die Art anschaut, wie sie hier auf Kollegen eindreschen, müssen Sie sich nicht wundern, wenn auch mal was zurück geschossen kommt.
Denn das gehört, wie hier bereits mehrfach angesprochen, ebenfalls zum Wesen des Web 2.0

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Chrizz 4. Dezember 2008 um 9:55

Ich denke, dass die Kunst der neuen Zeiterfassung darin liegt alles miteinander in Verbindung zu bringen. Warum polarisieren, wenn auch eine Einheit daraus entstehen kann?

Damit meine ich konkret: Das web 2.0 ist nicht nur eine weitere Ergänzung der medialen Verbreitung von Informationen sondern auch eine super Quelle für den klassischen Journalismus.

Wie Thomas Knüwer darstellte, gilt es sich diesen Möglichkeiten zu öffnen – auch um seinen eigenen Horizont zu erweitern und für Print neue Felder zu erschließen. Journalismus muss nicht zwangsläufig zu Online-Journalismus mutieren, sondern kann letzteren durch adäquate Informationsfilterung der Quelle web 2.0 letzterem auf Augenhöhe begegnen. Natürlich gibt es noch Papier-Fetischisten (zu welchen ich zähle- wer nimmt schon einen Laptop mit auf´s Klo?) 😉

Also zerfleischt euch nicht mit \“was ist besser\“, sondern schafft das Bewusstsein einer multimedialen Welt!

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michael kausch 4. Dezember 2008 um 10:14

Der angriff von herrn iwersen kann doch nur dann wirklich schmerzen, wenn man über bloggende journalisten die illusion treibt, diese würden in erster linie nachrichten \“machen\“. dass dem nicht so ist, beschreibt eine recht aktuelle studie der universtität leipzig ebenso, wie eine zwei jahre alte studie des project for excellence in journalism. (alle quellen hier: http://www.vibrio.eu/blog/?p=178). der anteil eigenrecherchierter beiträge in blogs liegt überall im untersten einstelligen bereich. dass sich twitter möglicherweise zu einer form des \“bürgerjournalismus\“ (der durchaus ambivalent zu beurteilen ist) entwickeln, ist doch eine relevante diskussion.
die leistung herrn knüwers besteht in der tat nicht darin, als erster über irgendetwas zu berichten. aber er nutzt die instrumente des web 2.0 zur popularisierung aktueller themen und zum anstossen von diskussionen. und dies ist eine leistung, die dem handelsblatt gut tut. das relativiert nicht die leistung klassischer journalisten.
dass das ego von herrn knüwer ab und an mal die in düsseldorf gängige durchschnittliche traufhöhe übersteigt, mag ja sein … aber ist das wirklich schlimm?

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Gregor Keuschnig 4. Dezember 2008 um 10:18

@Thomas Knüwer
Die Tatsache, dass wir uns \“seit Anbeginn der Zeit durch Nachrichtenfilter\“ informieren, ist ja nicht die Lösung des Problems, sondern Teil desselben. Wer glaubt, dass einfach nur eine quantitative Ausweitung von Nachrichtenfiltern zur \“Wahrheit\“ führt (ich weiss, ein grosses Wort), irrt.

Ich schrecke immer auf, wenn jemand sich in irgendeiner Form als Anwalt \“der Menschen\“ geriert und auf einen imaginären Zeitgeist rekurriert.

@Jörg Friedrich
>>Wer es für \“filtern\“ hält, aus einem Buch drei Seiten \“wahllos herauszureißen\“ mit dem kann man sicherlich nicht konstruktiv über die Wirkung von Nachrichtenfiltern sprechen. Filtern ist nie wahllos, es ist so ziemlich die gegenteilige Methode der Auswahl.

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Gregor Keuschnig 4. Dezember 2008 um 10:26

@Jörg Friedrich
Der Rest meines Kommentars ist irgendwie verschwunden, obwohl er angezeigt wurde. Ich habe ihn auch nicht abgespeichert.

Nur soviel: Ich habe eine Metapher versucht und wer das falsch verstehen will, versteht\’s eben falsch.

Ansonsten war\’s mir auch nicht so wichtig. Ist sowieso eher eine Scheindiskussion. Und vielleicht finden Sie ja jemanden, mit dem Sie weiterdiskutieren können.

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Thomas Knüwer 4. Dezember 2008 um 10:32

@B.Schuss: Zum Thema Mehrwert für den Journalismus habe ich oben ein paar Punkte aufgeführt.

@Gregor Keuschnig: Genau das meine ich ja mit der Fokussierung der Filter. Meine habe ich nicht quantitativ ausgeweitet, sondern individualisiert. Und lebe damit besser. Und wenn Sie mir nicht glauben, dann vielleicht dem Herrn hier, der mir im Interview das auch von sich berichtete: http://www.charlesleadbeater.net

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JürgenG 4. Dezember 2008 um 10:55

Tja, da löscht der Herr Knüwer doch tatsächlich einen kritischen Kommentar. Ist ja wirklich lustig. Weil er den Kritiker schützen wollte. Hehe…
Wie konnte der \“ganz neue Typ von Journalist\“, der er ja in penetranter Weise behauptet zu sein, so einen Fehler machen?

Egal. Ich hab mir mal die Geschichten zu Yahoo von Herrn Knüwer angeschaut. Das war ja mal richtig wenig. Zumindest nicht mehr, als in der SZ und die waren wahrlich nicht gut.

Wo also bleibt der Mehrwert, die der Journalist ganz neuen Typs hervorbringen kann, durch Facebook, Twitter usw? Steht der tatsächlich nur in der NYT, wie es ihr Kollege oben behauptet?

So vieles in diesem Blog ist unreflektiert, erinnert an ein kleines Kind, das von seinem Spielzeug ach soo begeistert ist, nur weil es neu ist. (Und jetzt behaupten sie nicht, so sind halt Blogs!)

Da kommen dann auch so Sachen raus wie die Geschichte über Twitter und den Terror in Indien. Tut mir leid, aber die Geschichte war Schwachsinn und eindimensional. Sogar Spon hat da besser und genauer gearbeitet.

Aber das ist wohl das Hauptproblem, vor allem von Knüwer aber auch von einigen anderen. Das eigene Ego, die eigene Überheblichkeit, die den anderen, dem alten Typ, immer so spöttisch vorgeworfen wird, wirft so große Schatten, dass nur noch die Dinge im nächsten Umfeld zu sehen sind, anderes aber übersehen wird. Das bedeutet dann effektiv viel weniger Informationen, viel weniger Ausgewogenheit, viel weniger Information, aber zu viel Selbstdarstellung und Selbstbeweiräucherung und Kindereien.

Arbeiten Sie doch noch ein bisschen an diesem neuen Typ Journalist, Herr Knüwer, und dann führen sie ihn uns vor mit guten, durchdachten Texten, hier und im Handelsblatt und versuchen sie es nicht weiterhin damit, ständig nur zu spötteln, wie es nicht gemacht werden sollte. Überzeugen durch Qualität, nicht durch Überheblichkeit. Das wäre doch mal ein Projekt für 2009, oder?

Oder versuchen sie zumindest bis 2009 die Suchfunktion von faz.net zu verstehen…

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Thomas Knüwer 4. Dezember 2008 um 11:21

@JürgenG: Erlauben Sie mir einen Hinweis. Meine Aufgabe innerhalb der Redaktion ist nicht die textliche Verfolgung des Nachrichtengeschehens. Wenn Sie also meine Arbeit daran beurteilen, dann legen sie einen Maßstab an, der mir nicht vorgegeben wurde. Diesen Fehler hat weiter oben bereits auch jemand gemacht, obwohl er es besser wissen müsste. Meine Vorgabe ist vor allem die Verfolgung langfristiger Trends.

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Tim Koch 4. Dezember 2008 um 11:47

Also wer bestreitet, das Twitter und Co einen Mehrwert für den \“professionellen Journalisten\“ haben können, der kann sich allerdings vorwerfen lassen, von den \“neuen\“ Medien keine Ahnung zu haben.

In unserer Lokalzeitung stand letztens, zur US-Wahl, eine interessante Reportage mit einer hier studierenden US-Erstwählerin. Der Journalist war über Twitter auf sie aufmerksam geworden. Sicher hätte er auch \“klassisch\“ eine US-Amerikanerin finden können, aber ich waage die Vermutung, dass ihm die Idee zu der ganzen Sache erst durch eine Meldung der Frau bei Twitter kam. Ein simples Beispiel wie ein modern und vernetzt denkender und arbeitender Journalist Vorteile daraus ziehen kann.

Eine andere Sache ist Thomas Umgang mit der Kritik des Kollegen. Sicher ist zwar, dass so etwas von einem sehr schlechten Klima innerhalb der HB-Redaktion zeugt, sicher ist aber auch, dass es vorhersehbar war, wie die Leser auf eine Löschung der Kritik reagieren würden. Wer anprangert sollte sich auch an dem Geforderten messen lassen! Das Netz vergisst nicht, man kann hier nicht einfach löschen und gut ist. Ich bin schon sehr enttäusch, wie lange es dauerte bis eine sachliche Erwiderung kam.

So und zu guter letzt noch etwas zum Mehrwert des Herrn Knüwer: Ich hab mir in letzter Zeit mehrmals das Handelsblatt gekauft, darauf wäre ich vor dem Lesen des Blogs nicht gekommen.

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JürgenG 4. Dezember 2008 um 11:49

Das Nachrichtengeschehn abzubilden wäre auch mit Twitter und Facebook nicht möglich, oder? Aber klar, das müssen sie auch gar nicht leisten.

Doch ist zum Beispiel gerade der Übernahmekampf von Yahoo eine langfristige Geschichte. Oder nicht? Mit einigen Kulminationspunkten. Aber diese darzustellen, vorherzusagen oder einfach nur zu beschreiben, dazu haben sie doch trotz der großartigen Vernetzung wenig beigetragen im Handelsblatt…

Noch was anderes:

\“7. Meine Leser und Kommentatoren machen mich schlauer.\“

Könnten Sie kurz erklären, wie sie die Kommentare hier, aber auch bei Spreeblick, Niggemeier, der Beitrag bei Schwenzel usw. schlauer machen, d.h. ob Sie glauben, daraus was zu lernen und wenn ja, was? Danke.

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katzhkau 4. Dezember 2008 um 11:51

Wie peinlich kann man eigentlich werden!?!

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Doc Montresor 4. Dezember 2008 um 11:52

Popcorn anyone? 🙂

Mal im Ernst: Ist doch schön, dass es mal wieder einen Brandherd in der A-Blog-Sphäre gibt. Ein winziger Fehler (formal korrekten Kommentar gelöscht) hat ausgereicht.
Herr Knüwer, sie haben mein Mitgefühl. Meiner Ansicht nach ist bei diesem Konflikt hier noch etwas hervorgetreten: Das Problem der Geschwindigkeit. Ich unterstelle, dass sie den Kommentar nicht gelöscht hätten, wenn Sie mehr Zeit zum Nachdenken gehabt hätten. Ist wie beim Schach. Und genau da liegt meiner Ansicht nach auch eines der Probleme des Journalismus 2.0 (wenn man das so nennen möchte).
Dass sie den Kommentar vom Anonymus hanns wurst nicht gelöscht haben, zeigt mir zweierlei:
1. Sie lernen dazu
2. Sollte das (wurst, nicht Iwersen) ein Versuch des internen Mobbings gewesen sein, ist es höchste Zeit für eine deutliche, große interne Aussprache im Handelsblatt.

Ansonsten: Weitermachen. Ist spannend.

Antworten

Detlef Borchers 4. Dezember 2008 um 12:11

@Tim Koch: Doch, ich bestreite den journalistischen Mehrwert von Twitter & Co. Vielleicht findet jemand so Anregungen, aber wenn er sich bei der Recherche auf diese Systeme verlässt, dann gute Nacht. Das Beispiel der US-Erstwählerin wäre wohl erst zwingend, wenn es ein absolut ungewöhnlicher Ansatz wäre. So sehe ich nur die Bequemlichkeit eines Journalisten.

