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Wir Journalisten können eklige Plagegeister sein, wenn wir recherchieren. Da werden potenzielle Gesprächspartner genervt mit unverschämt direkten Fragen. Oder man schickt am Nachmittag eine E-Mail oder ein Fax mit der Bitte um Stellungnahme – aber bitteschön innerhalb von zwei Stunden.

Es sind Maßnahmen, die oft aus der Erfahrung heraus entstehen, dass ohne Druck keine Information zu bekommen ist. Lässt man dem Gesprächspartner Zeit, wird man niemals eine Antwort bekommen.

In einem Fall, aber, mögen wir gar nicht reden. Empfinden es gar als Majestätsbeleidigung, wenn da jemand recherchiert. Dann, nämlich, wenn Medien selbst über andere Medien recherchieren. Wahlweise pendelt die Reaktion zwischen Schweigen und Unverschämtheit. Auch weiterhin beschäftigt mich das Thema „Geo Saison“. Kleine Rückblende: Im Rahmen der Blogger-Bestechung zu Gunsten der Geo-Reisecommunity wurde ich auf das „Saison“-Heft Baden-Würtemberg aufmerksam, bei dem sich die Staatskanzlei brüstet, man habe der Redaktion geholfen. So klingt für gewöhnlich die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und einem Verlag bei einer Beilage, auf deren Inhalte Einfluss genommen wurde.

Also schrieb ich an „Geo“-Verlagsleiter Gerd Brüne Folgendes (Höflichkeitsfloskeln lass ich hier weg):

„Das Geo-Heft wird auf der Homepage der Staatskanzlei unter „Werbemaßnahmen“ geführt, die redaktionelle Kooperation dabei hervorgehoben.

Inwieweit ist die Entstehung des Geo-Saison-Heftes mit dem Entstehen der Beilage einer Zeitung oder eines Magazins gleichzusetzen?
Bei welchen Geo-Veröffentlichungen wurde ähnlich agiert?
Bei welchen Geo-Veröffentlichungen haben Anzeigenkunden ebenfalls große Mengen der Auflage zu einem Sonderpreis übernommen?“

Brüne regierte… ungehalten. Seine Antwort:

„Sehr geehrter Herr Knüwer,

mir ist nicht bekannt, an welche Zielgruppen das Land BW die erworbenen Hefte verteilt hat; aber ich kann mir gut vorstellen, dass das Land diese Verteilung als Werbemaßnahme für das Land BW interpretiert.

Ihre Fragen (1) und (2) habe ich bereits beantwortet.

Bezüglich der Frage (3) bleibt zu sagen, das der Austausch derartiger Daten unüblich ist unter Verlagen, wie Ihnen Ihr Vertriebsleiter sicher bestätigen wird.

Obwohl mich umgekehrt durchaus interessieren würde, an wen genau und zu welchen Konditionen das Handelsblatt täglich (!) jeweils insgesamt 48.349 (sonstige Verkäufe und Bordauflage) Zeitungen verkauft (IVW 2/2008), ein Drittel seiner verkauften Gesamtauflage. Ich bin sicher, dass auch viele Anzeigenkunden darunter sind.

Freundliche Grüße“

Ja, so ist das halt, wenn Journalisten bei anderen Medien recherchieren. Sie werden als kleine Dummchen abgekanzelt und darauf hingewiesen, dass doch der eigene Arbeitgeber auch ein Sauhund ist, was implizit wohl als Drohung gelten soll.

Es ist mir ein Rätsel, wie Verlagsleute sich so verhalten können. Wie sie Fragen, egal wie kritisch sie sein mögen, als Majestätsbeleidigung betrachten können. Und das trifft nicht nur auf den Geschäftsfühungsbereich zu, sondern auch auf Journalisten.

Nehmen wir nur Hans-Jürgen Jakobs, selbst Medienjournalist und Chefredakteur von Sueddeutsche.de. Als Stefan Niggemeier ihm Fragen zur Korrekturpolitik seines Geschäftsbereichs zusandte, erntete er den Hinweis, Jakobs wolle nichts sagen. Was hätte Jakobs geschrieben, wenn er auf seine eigenen Fragen keine Antwort bekommen hätte?

