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Erst kam das Iphone. Und nun Microsoft. Steve Ballmer und Bill Gates gaben gestern auf der Web-Konferenz All Things D einen ersten Einblick in die neue Windows-Version – sie wird ein weiterer Sargnagel für PC-Tastatur und Maus. Im Juni vergangenen Jahres schrieb ich über das Iphone und bekam für den Artikel in den Kommentaren mächtig einen drüber. Denn meine Prognose war: Apples Handy ist der Anfang vom Ende der Computertastatur und auch der Maus.

Nun glaube ich noch mehr daran. Denn gestern waren Steve Ballmer und Bill Gates zu Gast bei All Things D und zeigten Touchscreen-Techniken der kommenden Windows-Version:

(Unterhaltsam übrigens, wie die Microsoft-Mitarbeitern konsequent mit zwei Händen arbeitet, um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, die Bild-Verkleinerungs-Funktion funktioniere genauso wie bei Apple.)

Das Ende der unnatürlichen Computerbedienung über die Maus ist nahe. Und ebenso das unelegante Hacken auf Plastiktasten. Freuen wird das auch die Hardware-Hersteller: Denn sie werden ihren Umsatz kräftig steigern können.


Kommentare


Nick 28. Mai 2008 um 18:08

Ich halte dagegen. Bevor ich stundenlang krampfhaft meine Arme anhebe, mit meinen Fingern Fettspuren über das Display ziehe und auf einer virtuellen Tastatur ohne Druckpunkt versuche, Texte einzugeben, bleibe ich doch lieber bei Maus und Touchpad.

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Kinch 28. Mai 2008 um 18:34

Für einige Anwendungen wird sich diese Eingabeform sicherlich durchsetzen; jedoch wird der Großteil der alltäglichen Interaktion mit dem PC weiterhin über Tastatur und Maus erfolgen.

Ich kann mir jedenfalls beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Tippen am Bildschirm wesentlich eleganter, schneller oder einfacher sein soll.
Ähnliches gilt für Mausbewegungen: Um ein Fenster von einem Ende des Bildschirms zum anderen zu bewegen, würde in meinem Fall eine 22 Zoll lange Armbewegung benötigt werden, im Gegensatz zu wenigen Zentimeter einer Handbewegung, mit einem ruhenden Arm.

Was an dieser neuen Eingabeform für die Mehrheit der Computer-Nutzung für Vorteile bringen sollte, erschließt sich mir nicht.

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bosch 28. Mai 2008 um 19:02

Diese Technologie wird noch zu Massenpleiten von Nagelstudios führen. Wohin nur mit den Beitreiberinnen? Neuartige Monitore können die mit ihren Krallen schließlich nicht zusammenschrauben.

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asnoka 28. Mai 2008 um 19:27

Ich weiß ja nicht, viele Programme, die wirklich zum arbeiten gedacht sind, z.B. die diversen Zeichenprogramme, brauchen eine präzise Eingabe. Und da ist eine wenige Pixel große Mauszeigerspitze einfach einem Zeigefinder überlegen…

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Ugugu 28. Mai 2008 um 19:37

Ich schliess mich mal vorsichtig der Skeptiker-Fraktion an. Um nicht zu sagen, der Technikfeinde 😉

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Marc B. 28. Mai 2008 um 20:23

Ich schreibe am PC überwiegend Texte. Kurze mit nur ein paar Worten oder Zeilen aber auch lange über 10, 15, 20 Seiten. Und ich bearbeite Texte anderer Autoren. Vieles mache ich mit Tastaturkürzeln.

Ein Ersatz der Maus durch Touchscreen kann ich mir noch vorstellen. Checkboxes, Laufleisten, Cursorpositionierung (jedenfalls im großen Maßstab) geht vielleicht auch per Touchscreen. Aber ich werde ganz sicher keine 15-seitigen Texte per onscreen keyboard auf einem iphone eingeben. Für Surfer, Klicker, Jäger und Sammler mag das geeignet sein. Zum Arbeiten nicht.