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B.Schuss 4. Dezember 2008 um 12:26

also dann, mal zum Thema Mehrwert. Sie schreiben u.a.:

\“1. Bin ich durch alternative Nachrichtenfilter wie Twitter, Facebook, etc. schneller, unkomplizierter und fokussierter informiert als früher. Statt mich durch zig Zeitungen und Nachrichtenseiten zu kämmen, bekomme ich die Informationen, die ich haben möchte, viel entspannter. Nicht in allen Bereichen – aber in vielen.\“

Sie schreiben fürs Handelsblatt. Nicht für die BILD-Zeitung. Wollen Sie mir ernsthaft erzählen, die \“Informationen\“, die aus sozialen Netzwerken wie Facebook iund Twitter raustropfen, genügen den Ansprüchen in Bezug auf Seriösität, Qualität, und Verifizierbarkeit, die ein Journalist mit Anspruch an seine Quellen stellt, ja stellen muss ?

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Luca 4. Dezember 2008 um 12:50

Haha.

Worum es eigentlich gehen muss: http://moritz-fuerst.com/publikation-im-internet-vs-institutionelle-medien-ein-kommentar/

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André Fiebig 4. Dezember 2008 um 12:54

\“Seine Kollegen demonstrierten ihre Internet-Kompetenz leider damit, dass sie das Stück online nicht freischalteten, obwohl es dort sicherlich ordentlich diskutiert werden würde.

***Nachtrag: Das stimmt nicht, der Artikel ist hier online. Nur die Suche von FAZ.net endet auf einem kostenpflichtigen Artikel.***\“

Ist wohl doch ein Problem mit Internetkompetenz ;-), nämlich ein ganz altes Problem – auch Ihres Verlages:

http://www.finanso.de/blog/links-zu-papierartikeln/

Kostenlose Links nur übers Menü oder Google.

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Mein Name 4. Dezember 2008 um 13:13

Als Journalist hätte ich die Kritik am Kollegen vermutlich auch schriftlich niedergelegt (die meisten die ich kenne schreiben besser, als sie reden). Außerdem ist es täglich Brot, Sachen, Krisen etc. schriftlich auf den Punkt zu bringen – soviel mal dazu wieso es nicht wie man meinen möge, mündlich ausgetragen wurde.

Zweitens ist die Wahl es in einem Blog zu versuchen auch gut, weil es genau den Punkt der Kritik des Kritisierenden trifft – er mag diese Rumnörgelei an der Webaversion von Kollegen nicht und publiziert diese Kritik eben im Web. So, wie ich das sehe, sprechen die beiden Herren nicht miteinander – sonst wäre hier aber auch kein einziger (weiterer) Kommentar zu dem Thema erschienen – sondern die hätten einen Telefonapparat bemüht und sich ausgesprochen, sofort, direkt und anschließend ein Abschlusskommentar gebracht.

Nein, so wie es hier läuft ist es genau richtig gelaufen. Einmal auf der Ebene der beiden Streithähne, denn die nutzen das hochgelobte/kritisierte Medium blog. Zweitens auch für das Handelsblatt – man muss sich auf der Ebene \“interne Zwistigkeiten\“ über Blogs Gedanken machen. Für den einen oder anderen (Personal)Chef sicherlich eine ganz neue Erfahrung. Bisher hat man sich in der Kantine gehauen oder im Meeting angeschrien, jetzt läuft das für 6.8 Milliarden Menschen (naja…für die dies lesen wollen, also vielleicht 10.000) ganz Transparent ab.

Im übrigen finde ich nicht, dass die Diskussion, die vorher geführt wurde nun versaut ist (oder unterbrochen), sondern erst jetzt den richtigen Schwung bekommen hat. Denn sich über das Bloggen zu unterhalten ist ungefähr so langweilig, wie über meinen Kuli von Lamy. Nein, wir sprechen jetzt alle mal darüber, was der Blog, das Web in Zusammenhang mit einem (betriebsinternen? wohl kaum…) Zwist tangiert und verändert.

Die Diskussion vorher war recht stark geprägt von *seufz* sie haben ja so recht. Hier und da mal eine kleine Korrektur, aber man hat Ihnen vorwiegend unreflektiert zugestimmt, lieber Autor Knüwer.

Ich denke, das Publikum wird in Kürze mehr zu dem Thema erfahren. Vielleicht auch kein Ergebnis wie \“Ich hab ihm eine reingehauen, er mir auch, dann war gut\“ sondern vielleicht ein Fazit, warum solche Themen nicht ins Internet gehören (wo das Internet ja ach so geil ist und es eigentlich keine Themen gibt, die es nicht gibt, nicht wahr…)

Tschüss.

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Iris 4. Dezember 2008 um 13:19

Ich finde es unausgewogen, dass derzeit nur Herr Knüwer hier und anderswo weiter mit Blog-Lesern über die Kritik von Herrn Iwersen diskutiert, während sich Herr Iwersen offenbar wie an die Redaktionslinie hält. Ich bin der Ansicht, man sollte sich innerhalb der HB-Redaktion schon für eine Linie entscheiden, die für alle gilt: Entweder dürfen sich alle Beteiligten weiterhin zu den strittigen Punkten öffentlich äußern oder keiner. Das was hier im Moment passiert, finde ich einseitig und unfair.

Ein Punkt wurde hier schon mehrfach angedeutet und dem schließe ich mich an:Indiskretion ist kein Privileg.

Davon abgesehen finde ich nicht, dass der Kommentar von Herrn Iwersen ein persönlicher Angriff auf Herrn Knüwer war. Es war vielmehr ein Angriff der Positionen, die Herr Knüwer hier (sehr offensiv) vertritt. Das ist ein Unterschied.

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michael kausch 4. Dezember 2008 um 13:21

@detlef borchers

twitter wird für seriöse und klassische journalisten doch sicherlich EINE informationsquelle unter anderen. wie alle anderen quellen ist sie zu überprüfen, so gut dies eben geht. aber in krisengebieten ist die überprüfung oft schwierig und in krisengebieten wird das getwitter vermutlich eine wichtige und wegen ihrer unprüfbarkeit auch gefährliche informationsquelle sein. aber unterscheidet sie sich darin von anderen quellen? abgesehen von der quelle military embedded journalists, die immer partei sein werden.

ansonsten ists beim twitter wie beim ganzen web 2.0: hier entstehet eine öffentlichkeit außerhalb der klassischen medien. und es ist auch gar keine frage, ob wir das gut finden. es ist fakt.

also beurteile ich twitter als eine neue quelle für klassischen journalismus und als neuen teil der gegenöffentlichkeit zum tablierten journalismus, keinsfalls aber als ersatz des journalismus.

die u.a. durch web 2.0 heraufbeschworenenen ökonomischen probleme des klassischen journalismus – der ökonomische anpassungsdruck der heute verlage und funkhäuser bedroht – stehen freilich wieder auf einem anderen blatt.

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Thomas Knüwer 4. Dezember 2008 um 13:35

@michael kausch @b.schuss Das Wort \“Quelle\“ ist vielleicht missverständlich. Über diese Dienste bekomme ich schneller Hinweise auf Geschichten auf anderen Plattformen. Und diese Hinweise führen meist zu den Originalquellen. Das unterscheidet sie von dem, was ich bei Nachrichtenseiten vorfinde.

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Tim 4. Dezember 2008 um 13:56

Herr Knüwer,

mal keine medientheoretischen Betrachtungen und Butter bei die Fische. Haben Sie ein praktisches Beispiel einer Story, auf die sie bei twitter oder facebbok aufmerksam geworden sind, wie da ihr Filter gewirkt hat, und die dann als Artikel im Handelsblatt gelandet ist? So ein \“best practice\“ Beispiel würde vielliehct auch ihre ungläubigen Journalistenkollegen überzeugen.

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Thomas Knüwer 4. Dezember 2008 um 14:06

Also zunächst mal gehts um den alltäglichen Nachrichtenfluss, also die Brot-und-Butter-Versorgung.

Aber ein hübsches Beispiel ist das hier: http://handelsblatt6.blogg.de/eintrag.php?id=1801

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weltherrscher 4. Dezember 2008 um 14:16

was ich unfair finde:

gerade thomas bringt schon längere zeit wichtige ideen/thesen zur zukunft des journalismus. seine arbeit diesbzgl. \“wohin mit den vielen journalisten in drei, fünf oder x-jahren\“ ist durchaus als grundlage weiterer überlegungen anzusehen.

gerade thomas scheut sich eben nicht den eigenen berufsstand auch kritisch zu hinterfragen. gerade er geht eben ständig das risiko ein als \“nestbeschmutzer\“ betitelt zu werden.
ich weiß jetzt natürlich nicht, ob du das ähnlich siehst thomas?

ich lese jetzt schon eine lange zeit das blog hier, wir hatten ja auch mal einen blogtalk gemacht. ich schätze dich als blogger und deine eher grundsätzlichen überlegungen bzgl. des journalismus sehr, denn du bringst häufig, durch beispiele (was andere oben \“hetze\“ und ähnliches genannt haben), dinge auf den punkt, eben auf den punkt bzgl. der frage, ob das noch zeitgemässer journalismus ist oder nur noch schlichte verzweiflung (z.b. klickvieherziehung der leser durch die verlage usw. usf.) was der klassische journalismus bzgl. web2.0 so von sich gibt.

ich denke, da du dich vielleicht in deiner rolle als vermeindlicher \“nestbeschmutzer\“ des journalismus als ganzes siehst, wurde deine reaktion bzgl. des kommentars deines kollegen vielleicht davon beeinflusst?

eigentlich kenne ich dein blog hier und die kommentare als kritikfähig.
du löscht eben nicht einfach mal so kritische stimmen.

die diskussion, ob denn web2.0 (blogs, twitter und co) langfristig den journalismus \“beflügeln\“ werden, ist genau der wunde punkt und sicherlich auch der grund, weil du es ja so siehst, dass dich sicherlich viele andere journalisten als \“nestbeschmutzer\“ ansehen. denn die langfristige konsequenz aus der denke \“web2.0 ist die zukunft\“ wird eben zu massiven stellenabbau innerhalb des journalismus führen.

das du den kommentar deines kollegen gelöscht hast, ist,unreflektiert betrachtet, ziemlich unsinnig gewesen.
falls du dich in deiner rolle als \“nestbeschmutzer des klassischen journalismus\“ wägst, kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn plötzlich jemand unsachlich, persönlich und mit internas bzgl. deiner thesen kontert.

manche reaktionen in der blogosphäre kann ich nicht im ansatz diesbzgl. nachvollziehen. gerade du hast einiges dazu beigetragen, dass in D die blogosphäre an bedeutung gewinnt.

wollte ich nur mal anmerken..

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Schnutinger 4. Dezember 2008 um 15:04

Dann will ich doch nochmal meine journalistische Twitter-Geschichte zum Besten geben: Bekomme vermutlich bald ein Feature in der Münsterschen Zeitung und das allein, weil der Reakteur über Twitter auf mich aufmerksam geworden ist – wir haben sogar alle Termine über Twitter abgehandelt, sehr praktisches Tool.

Es ist eben auch ein guter Weg ganz verschiedene Leute / Experten und ihre Geschichten zu entdecken und ein Netzwerk zu knüpfen, u.a. um schnell mal (Rück-) Fragen zu stellen oder einen Experten für ein Thema, ein Problem zu suchen. Theoretisch könnte man schlicht das Forum an Followern nutzen, um Recherchefragen in die Runde zu werfen, bei denen man nicht weiterkommt. Oder was auch immer. Jedenfalls ist die Twitterschar immer sehr hilfsbereit.

Außerdem twittert so einiges an Politiker-Nachwuchs, bisweilen auch Politisches, wie z.B. anstehende Vorstands-Kandidaturen, die über Twitter schon eher bekannt waren (aber leider nicht veröffentlich werden durften), als aus offiziellen Quellen.

Twitter ist ein bisschen die mediale Stammkneipe bzw. Theke, an der man sich locker trifft und ein bisschen mit dem oder dem schwatzt, sich austauscht, Tipps gibt und hin und wieder fällt sogar eine Geschichte dabei ab. Man sollte es nicht überbewerten, es aber gar nicht zu nutzen, oder gar zu verdammen, halte ich für einen großen Fehler.

