Vor einem Jahr sorgte Coca-Cola für einige Aufregung unter jenen Menschen, die sich beruflich mit Social Media beschäftigen. Eine Content-Strategie präsentierte der Konzern per Youtube-Videos, die logisch und radikal daher kam.
Diese beiden Videos sollte jeder gesehen haben, der sich im Umfeld des digitalen Marketing bewegt, denn dies ist der Maßstab für Content-Strategien weltweit. Zusammengefasst geht es Coke darum, von einer kreativen Exzellenz zu einer Inhalts-Exzellenz zu kommen. Diese Inhalte sollen dann möglichst einen Weltverbesserungscharakter haben, gleichzeitig aber natürlich den geschäftlichen Konzernzielen dienen. Sie sollen Kommunikation anstoßen, die Coke einen überdurchschnittlichen Anteil an der digitalen Popkultur-Konversationen beschert.
Befreien wir dies ein wenig vom Geschwirrworte, so heißt das: Coke will Inhalte erschaffen, die bei gleichem Mitteleinsatz ein höheres Maß an Erwähnungen in Social Media bringen soll als klassische Werbung.
Dabei werden die Inhalte in drei Gruppen unterteilt:
- 70 Prozent sind Brot- und Butter-Inhalte, die eine breite Masse von Verbrauchern ansprechen.
- 20 Prozent zielen auf ungewöhnlichere, individuellere Interessen und somit eine kleinere Zielgruppe.
- 10 Prozent schließlich sind hoch innovativ und mit einem höheren Risiko des Scheiterns (oder des Nichtinteresses von Seiten des Publikums) verbunden. Aus diesen 10 Prozent sollen dann irgendwann die nächsten 20 oder 70 Prozent kommen.
Das klingt stringent und – abgesehen von diesem Gutmenschenteil – logisch. Coke glaubt, dass die Zeit klassischer sendender Werbung vorbei ist und das authentische und relevante Inhalte den Kunden enger an die Marke binden als ausschließlich TV-Spots und knallige Slogans. Das heißt nicht, dass diese völlig wegfallen – nur sind sie nicht mehr die oberste Ebene der Marketingstrategie sondern ein Teil der Content-Strategie.
Über ein Jahr ist das nun her. Seitdem ist es um diese Pläne recht still geworden. Die Marketing-Aktionen des Limoherstellers haben sich aus meiner Sicht nicht signifikant verändert – bis gestern.
Da ging die neue Homepage des Konzerns online – und sie ist spektakulär.
Kein Unternehmen hat die Idee des Marketing über Content so drastisch aufgegriffen – und schießt eventuell auch einen Tacken weit über das Ziel. Den Schwerpunkt der Seite bilden nun Geschichten rund um Coca-Cola, die Marke und die Produkte. Doch dies ist durchaus weit zu interpretieren. Corporate Social Responsibility spielt eine gewichtige Rolle, zum Beispiel das Engagement des Unternehmens in Indien. Offensichtlicher sind dann Geschichten im Stil von „Wie starte ich meine Coke-Flaschen-Sammlung“ oder „13 Songs, die Coca-Cola erwähnen“.
Noch immer nicht Standard bei Firmen-Homepages und deshalb erwähnenswert: Die Seite verlinkt aktiv auf Nicht-Konzern-Angebote – und Videos werden nicht selbst gehostet, sondern über Youtube eingebunden. Mutig integriert Coke Techniken, die eher aus der Blog-Welt bekannt sind. Zum Beispiel sind Kommentare möglich, jedoch nur nach Login über externe Accounts wie Facebook, Twitter oder WordPress. Das verhindert Trolle und Spam nicht vollständig – limitiert sie jedoch.
Auch eine an der Seite mitlaufende Leiste mit Sharing-Funktionen ist mir bisher auf einer Seite von Großunternehmen nicht begegnet. Für die interne wie externe Kommunikation gut durchdacht ist die Idee, nicht nur mit einem Icon auf de Social-Media-Aktivitäten von Coke zu verlinken, sondern sie mit Zahlen zu versehen wie die Zahl der Twitter-Follower und und Youtube-Views. Ich halte es für gut vorstellbar, dass diese gerade innerhalb des Unternehmens beäugt wird. Dies setzt die Digital-Macher unter Druck, zu liefern – gleichzeitig halten steigende Zahlen diesen den Rücken frei, sollten Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der Online-Aktivitäten entstehen.