Nun sitze ich ja ein wenig im Steinhaus und werfe mit Gläsern. Denn auch unser Mutterhaus verfügt ja über keinen Pressesprecher. Gut finde ich das nicht – im Gegenteil. Aber lieber ein gestrig wirkendes, schnurrig-mittelständiges Schweigen, als die Arroganz einer Beleidigung.

Ganz übel kann es werden, recherchiert man von Journalist zu Journalist. Das erlebte ich kürzlich bei „Panorama“. Und ähnlich erging es Peter Glaser mit Marco Dettweiler von Faz.net. Eine augenzwinkernde Mail von Glaser (den man nicht kennen muss, als Redakteur für den Bereich Technik aber kennen sollte) begiftete Dettweiler so dermaßen, dass man dem Herrn ein paar Stimmungsaufheller einwerfen möchte: „Bloggen sie ruhig weiter, aber lassen sie seriöse Journalisten in Ruhe.“

Es kann doch wirklich nicht so schwer sein: Warum verhalten wir Journalisten, und auch jene, die mit uns im gleichen Unternehmen arbeiten, uns gegebenüber anderen Journalisten nicht einfach genauso professionell, respektvoll und höflich, wie wir selbst gern behandelt würden?

Das habe ich auch „Geo“-Verlagsleiter Brüne geschrieben. In seinem Tonfall, allerdings:

Ich antwortete Herrn Brüne:

„Sehr geehrter Herr Brüne,

erlauben Sie mir zu Ihrer Mail eine kurze Ausführung. Mir ist egal, ob dieser „Austausch zwischen Verlagen“ üblich ist. Ich bin recherchierender Journalist. Und in keiner anderen Branche (und ich hab über einige geschrieben) nimmt man eine journalistische Recherche zum Anlass auf „übliche Verfahrensweisen“ oder Dinge aus dem Haus des Journalisten hinzuweisen. Man gibt eine Stellungnahme ab oder sagt nüchtern „Kein Kommentar“. Warum ich meinen Vertriebsleiter dazu fragen soll, ist mir ein Rätsel.

Vielleicht sind es solche Vorgehensweisen, die dazu führen, dass die Kollegen der „Frankfurter Rundschau“ kürzlich zwischen den Zeilen gestanden, unter Medienjournalismus in Deutschland das Schreiben von TV-Kritiken zu verstehen. In anderen Länden, allen voran England, ist das anders. Sie können da ja gerne mal Ihre Journalisten fragen.

Die Pressearbeit deutscher Verlage ist unter diesem Gesichtspunkt extrem verbesserungswürdig. Man könnte auch sagen: Es wäre schön, wenn sie sich auf ein Niveau erheben könnte, das gemeinhin unter Berufskommunikatoren als professionell anzusehen wäre.

Mit besten Grüßen“


Kommentare


Detlef Borchers 12. August 2008 um 18:14

Wobei die Fehde Dettweiler ./. Glaser insgesamt ziemlich lächerlich ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Spruch \“Die Welt ist eine Gugel\“ beim Beta-Start der Engine anno 98 in einer Zeitung stand, wenn nicht schon davor.

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Mattias Schlenker 12. August 2008 um 18:24

@detlef: Ja. Lächerlich. Aber wirklich peinlich ist die Antwort \“Bloggen Sie mal weiter\“. Jeder, der sich halbwegs unter Kontrolle hat, hätte doch auf den Versuch \“Die Welt ist eine Google\“ für sich zu proklamieren, trocken geantwortet: \“Tut mir leid, der Spruch ist zu naheliegend und wird nun seit 10 Jahren verwendet, so dass ich Sie beim besten Willen nicht als alleinigen Urheber anerkennen kann.\“

Nunja, vielleicht habe ich aber auch einfach nicht verstanden, wie leicht reizbar einerseits (\“hinfort, Sie sind ein Nichts!\“) und wie kindisch andererseits (\“meins, meins, meins!\“) seriöse Journalisten so sein können. 🙂

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egal 12. August 2008 um 18:56

Die Mail ist schon ein wenig lächerlich und an sich finde ich diesen Vorwurf das nicht zitiert wurde bei so einem kleinen Wortkonstrukt schon ein wenig lächerlich, nicht das für jeden halben Satz der irgendwie ähnlich klingt wie ein anderer, ein Zitat her muss, wo kommt man denn da hin. Aber die Antwort allein scheint das Vorgehen zu rechtfertigen, die ist der absolute Brüller.