Gibt noch eine andere sehr schöne Twitter-Geschichte zum Grimme-Online-Award, aber die äußere ich dann mal an anderer Stelle. 🙂

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Berufskommunikator 4. Dezember 2008 um 16:06

Eigentlich habe ich nur drauf gewartet: Wenn ein Unternehmen öffentlich bloggt/bloggen lässt, tritt es mit seiner Umwelt in den interaktiven Dialog. Da gibt es dann natürlich hin und wieder kritische Stimmen, auf die die bloggenden Berufskommunikatoren aber prima mit Reply reagieren können.

Die Krise ist aber dann vorprogrammiert, wenn Interna preisgegeben werden, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind und eigentlich auch gar nicht für sie von Interesses sind, so wie hier passiert. Ich finde, Herr Knüwer hat korrekt reagiert – Meinungsfreiheit hin oder her: Herr Iwersen hatte das Recht, seine Meinung zu Herrn Knüwers Ansichten zu äußern – nicht aber öffentlich darüber zu sprechen, was er von seiner Arbeitsweise in der Redaktion hält.

Die ganze Sache hat allerdings etwas Gutes: Der gesamten PR-Branche wird jetzt wieder vor Augen geführt, wie heikel das Implementieren von Blogs für Kunden ist und wie sensibel damit umgegangen werden sollte. Moral von der Geschicht\‘: Gepostete Kommentare löscht man nicht…

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Tim Koch 4. Dezember 2008 um 16:11

@Schnuttinger
Lustig ist, dass es sich bei meiner US-Wahl Geschichte auch um die Münstersche Zeitung handelte und dann wohl auch um den selben Redakteur…

Wenn dir mein Nachname in Verbindung mit ihm was sagt, dann grüß ihn von mir 😉

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Chat Atkins 4. Dezember 2008 um 16:24

Nu kricht euch auch ma wieder ein, nüch? Das Grundthema des Artikels bleibt ja wichtig: Wohin soll die Gesellschaft mit all den Holzjournalisten, wenn demnächst die letzte Rolle Rotationspapier aufgebraucht ist? Zu dem Text des Herrn Iwersen sei dabei gesagt: Diese \’Krachergeschichten\‘, die kommen doch eher nicht mehr aus Holzhausen. Welches wäre denn wann die letzte gewesen? Nur so beispielsweise. Vielleicht die Hitler-Tagebücher? Ich kann mich schon gar nicht mehr entsinnen. Selbst die Liechtensteiner Steuersünder standen als erstes im Netz und im TV am Pranger – und ganz Holzhausen stand davor und tippte …

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Chris 4. Dezember 2008 um 16:37

Kriegen wir hier eigentlich noch das Video aus der heutigen Redaktionskonferenz zu sehen?

Ich frag ja nur… *g*

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Schnutinger 4. Dezember 2008 um 17:12

@ Tim: Stimmt, ich erinnere mich! *jetzt muss ich direkt 2x kräftig kichern* und schicke mal direkt Grüße an den Kollegen. 😉

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Olaf Storbeck 4. Dezember 2008 um 17:57

@Tim: Da kann ich aushelfen. In dem Bereich, den ich beim Handelsblatt verantworte, gibt es ganze Reihe von Artikeln, die ohne Themenideen aus Ökonomie-Blogs und anderen Web-2.0-Dingen wie Übersichten über die am häufigsten herunterladenen wissenschaftlichen Paper nie erschienen wären.

Einige Beispiele:

Die Ökonomen-Diät: Abnehmen – oder zahlen!
http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/abnehmen-oder-zahlen;1404767

VWL-Comedy – Lächerliche Ökonomie
http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/laecherliche-oekonomie;1384931

\“Journal of Political Economy\“ in der Kritik – Der Download-Krieg der Ökonomen
http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/der-download-krieg-der-oekonomen;1398923

VWL vor Paradigmenwechsel? Schlammschlacht um Friedmans Erbe
http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/schlammschlacht-um-friedmans-erbe;1356894

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ich 4. Dezember 2008 um 19:32

also ich finde ja auch, dass das internet für journalisten durchaus eine QUELLE ist, herr knüwer nutzt es aber um andere runterzuputzen. dieses blog ist doch zu mindestens 50 % geprägt von persönlichen abrechnungen mit anderen medientreibenden. Dies ist zumindest mein eindruck. Allein daher sehe ich iwerserns kritik durchaus als berechtigt an. weil andere niederzumachen ist doch kein journalismus, oder irre ich mich da?

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ich 4. Dezember 2008 um 19:34

und was mich wirklich stört: der grund warum herr knüwer den kommentar von herrn iwersen gelöscht hat, war doch nur ausgedacht. ich glaube nicht, dass ihm irgendjemand aus dem verlag gesagt hatte, er müsse das so tun aus rechtlichen gründen

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Arno Nyhm 4. Dezember 2008 um 19:36

Ich glaube in dieser Debatte geht es gar nicht um Papier oder Online, Web1.0 oder 2.0. Die Unterschiede lassen sich gut an den Russland-Korrespondenzen des Kalten Krieges darstellen. Da gab es die Herzblut-Journalisten, die mit ihrem Auto das Land bis nach Sibirien abgefahren sind und mit guten Geschichten und realistischen Einblicken in das „Innenleben“ wiederkamen.

Und dann gab es da noch die „Journalismus-Darsteller“, die lieber an den Bars in den internationalen Hotels der Hauptstadt abhingen und sich ihre Infos aus den Gerüchten der anderen Korrespondenten zusammengeklaubt haben. Zu dieser Spezies gehört Thomas Knüwer, weshalb die Frage nach den „Krachergeschichten“ durchaus berechtigt ist.

Entscheidenden Nutzen jedenfalls für die Leser bringen die Wühler vom Schlage eines Leyendeckers. Nicht die zahlreichen Analysten, Kommentatoren und Linksetzer. Denn als Leser erwarte ich ja gerade die Geschichten, die die Spatzen eben nicht von den Dächern twittern, sondern die Informanten im vertraulichen Gespräch dem Journalisten stecken.

Es ist natürlich kein feiner Zug, Kollegenschelte in öffentlicher Form zu betreiben. Andererseits hat Thomas Knüwer auch nie ethische Probleme damit gehabt, einzelne Akteure aus der PR-Welt an das Licht der Öffentlichkeit zu zerren, ohne die Hintergründe, aus denen miese Pressemeldungen oft entstehen, zu beleuchten.

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Ein Jurist 4. Dezember 2008 um 20:32

Herr Ich, als Jurist eines Großkonzerns kann ich nur sagen: Wenn die beim Handelsblatt ne Anweisung hatten, wie sie in vielen Unternehmen üblich ist, dann ist das kein vorgeschobener Grund. Bei uns wäre Herr Iwersen je nach Härte des Vorgesetzten abgemahnt oder gekündigt worden.

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Detlef Borchers 4. Dezember 2008 um 21:30

@Michael Kausch: Twitter als Informationsquelle? Nach den Aussagen hier im Thread hat Twitter einmal gereicht, um ein Geschichterle über einen Google-Standort in Österreich zu produzieren und zweimal, um einen einfallslosen Münsteraner Journalisten zu befeuern. Die von Herrn Stöcker genannten Beispiele mit den Papers kann man samt und sonders über normale Internet-Recherche, größtenteils sogar mit Google finden. Eine reichlich müde Bilanz für diese sagenhafte Informationsquelle, die vielleicht als Kneipengespräch bezeichnet werden kann, wie hier geschehen.

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ich 4. Dezember 2008 um 21:36

@jurist: ich sag nur, ich glaube es nicht

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Horst 4. Dezember 2008 um 21:56

@ ein Jurist: eine Zeitung (und ihr Online-Ableger) ist aber kein Großkonzern. In einer Zeitung geht es auch darum, Meinungen zu formulieren und für diese Meinungen Widerspruch zu bekommen, auch aus dem eigenen Hause, das nennt man Binnenpluralismus (Medienwissenschaften 1. Semester).
Wenn man meinungsfreudig wie Knüwer ist und ständig austeilt, ist es mehr als peinlich, bei einer Kritik so dünnhäutig und undemokratisch (Zensur ist das Stickwort) zu handeln. Die Löschaktion dann nachher als Schutz des Kollegen vor arbeitsrechtlichen Konsequenzen darzustellen, ist so lächerlich. So altruistisch ist Knüwer nicht. Er hat sich wohl vielmehr ertappt gefühlt, denn das ganze Gesabbel über Twitter etc. kann über die argumentative Dürre und das Fehlen einer Meinung, die nicht zu 100% dem Mainstream entspricht, nicht hinwegtäuschen.

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Tim Cole 4. Dezember 2008 um 23:58

>Wenn es tatsächlich so wäre, dass diese
>Kommunikationswege neue Infos erschließen – warum
>kommen die Scoops im Handelsblatt dann nicht von >Dir, sondern immer von anderen Kollegen?

Tut mir leid, Kollege Iwersen, aber du hast nicht kapiert, wo die Reise hingeht. Scoops liefern in Zukunft die Leser-Reporter – die sind näher dran, und sie haben so eine wunderbare Lidl-Kamera, um das alles auch noch im Bild festzuhalten.

Unsere Aufgabe als Journalist, wie ich immer wieder auf www.czyslansky.net predigte, ist es, aus der Flut der (kostenlos erhältlichen) Informationen Kontext zu schaffen. Wir sind Leuchtürme im Sturm, Orientierungshelfer. Wir sagen dem verehrten Leser/Zuhörer/Zuschauer, was er von alledem halten muss. Das kann zwar jeder dahergelaufene Blogger auch – aber wir kö´nnen es besser. Wir haben es nämlich gelernt! Das ist Journalismus 2.0. Und es ist unsere einzige verbliebene Daseinsberechtigung.

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Daniel 5. Dezember 2008 um 1:36

Hachja, endlos viel Gerede daueber wie in Zukunft die wilde schnelle Online-Welt den Journalismus regiert und als Beleg gibt es nur ne lahme Geschichte welchen Acker wer vllt. kaufen wird und ein paar (zugebenermasen sehr viel bessere) Beispiele von Ihrem Kolelegn Storbeck aber auch die sind weit von irgendwelchen Scoops entfernt. Dafuer dass man hier so nen Wind macht um Web 2.0 ist das ehrlich gesagt ganz schoen kuemmerlich. Das Online-Angebote das journalistische Repertoire erweitern und veraendern sind ja nun News von vorvorgestern, aber das bedeutet eben auch nicht zwangsweise dass alles ausser Twitterfeeds zum Untergang verdammt ist. Inwieweti ein \“Scoop\“ a la \“Fluzgeugabsturz in Lampustikan\“ oder \“Britney mit Hoesechen gesichtet\“ oder \“Ruecktritt von Minister X\“ durch Facebook-Filter aufgewertet oder beschleuingt wird ist mir weitgehend schleierhaft.

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Horst Seifert 5. Dezember 2008 um 7:50

@Daniel vielleicht möchten sie sich ja nicht vorstellen, dass die welt sich ändert. sicher sind wir in deutschland noch weit hinten aber sehen sie sich mal an , was im us-wahlkampf los war in sachen blogs los war. schauen sie sich den abschuss von star-journalist dan rather an. schauen sie sich an, wie cnn und die bbc twitter nutzen. und dann realisieren sie mal, dass diese dienste gerade mal nen jahr oder zwei alt sind. außerdem hat herr knüwer oben gründe geliefert, warum er sich besser informiert fühlt.

übrigens wird hier so getan, als ob allein scoops (das sind exklusivmeldungen, oder?) zeitungen verkaufen oder tv-einschaltquoten machen. das ist doch blödsinn. die zeit kommt fast ohne exklusivmeldungen aus und hat keine auflagenprobleme wie diemeisten tageszeitugnen

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Mein Name 5. Dezember 2008 um 8:40

>Herr Ich, als Jurist eines Großkonzerns kann ich nur sagen: >Wenn die beim Handelsblatt ne Anweisung hatten, wie sie in >vielen Unternehmen üblich ist, dann ist das kein >vorgeschobener Grund. Bei uns wäre Herr Iwersen je nach >Härte des Vorgesetzten abgemahnt oder gekündigt worden.