Vollkommen auf Social gedreht sind auch die Markenpräsenzen auf der Konzern-Seite. Denn hier fließen in einer Facebook-artigen Optik sämtliche Aktivitäten auf Twitter, Google+, Flickr, LinkedIn, Facebook und Youtube zusammen. Eine absolut neue – und wie ich finde nachahmenswerte – Funktion nennt sich „Dim“: Sie blendet die Navigationselemente aus um das Auge auf den Text zu konzentrieren.
Um diese aufwendige Site zu bespielen wurde auch intern mächtig geschraubt. Gegenüber der „New York Times“ sagte Digital-Chef Ashley Brown, sein Team sei reformiert worden und arbeite nun wie die Redaktion eines Magazins, inklusive eines Produktionskalenders und einem Redaktionsplan. Vier Vollzeitstellen betreuen die neue Homepage, hinzu kommen 40 freie Autoren – in diesem Maß sicherlich auch weltweit einmalig.Dabei sieht Brown seine Leute als Content-Trüffelschweine innerhalb der Organisation. Logisch: Denn solche eine Seite mit so viel Möglichkeiten muss erstmal dauerhaft bespielt werden.
Gerade dieser Punkt wird von vielen Entscheidern übersehen: Theoretisch hat jedes Unternehmen eine gewaltige, vielleicht gar unendliche Menge von Inhalten. Es sind die Geschichten der Produktentstehung, der Mitarbeiter, der Zulieferer, der Kunden. Doch viele Marketeers glauben nicht, dass diese Inhalte für Verbraucher interessant sind. Eine Fehleinschätzung: Wer ein Produkt gerne kauft, wer eine Marke anderen vorzieht, der hat eine schwache Verbindung zu dieser Marke. Deshalb lässt er sie in Form von Social Media gern und freiwillig in sein Leben.
Dauerhaft befinden sich Marken damit in der gleichen Position wie Menschen, zu denen Verbraucher eine schwache Verbindung pflegen: Sie wollen nicht zu jeder Minute ständig über alle Kleinigkeiten informiert werden – aber es gibt ein substanzielles Interesse an einer beständigen Kommunikation.
Diese Augenhöhe von Menschen und Marken hat Coke vielleicht zum – aus Unternehmenskommunikationssicht – avantgardistischsten Punkt verleitet. Die Geschichte auf der Homepage sollen subjektiv erzählt werden. Bei Reportagen macht dies die Erzählungen vielleicht ein wenig blogartiger. Doch es gibt eben noch einen Part, der so meines Wissens nach nirgends anders auf Firmen-Seiten existiert: ein Meinungsbereich.
Hier passt es noch ins Bild, wenn Coke-CEO Muhtar Kent über die CSR-Aktivitäten seines Hauses berichtet. Und wenn Cricket-Superstar Sachin Tendulkar über die Bedeutung von Bildung für Indien philosophiert, dann sagt dies durch die Blume natürlich: Das, was Coke dort unterstützt ist gut, richtig und wichtig. Aber: General Motors-Vize-Präsidentin Mary Barra zum Wandel der Autoindustrie? Das scheint mir dann doch sehr weit von der Marke Coca-Cola entfernt zu sein. Ist es wirklich das, was die Leser auf der Homepage des Unternehmenserwarten? Gastkommentare aus anderen Branchen? Hier scheinen sich die Macher dann doch zu vergallopieren in ihrer Begeisterung über die neu gewonnene Freiheit.
Der eigentliche Belastungstest für die Plattform steht jedoch noch aus. Denn Digital-Chef Brown will künftig auch Beiträge zulassen, die eine andere Meinung vertreten als der Konzern, ja das Unternehmen sogar angreifen. Er könne sich durchaus vorstellen, einen New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg erklären zu lassen, warum er Restriktionen für den Verkauf von großen Flaschen zuckerhaltiger Getränke fordert: „We have a belief here that not shying away from tough decisions is a good thing and gives us credibility.”
Wenn Brown das tatsächlich so durchhält würde sein Unternehmen tatsächlich einen Maßstab im digitalen Marketing setzen.
