Eines hat sich beim Super Bowl in diesem Jahr massiv geändert. Es gibt kaum Menschen, die geheimnistuerisch über belebte Straßen laufen und „Tickets, Tickets“ murmeln. Sie sind weg. Fast. Die Schwarzhändler. Bevölkerten sie in Miami noch die Party-Meile, so sind mir in diesem Jahr sowohl in Scottsdale wie in Tempe gerade mal eine Hand voll begegnet – obwohl doch mehr Fans in der Stadt sind.
Warum? Die Organisatoren haben einen klugen Schachzug gemacht. Es gibt einen offiziellen Ticketmarkt. Und zwar sowohl für Super-Bowl- als auch für die Party-Tickets. Und dort treffen sich sich und es entsteht, was einen Markt auszeichnet: eine Ausgewogenheit aus Kauf- und Verkaufsbereitschaft.
Denn nun muss der Käufer nicht mehr von Ecke zu Ecke eilen, um den günstigsten Preis zu finden – sehr schnell stellt sich ein einheitliches Niveau ein. Gleichzeitig muss er keine Angst vor Betrügern haben, denn die Verkäufer sind registriert.
Es wäre eine kluge Entscheidung für deutsche Kommunen und Sportveranstalter sich dieses Modell anzusehen. Denn einen Schwarzmarkt unterbinden – das geht einfach nicht. Wer eine einigermaßen faire Verteilung im Erstverkauf gewährleistet, der sollte den Rest dem Markt überlassen. Auf Dauer wird das die Preise im Zweitmarkt senken. Nicht nur wegen erhöhter Transparenz, sondern auch weil sich beim Erstverkauf nicht Menschen mit Tickets eindecken, die später feststellen, dass sie doch keine Lust oder Zeit haben, die Veranstaltung zu besuchen.
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