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KS 12. August 2008 um 20:30

Auch hier (so wie beim Glaser) würde mich generell mal interessieren ob es eigentlich ein Einverständnis der Mailabsender (hier zB des Hr. Brüne) zur Veröffentlichung dieser (privaten) Mails gibt? Zumindest würde ich das Einholen eines solchen Einverständnisses auch als selbstverständlichen Bestandteil des professionellen Verhaltens von Berufskommunikatoren verstehen…

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jmi 13. August 2008 um 0:15

KS, bitte? Das sind doch keine privaten Emails. Wenn Brüne auf eine journalistische Anfrage antwortet. Wo leben wir denn? In Preußen? Steht auf Veröffentlichungen von Staats- (und Verlags-)Geheimnissen bald wieder der Strang?

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Thomas Knüwer 13. August 2008 um 9:31

@ks und jmi: In der Tat ist das eine interessante Frage. Ich bin der Meinung, dass 1:1-Brief-/Mail-Wechsel nicht von den Beteiligten veröffentlicht werden sollten – es sei denn, es handelt sich um eine journalistische Anfrage. Ist jemand medienerfahren und kommuniziert mit einem Journalisten, so muss er damit rechnen, dass er zitiert wird. Will er das nicht, muss er den Journalisten darauf hinweisen.

Im Gegenzug hat der Journalist die Verantwortung, weniger Medienerfahrene darauf hinzuweisen, wenn sie sich über die Maßen in den Mist reiten.

In diesem Fall aber ist die Situation grenzwertig: Denn anscheinend wusste der Herr Dettmann ja nicht, dass er mit einem Journalisten kommuniziert – er hätte es aber wissen müssen.

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Hinweis 13. August 2008 um 9:33

Landgericht Köln: Urteil zum Aktenzeichen 28 O 178/06

Die Veröffentlichung einer fremden E-Mail an einen Dritten auf einer Internetseite kann einen Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Absenders in Gestalt der Geheimsphäre darstellen.

http://de.wikipedia.org/wiki/E-Mail#Veröffentlichung_von_E-Mails_im_Netz

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Detlef Borchers 13. August 2008 um 10:01

Ich habe noch das hier gefunden und wenn der Herr Knüwer mal die Datenbank seines Hauses prügelt: 1998 hat Pia Grund-Ludwig über Google geschrieben und eine ähnliche Überschrift gewählt. Das liegt sowas von auf der Zunge, da muss man dem bösgläubigen Herrn Dettweiler schon zugestehen.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/12/12187/1.html

–Detlef

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Timo Rieg 13. August 2008 um 10:03

Mit Pressesprechern wird es nicht besser. Von Journalist zu Journalist kann man mit Schweigen, Arroganz u.ä. wenigstens noch ein Bild zeichnen. Aber wo man nur noch an die \“Unternehmenskommunikation\“ verwiesen wird, ist eigentlich schon jede Presseanfrage obsolet. Da kommt niemals etwas Brauchbares bei rum.

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Warren 13. August 2008 um 10:19

Das hier ist nichts anders als die Knüwer-Version von \“rottenneighbors\“. Das ist sein Marketingtrick seit langem. Der Medien-Dissisdent mit Planstelle bei einem der grössten Medienkonzerne der Republik. Es geht um Blosstellung, und sei es durch Veröffentlichung von emails durch das \“Handelsblatt\“. Es ist ein autoritäres Denken dem das Betragen wichtiger ist als die Sache: Wie absurd die Einforderung des Patents auf \“Die Welt ist ein Google\“ eigentlich ist, kapiert er gar nicht. Und \“Geos\“ Majestätsbeleidigungs ist doch wohl die von Majestät Knüwer selbst. Anders ist kaum zu erklären, dass er die email in denunziatorischer Absicht in voller Länge zitiert. Warum? Weil Brüne mit Recht daran erinnert, dass Knüwer angestellter Blogger eines der grössten Medienkonzerne der Republik ist, dessen Auflage mittlerweile bei fast allen Objekten durch Sonderverkäufe gestützt wird. Immerhin: er kritisiert seinen Arbeitgeber dafür keinen Pressesprecher zu haben. Klingt selbstkritisch und da kann man vergessen machen, dass z.b. sein Konzern in allen seinen Objekten die Medienredaktionen abgeschafft hat. Es ist ziemlich widerlich und unter den \“rottenneighbors\“ der Medienwelt bekäme der so umsichtig indiskrete Herr Knüwer einen Ehrenplatz. Man kann nur hoffen, dass niemand dem \“Handelsblatt\“ emails schreibt.

