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Ich bin mir sicher, das, was Sie mir erzählen möchten, wird mir dem Atem rauben. Da ich aber nur ein schnödes BWL-Studium absolviert habe, in dem sich die Informatik-Element auf das Erlernen von Excel beschränkten, bitte ich Sie, mir einige Begriffe aus der mir zugesandten Pressemitteilung zu erläutern.

1. Was ist ein Intellectual Property? (Eine Immobilienanlage mit eingebautem Feuilleton?)

2. Was ist die MatrixOne Synchronicity Publisher Suite? (Ein großes Hotelzimmer mit Keanu Reaves in der Mitte?)

3. Was ist IP-Distribution? (Eine neue Post-Tochter?)

4. Was ist Kundensupport? (So etwas, was Wahrsager nachts auf 9Live anpreisen?)

5. Was ist IP Gear? (Neues Schaltgetriebe? Bei Computern bevorzuge ich Automatik.)

6. Was verstehen Sie unter Product Lifecycle Management? (In meinem Studium wurde das immer noch als Unternehmensstrategie behandelt und nicht als von Computern zu lösendes Problem.)

7. Was sind System-on-Chip-Lösungen? (SudokuAntworten auf einem Mikrochip?)

8. Was sind IP-Funktionsgruppen? (Ein Überbleibsel aus kommunistischen Zeiten? )

9. Was ist ein IP Gear Catalog? (Ein Versandhändler für Schaltegriebe? Vielleicht die Rettung für Karstadt-Quelle?)

10. Was ist ein IP Gear Helpdesk? (Sorgentelefon für Tische mit Schaltgetriebe?)

11. Was macht ein VP Operations so den ganzen Tag? (Chirurgische Eingriffe?)

12. Was ist eine Knowlegde Base? (Ein Armeestützpunkt mit lauter Nobel-Preisträgern?)

13. Gibt es auch eine Synchronicity Publisher Suite ohne IP Gear? (Oder warum betonen Sie immer das Vorhandensein des Schaltgetriebes?)

14. Welche neuen kooperativen Geschäftsmodelle mit reduzierten Entwicklungszeiten und niedrigeren Kosten schweben ihnen so vor? (Gründung einer Obdachlosenzeitung?)

15. Macht es Krach, wenn flexible Lösungen, innerhalb der Wertschöpfungsketten kreatives Potenzial freisetzen? (Stinkt es vielleicht?)

16. Warum sollte mich ihre E-Mail interessieren?

17. Können Sie auch deutsch?

Im voraus herzlichen Dank für die Beantwortung dieser Fragen. Sollten Sie sich nicht mehr en detail an ihre Mitteilung erinnern können, unten nochmals der vollständige Text.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Knüwer

PRESSEMITTEILUNG

Datum: 27. Juli 2005 Ref.: 043

 Imagination Technologies managt seine Intellectual Property im Bereich Digital Media mit MatrixOne

MatrixOne Synchronicity Publisher Suite realisiert die sichere IP-Distribution und verbessert den Kundensupport