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madmind 28. Mai 2008 um 22:27

Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Für kleine und einfache Tätigkeiten ist es denke ich eine feine Sache, aber man sollte tunlichst vermeiden, das ganze zu der Bedienrevolution schlechthin zu Hypen.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ein Touchscreen anstrengender und weniger genau ist. Da kann schon der Versuch, ein Programm über das Startmenü aufzurufen, zu einem echten Abenteuer mutieren.

Nette Spielerei, zum Arbeiten ungeeignet.

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Marc 28. Mai 2008 um 23:31

Waren nicht irgendwelche PC-Vorläufer von HP mit Touchscreen? Die Frage ist, warum haben sich die nicht durchgesetzt?

Jetzt Stein und Bein auf Tastatur auf Maus zu schwören halt eich allerdings für mutig. Ich vermute, dass im Touchscreen noch jede Menge Verbesserungsmöglichkeiten drin sind, an die wir so noch nicht gedacht haben. Hat jemand an die Bilderaufziehfunktion bei iPhone vorher gedacht. Außer den Apple-Ingenieuren?

Lassen wir uns überraschen.

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Kerstin Hoffmann 28. Mai 2008 um 23:41

Bei mir ist der Denkvorgang beim Schreiben so eng mit der mechanischen Tastatur verknüpft, dass ich ohne gar nicht so kreativ sein könnte – oder vermutlich sehr lange umlernen müsste.

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mz 29. Mai 2008 um 1:06

die praktischen anwendungen von multitouch interfaces können sehr wohl ziemlich weit gehen, wie jeff hans riesenboards beweisen:
http://www.macrumors.com/2008/05/08/jeff-hans-multitouch-screen-hits-mainstream/

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Sanddorn 29. Mai 2008 um 1:17

Das wird zumindest einen richtig spannende Ergänzung zu Maus und Tastatur.

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Chat Atkins 29. Mai 2008 um 7:59

Das wird bestimmt ein ähnlich großer Hit wie Windows Vista …

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Jörg Friedrich 29. Mai 2008 um 8:30

Die Bildschirme werden auf dem Tisch liegen wie ein Pult. Ich rechne schon seit 10 Jahren damit und glaube wie Thomas, dass es nun bald soweit ist.

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Rainersacht 29. Mai 2008 um 9:11

Ein weiterer Schritt in der Entwicklung zur textarmen und bildreichen Verblödung der Massen im Hinblick auf bessere Zurichtung auf schrankenlosen Konsum durch Antippen von bunten Bildchen (Haben will!!!) als Kaufbestätigung.

Peter Zwegat kommt zurück, ich schwör…

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Petra A. Bauer 29. Mai 2008 um 9:28

Der technische Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Es gibt dieses Touchscreenteil ja schon längst für ganz viele Tausend Euro als Tischversion, wo man nur noch seine Digicam draufstellen muss, dann lädt sich das Teil selbst die Fotos runter, und man kann die dann per Hand auf dem Tisch virtuell hin und herschieben. Ich hätte so ein Ding schon damals (last year) gerne gehabt; hab auch drüber gebloggt. Vllt. such ich die URL nacher mal raus.
So mag es jetzt noch umständlich erscheinen die Arme hochzuheben um auf dem Screen rumzutatschen, aber vermutlich werden sich die Endgeräte über kurz oder lang dem neuen System anpassen. Der flache Tisch ist auch nicht das Nonplusultra. aber eine geneigte Tischplatte wäre z.B. etwas. Wir werden sehen. Und preiswerter wird es eh bald; nur Milch und Benzin werden uns finanziell bald killen 😉
Als ich vom neuen Betriebssystem heute Morgen im Radio gehört habe, war mein erster Gedanke nur, oje, unsere letzten drei Rechner wurden alle im letzten Jahr gekauft – da hab ich doch noch lange keinen Grund, mir so ein Windows-Seven-Teil zu leisten… 😉
Wobei ich trotzdem auch gerne mit Tastaturkürzeln arbeite, aber Stillstand ist der Tod, gell?

