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Gerne wird von hochrangigen Journalisten behauptet, Blogger würden ständig Streitereien beginnen. Es gebe doch keine zwei Seiten und jetzt sei doch endlich mal Schluss mit den Käbbeleien.

Tatsächlich aber ist es anders herum. Es sind Journalisten, die immer noch nicht fassen können, dass Menschen einfach mal so unter Verwendung einer Software namens Weblog Dinge veröffentlichen. Ein Beispiel dafür ist Sven Prange von meinem Ex-Arbeitgeber Handelsblatt. Er schreibt heute:

„Es ist kein Zufall, dass viele Blogs und Foren vor allem reproduzieren. Alle schmarotzen aus der reellen Welt.“


Nun ist es die eine Sache grundsätzlich unterschiedliche Dinge wie Blogs und Foren in einen Topf zu werfen. Aber bitteschön – die „reelle“ Welt? Nach Wörterbuch wäre dies eine Welt in angemessenem Umfang oder eine Welt, die sich auf die Realität bezieht – womit sie logischerweise nicht die Realität selbst wäre. Vor allem: Woraus „schmarotzt“ das „Handelsblatt“? Aus der Virtualität? Angesichts von Titelgeschichten, in denen demonstrativ der Kauf griechischer Staatsanleihen gefordert wird oder China zum Vorbild der westlichen Welt (nein,Menschenrechte und Umwelt tauchten in dem Stück nicht groß auf) empor gehoben wird, darf man antworten: Ja, das könnte die Erklärung sein.

Nachtrag: Und ganz nebenbei: Aus Twitter zitieren klassische Medien in Deutschland laut Media-Tenor häufiger als „Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung“ oder „Stern“, Facebook liegt schon vor der ARD.

Dieser dumme Satz ist Teil des heutigen Titelthemas, in dem es um Urheberrecht geht. Die längste Strecke davon sind Stimmen von Menschen, die zwar nicht mal zur Hälfte tatsächlich Urheber sind, aber trotzdem eine Meinung haben (ja, sogar „Model und Moderatorin“ Alena Gerber). Und die lautet größtenteils: Bloß nichts am Urheberrecht ändern.

Jener Einstiegsartikel beginnt mit Romanautorin Julia Franck, die sagt es erscheine ihr als Irrglaube, wenn im Internet geistige und künstlerische Errungenschaften für den Privatgebrauch kostenlos heruntergeladen werden. Ach so. Wenn das ein Irrglaube ist, dann gibt es ja gar kein kostenloses Herunterladen. Ich hoffe, Franck drückt sich in ihren Büchern pointierter aus. Was sie vermutlich meint: Man dürfe im Internet keine Werke für den Privatgebrauch kostenlos herunterladen (für den beruflichen schon? Interessant.). Stimmt. Darf man nicht. Ist verboten.

Es folgt Katharina Kress, die teilweise zwei bis drei Jahre an Drehbüchern schreibt. Warum, fragt sie, solle sie das tun, wenn sie nicht davon leben kann? Gute Frage. Nur ist die Erfahrung von Frau Kress (was das „Handelsblatt“ verschweigt) im Nicht-davon-leben-können ausbaubar. Denn bis Februar 2010 absolvierte sie laut ihres Xing-Profils das Aufbaustudium Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg. Schon zuvor begann sie das Drehbuch für die Verfilmung des Romans „Scherbenpark“ zu schreiben, dessen Verfilmung Ende 2011 beendet wurde – er soll jetzt in die Kinos kommen. Sprich: Kress ist eine junge und sicherlich talentierte Schreiberin, deren erstes richtiges Werk aber noch nicht öffentlich ist.

Dann kommt Knut Hechtfischer, ein Jurist und Geschäftsführer von Ubitricity (das „Handelsblatt verschweigt den Namen des Unternehmens, warum auch immer), einem Entwickler einer neuen Infrastruktur für Elektroauto-Ladestationen. Er sagt, dass der Lohn von Pionierarbeit sich im „virtuellen Nichts“ (das Gegenstück zur reelen Welt?) auflöst, wenn eine spannende Idee sofort zum Allgemeingut wird.

Dieser Meinung kann man sein, muss man aber nicht. Denn im Umkehrschluss hätte es wenig Fortschritt gegeben bis zum ersten Urheberrecht im 18. Jahrhundert.

Gut, aber wer will das?

Das Abschaffen der Urheberrechte, das große Chaos, das die Kreativen verarmen lässt?

Wer will uns verraten?

Sie ahnen es: Piraten

(Günter-Grass-Gedenk-Passage).

