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Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch sie auf den Weblog-Zug aufspringen würde: Miriam Meckel, einst der junge Medien-Star der NRW-Regierung schreibt jetzt auch. Deutschlands Unternehmensberater entdecken langsam aber sicher die Weblogs für sich. Die Amis bloggen ja schließlich auch alle.

Nun ist so ein Konsaltänt ja auch Dienstleister. Wenn er schreibt, muss er also aufpassen, aktuelle und potenzielle Kunden nicht zu vergrätzen.

Womit wir bei Miriam Meckel wären. Die war mal eine Art Wunderkind der Medienszene, erst Journalistin, dann jüngste Professorin Deutschlands, Sprecherin der NRW-Regierung und Medien-Staatssekretärin – und schließlich gefallener Engel, als ihr Protektor Clement nach Berlin abwanderte und Steinbrück die Mittel kürzte.

Nun ist sie bei der Finanzkommunikationsberatung Brunswick und in Personalunion Professorin in St. Gallen. Dass solche Doppelposten nicht immer schön für ihre Studenten sind, bewies sie schon einmal in Münster: Als sie in der Landesregierung aktiv wurde, klagten viele Studenten über ihre häufige Abwesenheit.

Eine Homepage hat Meckel längst – und jetzt bloggt sie auch. Gelegentlich. Sehr gelegentlich. Immerhin aber reagiert sie auf Kommentare. Und sie versucht, potenzielle Kunden und Kontakte nicht zu verärgern. Schließlich soll sie für Brunswick in Berlin politische Kontakte schaffen. Und die wären vielleicht über harte Worte nicht erfreut. Also wirft Meckel mit Wattebällchen im Blog-Format:

„So richtig viel Mut finde ich noch nicht in diesem Vertragswerk. Ein bisschen Menschlichkeit sicher, vor allem im Umgang der Koalitionsparteien miteinander. War auch zweifellos schwer, die Positionen zusammenzubringen.“

Und wieder ein Berater, dem man einfach mal zuraunen sollte: „Du, man MUSS nicht nicht unbedingt ein Weblog haben. Geht auch ohne – ehrlich!“

(Vielen Dank für den Hinweis an Nora Jakob)


Kommentare


marcc 14. November 2005 um 18:03

2003 wollte sie eigentlich ja Ministerin in Hessen werden. Dann brach sie sich beim Skifahren ein Bein und konnte nicht wahlkämpfen. Was aber keiner wirklich gemerkt hatte, denn man kannt in Hessen ja auch kaum den Spitzenkandidaten der SPD. 😀

Aber aufgrund meiner Kenntnisse was Männer gerne sehen, bin ich bei rasch aufgestiegenen Blondinen dieses Typs inzwischen etwas mißtrauisch. Was natürlich auch ein Dilemma ist. Schon klar. Und ich meine auch nicht die Besetzungscouch, sondern einfach das Hirnausschalten.

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Janina 15. November 2005 um 11:22

Ich weiß überhaupt nicht, was die Häme soll. „Mißtrauisch gegenüber aufgestiegenen Blondinen“ ist ja selten dämlich. Meckel ist jetzt Professorin für Corporate Communication in der Schweiz und soweit ich das im Blog sehe, will sie sich dort mit den Studis austauschen – ist doch prima. Ich hätte mich über diese Plattform jedenfalls im Studium sehr gefreut. Also Jungs, ein bißchen weniger Stutenbissigkeit würde euch gut zu Gesicht stehen. Bastelt mal an Eurem eigenen Fortkommen.

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marcc 15. November 2005 um 15:40

Wir können nicht Stutenbissig sein, höchstens neidisch. 🙂

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stefanolix 15. November 2005 um 16:43

Der Spitzenkandidat der SPD hat es damals immerhin bis in die „Titanic“ geschafft 🙂

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tknuewer 16. November 2005 um 9:41

Also jetzt mal nicht zu heftig werden, lieber Erwin. Dass es Lehrstühle für alle Arten von Kommunikation gibt ist gut und richtig. Was mich bei Meckel allerdings stört ist die dauernde Doppel-Jobberei. Das geht auf Kosten der Studenten, die dann schon froh sind, mit ihr im Internet diskutieren zu dürfen. Eine persönliche Betreuung habe ich im Studium auch nicht erlebt – allerdings war das an einer Massenuni, wo die Vorlesungen teilweise in einen zweiten Hörsaal per Video übertragen wurden. In Eliteschmieden (Eigenanspruch der Unis) wie St. Gallen sollte das allerdings anders laufen…

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bernd 16. November 2005 um 10:58

neben- oder doppeljobs von professoren – wer wundert sich daürber noch? ist doch normal und weit verbreitet. und mit sicher kein spezifisches meckel-problem.

