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OK, es wird manchen Vater, manche Mutter leiden lassen. Aber vielleicht sollten öffentliche Auftritte in Form kultureller Darbietungen in Deutschlands Schulen gefördert werden. In den USA sind sie Alltag – und aus diesem Land kommen die besten öffentlichen Redner. Wann ist der Punkt erreicht, an dem man genug Fachvorträge gehört hat? An dem man keine einfliegenden Powerpoint-Grafiken ertragen kann, keine wolkigen Versprechungen und Grafiken, deren steile Aufwärtskurven auf Gartner-Reports beruhen?

Ich würde tippen, dieser Sättigungspunkt ist beim dritten Redner erreicht – wenn es sich um europäische Vertreter des Wanderzirkus handelt, der die immer gleichen Thesen leicht variiert und für jede Art von Veranstaltung anpasst.

Länger dauert es, wenn die Vortragenden aus den USA kommen. Der Amerikaner an sich schauspielert sich mit mal lauter, mal leiser Stimme durch sein Werk, dessen Inhalt meist nur fünf Minuten rechtfertigen würde, mit reichlich Unterhaltungselementen bereichert, aber auf eine halbe Stunde gedehnt wird. Der Ami an sich ist meist ein besserer Redner als der Deutsche.

Und dann gibt es noch diese überraschenden Abende. Die Redner, die einen nicht nur nicht langweilen, sondern auch noch richtig handfest was zu sagen haben – obwohl es mit dem Internet zu tun hat. Die darauf bestehen: „I never make predictions.“ Die als Autor und Berater arbeiten und trotzdem bereit sind zu sagen: „Also auf die Frage weiß ich auch keine Antwort.“

Doch, solche Leute gibt es.

Oder zumindest einen davon gibt es: David Weinberger.

Gestern traf ich ihn in Hamburg zum Interview, anschließend hielt er einen spannenden Vortrag auf Einladung einer großen PR-Agentur am Rande der Stadt namens Edelman. Die versuchen sich eifrig am Thema Weblogs, selbst der große alte Chef hat eins – und es gibt wirklich schlechtere CEO-Blogs.

Kurz habe ich mich dann doch gefragt, ob Tanja-Anja ihren Arbeitgeber gewechselt hat, von wegen Robbiiiiiiiie:

Mehr zu Weinbergers Inhalten dann demnächst, auch vom Kollegen Sixtus, der als Multimedia-Reporter unterwegs war:

Denn nun muss ich selbst noch mal reden. Derzeit sind unsere Gänge gefüllt mit lange nicht erblickten Gesichtern: Einmal im Jahr fliegt das Handelsblatt seine Korrespondenten zur Tagung ein – und die beginnt morgen.

Dort also soll ich mit dem Kollegen Endert ein wenig die Zusammenarbeit von Print und Online schmackhaft machen.

Und deshalb wird hier in den kommenden zwei Tagen ein klein wenig weniger geblogt werden – ich bitte um Verständnis.

Übrigens: Woran erkennt man ein Hotel, das auf seinen Coolness-Faktor zu viel Wert legt? MTV und Viva sind auf die ersten Kanäle des Fernsehers gelegt…


Kommentare


Heiko Hebig 1. März 2006 um 16:05

Bei dem Hotelfoto tippe ich mal auf 25hours 😉 Enjoy Hamburg.

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Fischmarkt 1. März 2006 um 16:57

Als ich vor einem Jahr die Mission dieses Blogs beschrieb, lag schon des Namens Fischmarkt wegen der Bezug zum Cluetrain Manifesto nahe. Dieser Zug hielt gestern in Hamburg. Einer der Autoren des schon 1999 veröffentlichten Manifests war da, um vor…

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Bjoern Hasse 1. März 2006 um 16:58

„Große Agentur am Rande der Stadt“, passt.

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Ringfahndung -Weblog- // 1. März 2006 um 19:31

Es ist wie oft im Leben, wenn Ideen Wirklichkeit werden. Die Propheten der neuen Welt reisen dann in die Alte, um den Jüngern die Leviten zu lesen. Gestern war es David Weinberger, der auf seiner Europareise in Hamburg im edelman…

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planet sab 2. März 2006 um 9:28

I am sitting here in my pyjamas with cat in my lap. Quite a cliché, but not what blogging is about, according to David Weinberger, co-author of the cluetrain and keynote speaker at Tuesday’s event. Edelman had invited bloggers and

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Werbeblogger 2. März 2006 um 14:32

David Weinberger – Co-Autor des Cluetrain-Manifest – hielt vorgestern Abend einen wirklich spannenden Vortrag über Blogs bei Edelman-PR in Hamburg.

An dieser Stelle erstmal ein großes Dankeschön an den deutschen Edelman-Blogger Björn Hasse für (nic…

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Das E-Business Weblog 2. März 2006 um 22:55

Vorgestern Abend war ich in Hamburg bei Edelman zu Gast, die David Weinberger, Heiko Hebig und Guillaume de Gardier als Referenten zu einem Vortragsabend zu Weblogs eingeladen hatten. Meine Highlights:…

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