Zititert wird dabei der Berliner Piraten-Geschäftsführer Martin Delius. Im Bild taucht er nicht auf – sondern Marina Weisband. Die darf zwar nichts im Artikel sagen, ist aber Frau und attraktiv, der Artikel dagegen wurde von einem Mann geschrieben in einer Redaktion, in der weibliche Führungskräfte Mangelware sind. Also Weisband, weil hübsch.

Schmarotzen wir in der Welt des „Handelsblatts“ und zitieren jene Passage, die an Manipulation reich ist:

Delius „sagt, er will Kreative und Tüftler aus den Fängen der Industrie lösen. Wovon sie stattdessen leben sollen, sagt er nicht.“

Für das „Handelsblatt“ ist also ein Leben außerhalb von Verlagen, Musikindustrie und Filmverleihen unvorstellbar. Was viel über die Redaktion aussagt.

„„Wir sind der Überzeugung, dass die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Nutzung von Werken als natürlich betrachtet werden sollte“, heißt es im Programm der Piraten. „Unserer Meinung nach gibt es kein geistiges Eigentum.““

Die bösen Piraten. Auf deren Wahlplakaten steht übrigens: „Vertrau keinem Plakat – informier Dich!“ Das gleiche sei Lesern des „Handelsblatts“ angeraten. Denn natürlich ist die Haltung der Piraten – auch wenn sie ständig von Medien falsch dargestellt wird, differenzierter. Da steht dann zum Beispiel:

„Wir erkennen die Persönlichkeitsrechte der Urheber an ihrem Werk in vollem Umfang an. Die heutige Regelung der Verwertungsrechte wird einem fairen Ausgleich zwischen den berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Urheber und dem öffentlichen Interesse an Zugang zu Wissen und Kultur jedoch nicht gerecht.“

Tja, und warum gibt es für die Piraten kein geistiges Eigentum? Das verschweigt das „Handelsblatt“. Ich liefer das mal nach:

„Der Begriff sollte von Piraten nicht verwendet werden, denn er suggeriert eine Äquivalenz zu „normalem“ Eigentum, jedoch ähneln Schutzrechte an Ideen eher Monopol- und Kontrollrechten. Der rechtlich korrekte Begriff ist Immaterialgüterrechte.“

Tja, das war wohl auch zu hoch. Diesen Verdacht muss man haben bei den dann folgenden Zeilen:

„Niemand käme auf die Idee, kostenloses Fahren mit der Bahn einzuklagen.“

Nun ja. Wäre man böse, könnte man die Klagen auf Anerkennung einer Schwerbeschädigung anführen, die dann zu einer unentgeltlichen Beförderung berechtigt. Aber so oder so: Was hat das mit dem Thema zu tun? Hat die Deutsche Bahn den Zugverkehr erfunden?

„Kein Mensch geht ins Einrichtungshaus, nimmt sich Gläser mit und stellt sie nach Gebrauch gespült ins Geschäft zurück.“

Dann fragen Sie mal Verkäufer in der realen Welt wie oft sie einmal getragenen Kleidung zu sehen bekommen, die dann umgetauscht werden soll – vor allem im Bereich Abendkleider.

„Selbst am Geldautomaten, der doch nur das eigene Geld ausspuckt, berechnet die Bank eine Gebühr.“

Nein. Tut sie erstmal nicht, wenn es die eigene Bank ist. Fremde Banken berechnen Gebühren, die dank der Gerichte wenigstens langsam sinken. Aber was hat DAS mit Urheberrecht zu tun? Muss ich das Geld nach Gebrauch wieder dem Automaten zurückgeben?

„Bei Liedern, Texten, Filmen, Werbekonzepten, Programmcodes aber soll das nun möglich sein?“

Jetzt hat sich Prange vollends verschwurbelt. Denn die Beispiele haben nichts mit dem Thema zu tun. Und wenn die Beispiele nun auf Musik oder Filme bezogen werden, dann muss man sagen: Ist längst so. Wir nennen es Bibliothek.

Nun wird Sven Regener und seine Wutrede zitiert. Dass die viele Fehler enthielt und er deshalb vielleicht nicht der richtige Experte ist – Schwamm drüber. Eine Geschichte muss ja nicht wahr sein – sie muss einfach zur These passen.

