Man müsste sie nehmen, die Eva Hermann und ihren Verlag, und mal richtig schütteln. Dafür, dass sie eine Riesenchance einfach so verpassen. Denn da startet die Frau ein Weblog, die Kommentatoren rennen ihr die Bude ein, sie kann zum Muster für die Kommunikation zwischen Lesern und Autoren werden – und lässt das Ding einfach wortlos sterben.
Kommentare
Stefan 16. März 2007 um 23:00
Ich glaube nicht, dass sie eine große Chance verpasst hat.
Klar, das Blog hat Besucherzahlen gebracht, und möglicherweise auch eine gewisse Bekanntheit erlangt.
Aber wollte man das? Ich glaube eher, dass Frau Hermann, gewissermaßen klassisch, interessierten Lesern ein paar weitere Ideen, Erläuterungen, etc nahebringen wollte. Das ist gründlich fehlgeschlagen. Durch die Kommentiermöglichkeit werden die Besucher nur dazu animiert, sich gegenseitig mit Dreck zu bewerfen, eine echte Diskussion oder Rezeption des Blogs findet nicht mehr statt, das Kommentarfeld wird zum Schlachtfeld anonymer Internethorden – oder der Kommentar verliert völlig den Blogbezug.
Ich glaube nicht, dass es als Autor erbauend ist, wenn aus jedem Blogbeitrag ein Politikum gemacht wird.
Vielleicht ist es die Crux der Blogs, dass großformatige Kommerzialisierung/Politisierung nicht möglich ist. Sobald eine gewisse Anzahl an Kommentatoren erreicht ist, verselbstständigen sich die Kommentare, und der Blogger verkommt zum Stichwortgeber. Somit wird es ihm auch unmöglich mit den Lesern zu kommunizieren. Und das geht am Sinn eines Blogs vorbei.
massenpublikum 17. März 2007 um 9:54
Ich sehe in dem Blog allein schon deswegen keine Chance, weil Eva Herman die Inhalte nicht selber schrieb. Eine Agentur steckte hinter den Texten. Gerade aber für eine Person wie Frau Herman, die derzeit so stark polarisiert, wäre ein aktiver Dialog mit ihren Lesern oder Interessierten wichtig. Dann hätte das Blog auch eine echte Relevanz.
roland 17. März 2007 um 11:42
Echt, waren das im Ernst Agenturtexte? Na dann ist es auch besser so, dass dort nix mehr gebloggt wird!
Felix Deutsch 17. März 2007 um 12:00
Na und? Die Texte, die Eva Herman persönlich von sich gibt (bzw, in ihrem Buch stehen), könnten auch von einer Agentur stammen.
massenpublikum 17. März 2007 um 23:05
Ach, nennen wir es einfach Marketing…
Susanne 18. März 2007 um 22:17
Na ja, sagen wir mal so, wenn sie den ganzen Tag damit beschäftigt ist, ihrem Liebsten die Pantoffeln zu holen und was-immer-ihr-wollt hinterher zu tragen, wann soll sie dann noch bloggen.
Siegfried 20. März 2007 um 13:13
Schade. Hätte was draus werden können. Immerhin sind ihre Ansichten interessant, auch, wenn ich sie weder alle noch vorbehaltlos teile. In dem ganzen Saustall ist durchaus die eine oder andere Perle zu finden.
Ihr Name 11. September 2007 um 21:11
***Hier stand der Kommentar eines rechten Gesinnungsgenossen.***
George F. 18. September 2007 um 18:36
Frau Herman predigt Wasser und trinkt Wein (eigene Karriere, 3 Scheidungen, nur 1 Kind, etc.). Ich weiss nicht recht, ob ich ihr gratulieren soll, dass sie es geschafft hat, mit ihrem völlig unwissenschaftlichem Thesengewurstel so zu polarisieren, oder ob ich traurig sein muss, dass so etwas dämliches, wie ihr Buch dazu benutzt wird, anzuprangern, dass man in der heutigen modernen Demokratie keine freie Meinungsäusserung tätigen darf. Aber Hallo!!!!! Was sind das für abstruse Reklamationen. (Bei einem Auftritt in der Schweiz wurden die Leute, die Frau Herman kritisch befragten, kurzerhand und sogar mit Gewalt aus dem Raum geschmissen).
Wenn man schon die Rolle der Frau im 2. Weltkrieg als Ideal hinstellen will, sollte man berücksichtigen, dass die primäre Aufgabe der Frau im 2. WK diejenige der Gebärmaschine war. Frau Herman, bitte verschonen sie uns, mit Thesen, die schlecht durchdacht sind und aus der Bierstube zu sein scheinen. Vielleicht sollten sie sich mal an ihre eigene Äusserung halten und ihren Mund halten!
Claus the mouse 9. Oktober 2007 um 23:33
@ George F.
Das bezweifelt sie ja gerade, dass das Wein war, den sie da getrunken hat und von daher wollen ihre Thesen als individuelle Trauer und Warnung zugleich verstanden sein.
Trauer um das verpasste Ideal, darunter auch als Frau viele Kinder zu haben, was ihr nicht vergönnt war, aber was sie gerne gelebt hätte, so wie ich sie verstanden habe. Hätte sie´s gehabt mit einem Pantoffelmacho am Abend dazu, dann wäre sie heute vielleicht im Frauenhaus und würde der Unabhängigkeit garantierenden Karriere beim NDR nachtrauern. Aber da das erstere vorher war kann man sich das letztere jetzt gut leisten.
Warnung an die Nachwelt nicht den selben Fehler zu machen, der ihr unterlief. Das war vielleicht der eigentliche Fehler: jede deutsche Frau auf Eva Hermann zu taufen. Da sind wir ein bisschen sensibilisert. Und das zu recht.