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Als Journalist hat man das Problem, eigentlich alles und jeden kennen zu müssen, der in irgendeiner Art Schlagzeilen machen kann. Besonders leid tun mir die Kollegen, die sich um das "Bunte" kümmern müssen.

Kürzlich bezeichnete das Handelsblatt ZZ Top als "Pop-Band". Das ist kein Ruhmesblatt, denn abgesehen von ein wenig Elektronik-Blubbern in den 80ern und frühen 90ern sind die drei Herren doch der Ausbund einer Rock-Band.
Die "Süddeutsche Zeitung" vom Mittwoch allerdings beweist noch weniger Sinn für die Feinheiten der modernen Musikszene. In der Rubrik "Leute" wird Alice Cooper als Kylie Minogue-Fan bezeichnet – und als "hartgesottener Musiker der Band Kiss".

Nun könnte man sagen: Was soll’s? Allerdings neigen vor allem jüngere Leser, wie ihre Briefe beweisen, gerade solche Einordnungen krumm zu nehmen. Wer nicht mal weiß, welche Musik ZZ Top machen und dass Alice Cooper sich mit Kiss vermutlich bestenfalls ne handfeste Schlägerei liefern würde, der – so die Denkweise – weiß auch nicht, was mit der Musik von heute (denn seien wir ehrlich: Die Herren sind alle in einem Alter, in dem sie sich früher niemals auf der Bühne erwartet hätten, erst recht nicht geschminkt und Kunstblut spuckend). Und wer sich da nicht auskennt, ist ab von der Welt.


Kommentare


Der Schulz 8. April 2005 um 13:27

Auch Mozart war auf seine Art „Rocker“ 🙂

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tknuewer 8. April 2005 um 14:23

Lieber marcc,
Global Reporting steht erst am Anfang, vieles muss sich also einspielen. Und natürlich sind einige der Korrespondenten auch mal längere Zeit nicht da. Wer zum Beispiel weit von der Heimat entfernt wohnt, sammelt gern mal seinen Urlaub an und ist dann länger in Dschörmänie.
Ich bin mir sicher, das alles wird sich finden – bitte etwas Geduld und trotzdem viel Spaß bei der Lektüre.

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marcc 8. April 2005 um 15:49

Ich hatte das Gefühl, das wurde den Kollegen dort einfach aufgedrückt. „Blogs sind in, ihr könnt schreiben, also macht mal“

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Alexander Stintzing 8. April 2005 um 16:35

Dass das Global Reporting aufgedrückt wurde, kann ich mir auch gut vorstellen. Es würde mich zumindest wundern, wenn das komplette Auslandskorrespondententeam des Handelsblattes in gemeinsam urplützlich jubelt: Hurra, lasst uns bloggen. Die Beiträge dort unterscheiden sich auch sehr von herkömmlichen Blogs – allerding m.E. auf eine sehr wohltuende Art und Weise.
Die Beiträge ähneln eher einem Reisetagebuch, wie ich es auch gerne bei Auslandsaufenthalten pflegte, bei dem man Freunden das Land näherbringen will. Man bekommt sehr interessante Einblicke jenseits des Berufalltages in viele andere Länder und Kulturen, aber auch spannende Vorgehensweisen, siehe die mexikanische Künstlersteuer in Sachgütern.
Einen Verbesserungsvorschlag habe ich aber doch: Könnt ihr beim Handelsblatt nicht eine Auflistung der in den letzten Tagen / Wochen erschienenen Berichte geben (statt nur des letzten)? Damit man schnell weiß, wo es Neuigkeiten gibt?
Außerdem würde ich die besten Teile dieses Blogs als feste Serie in den Druckteil übernehmen.

Schönes Wochenende, Alex

P.S. Gefällt Zack?

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Udo Vetter 8. April 2005 um 21:32

Wer weiß. Ungeschminkt und mit einer Flasche Jägermeister in der Hand dürften Ace und Alice sich zum Verwechseln ähnlich sehen.

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