Kommentare
Enno Schummers 13. November 2012 um 12:16
Hi Thomas,
Coke ist wirklich wegweisend im Bereich Marketing. Sehr gute Zusammenfassung und Analyse von dir!
Beste Grüße,
Enno
Tim Koch 13. November 2012 um 12:48
Beeindruckend. Wenn man allerdings mal auf die Rubrik „most debated“ klickt, führt dort ein Beitrag mit einem Kommentar die Top10 an, schon der zweite hat gar keinen.
Wird aber wohl eher ein technisches Problem sein, ich konnte mich auf jeden Fall nicht zum kommentieren einloggen.
Maurice Morell 13. November 2012 um 12:51
Warum nehmen Sie das Wort „Gutmenschentum“ in den Mund? Und deskreditieren Gutsein damit. Wie Sie selbst beschreiben funktioniert das Alte nicht mehr und Coke ist auf dem neuen Weg. Wir können statt Gutmenschentum auch das Wort Liebe setzen. Trauen wir uns das doch!
Matthias Schwenk 13. November 2012 um 12:51
Im Kern ähnelt die neue Content-Strategie dem, was Red Bull bereits macht: Weil braunes Zuckerwasser kein Differenzierungsmerkmal mehr am Markt ist und die Markteintrittsbarrieren auf getränketechnischer Ebene sehr gering sind, muss die Marke anders „aufgeladen“ werden um eine einzigartige Stellung zu bekommen (oder behalten). Red Bull macht das schon sehr geschickt, die Ansätze von Coca Cola sehen ebenfalls gut aus.
Bei aller Genialität in Sachen Content-Strategie und Social Media bleibt jedoch ein innerer Widerspruch bestehen: Die Welt verbessern ist eine Sache, ein im Grund ungesundes Getränk zu vermarkten eine andere. Für mich steht der Ansatz deshalb auf tönernen Füssen, bei Coca Cola sogar noch mehr als bei Red Bull…
TLevermann 13. November 2012 um 12:59
Die Content-Marketing-Welle rollt… Vielleicht ist eine Beurteilung während des Launches zu früh. Bin gespannt, wie Coca-Cola das in etwa einem halben Jahr umsetzt, wenn die ersten Learnings gemacht worden sind und wie die Fans das angenommen haben. Sprich: Welche Reichweite erreichen die damit und sind die „talk-of-the-town“(besser „world“) geworden? Was heisst das für das Markenbild und das Markenguthaben? Und schließlich: steigt der Markenwert noch weiter? Insgesamt eine hoch spannende Fallstudie für Content Marketing einer Konsummarke.
Thomas Knüwer 13. November 2012 um 15:19
Ich kann da nur für unser Projekt bei Schwarzkopf sprechen: Die Nutzung der Seite hat sich mehr als verzwanzigfacht, bei wichtigen Suchbegriffen ist sie ohne dreckige SEO-Maßnahmen nach oben geschossen.
Boris Borchert 13. November 2012 um 13:02
Ist das wirklich radikaler als z.B. die von Red Bull bereits seit einiger Zeit gefahrene Content-Strategie, die das Produkt auch nicht in dne fokus stellt, sondern die Events? auf jeden Fall ein schöner Einblick in die neue Ausrichtung bei Coke. Danke dafür. Den Gutmensch hätte ich allerdings auch weggelassen.
Thomas Knüwer 13. November 2012 um 15:19
Ich denke, in einem Punkt ist die Herangehensweise deutlich radikaler: Red Bull lässt keine externen Meinungen außerhalb von Kommentaren zu. Außerdem beschränken sich die Österreicher auf ein spezifisches Themenfeld.
Über die Schneewittchen-Deutsche-Marken und die Coca Cola Content-Strategie « im Zuge der Zeit 13. November 2012 um 14:35
[…] Und hier geht es zum Artikel von Thomas Knüwer mit dem Titel: Coca-Colas Content-Strategie: der nächste Schritt […]
Robert 13. November 2012 um 15:17
Danke für den post. Was wir hier sehen, ist die Verschmelzung zwischen Marken- (nicht Marketing-) und Unternehmensstrategie. Zeit wird´s!
Matthias 13. November 2012 um 17:30
Und es funktioniert. Ich habe sofort auf den Bericht über Susie Doyens geklickt. Welche Weltfirma bringt sonst Berichte über Menschen mit Down Syndrom auf die Homepage? Muss ich meinem Achtjährigen zeigen.