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judith 18. November 2005 um 14:06

nun – wenn man eigentlich nicht so recht weiss, warum man auf eine person einen hals schiebt, muss man sich argumente halt zurecht legen. und so eine doppel-jobberei ist ja nun wirklich unerhört. gerade heute, wo es kaum noch professoren gibt, die eben nur ihrer professur nachgehen.

und weshalb genau „gefallener engel“? einfach weil es methaphorisch so schön klingt? einen tatsächlichen grund kann es nämlich nach dem weitergang ihrer (meckels) biografie für eine solch unsinnige begrifflichkeit garnicht geben. dafür fehlt so ein begriff wie diplomatie gänzlich. statt dessen wird hier von vergrämen und wattebällchen erzählt. und dann auch noch suggeriert, dass die qualität dieses blogs hier besser zu bewerten ist, als die eines consultanten-blogs. selbstüberschätzung vielleicht?

übrigens – schon den neuen artikel im meckel-blog gelesen, jungs? vielleicht ein interessantes thema für euch, wo ihr doch offensichtlich zu der kategorie männer gehört, die mit intelligenten und erfolgreichen frauen so ihre probleme haben.

komisch – als ich den artikel auf der meckel-seite gelesen habe, dachte ich selbst „das thema ist doch im grunde garnicht mehr so aktuell. ist diese ganze frauen – männer rivalität nicht längst überholt?“.

dank dieser komischen und unsachlichen auseinandersetzung hier habe ich nun bemerkt – nein, sie ist nicht überholt, sondern brandaktuell. wirklich schade.

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tknuewer 18. November 2005 um 14:24

PS: Beginnen eigentliche die Vornamen aller St.Gallener Studentinnen mit J?

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Jeieiei…. 18. November 2005 um 23:58

Das Handelsblatt… Natürlich: Zählt nach wie vor zu den üblichen Verdächtigen! Hätt ich´s mir doch denken können… *erinner*

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Marvin 19. November 2005 um 10:50

Hallo Herr Knüver!
Gegenfrage: Hätten Sie den Artikel über einen Herrn Meckel überhaupt geschrieben?
„Wenn jemand mit Herzblut bloggt – super. Wenn es jemand macht, um auf einer Welle mitzureiten – tschüss!“
Tschüss Herr Knüver!

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tknuewer 19. November 2005 um 12:15

Nö, ich blogge, weil es mir Spaß macht. Sie dürfen gerne lesen, wie das alles anfing in meinem ersten Beitrag.
Übrigens: Glauben Sie, ich würde soviel Aufwand wie bei der „Kleine PR-Agentur“ hier hineinstecken, wenn mir das Ding hier keinen Spaß machen würde?

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Miriam Meckel 20. November 2005 um 19:49

Lieber Herr Knüwer,
ich will ihnen gar nicht in ihre Vorurteilsparade fahren, denn die ist ja super aufgestellt. In der Tat muss nicht jeder bloggen, darf er aber, und das ist ja gerade das tolle am Internet: Dass Leute wie sie eben nicht die einzigen sind, die da rein dürfen. Übrigens: es gibt nicht nur Blog-Ethics, sondern auch journalistische Standards. Die habe ich auch mal gelernt und zu denen gehört: Recherche und Gegenrecherche. Ich freue mich ja, dass sie ihre Artikel über ihnen fremde Menschen durch „Recherche“ im Bekanntenkreis „untermauern“ – ist auch sehr zeitsparend. Ich habe als Journalistin die Leute, um die es bei meinen Stücken ging, einfach mal angerufen, wenn ich was über sie schreiben wollte. Hätten sie bei mir auch gerne machen können. Aber wie heißt es noch: Ich lass mir doch meine schöne Geschichte nicht durch Fakten kaputt machen!
In diesen Sinne: Wünsche ihnen weiterhin viel Spass in ihrer Wirklichkeit!

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Don Alphonso 20. November 2005 um 20:16

Liebe Frau Meckel, hier draussen ist es völlig normal, sich ungefragt und ohne langwierigen Umweg über Pressereferenten eine Meinung über die Website einer Person zu bilden. Und tatsächlich sind Ihre Bemerkungen ein wenig, hm, harmlos, so harmlos jedenfalls, dass ich mir auch dachte, das muss man jetzt nicht zwingend gelesen haben. Könnten gerade Sie doch blendend darüber plaudern, mit welchen Altlasten der staatlich aufgeblasenen New Economy wie aufgeräumt werden musste, zum Beispiel. Das würde mich auch interessieren. Aber lauwarme Bemerkungen zur Bundespolitik, die sind nicht unbedingt das, was Leute auf Blogs treibt.

