Eine Pressemitteilung bei der Gewinnung eines neuen Kunden zu verschicken, ist vor allem eines: langweilig. Man stelle sich vor, Karstadt feierte jedes Piepen der Kasse mit der Mitteilung, man habe mit Gabriele Bauersreiter eine Kooperation im Bereich Dampfdruckkochtöpfe geschlossen. Abgesehen von der Langeweile können solche Schreiben aber auch kontraproduktiv sein. „Die Websale AG entwickelt und betreibt umsatzfördernde E-Commerce-Lösungen für den anspruchsvollen, leistungsstarken und erfolgreichen Online-Handel.“ Sagt sie zumindest selbst.
Dumm nur, wenn die Pressemitteilung über den Gewinn des neuen Kunden Condomi Health ausgerechnet an dem Tag in den Redaktionen eintrifft, an denen Condomi gewaltig ins Gerede gerät.
Noch blöder, wenn auffällig wird, dass die Condomi Health, die behauptet, wenig bis gar nichts mit der Condomi AG zu tun zu haben, sich dann doch irgendwie verschwippschwägert mit ihr fühlt, wenn es heißt „Das Unternehmen vertreibt seit 2000 auch online seine Produkte“. Und somit der Dienstleister ein bezeichnendes Licht auf das merkwürdige Geflecht aus Condomi und Unimil wirft.
Kommentare
Don Alphonso 13. März 2007 um 15:27
Und die Erkenntnis aus der Geschichte: Man muss nicht Internet machen, um in der New Economy pleite zu gehen.
Franz Xaver Fuchs 14. März 2007 um 13:23
Lieber Herr Knüwer,
Sie müssen wissen, das wir im Auftrag unserer Kunden keine Presseinformationen verschicken, um ausgerechnet Sie zu erheitern. Vielleicht hilft Ihnen eine TV-Nachmittagsserie über Ihre Langeweile hinweg ? die Zeit hierfür scheinen Sie ja zu haben. Zweiter Vorschlag: Einfach mal genau recherchieren, dann hätten Sie festgestellt, dass die condomi health international GmbH mit der condomi AG so wie Sie es wohl gerne hätten überhaupt nichts zu tun hat. Abschließender Tipp von uns: Wenn Sie unseren zweiten Vorschlag hin und wieder beherzigen, werden Sie feststellen, welche Freude Ihnen der Beruf des Journalisten in Ihrem scheinbar frustrierten Arbeitsalltag noch bereiten kann.
Franz Xaver Fuchs
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Thomas Knüwer 14. März 2007 um 14:08
Tja, Herr Fuchs, leider widerlegen Sie sich selbst. Vielleicht gönnen Sie sich die Lektüre des Artikels meines Kollegen Iversen, die oben verlinkt ist. Die Condomi Health – da dürfen Sie mich gerne korrigieren – dürfte im Jahr 2000 noch gar nicht existiert haben. In der Pressemitteilung aber heißt es, sie habe schon 2000 Online-Geschäfte betrieben.
Aber danke für Ihr Schreiben, ich kann es gut verwenden in einem Seminar über PR und Weblogs, in dem ich heute Nachmittag zu Gast bin – als Beispiel, wie man nicht reagiert.
Mario Fischer 12. September 2007 um 11:45
Sind wir hier wirklich beim Handelsblatt? Ich denke doch, dass hier sauber recherchiert wird, bevor was veröffentlicht wird – egal ob im Blog oder dem Blatt selber.
Dass Unternehmen gerne via Pressemeldungen auf sich aufmerksam machen möchten, ist sicher legitim. Und die Presse lebt zu einem vernüftigem Stück ja auch davon. Letztlich macht die Werbung der Unternehmen die Existenz von Zeitungen erst möglich. Vom Verkaufspreis lebt keiner. Klar kann man aber auch bei einer freien Presse die Hand beißen, die einen füttert. Oder zwicken. Im Rahmen sollte es schon bleiben.
Wenn ich aber in der Erwiderung lese \“…dürfte.. noch gar nicht existiert haben\“ und \“…dürfen Sie mich gerne korrigieren…\“ – dann wunder ich ich als Zeitungsleser schon ein klein wenig. Wenn ich das Handelsblatt (Hallo – ein Fels in der Berichterstattung!) lese, dass ein Unternehmen dann oder dann existiert hat, dann glaube ich das. Weil ich mich auf sauberes Arbeiten verlasse. Wenn die Redakteure aber plötzlich mit Konjunktiven arbeiten, gibt mir das schon zu denken. Könnte Ihr das nun feststellen oder ist das nur eine Vermutung?
Oder muss man für Fakten (Fakten, Fakten) wirklich den Focus lesen? 😉
Thomas Knüwer 12. September 2007 um 13:33
Herr Fischer, auch wir schreiben \“dürfte\“ gelegentlich, wenn es um die Existenz von Unternehmen geht. Weil sich eben nicht immer alles genau erforschen lässt. Schließlich müssen GBR zum Beispiel nicht eingetragen werden. Dass ich jemand auffordere, mich zu korrigieren, ist doch bei einer Konversation normal. Oder wie reden Sie mit anderen Menschen? Kanzel-von-oben-Technik?