Olaf 13. November 2012 um 18:14
Ambitioniert, aber sehr konsequent. Coke hat bereits eine riesige Fanbase in allen sozialen Netzwerken. Viel verkehrt machen kann man eigentlich nicht mehr, dass die Inhalte auch konsumiert werden. Schwierig finde ich allerdings den Wechsel von reinem Entertainment zu etwas anspruchsvolleren Inhalten. Das kennen selbst etablierte Print-Redaktionen. Mit unserem Kunden Carl Zeiss Vision haben wir schon seit 2009 Erfahrung im Bereich Content-Marketing mit der B2C-Plattform BESSER SEHEN sammeln können. Wir fingen mit einem deutschen WordPress-Blog an und rollten dies dann zunächst in 16 Länder aus. In der Zwischenzeit sind wir in 28 Ländern vertreten. Die eigentliche Herausforderung für globale Projekte dieser Art ist die Konsequenz, mit der ein solches Konzept in allen Ländern gelebt, genutzt und weitergedacht wird. Lokale Gegebenheiten bezgl. Produktportfolios oder Work load machen es nicht einfacher.
cbollert 13. November 2012 um 18:39
Das ist wirklich hochinteressant und aus meiner Sicht, der Weg, den noch viele Unternehmen vor sich haben. Red Bull hat es in der Tat in einigen Bereichen vorgemacht, aber die Rolle von hochwertigen Inhalten für Marken kann im Zeitalter der Suchmaschinen gar nicht hoch genug bewertet werden. Menschen suchen Inhalte. Wenn Marken dauerhaft keine Inhalte und keine Diskussion ermöglichen, werden sie mit den alten Methoden (Print-Kampagnen) massiv an Marktanteil verlieren. Danke für diese sehr gute Beobachtung!
HerminBerlin 13. November 2012 um 19:01
Hallo Thomas, hallo zusammen,
ich bin Senior Manager Digital Engagement bei Coca-Cola Deutschland. Danke für den spannenden Artikel und eure Meinungen zu unserer neuen Page, die wir mit großem Interesse verfolgen! Wir arbeiten auch in Deutschland schon daran, auf die neue Homepage umzustellen und freuen uns sehr darauf!
Viele Grüße
Hermin
Jens Best 13. November 2012 um 20:16
Die Weiterentwicklung von Bernays Propaganda-Schule: Aus Emotionen werden Geschichten, die ein im Kern schädliches Produkt, hier “Zuckerwasser“, aufwerten, indem sie von den Fakten ablenkt und die Gefühle der Konsumenten manipulieren.
teekay 13. November 2012 um 21:37
Ich freue mich schon auf den ganzen spannenden contents zum Thema ‚Diabetes‘, insbesondere im Kontext nordamerikanischer urbaner Kern-Maerkte. Gesundheitspraevention in Schwellenlaendern wie Indien wird sicherlich auch ein tolles ‚community‘ Thema-am besten in Zusammenarbeit mit globalen Fastfood und Supermarkt-Ketten. Am Ende des Tages bleibt Marketing eben Marketing, vor allem, wenn die alleinige Einnahmequelle ein gesundheitsschaedliches Produkt ist.
Kinder in Schuluniformen sehen gut aus, irgendwas mit Sport zieht immer, aber am Ende des Tages bleibt nur der Satz ‚Trinkt mehr Wasser‘ (ach ne, das gehoert ja Danone und Nestle…). Es wird spannend bleiben, ob Coca-Cola und PepsiCo die naechste Tabakindustrie werden…
Dirk Schmidt 14. November 2012 um 9:42
Es scheint, als geht die Zeit der Werbeschwätzer und Berufsemotionalisierer ihrem Ende entgegen und die Content-Strategen und -Trüffelschweine übernehmen. Gut so. Erfahrung ist ja reichlich vorhanden bei denen, die schon immer „Public Relations“ statt bunter Bilder in den Mittelpunkt gestellt hatten.
BastianDietz 14. November 2012 um 9:56
Ich finde der wichtigste Punkt kommt zum Schluss: Der ganze Content will auch gelesen werden. Das kann nicht funktionieren, wenn ich ständig ein Brainwash-Gefühl bekomme. Die Plattform muss sich als solche also ernst nehmen und auch kritische Beiträge zulassen. Diese Meinungskonvergenz schadet vielleicht mal einem Produkt aber nicht der Marke – die wird dadurch gestärkt.