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tknuewer 21. November 2005 um 9:43

Liebe Frau Meckel,

hören Sie bitte ausnahmsweise nicht auf den Herrn Alphonso. Denn das ganze beruht sehr wohl auf Recherche.

1. Die Recherche im Bekanntenkreis – das wissen Sie als Ex-Journalistin so gut wie ich – ist ein völlig normales Instrument. Gerade übrigens in Berlin. Denn ist der Politiker, mit dem der Journalist alle paar Wochen, vielleicht auch öfter, abends was trinken kein Bekannter? Gut, ein Kontakt, könnte man sagen, aber ich mag es nicht, Menschen zu neutralisieren und im zwischenmenschlichen Bereich ist die deutsche Sprache leider arm an Begriffen.
Der Bekanntenkreis in Münster also war die Ihnen vielleicht noch im Gedächtnis befindliche Studenteninitiative Unfunk. Ein großer Teil meines Bekanntenkreises setzte sich während des Studiums aus Publizisten zusammen. Insofern also war die Zahl meiner „Kontakte“ – um das Wort „Bekannte“ zu vermeiden – ausreichend für eine Meinungsbildung.

2. Meine Aussage zu St. Gallen beruht auf Recherche bei der Universität, ganz offiziell und über die üblichen Wege.

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Bettina 21. November 2005 um 10:10

Hallo Don Alphonso,
Ihr Motto „denn sie wissen nicht was sie tun sollen“ trifft ja auf Ihren Blog sowas von zu!
Komisch aber, dass es tatsächlich doch jede Menge Leute gibt, die den Meckel-Blog interessant genug finden, um dort (und auch HIER!) über die Themen zu diskutieren.
Ja, ich oute mich hier gerne als Meckel-Fan! Und die griesgrämigen Herren hier sollten vielleicht tatsächlich mal über das Phänomen Neid nachdenken… An erfolgreiche Frauen gewöhnt man sich so schwer, gell?!

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tknuewer 21. November 2005 um 10:49

Liebe Bettina,

bitte widerlegen Sie mir doch folgende Thesen: Wenn man über Männer böse schreibt, ist das normal. Wenn man über Frauen auf dem gleichen Niveau berichtet, ist das Sexismus.

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Bettina 21. November 2005 um 11:51

Lieber Herr Knüwer,

bitte entschuldigen Sie, falls Sie sich hier angesprochen fühlten. Den Sexismus brachte „marcc“ ins Spiel, Stichwort „Besetzungscouch“ und „Hirnausschalten“. Übrigens scheint dieser Herr (dem ich hier statt Misstrauen eher Neid unterstellen musste) ja seinem eigenen Geschlecht nicht besonders viel Fortschrittlichkeit zuzutrauen.
Und genau hier liegt doch der Hund begraben: Über Männer und Frauen wird immer noch nicht auf dem gleichen Niveau geschrieben! Oder würden bei einem Herrn Meckel auch Haarfarbe und Besetzungscouch als Argumente fallen?
Ich freue mich aber, wenn Sie dem entgegenwirken möchten, Herr Knüwer. Auch ich wäre dankbar, wenn das Geschlecht von Frau Meckel hier kein Thema wäre – bitte verzeihen Sie mir daher, dass ich in meinem Unmut pauschalisiert habe. Das tut mir Leid.

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Bettina 22. November 2005 um 12:49

Und nun sind die Herren (und die Damen) still… Vielleicht werden ja heute neue Zeiten eingeläutet? Ich würde es mir wünschen!

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Cate 22. November 2005 um 16:27

Zitat: „Bitte widerlegen Sie mir doch folgende Thesen: Wenn man über Männer böse schreibt, ist das normal. Wenn man über Frauen auf dem gleichen Niveau berichtet, ist das Sexismus.“

Lieber Herr Knüwer,

bitte widerlegen SIE MIR doch folgende These:
Wenn Männer sich über Frauen beschweren, dann ist das rein logische, „auf Recherchen beruhende“ Kritik. Tun Frauen selbiges über Männer, so sind sie gleich vom haltlosen und VÖLLIG UNBEGRÜNDETEN Feminismus gestochen.
Richtig?
Na, viel Sapß weiterhin!

