Skip to main content

Kommen wir zur zweiten Session: Nachrichten und Memes. Wird als gerade für mich als Journalist interessant. Übrigens funzt das Wlan noch immer nicht, dafür gibt’s für die Pressetische Ethernet-Verbindung. Aber: Der große Bereich mit Firmen, die sich außerhalb der 50er-Liste präsentiert hat derzeit kein Internet – weil sie alle auf Wlan laufen. Und für 2000 Dollar pro Teilnehmer ist mancher Gast hier doch ein wenig angeätzt ob der wackeligen Tische und dürftigen Ausstattung hier. Aber nun – Session II… Dotspots ist ein „semantic annotation system“. Häh? Das ganze geht so: Ich besuche eine Internet-Seite und bekomme angezeigt, welche Seiten von anderen Nutzern so verschlagwortet wurden, dass sie ebenfalls für mich interessant sein könnten. Verlage können den Dienst auf ihren Seiten integrieren, so dass alle Leser diese Zusatzinfos bekommen. Burdarianer Heiko Hebig macht gleich mal Apture auf, ein Angebot, das genauso zu funktionieren scheint. Nicht uninteressant – aber vielleicht für den Großteil der Nutzer zu kompliziert. Und: Nachrichten-Seiten riskieren, Leser sehr bewusst von ihren Inhalten wegzulenken. Ich glaube, nicht, dass klassische Medien das lieben.

Nun kommt Angstro, mitgegründet von Salim Ismail, einst Pubsub-Gründer, dann bei Yahoo für Brickhouse verantwortlich. Die Seite nutzt die Kontakte aus vorhandenen Social Networks und erschafft daraus einen Nachrichtenfluss mit den Kontakten eines Nutzers. Ich bin mäßig begeistert…

Kommen wir zu Livehit, präsentiert von zwei jungen, mager ernährten Damen, die ihren auswendig gelernt so holprig aufsagen wie vorhin die beiden Kinder. Livehit behauptet bis auf die Ebene eines Songs oder Artikels bestimmen zu können, wie viele Leute gleichzeitig einen Inhalt nutzen und erschafft daraus eine rotierende Landkarte der meistgenutzten Inhalte. Dabei sieht sich Livehit als Portal, das anderen Seiten Nutzer zuschaufelt. Wenn ein Inhalt bei Livehit angeklickt wird, landet der Nutzer beim Anbieter. Diese Einordnung der Inhalte läuft auch auf der Basis persönlicher Kontakte. Nutzer können also nachvollziehen, was ihre Freunde mögen. Und für Werbekunden wird natürlich offen gelegt, was gerade angesagt ist. Zu den aktuellen Partnern zählen bereits Topix und Piczo (Livehit ist im Private Alpha-Modus). Am deutschen Stammtisch in Reihe zwei sieht man die Sache eher zweifelhaft.

Nun Quant The News mit Stockmood. Automatisch will Stockmood die Stimmung von Artikeln ausmachen, in denen börsennotierte Firmen vorkommen. Und diese Stimmung wird dann verbunden mit dem Börsenkurs. Die Nutzer können dabei das Stimmungs-Rating von Hand korrigieren. Das könnte für Bloomberg, Reuters & Co. ein nettes Feature sein. Nur kann der Gründer nicht wirklich klar machen, dass es tatsächlich eine Korrelation zwischen den ermittelten Stimmungen und dem Kurs gibt. Sprich: Für mich ist Stockmood eine gute Idee, die bisher nicht zufrieden stellend umgesetzt ist.

Kommen wir zur Jury.

Marisa Mayer mochte Dotspots, weil es die Art verändern könnte, wie Web-Seiten gebaut werden: „beautiful idea“. Angstro sei nützlich, aber zweifelt, dass es ein Business Model gibt. Livehit habe ein „Design and user experience issue“. Die Leute wollten aktiv sein und nicht passiv folgen: „Ich kann nicht ausmachen, wie gut diese Karten sind.“ Stockmood sei clever, aber ob es dafür ein Publikum gibt?

Dotspot antwortet, dass sie allerhältlich sein wollen. Stockmood, dessen zweiter Gründer stark an ein bisher unbekanntes Motorhead-Mitglied erinnert, hofft eine Alternative zu klassischen News-Diensten wie Bloomberg zu werden. Lange Locken, großes Selbstbewusstsein.

Hal Farber meint, Dotspot werde durch Google Ubiquität bekommen. Stockmood könne für Yahoo interessant sein. Livehit sei als Hilfe zur Optimierung von Seiten interessant.

Stockmood antwortet, man könne sich ein Abo-Modell vorstellen. Wie gesagt: Lange Locken…

Chad Hurley findet Angstro hübsch, glaubt aber wie Fraber nicht an eine Eigenständigkeit: Der Dienst könne aber in bestehende Netzwerke integriert werden. Livehit könne künftig wichtig werden. Stockmood sei interessant. Ob man denn diese Stimmungsermittlung auf andere Bereich, zum Beispiel Politik, übertragen könne? Antwort: ja, von Chat bis Sportinhalte. Es gehe um die Korrelation von Stimmung mit Inhalten.


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*