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Thomas Knüwer 13. August 2008 um 13:11

@Warren: Eigentlich ist der Unsinn, den Sie von sich geben keine Reaktion wert.
In einem Fall aber doch: Wenn \“mein\“ Konzern in allen Redaktionen seine Medienredaktionen abgeschafft hat, dann frage ich mich, was Hans-Peter Siebenhaar, Götz Hamann oder Peter Steinkirchner so den Tag über machen. Und warum ständig über Medienartikeln ihr Name steht.

Ansonsten war die Mail an Brüne eine journalistische Anfrage an einen Pressesprecher. Und somit selbstverständlich on the record.

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Ulf J. Froitzheim 13. August 2008 um 13:57

Aber Warren, nur weil Thomas Knüwer Brötchen der Geberei Holtzbrinck isst, ist doch nicht gleich jedes Lied, das er singt, ein garstiges!

Dass schon vor Peter Glaser jemandem das Bonmot \“Die Welt ist eine Gugel\“ eingefallen ist, mag vielleicht sein. Dann hat der Gute das aber wohl nicht registriert. Jedenfalls entschuldigt das nicht die Ausfälligkeiten eines FAZ-Redakteurs, der entweder ungeniert einen gut abgehangenen Spruch wiedergekäut hat (wie er es selbst nachträglich aussehen lässt) oder diesen anfangs wirklich für einen eigenen Geistesblitz hielt (wofür mehr spricht), gegenüber einem Kollegen, der lange vor ihm auf diese Idee gekommen war.

Wenn Knüwer das nicht ansprechen darf, muss man wohl generell fest angestellten Journalisten das Bloggen verbieten. Den Gedanken hielte ich dann aber wirklich für ver-Warren.

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Warren 13. August 2008 um 14:23

@knüwer
Soso, wo gibt es denn eine Medienseite? In der \“Zeit\“ wurde sie auf ausdrücklichen Wunsch des Verlags abgeschafft und im Handelsblatt habe ich sie auch nicht gefunden. Im Tagesspiegel schweigt die Medienseite über Holtzbrinck. Sie wissen hoffentlich, dass Sie eine Linie überschritten haben: Ihre mail nicht aber die Geo-Antwort war\“on the records\“ und der Abdruck hier ist illegal; siehe der Prozess FAZ/Grass über Copyright bei Briefen. Die rhetorische Formel \“ist der Unsinn, den Sie hier von sich geben keine Reaktion wert\“ könnte ja auch von GEO stammen, (wobei ich den Brief von GJ sehr viel weniger arrogant finde, als Sie es tun);es ist ziemlich genau das, was Sie anprangern. Was würde Jakobs sagen, wenn er auf seine eigene Fragen keine Antworten bekommen würde? z.b. \“Unsinn, keine Reaktion wert\“. Und gibt es jetzt schon einen Beantwortungzwang? Jede Revolution spült ihre eigenen Mitläufer nach oben. Als Holtzbrinck-studivz-rowohlt-s.fischer-DIEZEIT-Handelsblatt-Südkurier-Tagesspiegel-Berlinerzeitungkaputtmacherkonzernredakteur können Sie gar keine objektive Quelle für die Verfehlungen der Verlage sind. Aber Sie sind ein interessantes Studienobjekt, für jetzt und später. Gott schütze uns, keine emails mehr ans Handelsblatt.

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Warren 13. August 2008 um 14:25

@Froitzheim
Missverständnis: Klüwer darf alles anprangern. Er darf und muss über alles schreiben. Interessant ist halt nur, worüber er schweigt.Dann stellt sich die Frage, ob er nicht die Politik seines Konzerns gegenüber Mitbewerbern begleitet. Und das stand in der email von GJ.

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Thomas Knüwer 13. August 2008 um 17:32

@Warren: Ähm, kann es sein, dass Sie bei einem Verlag namens Geo arbeiten?