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tknuewer 22. November 2005 um 17:12

Tja, liebe Cate. Wenn Sie dieses Weblog verfolgen, werden sie schnell merken, dass hier jeder geschlechtsunabhängig sein Fett wegbekommt.

In den Medien aber ist ganz schnell was los, sagt man etwas gegen eine Frau. Beispiel: Schreibe nie etwas über Angela Merkels Kleid – aber gerne etwas über Schröders Haartönung.

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Cate 22. November 2005 um 18:22

Wieder Zitat: „Tja, liebe Cate. Wenn Sie dieses Weblog verfolgen, werden sie schnell merken, dass hier jeder geschlechtsunabhängig sein Fett wegbekommt.“

Ohne Anrede.
Auf einer Skala von eins bis zehn der häufigsten Gegenargumente bei stichhaltiger Kritk bekommt dieser Beitrag von mir eine glatte ZEHN.

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simoench 22. November 2005 um 21:31

Cate, halten sie an sich…
Wo war denn stichhaltige Kritik? Steht doch in ihrem Beitrag selber, das das eine These war — genau wie die von tknuewer.
Die Widerlegung beider Thesen sollte schnell getan sein, einfach ein Gegenbeispiel finden. Wenn sie sich darüber echauffieren, das tknuewer ein Argument/Beispiel für seine, anstatt wie gewünscht ein Gegenbeispiel für ihre These geliefert hat, ist das ihre Sache und nachvollziehbar, täuscht aber nicht darüber hinweg das auch sie kein Gegenargument für seine These gegeben haben.
Ich für meinen Teil sehe in der Diskussion sowieso nur unzulässige Verallgemeinerungen.

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Cate 23. November 2005 um 1:23

@Simoench:
Das mit der „These“ war ja lediglich stilistisch an das Zitat angelehnt. Ich hätte auch genauso gut mit „Ist es nicht so, dass…“ anfangen können. Aber gut, viel wichtiger auch folgendes:
Dass man eine gegebene These einfach mit einer Gegenthese widerlegen kann mag in vielen Fällen zutreffend sein, in diesem jedoch nicht. Hier würde wohlmöglich am Ende Aussage gegen Aussage stehen. Eine wissenschaftliche Misere, lässt sie doch nur darauf schließen, dass bei der Wahl der Vorgehensweise ein Irrtum bestand.
Also wo liegt der Fehler?
Auffällig ist, dass die Fronten hier klar und ausnahmslos geschlechterspezifisch sind, soll heißen:
Kritiker der Tknuewerschen Äußerungen sind allesamt weiblich, seine Befürworter hingegen meineserachtens nur männlich.
Was sagt uns das jetzt im Bezug auf den bestehenden Konflikt?
Erstmal nicht viel, nur dass anscheinend ein Problem besteht, welches ebenfalls geschlechtsabhängig ist.
Hierzu lässt sich nur feststellen:
Frauen und Männer sind nicht gleich und das ist auch gut so. Solange aber eine voreingenommene Sichtweise die Grundlage für Kritik-Äußerungen darstellt besteht Provokation.
Im Fall von M. Meckel hätte ich einer sachlichen Kritik an ihrem Kommentar zum Koalitionsvertrag unter Umständen sogar zugestimmt. Der anschließende Verweis auf vermeintliche biografische Fehltritte, wenn nicht schon die überaus respektlos-zynische Überschrift haben mich indes dazu gebracht, dem Beitrag von Herrn Knuewer mit Skepsis und auch Verärgerung gegenüberzustehen…
Das hat nichts mit Feminismus oder gar Männerfeindlichkeit zu tun. Das zielt auf den gesunden Menschenverstand.

Gute Nacht!

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simoench 23. November 2005 um 14:55

Danke für die ausführliche Antwort, aber ich weiss nicht… Klar und ausnahmslos geschlechtsabhängige Fronten? Finde ich unwahrscheinlich, zumal z.B. ich mir noch nichtmal ein vorläufiges Urteil gebildet habe. Und dann gibt’s noch hunderte andere Menschen, die nicht kommentieren.
Was ist an „La Meckel“ eigentlich respektlos-zynisch? Ein Wortspiel? ‚La‘ als feminines Präfix kenne ich, aber was ist daran falsch?