Es folgt ein Loblied auf die deutsche Wirtschaft und ein Exkurs in die Geschichte. Auch der ist stilistisch verworren. So heißt es:

„Die höchsten Erträge erzielen auch Daimler, VW und BMW mit Ideen für Produktneuheiten.“

Das ist neu. Denn es bedeutet, dass Daimler mit dem Verkauf von Patenten mehr Geld macht als mit dem Verkauf von Autos. Was natürlich Unsinn ist. Wie auch die Behauptung, dass die neuesten Autos die höchsten Erträge erzielen. Dann würde bei Audi der A1 der größte Geldbringer sein und bei VW der Up den Golf stehen lassen.

Geht es noch wirrer? Aber klar doch!

„Wissen und Kreativität treiben die Wirtschaft voran. Man spricht von der Bildungsgesellschaft, von kognitivem Kapitalismus. Kapitalismus aber heißt: Für eine Leistung gibt es auch einen Lohn; wo eine Nachfrage ist, entsteht ein kostenpflichtiges Angebot. Was einen Wert hat, hat auch einen Preis.“

Jedesmal, wenn Sie diese Sätze laut vorlesen, stirbt irgendwo ein Ökonomenkätzchen. Der kognitive Kapitalismus dreht sich nach meinem Wissen – Kundigere mögen mich bitte korrigieren – um den Wandel hin zu immateriellen Leistungen. Und: Diese nicht sonderlich große Forschungsrichtung nimmt Bezug auf Karl Marx. Puh.

Auch die Entstehung eines Marktpreises sah in meinem Studium noch anders aus. Wert ist, erinnere ich mich recht, eine rein subjektive Größe. Der alte Teddy meiner Mutter hat für mich einen hohen Wert – doch er dürfte keinen großartigen Preis erzielen. Es sind Angebot und Nachfrage, die das bestimmen. Und ohnehin sind Geschäftsmodelle heute komplexer als zu den Zeiten, da meine Tante Therese ihren Laden im westlichen Münsterland betrieb.

Aber machen wir es konkret: Wenn ich am Flughafen Düsseldorf aus dem Ständer der Lufthansa ein „Handelsblatt“ nehme, so zahle ich dafür kein Geld – hat es somit keinen Wert? Die Fluggesellschaften zahlen nur wenige Cent – ist das in diesem Moment der richtige Wert des „Handelsblatts“. Anscheinend. Der Wert von Sat1 ist für das „Handelsblatt“ übrigens Null (OK, da könnte man zustimmen, ökonomischer Unsinn wäre es trotzdem).

Nun darf endlich ein Anwalt ran, es geht schließlich um Recht. Es tritt auf: Jan Hegemann von der Kanzlei Raue. Er ist „Kämpfer für all jene, die von ihren Gedanken, Entwürfen und Werken leben wollen“.

Doch bevor sie Raue-Fahnen herausholen und die „Hegi, Hegi“-Rufe anstimmen muss ergänzt werden, dass der Herr Advokat kein Unbekannter und mitnichten ein Streiter kleiner Künstler und darbender Musiker ist – er kämpft gern für Großverlage. Seine Hauptaufgabe ist also nicht die Vertretung von Urhebern – sondern von Rechtevewertern. Diesen feinen Unterschied übrigens macht der gesamte Artikeln nicht auf. Genausowenig erwähnt er jene Anwälte, die Massenabmahnungen wegen angeblicher Raubkopien verschicken, bei denen die Anschuldigungen häufig nicht gerechtfertigt sind. Von denen gibt es übrigens mehr als es Hegemänner gibt. Über diese Umtriebe lesen Sie nichts im „Handelsblatt“, dazu braucht es das Schmarotzer-Blog von Udo Vetter.

Kann das Niveau des „Handelsblatt“-Stücks noch mehr zu Nivea werden? Natürlich.

„Die Internetgemeinde hat nie viel Wert auf Respekt vor den Ideen anderer gelegt.“

Mal abgesehen vom schwachsinnigen Begriff „Internetgemeinde“ darf man da doch mal Beispiele erwarten. Tatsächlich ist doch eher das Gegenteil der Fall: Künstler haben heute ohne Fans im digitalen Raum ein Problem. Hier entstehen die neuen Helden oder werden alte Helden wieder groß. Hier wird auch die einfachste Form des Respekts gepflegt: der Link. Eine Tugend, die bei Medienhäusern auch 2012 die Ausnahme ist. Mehr noch: Das „Handelsblatt“ erweist weder Sven Regener den Respekt, seine Band Element of Crime zu erwähnen, noch die Firma von Knut Hechtfischer zu nennen. In der Online-Version gibt es keinen einzigen Link nach außen.