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[…] in einem bis dato wohl kaum gekannten Maße auf authentisch wirkenden Content und soziale Medien. Coca-Colas Content-Strategie: der nächste Schritt, Thomas […]
Mal praktisch, mal spektakulär: 4 spannende digitale Ideen | etailment 14. November 2012 um 11:59
[…] die Idee des Marketing über Content so drastisch aufgegriffen”, urteilt Thomas Knüwer bei Indiskretion Ehrensache und stellt die Seite ausführlich […]
Coco Heger-Mehnert 14. November 2012 um 12:33
„Wer ein Produkt gerne kauft, wer eine Marke anderen vorzieht, der hat eine schwache Verbindung zu dieser Marke. Deshalb lässt er sie in Form von Social Media gern und freiwillig in sein Leben.“
Kann mir das jemand näher begründen? Gibt es dazu Studien, mir leuchtet der Zusammenhang nicht ein….
se 14. November 2012 um 12:48
@Thomas Knüwer:
»Red Bull lässt keine externen Meinungen außerhalb von Kommentaren zu. Außerdem beschränken sich die Österreicher auf ein spezifisches Themenfeld.«
Das stimmt so nicht, das Red Bull Media House deckt ein sehr breites Themenspektrum ab. Die Zeiten, in denen ausschließlich Action-Sport im Fokus standen sind vorbei. Siehe z.B. http:/www.redbullmusicacademy.com oder http://soundclash.redbull.de/
Auch im Hinblick auf »externe Meinungen« tut sich gerade sehr viel. Erste Vorboten: http://www.redbull.com/en/bike und http://www.redbull.com/en/motorsports
Sascha Stoltenow 14. November 2012 um 15:11
Kurzer Zwischenruf zu den Begrifflichkeiten. Wie so vieles wird auch Content trivial, wenn man Marketing anhängt. Viel treffender für den Coca Cola-Ansatz ist der Begriff der Content Strategie, die bei Coke offensichtlich zum Kern der Kommunukationsstrategie geworden ist (vgl. Schwarzkopf). Als Content Marketing würde ich eher die Vermarktung der vorhandenen Inhalte bezeichnen.
teekay 14. November 2012 um 15:12
Inspiriert durch Thomas‘ Beitrag habe ich einen indirekten Kommentar aus Sicht der Entwicklungszusammenarbeit geschrieben, einem Themenfeld mit dem ich mich etwas besser auskenne als mit Marketing 😉 :
‚Is Coca-Cola a social enterprise now? Why ‘development’ needs to be more critical with global corporations‘
http://aidnography.blogspot.ca/2012/11/is-coca-cola-social-enterprise-now-why.html
Silke 14. November 2012 um 15:46
Was mich ein wenig verwundert ist, dass das alles auf der Corporate Website gespielt wird. Die Website, die eigentlich immer den Investoren, Journalisten, Bewerbern, interessierten Konsumenten vorbehalten war.
Wie viele Konsumenten gehen denn von sich aus auf die Unternehmenswebsite? Den starken Bezug hat man eigentlich zur Marke, und sehr viele von den Inhalten sind reine Marken-Inhalte. Wieso treten sie dadurch in Konkurrenz zu den Marken? Und ich frage mich auch, ob so viel Content wirklich gelesen wird. Mir ist es zu viel.
E-Plus bietet übrigens auf der Group-Seite auch eine weitläufige Kommentarfunktion an: http://eplus-gruppe.de/
Inkl. mitscrollender Share-Leiste.
@Thomas: Welches Projekt bei Schwarzkopf meinst du?
Thomas Knüwer 14. November 2012 um 16:42
@Silke: Das hier: https://www.indiskretionehrensache.de/2011/02/neue-schwarzkopf-homepage/
Es geht ja nur auf der einen Seite jene Menschen, die auf eine Unternehmensseite aktiv gehen. Auf der anderen Seite geht es darum in Themenfeldern, die mit den Produkten oder der Marke zu tun haben, bei Google vorne zu landen.