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Bettina 23. November 2005 um 16:09

„La Meckel“ finde ich zwar nicht prickelnd, aber ich würde tatsächlich auch keinen Angriff auf das weibliche Geschlecht darin sehen. Der Sexismus findet meiner Meinung nach erst hier in den Kommentaren statt – wie ich auch schon ausgeführt habe (Bis heute weiß ich allerdings nicht, was eine „Anja-Tanja-Trainerin“ sein soll… Ist wohl besser so.). Aber tatsächlich sollten wir keine Fronten bilden, denken wir hier doch zum Beispiel mal an den lobenswerten Herrn Heitmüller (www.bundeskanzlerin.de, www.bundespraesidentin.de sowie www.gleichberechtigung.de).

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tknuewer 23. November 2005 um 16:13

Also das „La“ in der Überschrift ist nicht abwertend – sondern eher das Gegenteil. Schließlich ist die Beschreibung „Die Callas“ oder „La Piaf“ alles andere als despektierlich: Es beschreibt eine Frau, die einen gewissen Anhimmelungsstatus erreicht hat.

Zu dem Kommentar von Frau Meckel habe ich deftig aber durchaus inhaltlich Stellung genommen: Berater haben immer ein Problem, wenn sie sich inhaltlich zu Institutionen/Menschen äußern, die in ihrem Beratungsumfeld liegen. Denn mit denen will man es sich nicht verderben. Deshalb laviert dieser Beitrag auch so herum. Ähnliches ist bei vielen Beratern zu beobachten: Sie können nicht neutral sein, weil sie sonst ihr Geschäft schädigen könnten. Das aber sagen sie ihren Lesern in der Regel nicht.

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Bettina 23. November 2005 um 16:48

Herr Knüwer, keine Ahnung, ob „Anhimmelungsstatus“ nun pc ist oder nicht, mir gefällt der Terminus als Erklärung für das „La Meckel“. 😉
Aber gleich Frau Meckels ganzen (frischen) Weblog auf Grund eines zugegebenermaßen etwas lauwarmen Artikels zum Koalitionsvertrag madig zu machen, das missfällt mir. Vielleicht einfach nur ein schlechter Aufhänger, um den Unmut über Ihre Erfahrungen mit BeraterInnen generell (und denen von Ihnen recherchierten mit Frau Meckel) zu platzieren?

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tknuewer 23. November 2005 um 17:10

Nein, der Artikel ist einfach symptomatisch für eine Zwangslage, die man umgehen könnte: Denn Berater müssen nicht bloggen. Oder zumindest nicht über ihnen beruflich nahe stehende Themen. Das Leben ist auch ohne Weblog schön.

Was Meckels Doppeljobs betrifft: Weder bei ihr noch bei anderen finde ich es akzeptabel, wenn Professoren durch andere Tätigkeiten in eine absehbare Zeitproblematik laufen und ihre Studenten dies auszubaden haben.

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Bettina 23. November 2005 um 17:44

Nun ja, da bin ich liberaler: Bloggen sollte jedeR dürfen, unabhängig vom Beruf. Das ist ja in der Tat das „Schöne“ am Internet, dass hier jedeR seinen/ihren Senf loslassen darf. Wo kämen wir denn da hin??

Die Doppeljobs bei Professoren kann ich auch nicht gutheißen – ich kenne das selbst gut aus meiner Studienzeit und schätzte die ProfessorInnen, die sich Zeit für ihre StudentInnen nahmen.

Dennoch befindet sich Frau Meckel sicherlich in einer auch irgendwie beneidenswerten Zwickmühle – Ihre Qualifikationen scheinen gefragt zu sein.

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Cate 23. November 2005 um 22:04

Guten Abend allerseits!

Ich will mich weißgott nicht am „La Meckel“ aufhalten, aber eine gewisse, sicherlich nicht unbeabsichtigte, Interpretationsspanne ergibt sich aus dem Titel „La Meckel bloggt“ trotzdem. Wir erinnern uns an „Anne Will stürzt den Kanzler“, ebenfalls einem Handelsblatt-Redakteur in den Sinn gekommen, dessen Ironie schon Zaunpfahlcharakter hatte…
Anders bei der sachlichen Kritik: Die Einwände klingen plausibel und ich stimme den Kernaussagen zu.
Nun zu Daniela Kroker:
Solchen Menschen wünsche ich von ganzem Herzen (…), dass es immer Personen geben wird, die Fehler machen, sich ungeschickt verhalten, schlecht gebildet oder einfach nur dumm sind. Dann hätten sie auf ewig etwas zu tun und keiner würde jemals merken, dass sie diese Eigenschaften im Grunde selbst am besten erfüllen…

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Gerold Braun 24. November 2005 um 9:44

Hallo Cate, wer seinen Vortrag mit „Guten Abend allerseits!“ beginnt, muss! eine Fußball-Länderspiel Übertragung in der Hinterhand haben. Sonst schalten Männer ab.