Westford, Mass. – Imagination Technologies setzt künftig die Synchronicity Publisher Suite mit IP Gear von MatrixOne, einem führenden Anbieter von Lösungen für das Product Lifecycle Management (PLM), ein, um sein Portfolio an Intellectual Property (IP) für moderne Hardware- und Softwarelösungen zu verwalten. Imagination Technologies entwickelt und lizenziert IP für System-on-Chip-Lösungen (SoC), die heute zentrale Bestandteile der fortschrittlichsten Multimedia- und Kommunikationsprodukte sind – darunter mobile Endgeräte, digitale TV- und Radioempfänger, Informations- und Entertainmentsysteme für den automobilen Bereich, PCs, Arcade- und Spielautomaten sowie Spielkonsolen. Das Unternehmen bietet eine ständig wachsende Palette sich ergänzender IP-Funktionsgruppen, die von weltweit führenden Herstellern wie Freescale, Philips, Renesas, Samsung und TI lizenziert werden. Lizenzpartner können die von ihnen benötigten SoC-Designs an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen, indem sie eine oder mehrere dieser Funktionsgruppen kombinieren, um so Produkte schneller zu Marktreife zu bringen und Entwicklungskosten einzusparen. Für die MatrixOne Synchronicity Publisher Suite hat sich Imagination Technologies entschieden, um auf Basis dieser umfassenden Lösung für IP-Management und -Distribution die Produktivität des Unternehmens, die Produktqualität und den Kundenservice weiter zu verbessern. Imagination Technologies nutzt den IP Gear Catalog bei der Verteilung und Nachverfolgung sensitiver IP-Daten, um die Komplexität zu verringern und mögliche Fehler und Doppelarbeit zu vermeiden. Maßgeblich für den Kundenservice des Unternehmens ist die Fähigkeit von IP Gear Helpdesk, die Anfragen von Kunden direkt zum jeweiligen Experten weiterzuleiten, um eine effiziente Beantwortung zu gewährleisten. Das System des IP Gear Helpdesk erlaubt es, global verteilte Expertengruppen für den gemeinsamen Kundenservice einzusetzen und so den bestmöglichen Support zu leisten. Umfangreiche, an der Praxis orientierte Funktionen erleichtern es, Wissen in allen Bereichen bereitzustellen, um sowohl schnell zu Problemlösungen zu gelangen als auch um Supportkosten zu reduzieren. "Unsere Kunden sind sehr anspruchsvoll. Daher benötigen wir eine Lösung, die uns in die Lage versetzt, unsere umfangreiche IP-Palette besser zu managen, zu katalogisieren und zu verteilen", so John Metcalfe, VP Operations bei Imagination Technologies. "Die Lösung von MatrixOne bietet uns Vorteile in mehreren Schlüsselbereichen unseres Geschäfts. Am wichtigsten ist es uns jedoch, dass sie uns in die Lage versetzt, unseren Kundenservice rationeller zu gestalten und signifikant zu verbessern." MatrixOne Synchronicity Publisher Suite mit IP Gear kombiniert den IP Gear Catalog und den IP Gear Helpdesk zu einer Komplettlösung für die Verwaltung, Distribution und Pflege des geistigen Eigentums der Entwickler von Hardware- und Softwareprodukten. Der IP Gear Catalog ist eine hochentwickelte Lösung, die Daten auf Basis des Internet über eine sichere Plattform mit effektiven Zugriffskontrollen bereit stellt. Der IP Gear Helpdesk bietet ein komplettes Supportsystem mit integrierter Vorgangsverwaltung und Zugriff auf die Knowlegde Base für Daten zu bereits existierenden Produktlösungen. "Unternehmen wie Imagination Technologies und deren Kunden haben den Weg verändert, wie neue elektronische Produkte auf den Markt gebracht werden", sagte John Fleming, Senior Vice President and General Manager Electronics bei MatrixOne. "Unsere Synchronicity Publisher Suite mit IP Gear bietet eine sichere und stabile Infrastruktur mit einer Funktionalität, die es ermöglicht, neue kooperative Geschäftsmodelle mit reduzierten Entwicklungszeiten und niedrigeren Kosten zu realisieren." Zu Imagination Technologies Imagination Technologies entwickelt und lizenziert Intellectual Property im Bereich Hard- und Software für System-on-Chip-Lösungen (SoC), die in den führenden Multimedia- und Kommunikationsanwendungen zum Einsatz kommen. Das Unternehmen bietet eine große Palette sich ergänzender IP-Funktionsgruppen, die von den weltweit führenden Elektronikunternehmen lizenziert werden. Zu MatrixOne MatrixOne Inc. (NASDAQ: MONEE) ist Marktführer bei der Entwicklung und Vermarktung von Lösungen für das Product Lifecycle Management (PLM). MatrixOne liefert flexible Lösungen, die innerhalb der Wertschöpfungsketten kreatives Potenzial freisetzen. So inspirieren sie zu Innovationen und führen diese schnell bis zur Marktreife. Weltweit setzen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen auf Lösungen von MatrixOne, zum Beispiel Automobilindustrie, Konsumgüter, High-Tech- und Elektronik-Industrie, Luft- und Raumfahrt, Maschinen- und Anlagenbau sowie Medizintechnik. Zu den Kunden zählen beispielsweise Porsche, Linde, General Electric, Honda, Philips, Procter & Gamble, Nokia, Toshiba und Siemens. MatrixOne (www.matrixone.com) ist in Westford, Massachusetts, ansässig und verfügt über weitere Niederlassungen in USA, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum.


Kommentare


zkoo 5. August 2005 um 12:01

Der Begriff „Presseerklärung“ hätte hier eine ganz neue Bedeutung bekommen 🙂

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conosco 6. August 2005 um 7:12

Thomas Knüwer vom Handelsblatt greift in seinem Weblog Indiskretion Ehrensache ein beliebtes Thema auf: Zu viele Anglizismen in Pressemitteilungen, die den Text für die meisten Journalisten unlesbar und damit unbrauchbar machen. Das Beispiel, da…

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PP 9. August 2005 um 15:16

Herr Knüwer,
mit Ihrem Verhalten zeigen Sie genau das, dass was Sie anderen ankreiden wollen: Mangelnde Professionalität. Von einem Handelsblattredakteur hätte ich erwartet, dass er die ?Entf?-Taste oder die ?Löschen?-Schaltfläche innerhalb seines E-Mail-Programms zu bedienen weiß. Doch wenn Ihre Computerkenntnisse nicht einmal soweit reichen, ist es kein Wunder, dass Sie mit den in der technischen Fachpresse geläufigen Abkürzungen wie ?IP?, ?System-on-a-Chip?, ?Suite? oder ?Distribution? (für wen arbeiten Sie noch??) nichts anfangen können. Sprechen Sie doch mal bei Ihrem Chef-Redakteur vor ? eine Schulung geht fast immer.