Gekündigt…Haha! Lieber Herr Jurist, dann setzen Sie sich bitte mal (so ein ganz netter Ratschlag) mit unserem Deutschen Arbeitsrecht auseinander. So mit Kündigungen und so, gerade in Großkonzernen, das ist aber alles andere als einfach. Nicht nur, dass Ihnen
– die Gewerkschaft
– der Betriebsrat
– diverse andere Chefs
auf die Finger klopfen, nein, es gibt da auch noch Gesetze. Und der Gesetzgeber würde sagen, abmahnen ja, kündigen nein. Sie arbeiten doch weder im Großkonzern, noch haben Sie Jura studiert! Und wenn doch, dann stimmt wenigstens das Image, das in Großkonzernen der ganze Müll abgeladen wird!

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Schnutinger 5. Dezember 2008 um 9:07

@Cole: Das ist sehr guter Gedanke finde ich! Wobei ich mich gegen den Halbsatz \“jeder dahergelaufene Blogger\“ ein wenig wehren möchte.

Natürlich gibt es auch viel Schrott bei Blogs, das bringt allein die Masse mit sich, so ist das nunmal, wenn jeder mitsprechen kann, aber es gibt definitiv auch sehr viele gute und engagierte Schreiber, mit interessanten Themen – auch unter Beta-Bloggern 😉

Vielleicht spornt die Konkurrenz der \“Hobby-Blogger\“, die neben ihren Blogs ja meistens noch anderen Berufen nachgehen, die professionellen Journalisten an, sich noch mehr ins Zeug zu legen, eben weil sie sich mehr gegen die \“kostenlose\“ und angeblich so \“unprofessionelle\“ Netzkonkurrenz profillieren müssen, um ihre Qualität und ihre Kunst unter Beweis zu stellen. Wünschenswert wäre dies und das diente wiederum der Qualität (siehe Beispielsweise DIE ZEIT, dich ich ganz hervorragend finde). Wie ich schon sagte, im Hinblick auf Qualität bin ich ein großer Freund des Wettbewerbs. 🙂

Exkurs: Ich verstehe immer noch nicht genau den Unterschied zwischen Journalisten und Bloggern. Für mich ist ein Blog eine technische Plattform, die ich für meine Publikationen nutze. Ich bin ja auch in erster Linie kein Twitterer. Ein Journalist ist ein Journalist, egal ob er bei einer Zeitung angestellt ist, dort einen Blog betreibt, oder ob er privat bloggt. Aber die Zeitungen bauen diesen Unterschied natürlich gerne künstlich auf, um sich abzugrenzen, vom blöden, unprofessionellen Blogvolk. Eine ziemlich bornierte Haltung finde ich.

@ Daniel: Das sehe ich ähnlich wie Horst. Und beim aktuellen Fall: Terrorismus in Indien war die Netzgemeinde im Ineinandergreifen der Medien (Twitter, Blogs, SPON etc.) definitiv eher, schneller und tiefgehender informiert, als beispielsweise der TV-Zuschauer.

Noch ein Punkt: Ich meine schon, dass Journalisten zumindest wissen sollten, wo sich die Leser (der Zukunft) tummeln, was sie so treiben, was sie interessiert. Das gilt im übrigen nicht nur für Journalisten. Ich würde jede Marketingabteilung, jede Vertriebsabteilung in einem Unternehmen dazu verdonnern, sich in die von Thomas angesprochenen Web 2.0-Themen einzuarbeiten. Sich StudiVZ, MySpace, Facebook etc. anzuschauen, zu gucken, was die Menschen dort umtreibt, interessiert, was sie lesen wollen, worüber sie sich austauschen, um dann zu überlegen: Was muss ich tun, damit ich als Zeitung / Redakteur / Unternehmer / Produktmanager, meine Zielgruppen in Zukunft adäquat anspreche und erreiche? Man kann natürlich auch recht eigensinnig seinen Streifen durchziehen und das tun, was man für richtig hält, läuft dann allerdings unter Umständen Gefahr, dass keiner einen mehr liest. Hier muss man sicherlich einen Mittelweg finden zwischen persönlichem Anspruch und Bedienen der User-Interessen.

Es ist nunmal so, dass alle Welt ins Netz wandert, davor kann man doch nicht einfach die Augen verschließen – vor allem, wenn es mittelfristig auch um den eigenen Arbeitsplatz geht.

Ach, ich finde es manchmal schade, dass wir Deutschen so technikfeindlich sind und immer gleich Grundsatzdebatten führen müssen (oder ist es gar die Angst vor dem Untergang seiner Zunft, die Herrn Iwersen innerlich angetrieben hat?), statt einfach mal locker auszuprobieren und die Möglichkeiten und Chancen solcher Innovationen zu sehen. Ja, der Bornierte \“Das-ham-wa-immer-so-gemacht!\“, \“Was-bringt-uns-das?\“, \“Bleib-mir-wech-mit-Internetz\“, \“Internetz? Ich chatte nicht\“ – Strukturkonservativismus in Redaktionen, wie auch in der Politik und Unternehmen nervt mittlerweile ziemlich.

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Olaf Storbeck 5. Dezember 2008 um 9:57

Das schreiben die lieben Kollegen über die Debatte hier:

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EF598AF33D3254F97A996665AF0D33DB8~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed

http://www.sueddeutsche.de/251382/772/2665021/Mach-mal-Pause.html

PS: Chapeau, Thomas und Sönke – ihr seid vermutlich die ersten Handelsblatt-Journalisten, die es als Objekt der Berichterstattung auf die erste Seite des FAZ-Feuilletons geschafft haben 🙂

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Das kollektive Gedächtnis 5. Dezember 2008 um 10:04

nur noch mal zur Info, um diesen gelöschten Kommentar gehts:

Lieber Thomas,

Bei aller kollegialer Zurückhaltung: mir ist kein Journalist bekannt, bei dem Selbstdarstellung und Realität derart auseinanderklaffen wie bei Dir. Vielleicht könntest Du die permanente Selbstbeweihräucherung mal kurz unterbrechen und erklären, warum Deine fantastische Verdrahtung über Xing, Facebook, Twitter und Co. so wenig journalistischen Mehrwert bringt. Wenn es tatsächlich so wäre, dass diese Kommunikationswege neue Infos erschließen – warum kommen die Scoops im Handelsblatt dann nicht von Dir, sondern immer von anderen Kollegen?

Man kann Dir oft dabei zusehen, wie Du selbst in Konferenzen ständig mit Deinem Telefon herumdaddelst. Vielleicht twitterst Du nur grad, dass Du grad gern einen Keks essen würdest – wer weiß das schon. Jedenfalls führt das Ganze nicht dazu, dass Du das Blatt laufend mit Krachergeschichten füllst. Bieterkampf bei Yahoo? Neues vom Telekomskandal? Untergang von Lycos? Das alles wären doch Themen, zu denen Dir, dem hyper-vernetzten Journalisten, die Insidernachrichten zufliegen könnten. Tun sie aber nicht. Stattdessen stellst Du gern mal eine Nachricht als exklusiv vor, die morgens schon über Agentur lief oder in der New York Times stand.

Ich verstehe einfach nicht, warum Du ständig diejenigen Kollegen runtermachst, von deren Geschichten Du selbst lebst. Eine große Zahl Deiner Blogeinträge basiert doch auf Artikeln Deiner Print-Kollegen, zu denen Du dann einfach Deinen Senf dazugibst. Ohne die von anderen recherchierten Grundlagen hättest Du da nichts zu schreiben.

Du behauptest, die Journalisten müssten sich ändern und meinst damit wohl, sie müssten so werden wie Du. Es ist aber so, dass die meisten Kollegen gar kein Interesse daran haben, Nachrichten einfach nur wiederzukäuen, so wie Du.

Es ist Dir ja unbenommen, in Deinem Blog eine Art Resteverwertung zu betreiben. Aber bitte verkauf das nicht als Zukunft des Journalismus.

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Paul 5. Dezember 2008 um 10:42

Bitte alle mal merken: Kommunikation ist das, was ankommt.

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mark793 5. Dezember 2008 um 11:22

@schnutinger: Dass die Deutschen technikfeindlich sind, diese pauschale Fehleinschätzung (die im Übrigen gerne von Nerds geäußert wird) wird durch häufige Wiederholung auch nicht richtiger. Andwerswo wird das Herbstlaub wie schon im Eozän mit Rechen und Besen beseitigt, hierzulande verwendet man dazu Laubbläser- und Sauger mit Technik, die direkt (ok, nicht ganz direkt) aus der Raumfahrt stammt. Auf der linken Spur einer deutschen Autobahn werden Sie Technikfeindlichkeit mit der Lichthupe suchen müssen.

Vielleicht ist Zurückhaltung bestimmter Kreise in Sachen Twit-Geschnatter und ähnlichen Spielereien einfach dem Umstand geschuldet, dass sich der Nutzen dieser Tätigkeiten nicht so ohne weiteres erschließt. Wenn man wie Herr Knüwer über Themenbereich wie Internet, Medienwandel, Weg 2.0 und dergleichen mehr schreibt, ist es durchaus legitim, das nicht vom Elfenbeinturm herunter zu betrachten, sondern auch aktiv mitzutun. Ich denke aber, es gibt (nicht nur beim Handelsblatt) auch nach wie vor Themenbereiche und Ressorts, wo es auf diese Form der Verdrahtung derzeit weniger ankommt.

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Thomas Wanhoff 5. Dezember 2008 um 11:48

Ok, Thomas, Eure persönlichen Problem sind mir wurschtm aber an Deiner Stelle würde ich mal Sönke genau zuhören, denn er hat recht. Du bringst vielleicht PIs mit Deinem Blog, aber weder Geschichten noch Geld.
Zu deinen Thesen:

>>1. Bin ich durch alternative Nachrichtenfilter wie >>Twitter, Facebook, etc. schneller, unkomplizierter >>und fokussierter informiert als früher.

Auf deutsch heisst das: Ich lasse andere lesen und selektieren: Statt Agenturhörigkeit bildet sich eine Twitterhörigkeit. Nur was getwittert wird ist real.

>>2. Bekomme ich wesentlich mehr mit, was Gruppen von >>Menschen, die nicht in meinem persönlichen Umfeld >>zu finden sind, mögen, gut finden, lieben, hassen. >>verschiedenen Bevölkerungsschichten.

Aber offensichtlich nicht, was in Deiner eigenen Redaktion passiert.

>>3. Ich bekomme wesentlich schneller Innovationen >>und mit – und wie Menschen darauf reagieren.

Bullshit: Nokia gibt das neue Gerät als Pressemeldung heraus. Der gemeine Journalist schaut sich die genauer an, der twitternede hauts halt in 140 Zeichen raus.

>>4. Ich bin ansprechbar. Bereits mehrfach erreichten >>mich unter der Hand Informationen aus Bereichen, >>für die ich nicht zuständig bin. Die reiche ich >>dann gerne an die Kollegen weiter. …

Ebenso Unsinn: Als ob in den vergangenen 100 Jahren Journalisten keine GEschichten gamcht hätten.

>>5. Ich bin für Leser – also unsere Kunden – >>erreichbar. Und bekomme ihre Kritik und ihr Lob ab, >>das außerhalb der Kommentare hier meistens gar >>nicht mich betrifft….

Schon mal am Lesertelefon gesessen oder die Leserbriefseite bearbeitet?

>>6. Es sind zahlreiche neue Kontakte entstanden. Und >>ich bin der Meinung, ein Journalist kann nie genug >>Kontakte haben.

Ja sicher, das magst Du recht haben.

>>7. Meine Leser und Kommentatoren machen mich >>schlauer.
Yep.

Dein Problem ist dass Du nicht einsehen magst, dass die Realität der Blogsphäre eine Printabbildende ist. Blogs machen keine Nachrichten, sie kommentieren sie und sind ein WEITERER Vertriebskanal. Die Bundeskanzlerin wird auch in 10 Jahren eine Pressemitteilung über ihren Rücktritt abgeben und das nicht twittern.
Diese Tools, ich habe das hier schon verschiedentlich gesagt, sind kein \“anstatt\“, sondern ein Zusatz. Nur wer die heutigen Journalisten versteht, kann sie auch weiterbringen. Sie nur zu beschimpfen bringt nichts. Ich gebe Dir aber in einem recht: Die Behäbigkeit mancher (oder gar vieler) Kollegen ist ein Problem. Der Journalist an sich ändert sich nicht gerne. Und auch seine Arbeit nicht. Deswegen hat er noch ein Keyboard, auch wenn Spracheingabe längst möglich ist. Es erinnert noch ein wenig an die Schreibmaschine.