Und wo wir schon gerade so wirr daher schreiben:

„Es ist kein Zufall, dass einige der größten Stars der Internet-Wirtschaft – wie Facebook-Gründer Marc Zuckerberg oder in Deutschland die Samwer-Brüder – beklagt wer den, Patente und Geschäftsmodell abgekupfert zu haben.“

Hier begibt sich der Autor in ein Gebiet von dem er offensichtlich wenig Ahnung hat. Denn einerseits toben derzeit in den USA Patentkriege, die jedes Argument gegen das herrschende Patentsystem liefern (womit ich nicht sagen will, dass dies geschehen sollte). Oder um es mit den Piraten zu sagen:

„Der verstärkt internationale Wettbewerb führt darüber hinaus vermehrt zu einer zweckentfremdeten Nutzung des Patentsystems, bei der man oft keinerlei Ausgleich für die Gesellschaft mehr erkennen kann. Dem zunehmenden Missbrauch von Patenten wollen wir daher Einhalt gebieten. Patentierung von Trivialitäten oder sogar die Blockierung des Fortschritts durch Patente soll unter allen Umständen verhindert werden.“

Andererseits erfolgten Anklagen – aber keine Verurteilungen. Offensichtlich hätte der Autor keine Probleme, jemand für schuldig zu befinden, bevor ein Urteil fällt. Bemerkenswert, gerade angesichts der Ereignisse rund um den Mädchenmord in Emden.

Aber schmarotzen wir weiter beim „Handelsblatt. Die Grenze zur Irrsinn überschreitet der Artikel, wenn er Dieter Gorny zitiert und über diesen behauptet:

„Man muss, bevor man sich mit ihm auseinandersetzt, wissen, dass Gorny kein Hardcore-Lobbyist ist, der die Unterhaltungsindustrie ins Zeitalter von Kassetten und Schallplatten zurückversetzen möchte. Im Gegenteil.“

Ähm, wie soll ich sagen..

HA! DAS GLAUBT IHR DOCH SELBST NICHT!

Dann kommt noch der Hinweis auf das große Geld, das im Netz verdient wird, zum Beispiel mit Youtube. Dabei dachten die ganzen Leser des „Handelsblatts“ doch, wegen der „Kostenlos-Kultur“ würde nichts verdient.

Natürlich wird nicht erwähnt, dass es Menschen gibt, die erst dank Youtube zu Geld kommen – nehmen wir nur mal die gerade Webvideopreis-gekrönten Y-Ttitty. Würde halt nicht zur These passen. Stattdessen fragt das „Handelsblatt“: „Warum sollen aber die Input-Lieferanten davon nicht profitieren?“ Tja, äh, tun sie. Da gibt es sogar große Rechteinhaber, die stellen ihre Inhalte selbst und ohne Gegenentlohnung auf Youtube. Man nennt das Marketing. Crazy, nicht wahr? Wir dürfen übrigens davon ausgehen, dass Handelsblatt.com künftig keine Youtube-Videos mehr einbinden oder diese verwenden wird.

Dieser Artikel strotzt vor Unsinn und leicht widerlegbaren Vorurteilen. Zum Beispiel die Behauptung, es entstünde keine Innovation und kein Kulturgut, wenn nicht von vorne herein eine Entlohnung möglich ist. Dagegen spricht eine gewaltige Menge immaterieller Güter, die ohne monetären Anreiz entstehen: Wikipedia, Linux, die Werke tausender Musiker (für das „Handelsblatt“ wahrscheinlich schwer vorstellbar: die meisten Musiker beginnen ihre Karriere ohne Plattenvertrag) und natürlich auch Blogger. Manche davon werden dann wieder bezahlte Autoren wie jüngst Anke Gröner oder demnächst Johnny Haeusler.

Und nur um es noch mal festzuhalten: Natürlich brauchen wir ein Urheberrecht. Aber wir brauchen ein zeitgemäßes. Und das erfordert mehr Millionen mal mehr Gehirnschmalz als in diesen Propaganda-Artikel geflossen ist. Dieser Artikel ist kein Debattenbeitrag, der dem gerecht würde, was man einst vom „Handelsblatt“ erwarten durfte. Solche Stücke gibt es noch immer. Zum Beispiel schrieb Frank Wiebe jüngst eine interessante Analyse zum Grundeinkommen – tief, durchdacht, abwägend, preisverdächtig. Doch inzwischen sind solche Texte die Ausnahme.

