Unmutsbekundungen über die Düsseldorfer Lokalpolitik weit oben über Kapstadt – doch, das gibt es. Bis zum vergangenen Sommer gab es in Düsseldorf im Hafen, der gerne Medienhafen wäre, einen Stadtstrand, das „Monkey’s“, im Volksmund Monkey’s Island oder Affeninsel genannt.
Das Monkey’s war der erste solcher Stadtstrände und, je nach Wetterlage, extrem erfolgreich. Medienvertreter besuchten ihn gern um in ihren Werken Düsseldorf in die Nähe einer mediterranen Heiterkeit zu rücken. Das „Monkey’s“, könnte man sagen, war ein Vorzeigeobjekt für Düsseldorf.
Dummerweise, niemand weiß, genau, was passiert ist, entwickelte Oberbürgermeister Joachim Erwin einen Groll auf die Mischung aus Lounge, Restaurant, Kinderspielplatz, Kneipe und Bratplatz hautkrebsunerschrockener Jungmenschen. Und so setzte er alle Hebel in Bewegung, um die Affeninsel räumen zu lassen. Erwin, das muss erklärt werden, ist ein eigentlich fähiger Mensch, dem aber ein überdimensionierte Ego und ein gewaltiges Defizit an emotionaler Intelligenz nachgesagt werden. Oder besser: Selbst Menschen, weite Teile seiner Arbeit schätzen, entwickeln Hassgefühle, kommt die Sprache auf ihn.
Schon das Jahr 2006 überstanden die Affen und andere Primaten nur per Gerichtsbeschluss. Dann aber war Schluss. Die Landspitze, auf der das „Monkey’s“ residierte ist schon länger als Ort für ein Hotel vorgesehen. Nun ist es mit diesem Hotel wie mit so vielem im Reiche Erwin: Es ist eine Ankündigung. Ankündigungen gibt es aber in Düsseldorf viele. Mehr als tatsächliche Erfolge. Da gibt es nun ein hübsches Stadion, das schon über Namenssponsoring weit weniger einnimmt, als geplant – aber wenigstens nimmt es in diesem Bereich etwas ein. Die Zahl der Veranstaltungen dort ist ebenso überschaubar, wie in der neuen Mehrzweckhalle, in der die DEG vor bemerkenswert schlecht gefüllten – und architektonisch schlecht konstruierten – Rängen spielt. Lange Jahre schmückte sich die Kö mit dem leer stehenden und langsam verfallenden Ex-Top-Hotel „Breidenbacher Hof“ – nun endlich wird gebaut.
An der Stelle, an der das „Monkey’s“ stand aber wird nicht gebaggert. Das Ausgehviertel Hafen hat somit eine ordentliche Fläche mit dem Charme der Sahel-Zone. Und Düsseldorf hat einen Image-Träger weniger. Wenigstens dem Ego des OB gehts aber gut.
Der Ärger über solche lokaldiktatorische Maßnahmen schwelt nicht nur in Düsseldorf. Nein, auf dem Tafelberg, über 1.000 Meter über Kapstadt hat sich auch jemand Luft verschafft:
Keine Kommentare vorhanden