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Sebs 5. Dezember 2008 um 12:38

Zitat:
Mir kann doch niemand erzählen, daß die gesamte deutsche Journaille und die gesamte deutsche Medien-Beraterzunft die totale intellektuelle Flaute hat!

Nicht nur die Journaille, sondern die komplette deutsche Medienlandschaft. Man lasse sich Kalkhofes dezente Kommentare zum Thema mal auf der Zunge zergehen.

Die deutschen kopieren, machen nach und nach möglichkeit NIX wirklich eigenes. Genau so sehen die Print Konzepte aus ….. Park Avenue … keine Sau brauch sowas 😉 wie sich inzwischen rausgestellt hat.
Mutiges wie das Magazin Tush (Lesenswert) gibt es wenig, viel zu wenig. Ich frage mich wie jemand es als geringeres Risiko betrachten kann Geld in einem Mittelmaßprodukt zu versenken, statt in etwas neues und interessantes.

Punkt um, seit mal minimal kreativ dann geb ich auch gerne Geld fuer Printprodukte aus. Anonsten ist wirklich nettes Zeug nur eine Google Suche weit entfernt 😉

Was ich als Techniker echt Suess finde: Ihr macht euch noch Sorgen um Twitter und Co. Eure Geschwindigkeit ist beängstigend, wenn ichmir vorstelle das die Kollegen um mich rum vielleicht auch so denken.
Wacht auf, Lernt dazu, die Technik steht bereit ganze redaktionsabteilungen durch 1 zu 1 Feeds aus den Nachrichtenagenturen zu ersetzen 😉 Horden von Volontären können Positionen von Echten Journalisten besetzen und am Ende steht dann jemand weinend vor dem Arbeitsamt und wurndert sich wieso?
Die Änderung kommt: Entweder ihr Journalisten gestaltet sie aktiv mit oder halt nicht, nur am Ende nicht beschweren das des alles ned so ist wie man es will.
Selbermachen lautet das Motto im Netz.

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Daniel 5. Dezember 2008 um 20:42

@Horst Seifter (und schnutinger):
Ich ziehe keine Sekunde in Zweifel das Twitter etc. nuetzliche und durchaus auch wichtige Erweiterungen des Instrumentariums sind. Wir wisssen alle dass die Medienlandschaft zur US-Wahl im Jahre 2008 mit HuffPo, 538.com etc. ne ganz andere war als vllt. vor 10 Jahren.
Aber die interessante Frage fuer mich ist dabei doch, WAS genau aendert sich WIE in der Landschaft. Und in dieser Hinsicht hat Herr Knuewer eben ausser unertraeglichlen Platitueden und Polemik nichts beizutragen.
Mal als dummes Beispiel was ich meine:
Heutzutage kommt ein \“heisser Tipp\“ eines Whisteblowers per Email daher und nicht mehr wie bisher per berittenem Boten auf einer Steintafel. Das is per se aber ja erstmal nur eine Aenderung der Verpackung. Interessant wird es erst wenn ich anfange mir Gedanken zu machen inwieweit dass nicht doch auch den Vorgang an sich beeinflusst, z.B. kann man sich vorstellen dass nun das Tipp geben einfacher und anonymer moeglich ist udn deshalb haeufiger werden wird etc. Alles kluge und richtige Gedanken, aber leider vo der Sorte wie ich sie hier vollkommen vermisse.
Z.B. CNN twittert seine News jetzt auch. Is ja prima. Aber WIESO is das nun eine Revolution? Ist das jetzt wirklich ein Quantensprung von stuendlichen (oder wie oft auch immer) Updates auf cnn.com zu minuetlichem Rumgetwitter von Einzeilern zu kommen? Das sehe ich ehrlich nicht.
Alle rufen schneller, besser, hurra, aber wo bitte ist das durch irgendwas belegt? Ok schneller ist trivial, aber besser?
Beispiel Terror in Mumbai: Granted, bei Twitter gabs schnell Infos dass wohl was passiert ist, schneller als anderswo. Aber der Content der aus Mumbai kam war auch stelllenweise falsch, irrefuehrend oder schlicht gefaket. Um daraus ein halbwegs verlaessliches Bild zu schaffen braucht man halt immer noch Journalisten die sich die Muehe machen zu recherchieren, die verlaessliche Quellen vor Ort haben etc.
Statt nun zu fabulieren das Twitter supert toll ist und die alten Journalisten alles Deppen kann man auch mit einigem Recht sagen dass man im TV und bei SPON besser informiert war dank Twitter als zusaetzlicher Quelle. Nicht mehr und nicht weniger.
Denn bei allem Gejammer ueber die angeblich ewig gestrigen Betonkoepfe im Blaetterwald, kein Journalist und keine Agentur dieses Planeten haben ueber die US-Wahl berichtet ohne dabei die wichtigen Blogs im Auge zu haben, selbst wenns nur indirekt dadurch passiert dass einer der ewig gestrigen Garde Blog-Infos aus dem Agenturticker abschreibt.

@ Thomas Wanhoff:
Danke, das sehe ich insgesamt sehr aehnlich. Ich kann mir ernsthaft nicht vorstellen wieso irgendein Facebook-Filter die Nachrichtenaufnahme revolutioniert. Ich wuesste wirklich gerne mal ein konkretes Beipsiel was das heissen soll. Ich bin Siemens-Fan und allse mir von FB alle Nachrichten zum Thema Siemens erfiltern oder was? Sowas gibts doch schon seit 10 Jahren und keiner hat deswegen den Weltuntergang verkuendet.

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Gegen das Kurzzeitgedächtnis 5. Dezember 2008 um 22:46

@kollektives Gedächtnis: Sie haben da was falsch verstanden. Es geht um diesen Artikel hier:

Krisen sind keine schöne Sache. Doch sie sind auch ein Moment der Besinnung. Eine Chance zu hinterfragen, warum es so weit gekommen ist. Das gilt auch für die Medien – und gerade für uns Journalisten. Erst jetzt – und damit viel zu spät – wacht mancher Berufsstandskollege auf und wundert sich ob des Sturms, der ihn umtost.

Da gibt es jene, die versuchen, sich neu zu orientieren. Und andere, die sich weiterhin beständig dem Sturm entgegenstellen. Letztere sind die, die scheitern werden. Denn die Welt dreht sich nun mal weiter und Fortschritt ließ sich immer nur temporär aufhalten. Meist waren selbst dafür Mittel nötig, die das Zerschlagen von Körperteilen oder ähnlich unappetitliche Handlungen beinhalteten – und somit in der westlichen Welt nur noch gedämpfte Popularität genießen.

Die Haltung vieler Journalisten hat Harald Staun in einem sehr lesenswerten Stück in der \“Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung\“ beschrieben:
\“Die Erkenntnis, dass die Zukunft des Journalismus im Internet liegt, ist nicht besonders originell, und trotzdem finden sich noch immer Kollegen, die all jene für Ketzer halten, die sich auf diese Zukunft einstellen – als handle es sich um eine Frage des persönlichen Geschmacks.\“

Seine Kollegen demonstrierten ihre Internet-Kompetenz leider damit, dass sie das Stück online nicht freischalteten, obwohl es dort sicherlich ordentlich diskutiert werden würde.

***Nachtrag: Das stimmt nicht, der Artikel ist hier online. Nur die Suche von FAZ.net endet auf einem kostenpflichtigen Artikel.***

\“Ich habe ja nichts dagegen, für online zuschreiben\“, sagt denn mancher Kollege. Allein: Unserem Beruf wird künftig mehr abgefordert, als die alte Tätigkeit einfach in ein anderes Redaktionssystem zu verlagern. Wer heute Journalist ist – und nicht gerade in baldiger Zeit gen Rente manövriert – steht vor der größten Herausforderung, die unser Beruf vielleicht jemals gesehen hat.

Früher war alles ganz einfach. Der Journalist an sich hatte einen begrenzten Kanon an Quellen, aus denen er schöpfte. Selbst das Feld jener, zu denen er noch keinen Kontakt hatte, die aber interessant zu sein schienen, war überschaubar.

Ebenso klar abgesteckt waren die Zeiten und Orte in denen seine journalistischen Werke veröffentlicht wurden. Und abgesehen von den wichtigsten Meldungen gab es auch ein gewisses Laissez-faire in Sachen Aktualität: \“Das nehmen wir dann morgen mit\“, war ein üblicher Satz in den Redaktionen, die damals noch mit dem Anhang \“Stuben\“ versehen wurden.

Das war 1995, als ich beim Handelsblatt anfing, noch so ungefähr das Weltbild. Und das ist nicht böse gemeint: Es war überall so und es war gut. Damals interessierten Indien und China eher am Rande, BRIC war noch das falsch geschriebene, englische Wort für Ziegel – und Anglizismen waren grundsätzlich zu vermeiden.

Es ist verständlich, dass sich mancher Kollege entwurzelt fühlt in diesen Tagen. Nichts scheint mehr so zu sein, wie es damals war. Und nicht mal dem eigenen Arbeitgeber scheint man vertrauen zu können, brachiales Vorgehen des Managements gegenüber Redaktionen sind nicht Ausnahme, sondern Regel geworden. Und um es klar zu sagen: So springt man nicht mit Menschen um.

Doch es ist auch absehbar: Mit der bisherigen Arbeitsweise kommen wir Journalisten nicht weiter. Die Welt hat sich geändert – und wir uns nicht genügend mit. An anderer Stelle habe ich schon einmal geschrieben: Wären wir Besitzer einer Autowerkstatt und käme ein neues Modell auf unseren Hof gerollt zur ersten Inspektion, wir würden antworten: \“Nääää, dat iss ja der neue… Dat kann ich nich. Da müsst ich ja lernen, wie der funktioniert. Dat könnse nit von mir erwarten, isch bin schon viazich!\“

Da ist zum einen das Thema Personalisierung. Wir selbst haben die Menschen daran gewöhnt, andere Menschen interessant zu finden und ihnen zu vertrauen. Eine alte Journalistenweisheit lautet: \“Nichts interessiert den Menschen mehr als Menschen.\“

Doch erst in den vergangenen zehn Jahren haben wir dies mit Vehemenz umgesetzt. Personalisierung siegte, egal in welchem Bereich. Stars und Sternchen wurden ebenso portraitiert, wie Manager und Sportler. Als wir gemerkt haben, dass der Kreis der Interessanten zu eng wurde, schwenkten wir um auf \“normale\“ Menschen. So entstanden Karriere-Geschichten von Mittzwanzigern und Reality-TV-Shows, in denen scheinbar jeder zum Pop-Star, Model oder Sterne-Koch werden kann. Jeder Artikel, jeder TV-Beitrag strotzt nur so vor Humankapital, ganze Radiosender bestehen nur noch aus Musik, unterbrochen von Straßenbefragungen.

Nur einer hat sich nicht personalisiert. Der Journalist. Abgesehen von jenen, die vor der Kamera stehen oder vor einem Mikro sitzen – die exponieren sich zwangsweise. Der Rest hält sich zurück. Vor allem im Print-Bereich. Das Abbild des eigenen Gesichtes in der Zeitung gilt als eitles Pfui-Bah, als Nachvornedrängen von Selbstdarstellern.

\“Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr\“, ist eine alte Volksweisheit. In der Medienwelt findet sie nicht nur aus Ego-Marketing-Gründen neue Anwendung. Denn wenn wir all das glauben, was wir den Menschen in den vergangenen zehn Jahren erzählt haben, warum sollten sie den anonymen und sich ständig wandelnden Medienmarken Glauben schenken – wenn sie überall sonst doch Menschen vertrauen sollen?