Egal. Medienjournalismus kann auch außerhalb von Ghettos stattfinden. Ehrlich. Der darf das. Und der kann das auch. Schließlich wird auch über Verbraucherschutz geschrieben, ohne dass es eine Verbraucherschutzseite gibt. Und über Bodenturnen ohne eine Bodenturnseite.

Dass ich hier meinen Arbeitgeber nicht kritisiere, dazu stehe ich offen. Und das halte ich auch für vollkommen normal. Trotzdem nehme ich mir das Recht heraus andere Medienunternehmen zu kritisieren. Und zu loben, übrigens, darüber aber regt sich selten jemand auf.

Wenn aber ein Verlagsleiter eine offizielle Anfrage von einem Journalisten bekommt, dann ist seine Antwort on the record (außer er kennzeichnet sie als nicht zitierfähig – was vollkommen legitim wäre).

Mir scheint aber, Sie wollen überhaupt keinen kritischen Medienjournalismus sondern gegenseitige Bejubelung, auf dass die Krise unserer Branche vorüber gehe. Wird sie aber nicht. Dumm gelaufen.

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lupe 13. August 2008 um 17:39

Immerhin Herr Knüwer, Sie erhielten wenigstens eine Antwort.

Ich hatte mich, um nur ein Beispiel zu nennen, Anfang 2008 an den stv. Chefredakteur der Ostsee-Zeitung gewandt, um einige Fragen beantwortet zu bekommen. Ergebnis: keine Antwort, nicht mal eine Beleidigung.

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Warren 13. August 2008 um 19:24

Nein, ich arbeite nicht bei GEO. Und auch nicht bei GJ. Solche Unterstellungen sind ja immer das letzte Mittel beamteter Redakteure. Und ich weiss auch nicht, wie Sie auf Bejubeln kommen. Sie bejubele ich ja grade gar nicht, sondern ich kritisiere Sie. Und ich habe ja grade das Bejubeln von Holtzbrinck im eigenen Haus in Frage gestellt: siehe \“Tagespiegel\“ über zoomer.de.
Brüne hat Sie mit keinem Wort beleidigt, sondern eine legitime Gegenfrage gestellt. Wo gehen 1/3 der Auflage des Handelsblatts eigentlich hin? Übrigens bin ich an dieser Stelle sehr zahm. Sie wollten halt auch Ihren Dettweile/Jacobs-Fall. Das ist ihr Strickmuster. Sie häkeln sich mit Vorliebe an andere Muster heran, koste es was es wolle. Und sei es durch die Blosstellung durch Veröffentlichung einer email. Keine emails mehr ans Handelsblatt, meine ich.

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ich 13. August 2008 um 20:12

@ warren: Kritik ist hier eben nicht gerne gesehen. Herr Knüwer dudelt nur freundlichen zuspruch!

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weltherrscher 13. August 2008 um 22:46

pah!
plötzlich wollen alle journalisten auch blogger sein. tsss…
der einzige wirkliche blogger ist und bleibt herr knüwer.
sein blog hier ist ein milestone in der deutschen blogosphären geschichte.

als kindergartenverweigerer stand ich damals, als kind, vor der wahl ich gehe in den kindergarten und binde mir auch die 100kilo kugeln um die füsse oder ich stehe zu meinem wort, meiner verweigerung, meinem willen. von daher kann ich thomas sehr gut verstehen, wenn er eben klar und deutlich hier schreibt, wie schon immer, dass er seinem arbeitgeber gegenüber das \“wahre\“ bloggen etwas beschränkt.

völlig normal!

ich, als weltherrscher, kann zwar jeden beleidigen oder anprangern, mach es aber trotzdem nicht. auch, weil ich eben einen bloggerkodex habe, nämlich meinen eigenen.
so wie thomas seinen hat.
oder andere blogger.
wenn man sie nur mal lesen würde!
viele schreiben über vieles, aber eben nicht alles!

das ist irgendwie, verzeihung herr warren, das dümmste argument überhaupt.

ein tipp von mir:
kämpfen sie nicht gegen uns, kämpfen sie mit uns!
immerhin gibt es langfristige ziele, die irgendwie auch jeder blogger, wenn vielleicht auch nur indirekt, verfolgt.
langfristig werden die globalen gesellschaften nur dann aus ihrem sumpf kommen können, wenn eben auch global kommuniziert wird. und zwar auf einer höhe, eben im sinne der demokratie.

aber was rede ich..

