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Warum der Leser Kölner Zeitungen nicht glauben darf, wenn sie über Düsseldorf berichten.

Da ich Leser aus der Schweiz und Österreich hier weiß, zunächst eine Vorbemerkung: Köln und Düsseldorf sind zwei Städte im Rheinland, die nah bei einander liegen, und deren Bewohner eine tief empfundene Abneigung gegeneinander pflegen. Ob diese auf einer Schlacht im 13. Jahrhundert beruhen oder auf einer Verwaltungsreform, sei dahin gestellt. Besonders in Erscheinung treten die lokalen Differenzen in Zeiten des Karnevals. Der Kölner grüßt dann mit "Alaaf", der Düsseldorfer mit "Helau".

Ich als Münsterländer halte mich dabei eigentlich raus, werde aber den heutigen Abend mit zwei Kölnern beim Regionalliga-Knaller FC Köln Amateure gegen meinem geliebten SC Preußen Münster verbringen und musste mir gerade bereits einige lokalpatriotische Sottisen aus der Domstadt anhören.

Nun begab es sich vor einigen Jahren, dass Bruce Springsteen auf seiner ersten Nur-ich-und-meine-Gitarre-Tournee just am Sonntag vor Rosenmontag in Düsseldorf gastierte. Das Publikum begrüßte er mit einem mühsam geradebrechten "Helau". Der "Kölner Stadtanzeiger" berichtete über das Konzert, obwohl es in Düsseldorf stattfand, und schrieb: "Springsteen betrat die Bühne mit einem lauten Alaaf."

Noch immer frage ich mich: War dies nun Lüge, erlaubte Fälschung – oder notwendige Übersetzung?


Kommentare


marcc 20. April 2005 um 22:18

Und nach dem Konzert ging Bruce wohl noch in die Altstadt und bestellte „Alaaf, one Kölsch, please!“?

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