Und noch etwas müssen wir erkennen. Wir haben das gleiche Problem wie die meisten Lehrer in diesen Tagen. Am Sonntag erzählte der 12-jährige Sohn eines Freundes, wie er auf die Drohung eines Lehrers mit Zwangsmaßnahmen reagiert: \“Ich hab ein Gesetz ausgedruckt und ihm gesagt, dass er das gar nicht darf.\“ Vielleicht war meine münsterländliche Jugend ja ein wenig anders: Aber wir hätten das mit 12 weder gewagt noch gekonnt noch gewusst, wo wie solch ein Gesetz finden.

Lehrer leiden massiv darunter, dass ihre Schüler sie nicht mehr ernst nehmen. Weil sie in wichtigen Teilbereichen des Lebens ihrer Schutzbefohlenen gar nicht wissen, was die dort tun. Es geht hier nicht mehr – wie in alle den Jahrzehnten zuvor – um Geschmacksfragen oder Jugend-Slang, sondern um Wissen und Kommunikationstechniken. Die meisten Schüler haben das Gefühl, ihren Lehrern weit überlegen zu sein. Und manchmal ist das nicht ganz falsch. Wer aber andere Menschen führen will, der muss ihnen voraus sein. Ansonsten bleiben ihm nur die Androhung von Zwangsmaßnahmen.

Genauso wie Lehrer sollen auch Journalisten den Menschen die Welt einordnen, ihnen erzählen warum was passiert. Doch jemand, der das Leben erklären will, der muss im Leben stehen. Und das tun viele Journalisten nicht mehr.

Sie weigern sich mit verwunderlicher Vehemenz, überhaupt nur einen Blick zu werfen in die neuen Wege der Kommunikation. Sie melden sich nicht mal unter falschem Namen bei StudiVZ, Facebook, Myspace oder Twitter an. Natürlich kann man der Meinung sein, all diese Dienste seien nur vorübergehende Mode. Doch selbst dann gehört es doch zu den journalistischen Pflichten, sich anzuschauen, was den Zeitgeist gerade umtreibt. Behauptet nicht jede Journalistenschule, \“Neugier\“ sei eine Berufstugend?

Natürlich sind all die Online-Angebote mehr als nur ein zeitlicher Trend. Vielleicht werden Facebook & Co. in ein paar Jahren abgelöst durch andere Dienste. Doch die Verschiebung in der Kommunikation wird bleiben. Und damit stehen viele Journalisten vor ihren möglichen Lesern wie Menschen, die sich nach Erfindung des Telefons weigern, dieses zu benutzen, weil es das Leben so hektisch mache – Briefe würden auch reichen.

In diesen Tagen, Wochen, Monaten aber beginnen junge Menschen ihre berufliche Karriere, die so selbstverständlich über Social Networks, Blogs und Kurznachrichtendienste kommunizieren wie unsereins einst mit dem Telefon. Wie sollen wir ihnen die Welt einordnen, wenn wir uns in einer ganz anderen Galaxie bewegen?

Noch dazu brauchen wir ihre Hilfe. Denn wie sollten immer kleiner werdende Redaktionen eine immer komplizierter werdende Welt einordnen – noch dazu immer schneller? Wir Journalisten müssen erkennen: Jeder Mensch ist Experte in irgendetwas. Gelingt es uns, gemeinsam mit diesen Experten zu recherchieren, wird unsere Arbeit besser werden, als je zuvor. Nur: Dafür müssen wir deren Kommunikationswege nutzen.

Und: Mit jedem Tag wird diese Schere zwischen der Welt für den Großteil der Menschen und jener, in der Journalisten leben größer. Der journalistische Nachwuchs – und das ist eine erschreckende Erkenntnis – schließt sie nicht. Gerade bei jüngeren Kollegen ist die Abwehrhaltung gegenüber einer neuen Arbeitsweise besonders drastisch. Fast scheint es, sie hätten ein nostalgisches Heldenbild des Journalismus vor Augen, als sei ihr Traum, einmal mit einer Meldung in die Druckerei zu stürzen um persönlich mit der Hand die Druckpresse anzuhalten.

Und so sind viele Berufsstandskollegen, egal welchen Alters, wie Satelliten, die sich aus dem Orbit entfernen, die Welt auf ihren Bildern wird immer kleiner, ihr Signal schwächer – bis es verstummt.

Stirbt damit der Journalismus? Nein. Aber er wird zur Billigware. Die großen Medienhäuser werden ihre Angebote zusammenlegen und runterschrumpfen bis sie ein Niveau erreicht haben, das sich noch irgendwie über Werbung finanzieren lässt. Denn bezahlen mag ja heute schon kaum jemand für die Inhalte.

Diese neuen Redaktionen werden aufklauben, was ihnen die Nachrichtenagenturen liefern und es so zurechtstutzen, dass es in den gering bemessenen Redaktionsplatz neben Anzeigen und Werbespots passt. Uniformität siegt. Für ihre Leser, Zuschauer, Zuhörer werden diese Dienste die Informationsgrundversorgung bilden. Und den Rest? Den werden sich sich bei den wenigen Spezialisten holen, die sich als hochspezialisierte Kleinsteinheiten wunderbar ernähren können, zu finden sein werden sie vor allem im Internet. Allein: Es werden nicht viele sein.

Dieses Ineinanderfallen der medialen Meinungsvielfalt ist weder wünschenswert noch zuträglich für die Gesellschaft. Doch es droht traurige Realität zu werden. Wollen wir es verhindern, reicht es nicht, allein die Schuld auf Verlagsmanager, Werbekunden und das böse Internet zu schieben. Wir Journalisten haben uns nicht mal ansatzweise ausreichend an die neue Zeit angepasst. Soll unser Berufsstand weiterhin eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen, müssen viele, viele Kollegen eine geistige 180-Grad-Wende vollführend. Leicht wird das nicht. Und die Hoffnung, dass dies tatsächlich passiert ist leider gering.

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ausmyanmar 6. Dezember 2008 um 11:34

Da sich aus Myanmar ziemlich schlecht twittern laesst, T.K. andererseits sensationell im Verteilen von Informationen zu sein scheint, reiche ich hier mal was OTC. Die Deutsche Telekom hat sich in Myanmar ihr beliebtes Trademark \“T-Systems\“ registrieren lassen. Das geht aus einer Mitteilung in der staatlichen englischsprachigen Zeitung \“The New Light of Myanmar\“ hervor (Ausgabe 20. November 2008). Ob gleichzeitig das schweinchenrosa als \“gesicherte Farbe\“ registriert wurde, weiss ich leider nicht, die Zeitung erscheint schwarz-weiss. Reg.-No ist uebrigens 4/2318/2002, der Antrag scheint also schon laenger her.
Nach einigem Reisen durchs Land habe ich mich allerdings gefragt, was zum Teufel die DT damit machen wollte. Oeffentliche Fernsprecher sind fast ausschliesslich solche, die aus Privatwohnungen per langer Leitung auf die Strasse gezogen werden, und eine SIM-Card kostet zwischen 1500 und 2000 US-Dollar (nein, ist kein Witz). Soll neue Infrastruktur der Deutschen Telekom etwa diese Art der Kommunkationsherrschaft beenden?
Die verschiedenen Kategorien, fuer die die Marke gesichert ist, geht ueber eine DIN A5-Seite (also WELT-kompakt Format). Da sind dann lustige Dinge darunter wie \“automatic vending machines and mechanism for coin operated apparatus\“ (hier gibt es keine Muenzen mehr, und die kleinen Scheine sind so abgegrabbelt, dass sie jeder Muenzpruefer sofort zerrupfen wuerde), aber auch ganz neue Geschaeftsfelder wie \“Clothing, headgear, footwear\“, \“advertising and business management\“, \“insurance, financial affairs, real estate affairs, monetary affairs\“ oder \“Transport and storage of goods\“.
Natuerlich gibts auch die klassischen Geschaeftsfelder, also die mit der Telekommunkation, und, man darf es nicht vergessen, \“apparatus for recording… data\“.
Ich habe gerade ein wenig gegoogelt, aber leider nichts zu diesem interessanten Engagement der Telekom (Nein, hat kein Problem mit Menschenrechten) gefunden. So nehme ich mal an, dass diese, sicher bestimmte Kreise interessierende Mitteilung bisher niemanden in Deutschland auf einem der herkoemmlichen Kommunikationswege erreicht hat. Und damit ist das ganze gar nicht so off-topic, wie es vielleicht am Anfang schien 😉

Antworten

DL2MCD 6. Dezember 2008 um 11:39

@derdemeseldiemöhrevorhält, @schnutinger und @tk:

Es sagt sich schön einfach, daß man als Redakteur halt mutiger und aktiver sein solle.

Ich habe ja nun wahrlich Erfahrung mit Online. Mehr, als die meisten, die heute Online machen. Und habe genau deshalb Online gemieden, wo ich konnte:

– Meckernde Leserbrief- und Hetzbrief-an-den-Chef-Schreiber gab es immer schon. Online hat dies jedoch massiv zugenommen. Da wird man nachts um 1/2 3 von einem angetrunkenen politisch radikalen Leser attackiert, eine halbe Stunde später wird, weil man nicht geantwortet hat, gefordert, der Chef solle diese \“faule Schnarchnase\“ feuern, die es wagt, nachts zu schlafen, statt auf das Gestänker der Trolle zu springen. Tja, Chefs hören so etwas sehr gerne und tun es auch…

– Ist man selbst online, kann man auf Millionen verklagt werden, mein Fall ist hinlänglich bekannt und auch ohne Markenrecht hat Stefan Niggemeier ebenfalls schon genug mitgemacht. Es gibt zwar etliche neidische Leute, die sagen, dafür wäre er ja andererseits auch reich geworden, doch das halte ich eben für genau das: für ein neidgetriebenes Gerücht, ohne daß es da einen Anlaß zum Neidisch werden gäbe. Reich wird im Journalismus niemand, aber viele Neider bekommt man, speziell als Onliner. Daß die weniger verdienen als die Printler, die auch ihr Gesicht nicht so oft zeigen müssen, weiß der Leser nicht. Bestenfalls mag Stefan Niggemeiers Stil ebenso wie der von tk oder uch meiner halt nicht jedermanns Fall sein.

– Ist man selbst online, bloggt gar privat, ist man in Verlagen sowieso unten durch. Ich war ja einige Jahre bei Telepolis, das als eins der ersten und ältesten und kreativsten Online-Magazine galt, und da hieß es ganz klar und deutlich: \“Wer bei einem großen Verlag angestellt ist, sollte keine eigenen Internetdomains mehr besitzen, geschweige denn Webauftritte\“. (Warum es so weit kam? Weil in den Foren dazu aufgerufen wurde, in mein privates Gästebuch Nazislogans zu schreiben, damit ich das zumachen muß – nein, private E-Mail ist nicht nur manchen Anstalten der ARD ein Dorn im Auge, sondern auch so manchem Arbeitgeber – die Firmen-E-Mail für Privatkram zu nutzen lehne ich aber wiederum ab, ob das nun konkret erlaubt ist oder nicht.) Daran habe ich mich nicht gehalten – sonst hätte ich heute keine E-Mail mehr. Dafür vielleicht noch meinen Job.

– Auftritte im Fernsehen, auf Podiumsdiskussionen etc. sind ebenfalls sehr gefährlich. Ja, die Verlage stellen zwar gerne Leute ein, die in der Öffentlichkeit präsent und bekannt sind, die Kontakte haben und auf Termine gehen. Und wollen auch, daß man diese persönlichen Kontakte nutzt, zugunsten des Verlags. Aber bei der Arbeit für den Verlag dann keine neuen Kontakte mehr aufbaut. Wehe, man ordnet sich dann nicht mit Antritt des Jobs dem Chef unter.