Und zum Vergleich Meckel / Kroker: Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Mit anderen Worten: Wer wird gelesen werden? Und da steht es im Moment 10:0 für Kroker.

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Bettina 24. November 2005 um 11:53

@Gerold

Verzeihung, den Zusammenhang von „Guten Abend allerseits“ und einem Fussball-Länderspiel verstehe ich nicht… (wieder was rein in die Männer-Frauen-Klischee-Kiste).

Und ganz ohne öde Fussball-Metaphorik: Natürlich wird mehr Müll gelesen, das beweist doch die Leserschar der Bildzeitung täglich aufs Neue. Tja, die Bildung bleibt der Deutschen höchstes Gut…

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Cate 24. November 2005 um 15:30

@Bettina:
Der Ausspruch „Guten Abend allerseits!“ stammt von Heribert Faßbender. Ich wußte, dass da was kommt, aber fand´s dann auch ganz lustig… :o)
Und um nochmals einen berühmt-berüchtigten Fussball-Kenner zu zitieren: Was die Aussage um das 10:0 betrifft, Herr Braun, so „haben sie ausnahmsweise mal was Vernünftiges gesagt.“ ;o)

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Gerold Braun 24. November 2005 um 16:23

.. und wer kein Länderspiel in der Hinterhand hat, der/die muss sich mit Fußball-Metaphorik auskennen (ich bin schon heilfroh Cate, dass Sie mich nicht Stehgeiger oder sowas genannt haben 🙂

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Cate 25. November 2005 um 18:59

Hahahaha! Sehr amüsant! Obwohl ich weder diesem mittlerweile weitverbreiteten Begriff noch dem Erfinder dieser Wortkreation zugetan bin…
Anyway, allen ein schönes Wochenende!

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William 26. November 2005 um 22:07

Lieber Herr Knüwer, liebe Frau Meckel,

mich interessiert viel mehr, ob Sie beide sich einmal persönlich kennengelernt haben???

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Stefan Grüll 28. November 2005 um 19:34

Jedenfalls ist der Blogger-Wettstreit hier (und auf der Seite von MM) deutlich interessanter als der Koalitionsvertrag. In punkto Relevanz dürfte es im übrigen kaum einen Unterschied geben: Der Koalitionsvertrag steht auf Papier und dies ist bekanntlich geduldig. Sachzwänge werden das Regierungshandeln bestimmen und nicht Kompromiss-bedingt weichgespülte Absichtsformeln.
In diesem Sinne hoffe ich auf die Fortsetzung der ´Pro-Meckel/contra-Knüwer´bzw. ´Pro-Knüwer/contra-Meckel´- Dialektik. Einstweilen halte ich es mit Moritz Hunzinger, der heute in der Netzeitung sagte: ´Die Macht verliert ab einer gewissen Höhe ihr Geschlecht.´ Ob sich die Duellanten wohl auf diese Erkenntnis eines erfahrenen Wanderers zwischen den Welten von Politik und Beratung einigen können?

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Cate 28. November 2005 um 20:50

@Stefan Grüll:
Das klingt gut, geradezu traumhaft, das auch durchaus zweideutig gemeint…
Aber wenn man mal den Weg hin zur Macht außenvor lässt, so kann man und auch frau dem schon zustimmen.
Im übrigen sollte es vielleicht aber auch nicht heißen „Pro/Contra Meckel oder Knuewer“, sondern eher um die Sache gehen.
Wer weiß hier schon mit wem wir es da genau zu tun haben? Eine Person so komplett abzulehnen oder in den Himmel zu heben ist meißtens, wenn nicht immer, falsch.
Vielleicht ist Frau Meckel morgens immer schlecht gelaunt und neigt zu Unkonzentriertheit in späten Abendstunden… ;o)
Vielleicht ist Herr Knuewer ein „anbetungswürdiger“ Liebhaber… ;o)
Wir wissen es nicht!
Die beiden wurden zu Gegenständen dieser Diskussion gemacht, die sich, zumindest in meinem Fall, lediglich um eine akzeptable Art der Kritikäußerung drehte.
Vielleicht bin ich aber auch einfach zu feige jemals solche klaren kritischen Worte über eine Person zu äußern und daher nur neidisch… Da bin ich mal ganz ehrlich. ;o)

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