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Beate Steinfeld 14. August 2008 um 22:48

\“Und jetzt gebt euch die Hand und vertragt euch wieder\“, hätte mein Lehrer – vor viele Jahren – in dieser Situation gesagt.

Was der \“Weltherrscher\“ in seinem letzen Absatz geschrieben hat, verdient Beachtung.

Der \“Sumpf\“ wird stetig größer und tiefer. Und jeder wird eine stabile Brücke brauchen, um ihn durchqueren und somit überleben zu können.

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Thomas Knüwer 15. August 2008 um 9:21

@weltherrscher und Beate Steinfeld: Danke fürs Beispringen, wäre aber nicht so richtig nötig gewesen. Bemerkenswerterweise haben solche Kommentatoren, die beleidigen, ohne Argumente zu haben, ja niemals das Rückgrat, dies mit ihrem echten Namen zu tun. Sie könnten es sogar hier anonym tun und sich per Mail bei mir melden.

Solange sie sich aber nicht offenbaren, sehe ich sie als feige an. Und habe Mitleid.

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weltherrscher 15. August 2008 um 12:41

musste ja trotzdem gesagt werden. du bist tatsächlich, geschichtlich betrachtet, ein milestone innerhalb der blogosphäre.
da du zu den ganz wenigen gehörst, die den spagat journalist – blogger hinbekommen haben.

in vielen jahren werden das sicherlich auch noch andere so sehen.

insgesamt hast du mit deinem wirken auch dazu beigetragen, dass die blogosphäre ein bisschen ihr schmuddeldasein verloren hat. das verdient respekt und höflichkeit. die der eine kommentator leider nicht sein eigen nennt.

es gibt eben langfristige ziele, die hoffentlich errreicht werden können.

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Der arme Bauer 15. August 2008 um 12:51

Anstatt sich die Köppe einzuhauen, sollte jemand mal die grundsätzliche Informationspolitik der Verlage beleuchten. Es ist eine Schande, wie Bauer, Burda, Springer und Co. Informationen des eigenen Hauses verhindern. Man könnte ja meinen sie seien Profis im Umgang mit Kommunikation: sind sie aber nur, solange es nicht um den eignen Kragen geht.

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arboretum 16. August 2008 um 14:48

Vielleicht sind es solche Vorgehensweisen, die dazu führen, dass die Kollegen der „Frankfurter Rundschau“ kürzlich zwischen den Zeilen gestanden, unter Medienjournalismus in Deutschland das Schreiben von TV-Kritiken zu verstehen.

Oh, wann und wo haben die denn das getan, gibt es dazu vielleicht einen Link?

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Harald Lux 10. November 2008 um 17:44

Noch Interesse an einem weiteren Beispiel von (gedankenloser?) Selbstdemontage bei GEO?

Nehmen wir das aktuelle GEO Special Namibia und Botswana.

Der Serviceteil (kein Advertorial!) wurde geschrieben von Zitat (S.147): \“den Afrika-Spezialisten und Reiseführer-Autoren Christina Miebach (Botswana) und Michael Iwanowski (Namibia).\“

Nun ja, M. Iwanowski ist zwar Reisebuchautor, aber gleichzeitig, wie selbst der Laie anhand der ganzseitigen Anzeige auf der Umschlagsseite 4 des Heftes sehen kann, Anbieter von Reisen nach Namibia. Frau Miebach ist (bei Google) eigentlich eher bekannt als „Reiseberaterin für Botswana, bei Iwanowski’s Reisen“.

Weitere Details gerne auf Nachfrage

Viele Grüße aus Bonn
Harald Lux

Disclaimer: Auch wenn ich früher als freier Journalist gearbeitet habe (und jetzt mit Trauer die fortschreitenden Selbstdemontage der Verlage beobachte) leite ich jetzt selbst ein Unternehmen das Reisen ins südliche Afrika verkauft. Aus der Warte ärgere ich mich, dass ich für eine Anzeige im Heft bezahlt habe, aber wir im Serviceteil in der Liste der Veranstalter nicht genannt werden. Was nicht schlimm wäre, wenn der Serviceteil von einem Autoren geschrieben worden wäre, der nicht selbst an einem Wettbewerber beteiligt ist …

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