Ich war mir nie einer Schuld bewußt, der Verlag wollte durchaus offiziell, daß ich auf diese Art, mit Auftritten in der Öffentlichkeit, PR für den Verlag mache, auch wenn ich mit so einem TV-Termin oder einer Veranstaltung erst mal Zeit verlor. Doch nicht nur waren alle Spesen selbst zu zahlen; es galt per se als negativ, Pressetermine wahr zu nehmen. Man werde so \“korrupt und bestechlich\“. Ich mußte darlegen, was ich gegessen hatte, auch wenn die privat gezahlte Fahrt ein Zehnfaches des Essens auf der Pressekonferenz (bei Burda war es: eine Bockwurst mit Semmel und Senf und eine Tasse Kaffee, für die ich Rechenschaft ablegen mußte nachher) gekostet hatte. Und nein, nur der Chef darf auf PKs (auch wenn er dann nur das Buffet genießt, Anzeigen wirbt und nicht darüber schreibt). Mir wurde dagegen schonmal gedroht, ich müsse eine (seit Monaten angekündigte) Podiumsdiskussion absagen oder ich werde fristlos gefeuert. Klar, daß die Veranstalter der Podiumsdiskussion entnervt waren, eine Woche vor dem Termin mit bereits gedruckten Einladungen Ersatz beschaffen zu müssen und nie wieder jemand von dem betreffenden Verlag einladen werden. Und auch bei Angestellten niemand mehr unterhalb des Chefredakteurs.

Stefan Niggemeier kann das machen, der ist nicht angestellt.

– \“siehe Lukas Berichterstattung vom B90/Die Grünen-Parteitag\“

Entschuldigung, aber genau damit handelt man sich einen Rauswurf erster Klasse ein!

Das Bundespresseamt hatte mich – und etwa 100 Kollegen – zu ebendem eingeladen, mit Besichtigung des Stasi-Museums und des Bundestags.

Ich dachte, damit bei meinem Chef punkten zu können, dem mein Interesse für Technik und geringeres Interesse für Politik stank, obwohl die Technik viel mehr gelesen wurde!

Doch da eben das Bundespresseamt die Fahrt nach Berlin (Gruppenticket 2. Klasse Bahn, etwa 50 €), Übernachtung und Museumseintritt bzw. Spezial-Presseführung zahlte, wurde ich von meinem Chef als korrupt bezeichnet, durfte nur widerwillig an Urlaubstagen dorthin und auch nicht darüber schreiben.

Die Fotos aus dem Stasi-Museum – Raritäten, da normale Besucher dort nicht fotografieren durften – dürfte ich erst jetzt, 2 Jahre später, an anderer Stelle veröffentlichen.

– @Weltherrscher: Die Fernsehanstalten erklagen sich für die interessante Webseiten einfach. Warum sollen sie selbst welche machen?

– nochmal @ Schnutinger: „drei Monaten über 10.000 Follower bei Twitter eingesammelt (insgesamt hat er jetzt knapp 25.000 Follower und die Zahl steigt rasend!),“.

Na mach das mal als angestellter Redakteur. Da bist Du schneller rausgeflogen, als Du twittern kannst. Tk ist wirklich die eine Ausnahme, er wurde wohl zu bekannt, bevor das jemand im Verlag auffiel und nun kann man nichts mehr tun. Aber normal fliegst Du raus, bevor Du eine Fangemeinde hast, die nennenswert ist.

„persönliche Markenbindung“ – hör mir nur mit dem Drecksmarkenzeug auf! Marken sind in Deutschland nur dazu da, anderen Leuten die E-Mail zu klauen…ja, ich bin da vorbelastet, aber wenn ich nur „Marke“ höre, bin ich sauer! Einen Namen machen, ok, aber nicht eine Marke! Außerdem entstehen so Wichtigtuer, da stimme ich Detlef Borchers zu. (Aber ich wette, unter „Berufsfreier“ versteht hier so mancher nun das Falsche :-)))). Interessant ist doch die Story vor der Kamera/dem Mikrofon, nicht der Journalist/Blogger dahinter.

Und nein, ich habe keinen Bock darauf, berühmt, ein Star zu werden – ich hatte schon genug Ärger mit „Followern“, auch ohne Twitter. Denn wer nicht nur Blümchentexte schreibt, hat nicht nur Freunde. Aber ich bin es leid, wenn Leute mit falschen Vorstellungen und viel größerem Vermögen mir und anderen noch die paar Kröten neiden, die die Schreiberei überhaupt einbringt.

„aber ach nein, dann müssten sie ja leider ihren Elfenbeinturm verlassen und sich direkt mit der Masse und direkt mit ihren Lesern auseinandersetzen – ogottogott… ;-)“ – ach sach ma, hattest Du schon mit Lesern zu tun, die meinen, im Forum Deines Arbeitgebers über die [zensiert]größe Deiner Lebenspartnerin kommentieren zu müssen und glaubst Du wirklich, diese „Lesernähe“ bringt den Journalismus irgendwie voran? Natürlich „verschanzt“ man sich, wenn Leser einem Prügel androhen oder über die Partnerin herziehen. Hat man denn als Journalist everybody’s Fußabstreifer zu sein?

– Sönke Iwersen: Tja, früher hätte es als unhöflich gegolten, in Anwesenheit anderer mit dem Blackberry rumzuhampeln, heute zeigt man so seine Wichtigkeit. Thomas bekommt sicher bald einen Managerjob angeboten. Daß er nur seinen Followern darüber twittert, dass der Webstream der Diskussion verreckt ist und sie ihn daher nicht sehen können, lesen ja nur die 🙂

– @tk: „Der Kommentar des Kollegen Iversen ist offline gegangen, da die Chance hoch ist, dass er sich damit in arbeitsrechtliche Probleme gebracht hätte.“

Ja siehst Du, und genau deshalb dürfen Redakteure normal weder bloggen noch kommentieren. Ok, hier war sein zusätzlicher Fehler, einen Kollegen des eigenen Hauses zu kommentieren, was überall extrem unerwünscht ist, egal, welcher Art dieser Kommentar ist. Aber bitte, ich wurde auch schon zum Chef zitiert, weil ich der c’t eine Fehlerkorrektur zu einer amateurfunkspezifischen Sache (also einem Hobby) gemailt hatte – und die das blöderweise als Leserbrief druckten. Und es nicht sein darf, daß man als Journalist einem Konkurrenzverlag etwas mailt. Klar, daß derselbe Mann allerdings später ebenso etwas veröffentlichte, was ich seinem Blatt gemailt hatte und ich dann bei der Konkurrenz war… 🙁

Ihr unterschätzt alle, daß das nicht so einfach ist und tk hier erstaunliche Freiheiten hat. Ich könnte einen aktuellen Fall zitieren, wo jemand wegen eines Blogkommentars gefeuert würde, nur bin ich für einen der Beteiligten tätig und würde riskieren, daß mir dann ebensolches widerfährt.

Antworten

*gelöscht* 6. Dezember 2008 um 15:44

***Hier stand ein Kommentar der ausschließlich unkreativer Beleidigung diente.***

Antworten

John Dean 6. Dezember 2008 um 20:10

Herr Iwersen, in meiner Firma bekämen Sie eine Abmahnung – nicht nach Ihrem ersten Kommentar, den man noch als Übermut werten kann, sondern dem danach.

Sie sind offenkundig ein guter Journalist…

…und zugleich ein solcher Kollege, der es angemessen findet, wenn er seinen Kollegen Knüwer öffentlich als journalistische Doppelnull umschreibt.

An Ihrer Stelle würde ich mich dafür entschuldigen – auch bei uns Lesern, die diesen Kram von Ihnen kredenzt erhielten.

Guten Tag!

Antworten

D-Blogger 7. Dezember 2008 um 10:16

Thomas Knüwer, jetzt enttäuschst Du mich.

Wenn ich kommentiere, was ich von Deinem Rumgewitter halte, ist das weder als kreative (was ist das überhaupt?) noch unkreative Beleidigung gedacht, sondern einfach meine Meinung.

Klar kannst Du die löschen, so wie auch zuvor Deinen Kollegen, aber dann erzähl nicht was von Beleidigung. Eine Beleidigung von mir sieht anders aus, aber dazu besteht kein Grund.

Außerdem ist es definitiv daneben, dass hier einfach E-Mail-Adressen angegeben werden müssen und dann veröffentlicht werden, wenn man keine URL hat. Löschst Du das jedesmal, wenn es jemand entdeckt, damit alle weiter ungewollt ihre E-Mail den Spammern zum Fraß vorwerfen? Und nein, es ist mir egal, warum das so ist – dass Du dieses Blog nicht selbst programmiert hast, ist mir schon klar. Aber die Leser sollten dann keine E-Mail gezwungen sein anzugeben. Jetzt gibts halt eine URL…

Antworten

Chat Atkins 7. Dezember 2008 um 14:04

@D-Blogger: Man sieht, du kennst dich mit Blogs aus, ein echter \’D-Blogger\‘ eben.

D-Blogger schrieb: \“Außerdem ist es definitiv daneben, dass hier einfach E-Mail-Adressen angegeben werden müssen …\“

Antworten

D-Blogger 7. Dezember 2008 um 16:55

@Chat: Anständige Blogs verlangen zwar eine E-Mail zum Kommentieren, behalten die aber für sich.

Die Nummer \“Wenn Du keine URL hast (die jeder SEO bekanntgegeben haben will, aber ich halt nicht), dann gib eine E-Mail an, und wir plaudern die sofort aus\“, die ist nicht korrekt.

Sorry, wenn ich mal mistverständlich tippsel.

Antworten

Ricci Riegelhuth 7. Dezember 2008 um 21:20

\“Genauso wie Lehrer sollen auch Journalisten den Menschen die Welt einordnen, ihnen erzählen warum was passiert. Doch jemand, der das Leben erklären will, der muss im Leben stehen. Und das tun viele Journalisten nicht mehr.\“

Vielen Dank für ihre Gedanken die sie mir am zweiten Advent ausbreiten.
Niveau ist eben keine Hautcreme.
Chapeau an Sie Herr Knüwer!

Gruß aus Bad Vilbel
Ricci R.

Antworten

Ricci Riegelhuth 7. Dezember 2008 um 21:24

Zusätzlich noch ein paar Anstiftungen zum Wiederentdecken von Karl Kraus eingepflegt hinter dem Link.

Antworten

*Gelöscht* 7. Dezember 2008 um 23:04

***Hier stand ein Kommentar, der nichts mit dem Thema zu tun hatte.***

Antworten

Thomas Knüwer 7. Dezember 2008 um 23:57

@D-Blogger In dieser Diskussion ging es um grundsätzliche Fragen. Ihr Beitrag dazu war eine Beleidigung und die Erklärung, meine Beiträg schlecht zu finden. Zu keinem Zeitpunkt habe ich behauptet, die Zukunft des Journalismus zu sein noch habe ich vor das zu tun. Aber danke, dass Sie mich in Erwägung gezogen haben. Außerdem danke für das \“Jüngelchen\“. So hat mich lang schon keiner mehr genannt. Schon mal auf meinen Jahrgang geschaut?

Wenn Sie keine inhaltlichen Beiträge leisten mögen, dann bin ich sicher, andere Blogs freuen sich auf Ihre Beiträge.

Antworten

D-Blogger 8. Dezember 2008 um 8:29

Thomas, äh, Herr Knüwer, nu simmer per Sie? Geht sowas denn in einem Blog??

Naja, ich habe nur gesagt, was ich denke, und stimmt, diesen Beitrag finde ich nicht gut. Ob ein Journalist nun Telefon, Brieftauben, E-Mail oder Twitter nutzt, mag seine Effzienz stärken oder schwächen (weil er sich verdaddelt), aber mit der Qualität hat das nichts zu tun.

Wäre Ihre Rumdaddelei (und sorry, genau so wirken Sie in der Öffentlichkeit nunmal) wirklich so effizient, dann würden Sie dieses Ihr Erfolgsgeheimnis doch für sich behalten und nicht rausposaunen 🙂

Ich ärger mich zwar, wenn ich einen Ansprechpartner in meinem Beruf nicht per E-Mail erreiche, weil ich dann mehr Arbeit habe. Aber Kollegen würde ich nicht sagen, wie sie zu arbeiten haben. Und das tun Sie da oben nunmal. Das kann ein Wolf Schneider tun – dem es genügend dennoch übelnehmen – weil der Erfolg hatte. Ihr Ruf dagegen ist doch bisher eher der eines Paradiesvogels.

Nein, Ihr Beitrag überzeugt mich nicht. Ich habe es nur etwas \“bloggiger\“ ausgedrückt. Wie war das mit dem austeilen und einstecken können?

