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Theoretisch, nach den Gesetzen der Marktwirtschaft, müsste offensichtlich dümmliche, einfallslose und deplatzierte Werbung nach kurzer Zeit verschwunden sein – und ersetzt werden durch bessere. Theoretisch…

Am Wochenende nannte ein Freund die Werbeindustrie "Feinstaubschnupfer", der Kollege Don Alphonso bezeichnet sie gern als Staubrüsselbranche.

Nun gibt es jüngst skurrile Beispiele, die eher darauf hindeuten, dass sie nicht mit professioneller Hilfe erstellt wurden, sondern nur darauf zielen, Pisa-Opfer und Unterschichtenfernsehen-Verblödete auf den falschen Pfad zu führen. Dieses hier zum Beispiel.

Andere wieder zeugen davon, dass eine ganz nette Agentur-Idee nicht in jedem Umfeld zieht. Aber so ist das halt mit Beratern: Die Umsetzung liegt beim Kunden. Nun hängen Kreative in der Regel ja stärker an dem, was aus ihren Köpfen in die Öffentlichkeit entweicht, als der gemeine Haus-und-Hof-Berater an einem Strategiekonzept. Bekommt also der Creative Director der Agentur der Engel-Höfe einen Herzkaspar, sieht er seine Idee an einer verwahrlosten Hauswand?

Dann kann er sich damit trösten, wenigstens ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis geliefert zu haben. Was man von der Agentur des Rasenmäherherstellers Brill nicht behaupten kann.

Langjährige FKK-Freunde werden sich vielleicht am jüngsten Motiv erfreuen. Doch ob das wirklich Rasenmäher verkauft? Und ob "Hörzu"-Leser wirklich ein Blatt degustieren, dass mit einem lesbischen Kuss wirbt?

Letzte Frage: Ist das einzige Instrument, das Deutschlands Werbern einfällt um aufzufallen die plumpe Provokation?

PS: Der Werbeblogger macht aufmerksam auf die Aktion Niemand & keine Partner – das könnte interessant werden…


Kommentare


Gerold Braun 11. April 2005 um 16:40

Wenn die HörZu wenigstens geschrieben hätte: „Nimm 2, denn naschen ist gesund.“

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selbr.de 12. April 2005 um 11:36

Wenn der Herr Netzjournalist schon stänkert, unsere Rubrik Wörtersee solle sich endlich des so genannten Unterschichten-Bloggings annehmen – schreibt doch der von uns sehr verherte Kollege in Indiskretion Ehrensache das da: Nun gibt es jüngst skurile […

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Pöbler.de 19. April 2005 um 18:06

Gern stimme ich Sebastaian Werner zu. Das neue Werbeplakat der Hörzu ist „ein schönes Bild“. Ich möchte aber bezweifeln, dass die Hörzu-Zielgruppe so sehr um die Ecke denkt, damit dieses Motiv Sinn ergibt. Zu kompliziert, zu markenfremd, nur aufmerk…

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