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Holger Gross 29. Mai 2008 um 9:47

Ich glaube nicht recht, dass das Fummeln auf verschmierten Bildschirmen, die Zukunft der Arbeit am stationären Computer ist. Wesentlich zukunftsweisender erscheint mit das Konzept der Nintendo Wii, das ja auch nicht sonderlich neu ist. Nur zeigt diese Spielkonsole eben, was mach aus diesem Prinzip machen kann.

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Nick 29. Mai 2008 um 9:51

Neben dem fliegenden Auto und dem aufblasbaren Fahrrad ist der Touchscreen eine der drei Top-Innovationen, die endlich den Durchbruch verdient haben.

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Alkaline 29. Mai 2008 um 10:30

Touch screens gab es schon am HP Jornada (1998) und an Kleinrechnern sind sie gewiss sinnvoll. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen jeden Tag durchschnittlich 30000 Anschläge mit zwei Fingern auszuführen. Der Gedanke allein verursacht Schmerzen.

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Weltenweiser 29. Mai 2008 um 10:41

Ich sehe bisher keinen wirklich sinnvollen vorteil. Das Malprogramm mit den Fingern ist eine Katastrophe. Man malt wie ein Dreijähriger. Ich glaube nicht, dass es sich wirklich durchsetzt. Eher perfektioniertes Schreiben mittels Spracheingabe.

Aber Du kannst ja schon mal ein paar Aktien von Herstellern kaufen, die Bildschirmreiniger verhökern.

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Tim 29. Mai 2008 um 11:09

Kann ich mir gut vortellen. Ich arbeit seit Jahren mit TabletPCs. Sehr praktisch, wenn man keine Romane einzuhacken hat.

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Nick 29. Mai 2008 um 11:33

Tablet-PCs können eine feine Sache sein. Aber dann nimmt man einen Stift, damit man sehen kann, wo man hinzielt. Für Multitouch mit zwei Stiften könnte es bestenfalls in China einen Markt geben.

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Christoph Dernbach 29. Mai 2008 um 12:57

Irgendwie bekommt das Microsoft nicht richtig auf die Reihe: Zunächst versuchen sie, eine für den PC und ein großes Display optimierte Oberfläche (Windows XP) auf\’s Handy zu bekommen (Windows Mobile). Auf dem kleinen Display sind aber Start-Button und Pull-Down-Menü viel zu fummelig. Nachdem Apple mit dem iPhone gezeigt hat, wie man mit einem berührungssensitiven Bildschirm eine funktionierende Bedienung eines Smartphones hinbekommt, zieht Microsoft mit einem Touchscreen-Konzept für PCs und die großen Displays nach. Das kann auf dem PC aber ohne eine wirklich fehlerfrei arbeitende Spracherkennung nicht funktionieren. Tastatur und Maus werden weiterhin viel ergonomischer sein als Multitouch für den PC.

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Alex 29. Mai 2008 um 16:10

Also da bevorzuge ich lieber die Maus und warte dann auf die Sprachumsetzung, denn das ist dann mit Sicherheit um einiges praktischer.

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Uwe 29. Mai 2008 um 21:30

Wenn schon cooles Hacken dann das hier:

http://www.golem.de/0403/30261.html

Ist zwar alt, aber bisher ungetoppt 😉
Und mindestens genauso wenig praktisch

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Das Streicheln der magischen Mouse 4. Dezember 2009 um 15:23

[…] Das Begeisterndste aber ist die neue Maus. Die Magic Mouse verbindet eine klassische Steuerung mit Touchscreen-Effekten. So navigiert man über Web-Seiten durch zartes Streicheln der Oberfläche. Computer haben keine Haptik? Die Magic Mouse ist der Gegenbeweis. Sie erfordert einige Umgewöhnung, doch nach rund einer Woche klappt es langsam so, wie es sich die Designer wohl gedacht haben. Und ich fühle mich in dem bestätigt, was ich seit dem Start des Iphone glaube: Das Zeitalter von Maus und Tastatur neigt sich dem Ende entgegen. […]

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Aegre Reminiscens 4. Dezember 2009 um 22:06

Es mpsste schon einiges passieren, damit ich mich von meinem geliebten IBM Model M 1391403 trenne … und Touchscreen-Tastaturen werden wohl nie ein vollwertiger Ersatz sein für ein echtes Model M !

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