Antworten

Sascha Stoltenow 8. Dezember 2008 um 9:29

wenn sich relevante akteure aus unternehmen derart öffentlich zankten, wäre es ja fast ein feuchter traum der journalisten. zum schutz – und glück – gibt es da die pr, die das verhindert;-)
im ernst: welcher journalist glaubt denn, dass er irgendeine information und sei sie noch so exklusiv aus reinem altruismus zugespielt kommt? so naiv kann doch keiner sein. gerade deshalb aber ist iwersens kritik ziemlich kritisch – unterstellt er doch, das thomas knüwer keinerlei derartige kontakte hat, was nichts anderes bedeutet, als dass er nicht relevant ist. da wäre jeder – abgesehen von verletzter eitelkeit, die ja viele von uns ins mediengeschäft treibt – zu recht beleidigt.

Antworten

Thomas Knüwer 8. Dezember 2008 um 23:51

@D-Blogger: Die Sache mit dem Duzen zeigt, dass Ihre Beschäftigung mit Blogs ausbaufähig ist.

Ansonsten habe ich bereits oben erwähnt, was mir die Beschäftigung mit diesen neuen Kommunikationsmitteln in der täglichen Arbeit bringt. Und mein eigentlicher Artikel dreht sich darum, wie es in 10, 20 Jahren aussehen könnte.

Antworten

D-Blogger 9. Dezember 2008 um 7:07

@Thomas: Nun, deshalb bin ich ja auch nur ein D-Blogger und kein A-Blogger wie Sie. Will ich aber auch gar nicht sein. Dennoch ist Gesieze in Blogs sehr selten. Das macht nicht mal der Hogenkamp.

Lassen wir es gut sein, ich finde es durchaus amüsant, was Sie hier machen, nur – und dazu stehe ich – wirkt es unheimlich wichtigtuerisch, wenn man Sie mit dem Handy/Blueberyy/whatsoever rumdaddeln sieht auf Podien. Ich hätte Sie dafür als veranstalter rausgesetzt. Und Getwitter finde ich auch nicht so wahnsinnig prickelnd. Und als Nachrichtenquelle? Na da warten mir mal ab, wann Sie (oder ein anderer) die erste Twitter-Ente bringen.

Antworten

Peter P. 10. Dezember 2008 um 0:25

@D-Blogger auf welchen Foren oder in welchen Medien dürfen wir Sie denn sehen und Ihre Meinung hören? Oder sind Sie nur ein ewig Nörgelnder? Ist ja einfach über andere zu lästern, wenn man selbst keine eigene Meinung oder kreative Ansätze öffentlich vertritt…

Antworten

Kai 10. Dezember 2008 um 10:52

Sehr tiefe Analyse, ich bin mit dem Gesagten einverstanden.

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ich 10. Dezember 2008 um 19:44

für mich ist Herr Knüwer eindeutig der Verlierer dieser Debatte.

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Du 10. Dezember 2008 um 23:58

Ich sehe das anders. Wenn sie Chefredakteur einer deutschen Zeitung wären. Würden Sie jemand einstellen, der seine Kollegen so anstinkt wie Herr Iwersen?

Knüwer schreibt seine Meinung. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals was gegen die Redaktion seiner Zeitung gesagt hätte. Vielleicht sollte er das mal, wenn alle so gepolt sind wie der andere Herr.

Antworten

Müllers Kuh 11. Dezember 2008 um 8:29

Bin ich der einzige, der das Gefühl hat, die Diskussion dreht sich im Kreis?

Antworten

murdoch 11. Dezember 2008 um 11:35

@Müllers Kuh: ne, biste nicht. die Diskussion dreht sich im Kreis. oder vielmehr um die Herren Journalisten selbst. Zwei Mega-Egos prallen aufeinander. Und Herr Iwersen hatte wohl bisher nicht das Forum gefunden, um sich so richtig auszubreiten. Das ist ihm ja nun gelungen und er soll ja dafür bekannt sein, einen aufbrausenden Charakter zu haben und sofort persönlich und beleidigend zu werden. In der ganzen Debatte kommt mal wieder der Kunde zu kurz: Denn der Leser,Hörer, Zuschauer, Surfer will Mehrwert. Bekommt er den geliefert (von welchem Medium auch immer), bleibt er am Ball. Wenn er von den ersten Bildern das Anschlags in Bombay über Twitter erfährt und sie bei Flickr anschauen kann, dann ist das für ihn vollkommen ok. will sagen: dem Kunden ist es erstmal scheissegal, ob da eine Profi-Recherche dahintersteckt oder nicht. und insofern hat Knüwer einfach recht: der Journalismus wird neu erfunden. also, zieht Euch warm an, Jungs! denn egal, ob ihr Iwersen oder Knüwer heisst, und egal ob ihr erkannt habt, wohin der Hase läuft, oder nicht. das geschäft wird härter werden, für den, der Trends aufspürt genauso wie für den, der sich für investigativ hält. und nicht vergessen: immer schön an den Kunden denken. nicht an Euch und Euer Ego. das steht nur im Weg.

Antworten

Zehe Matthias 11. Dezember 2008 um 14:51

Aus meiner Perspektive eines Bloggers frage ich mich nun wirklich, was tun die denn da in ihren Redaktionsstuben?
Fix und fertig formulierte \“Nachrichten\“ werden auf Papier gebracht, die Lücken zwischen der Werbung gefüllt.
Keine Zeit mehr für Recherchen.
Eine sich selbst beschleunigende Abwärtsspirale.
Wir bloggen haben es da etwas einfacher, aber auch keinen leichten Stand.
Unser Vorteil: Wir veröffentlichen einen Bericht, wenn es etwas Neues gibt.
Unser Nachteil: Wir werden nicht ernst genommen, haben nicht die Durchschlagskraft einer Redaktion.
Nehmen wir den aktuellen Fall des Christoph Mohn, Sohn des Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn.
Eine Titel-Geschichte, aller erster Güte für eine klassische Zeitungsredaktion.
Patriarch Reinhard Mohn baut eine charismatische Wunderwelt auf, bis die Welt erfährt, es gibt da einen wunden Punkt.
Mit der früheren Sekretärin Liz hat er drei Kinder, die bis ins Jugendlichenalter unter einem fremden Vater aufwuchsen.
Sohn Andreas steigt aus, wird als \“krank\“ eingestuft, die Ärzte finden nichts.
Christoph Mohn vernichtet hunderte von Millionen Euro mit seiner Firma Lycos Europe N.V.
Die Firma wird kaufmännisch völlig chaotisch geführt, Werbung wird geschaltet, Kritik ist strengstens verboten.
Es bedarf allergrößter Anstrengungen die Firma aufgrund eines sehr positiven Umfeldes zu ruinieren.
Sinnlos wird Werbung geschaltet, das für das Unternehmen strategisch wichtige Projekte Lycos iQ wird völlig unerfahren und unfähigen Laien übertragen, ein rücksichtsloses Unterdrückungssystem zwingt die User zu Kadavergehorsam, möchte sie nicht aus der Community ausgeschlossen werden. Es herrscht brutale Willkür.
Ein Großaktionär lässt das Geschäftsgebaren vor der Ondernemingskamer in Amsterdam überprüfen.
Am Ende verlieren hunderte von Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz, die freien Aktionäre bis auf einen minimalen Rest ihr gesamtes Vermögen, Christoph Mohn weigert sich als CEO zurückzutreten, alles wird unter Aufsicht von Christoph Mohn abgewickelt.
Niemand wird jemals genau erfahren, welch unsinnige Entscheidungen da alles getroffen werden. Das was an die Öffenlichkeit dringt ist aber schlimm genug.
Christoph Mohn und Mohn / Bertelsmann gönnen sich aus dem Rest erst mal 16 Mio EUR, sozusagen als Belohnung für ihre tolle Leistung.
Reinhard Mohn kritisiert den \“eigenständigen Weg\“ von Christoph Mohn, seine Schwester Dr. Brigitte Mohn wird als Nachfolgerin der Mohn-Erbes inthronisiert und darf sich in der Bertelsmann-Stiftung als Wahrerin der Menschlichkeit und Retterin der Welt präsentieren.
Die Bertelsmann-Stiftung wird weiterhin steuerlich subventioniert, Politiker erwärmen sich im Glanz der Stars und Sternchen.

Dies läuft alles unter den Augen und der Öffentlichkeit des Wirtschaftsjournalisnus ab.
Keinen interessiert es.
Die Wirtschaftsredaktionen werden dann die gestreute Information, Google sei an allem Schuld, verbreiten, der arme Christoph Mohn, er hat doch nur sein Bestes gegeben.
Nichts von der von ihm zu verantwortenden kaufmännischen Unfähigkeit, nichts von den Stalking-Methoden gegen die Kritiker, nichts von den Diffamierungen und Angriffen gegenüber Kunden.

Einige hunderte Leser werden ein anderes Bild kennen lernen, auf einem Blog.
Der klassische Journalismus hätte sich nur einmal zu Lycos iQ bewegen müssen, um einen der größten Medienkonzerne der Welt, seine Führung, sein Verständis von Demokratie und seine soziale Verantwortung besser beurteilen zu können.
Es ist einfach bequemer ein vorgefertigte Pressemitteilung zu fressen und unverdaut wieder auszuspucken.
http://www.blog-sofitware.de/blog/?p=1741

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Thomas Knüwer 11. Dezember 2008 um 16:01

Zunächst der Hinweis: Ich halte nichts davon, komplette Artikel aus einem Blog bei anderen als Kommentar einzustellen. Bei Wiederholung werde ich die betreffenden Texte löschen.

Zur Sauchb: Ich kann Ihre Meinung überhaupt nicht teilen. Über Lycos und Christoph Mohn sowie die Geschichte seines Vaters wurde reichlich berichtet. Muss es auf die Seite 1? Na ja, vielleicht eher in nachrichtenarmen Zeiten, denn Lycos Europe ist verglichen mit wackeligen Autokonzernen & Co. doch reichlich klein.

Hier aber mal eine Literaturauswahl zu dem Thema:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handelsblatt-kommentar/lycos-alptraum-fuer-christoph-mohn;2098068

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/koepfe/inthronisation-a-la-bertelsmann;2056068

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/guetersloher-gemeinnuetzigkeiten;1344982

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Zehe Matthias 11. Dezember 2008 um 19:32

Werter Herr Knüwer,

da sie kein Doppelposting wünschen, was ich akzeptiere, steht meine Antwort zu ihrem obigem Kommentar, den sie hier und auf meinem Blog veröffentlicht haben, auf meinem Blog, siehe Link oben.
Sie sehen, die Sache ist äußerst kompliziert 😉

Antworten

Thomas Knüwer 11. Dezember 2008 um 21:29

Genau. Deshalb einfach einmal nen Link rüberwerfen – dann läuft die Diskussion auf einer Seite. 😉

Antworten

*Gelöscht* 12. Dezember 2008 um 15:31

***Hier stand ein Kommentar mit werblichem Hintergrund.***

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Focus 15. März 2010 um 16:40

[…] Sicht eine der nötigen Maßnahmen, Redakteure so aufzubauen, wie Wiegold das selbst getan hat. Sie müssen sich zu Marken machen. Das klingt vielleicht furchtbar kalt und business-mäßig, aber die Medien selbst haben eben daran […]

Antworten

Medienwandel Kompakt 2008 – 2010 25. Januar 2011 um 15:54

[…] Julius Endert. Neben diesen Fachleuten steuerte ich auch zwei Texte bei, es handelt sich um “Weil der Journalist sich ändern muss” und “Wie Verlage im Internet Geld verdienen? So wie […]

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Weil der Verlag sich ändern muss – ein paar Denkanstöße 30. Januar 2013 um 18:08

[…] ist die richtige Einstellung. Irgendwann vor einigen Jahren habe ich geschrieben, dass nicht jeder Journalist im Internet aktiv werden müsse – es müsse nur jeder mal ausprob… Inzwischen sehe ich das anders. Ein Journalist, für den Online-Nachrichten und […]

Antworten

Der Spiegel-Innovationsreport: hoffnungsarme Erschütterung 31. März 2016 um 14:24

[…] von Journalisten: “Weil der Journalist sich ändern muss” (2008); “Journalisten brauchen Demut” (2014); “Die seltsame Spezies namens […]

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