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Eine Woche Dienstreise. Das ist nicht unanstrengend. Angesichts meiner Neigung, mich gelegentlich über Begebenheiten im Internet zu echauffieren, war es aber wohl besser, dass ich weg war. Nein, meinem Blutdruck wäre die letzte Woche nicht gut bekommen. Da ist zum Beispiel das Studenten-Online-Portal Studi-VZ, dessen Gründer gemeinhin als High Potential durchgehen würde – wenn er nicht so denkbefreit wäre, dass er angetrunkene Frauen filmt und die Videos inklusive seines Namens online stellt.

Und natürlich macht der gute Herr auch noch genauso platt Werbung für sich wie jene Möchtegern-Unternehmensberatung Charismedia, deren Mitarbeiterin Spam-Kommentar hier und anderenorts abgelassen hat.

Charismedia strunzt über sich selbst übrigens: „Hier bekommen Sie das gewisse Extra an Erfahrung, Know How und Fachwissen.“ Was mit dem Auftreten in der Weblog-Szene hiermit widerlegt sein dürfte. Referenzen hat man übrigens nur eine gefunden: Einen Schmuckhandel, der anscheinend über Suchmaschinenenoptimierung – eine der schmierigsten Branchen der Online-Welt – nach oben gedrückt wurde. Kein Wunder, die Charismedia-Chefs, Niels Regge und Moritz Thiele, sind auch verantwortlich für ein Angebot namens Think Progressive – ekliges SEO-Geschäft. Der Verdacht liegt nahe, dass es auch jener Moritz Thiele war, der seine volle Internet-Kompetenz hier bewiesen hat.

Fußball-Deutschland dagegen hat noch immer nicht begriffen, und übrigens viele Journalisten auch nicht, dass Klagen gegen Youtube nicht so richtig funktionieren werden. Zumindest nicht, so lange Youtube anstandslos beanstandete Videos aus seinem Angebot entfernt. Übrigens: Das gilt auch für die USA, weshalb die angeblichen Milliardenklagen erst mal auf juristisch wackeligem Boden stehen, sollten sie kommen.

Dann waren da natürlich noch Abmahnungen. Zum Beispiel die der Daimler-Chrysler-Bank gegen ein Weblog. Die Bank mit dem Stern kann nicht mal ertragen konnte, dass ein komplett anonymisiertes Schreiben veröffentlicht wird – und hat dafür gesorgt, dass nun alle wissen, wer dahinter steht.

Ist natürlich noch nichts gegen Joachim Steinhöfel, jenen Anwalt der für Media Markt wirbt und gegen Media-Markt-Rivalen klagt, was natürlich ein völliger Zufall ist, alles andere wäre ja nicht standesgemäß und man müsste sich in jenem Fall fragen, ob Steinhöfel nicht zu jener Art Rechtsanwalt zählt, die ihrem Berufsstand zur Schande gereicht. Gut, dass wir uns das nicht fragen müssen, oder?

Und dann natürlich Sigmar Gabriel. Er ist mit seiner geringen Bekanntheit laut den üblichen Politiker-Barometern anscheinend so unglücklich, dass er Suchmaschinenmarketing in Form von Abmahnungen gegen das Weblog Parteibuch betreibt. Geld will er auch noch haben. Bei solch einem Umweltminister möchte man am liebsten die Klimaanlage auf volle Leistung stellen. Aber mein Büro hat ja keine.

Letztlich noch Spiegel Online. Hat jetzt ein Satire-Angebot namens Spam. Ist aber nicht witzig. Nicht mal ansatzweise.


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