Mit Ihrem armseligen, besserwisserischen Geschreibsel haben Sie nicht nur sich selbst lächerlich gemacht, Sie schaden damit leider anderen Leuten, die ihren Job (das ist ein auch im deutschen Sprachgebrauch gebräuchlicher Ausdruck für ?Arbeit?) machen wollen. Sie scheinen zudem als HB-Redakteur nicht besonders ausgelastet zu sein. Wie kommt man sonst dazu, so viele Zeilen über solch eine Belanglosigkeit zu verlieren? Die dafür aufgewendete Zeit hätte zigmal ausgereicht, die Nachricht zu löschen. Ach ja, ich vergaß: Das Problem mit der ?Entf?-Taste ?

Noch ein Tipp, möglicherweise hat Ihnen das ja auch noch keiner gesagt: Wenn Sie mit den Informationen in einer per Verteiler versandten Nachricht nichts anfangen können, reicht meist ein kurzer Hinweis an den Versender der fehlgeleiteten E-Mail, und schon sind sie runter vom bösen, bösen Verteiler.

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tknuewer 9. August 2005 um 15:33

Lieber Peter Pan (oder soll ich Johnson King sagen?),

vielen Dank für Ihren erhellenden Beitrag. Zunächst einmal sollten die zahlreichen positiven Beiträge hier Ihnen schon zeigen, dass andere meine Beiträge offensichtlich anders beurteilen.

Aber abgesehen von dieser Geschmackssache kostet mich auch das Drücken der Entf-Taste Zeit, ebenso der wenn auch kurze Blick auf solche uninteressanten Mitteilungen. Somit stiehlt mir – und vermutlich auch vielen, vielen anderen in Deutschlands Medien-Welt – der Absender Zeit. Und Zeit ist Geld.

Geld ist auch das, was der Kunde einer PR-Agentur überweist, die solch ein Massen-E-Mail in die Freiheit überweist. Und in dem Moment, in dem wirtschaftliche Ressourcen verschwendet werden, sollte dies auch entsprechend gewürdigt werden.

Ich bestreite nicht, dass Begriffe wie IP-Gear in der Fachpresse bestens bekannt sind. Nur sollte in der Fach-PR-Szene bekannt sein, dass das Handelsblatt keine IT-Fachpresse ist.

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PP 9. August 2005 um 16:18

Lieber Herr Knüwer,

natürlich dürfen Sie nennen, wen sie wollen. Allerdings glaube ich nicht, dass die Agentur so ungeschickt wäre, diesen Disput hier öffentlich auszutragen. Was hätte sie davon? Tatsächlich bin ich ebenfalls Journalist, den auch schon zahlreiche E-Mails mit für mich uninteressantem Inhalt erreicht haben. Allerdings ist es meines Erachtens völlig fehl am Platze, hier ein öffentliches Exempel zu statuieren und den ?Angeklagten? gleich noch beim Namen zu nennen. Darüber habe ich mich aufgeregt, deshalb meine Ausführungen.

Manchmal ist es ganz hilfreich, von seinem hohen Ross zu steigen. Dann sieht man nämlich, dass auch in Agenturen nur Menschen arbeiten, und die können ? wie man selbst auch ? mal einen ?Fehler? machen.

Noch ein Wort zur verlorenen Zeit: Wie gesagt, eine E-Mail reicht, und man ist runter vom Verteiler. Das habe ich selbst schon oft ausprobiert ? es klappt! Geht schneller als Kaffee holen.

Beste Grüße

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Jarmo 13. September 2005 um 21:06

Pressemitteilungen dieses Denglisch-Kalibers gehören prophylaktisch aufgespießt, damit sie (wie jetzt schon anderer Kommerz-Spam) nicht zur Regel werden. Ich kann Herr Klüvers unwirsche Reaktion verdammt gut verstehen. Ich halte es für eine Zumutung, dem Redakteur eines Nicht-Fachblatts diesen IT-Wörtersalat zuzuschicken mit der unausgesprochenen Aufforderung: Jetzt mach mal einen anständigen Pressetext daraus, damit unser Produkt in die Zeitung kommt.

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