Silke 14. November 2012 um 17:25
Ach so, ich dachte, bei Schwarzkopf gäbe es auch eine Kommentarfunktion. Danke. 🙂
Martin Svitek 14. November 2012 um 21:55
Danke für diese erste gute Zusammenfassung! Man durfte ja bereits im September nach Launch des Coca-Cola Unbottled Blogs, dem ersten Blog für Unternehmenskommunikation in Echtzeit, gespannt sein, wie sich der Konzern zukünftig digital weiter aufstellen wird. Daß es sich nun im Gewand eines Verlages mit einem digitalen Magazin aufstellt, scheint nur konsequent im Hinblick auf die ersten unglaublichen personellen und finanziellen Aufwendungen. Zumal der mittlerweile produzierte Content nun die aktuelle Website mitfüttert. Es war schon ein wenig überraschend für mich, daß die Corporate Site die meist besuchteste Seite von allen war. Aber eben deshalb für den Markenwert in der neuen Strategie zukünftig auch bleiben soll – und nicht die Sites der jeweiligen Brands. Ich bin schon gespannt auf die weiteren Roll-outs in den anderen Ländern und wie sich der Content entwickeln bzw. qualitativ halten wird. Sicher ist, daß die gesamte Verlagslandschaft von Coca-Cola-Journey lernen sollte und das Inhalte geteilt werden, weil Sie gut, berührend und relevant sind (nicht nur aus Markensicht) und nicht weil es die technischen Rahmenbedingungen ermöglichen. Ich bin in jedem Fall gespannt wie sich dieser einzigartige Unternehmensauftritt in Magazinformat behaupten wird.
Coca Cola und das Web 2.0 | Kommunikationsbasis 15. November 2012 um 13:08
[…] Firma die nun wieder versucht einen Meilenstein zu setzen ist Coca Cola mit seiner neuen Website. Thomas Knüwer analysiert was die Strategie von Coca Cola dahinter ist und warum er das als spektakulären Schritt […]
7xy 15. November 2012 um 17:12
So neu ist das aber aus meiner Sicht nicht. Mit Red Bull gibt es schon seit vielen Jahren sogar einen anderen Limonadenhersteller, der mit gutem Content sein Markenimage pflegt. http://www.redbull.de/cs/Satellite/de_DE/RED-BULL-DE/001242746061488
Thomas Knüwer 16. November 2012 um 7:42
Für mich gibt es zu Coke zwei bedeutende Unterschiede: Red Bull beschränkt sich auf ein bestimmtes Feld und somit auf die reine Außensicht. Außerdem fehlt bei Red Bull der Meinungspart – und das ist natürlich der, bei konsequenter Umsetzung, spannendste Bereich. Wenn Leser kontrovers über Cola zu debattieren beginnen, werden wir sehen wie ernst der Konzern es meint.
Klaus Pickart 16. November 2012 um 10:32
Es ist schon spektakulär, was die Coca-Cola-Content-Trüffelschweine da wauf die Beine gestellt haben … und da meine ich nicht nur die Tipps zu „Wie baue ich meine Coke-Flaschensammlung auf?“ Für ein Produkt, das eigentlich niemand wirklich braucht und dennoch (oder gerade deswegen) in fast allen Länden der Welt gekauft wird, ist es beeindruckend sich so der infiltrierten Meinung seiner Kunden zu stellen. Dazu gehört jede Menge Selbstbewußtsein. Respekt !!! Doch wo ist mein „Santa Claus“, den Coca Cola seit 1931 verwendet und der aus Landau in Baiern stammt (ja, die Pfalz war damals im Bayerischen Königreich 😉
http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Nast
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[…] über und aus der Welt von Coca Cola. Und diese Welt wird sehr, sehr weit gefasst, wie der Beitrag von “Indiskretion Ehrensache” klar macht. Die neue, zu 100% auf Content-Strategie ausgerichtete Webseite des Coca Cola […]
Handelskraft – Das E-Commerce und Social-Commerce-Blog – Smartphone-Nutzer sind nicht automatisch Power-User [Lesetipps] 19. November 2012 um 9:56
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http://konsumpf.de/?p=12802
http://konsumpf.de/?p=4379
http://konsumpf.de/?p=6527
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Coca-Cola: Content Marketing Deluxe 20. Januar 2016 um 16:32
[…] https://www.indiskretionehrensache.de/2012/11/coca-cola-content-strategie/ […]