Auch Marcel Weiss wundert sich über das grasnarbengefährdende Niveau des „HB“. Netzpolitik nennt das ganze Kampagnenjournalismus und sieht dies nur als Anfang von mehr:

„Nun hat das Handelsblatt nicht ohne Grund „Aktion“ und nicht „Journalismus“ über diese 100 Kopfeigentümer geschrieben. „The Empire strikes back“, und das Handelsblatt-Herumblödeln ist nur der Anfang davon, wie wir aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfahren haben. Es ist wohl eine breitere Medienkampagne in Vorbereitung. Das wird (k)ein Spaß – auf geht’s in die nächste Runde im Kampf gegen Holzköpfe, Kasperle und vor allem: Unwissen und Angst-Konservatismus. Niemand fordert jemandes Kopf. Außer vielleicht den von Gabor Steingart für die Kampagne, die er in einer angeblich seriösen Zeitung führt.“

Die Konkurrenz der „Financial Times Deutschland“ berichtet derweil heute über Lobbyisten in Ministerien. Ja, sie sitzen nicht nur dort, sondern auch in Redaktionen. Selbst bei einst angesehenen Medien wie dem „Handelsblatt“ geht es nicht mehr darum, den Leser zu informieren oder den öffentlichen Diskurs zu moderieren – es geht um Lobbyismus in eigener Sache. Um die eigene Rendite. Selbst Journalisten scheuen sich nicht davor, sich dafür instrumentalisieren zu lassen in der Hoffnung, ihre Leser sind dumm genug, das nicht zu merken.

Das heutige Stück endet so:

„Es geht dieser Zeitung um mehr als den materiellen Wert von Ideen. Erst die Anerkennung der Grundprinzipien von Wettbewerb, von Ordnungspolitik, von Preisbildung räumt auch den Begriff der Freiheit den ihm gemäßen Stellenwert im Zentrum unseres Wirtschaftssystems ein. Der Schutz des geistigen Eigentums ist daher auch Freiheitspolitik. Wir sollten es laut und deutlich sagen: Mein Kopf gehört mir!““

Nach all dem verdrehten Unsinn über zwei Seiten wirkt dieser Schluss fast belustigend. Er wird verfasst von einem Urheber, der fast alle Rechte mit seinem Arbeitsvertrag abgegeben hat. Der nicht weiß, an wen seine Texte von der Content Syndication der Verlagsgruppe Handelsblatt verkauft wird, wo sie auftauchen, was damit geschieht. Von diesen zusätzlichen Einnahmen sieht er nur etwas dank der VG Wort. Wäre er nicht mehr fest angestellt, dann ginge es ihm mit dem „Handelsblatt“ wie Matthias Spielkamp: Obwohl etwas anderes vereinbart war, soll er nachträglich alle Rechte abgeben – bitte lesen Sie dazu auch Spielkamps offenen Brief an Gabor Steingart.

Dieser Autor also schreibt: „Mein Kopf gehört mir!“ Vielleicht ist dieser Glaube das, was er reelle Welt nennt.

Nachtrag vom 9.3.: Die Piratenpartei bedankt sich für die Wahlwerbung in eigener Sache:

»Unter den 160 veröffentlichten Stimmen finden sich nur wenige, die tatsächlich Urhebern gehören, wie z. B. Autoren oder anderen Künstlern. Das ist bezeichnend für die Urheberrechtsdebatte: Nur vordergründig werden ›Interessen von Kreativen‹ vertreten. Medienkonzerne, die den Anschluss an die moderne Informationsgesellschaft verpasst haben, wollen um jeden Preis ihre Verwertungsrechte aus der physischen Welt unverändert auf die Netzwelt anwenden und die Urheber weiterhin in restriktive, umfassende und einseitige Vertragsabhängigkeiten zwingen«, kommentiert Musiker, Labelchef und Pirat Bruno Kramm. »Die von uns angestrebten Reformen begrenzen Verwerterrechte, da nach unserer Überzeugung das Urheberrecht in erster Linie den Urhebern und der Allgemeinheit zu dienen hat.«

Bernd Schlömer, stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei stellt klar: »Wer die Forderungen der Piratenpartei fälschlicherweise auf ein ›wir wollen alles umsonst‹ reduziert, handelt entweder aus Unwissenheit oder verfolgt eigene Interessen. Ich würde mir wünschen, dass das Handelsblatt seine journalistische Expertise nutzt und einen konstruktiven Dialog mit den Piraten eingeht. Wir stehen diesem jederzeit offen gegenüber, dieser muss aber auch mit den Urhebern geschehen, nicht über sie.«


Kommentare


teekay 5. April 2012 um 19:28

So lobenswert die detaillierte Kritik ist-so muessig ist sie zugleich. Das Handelsblatt hat gemerkt, dass man Aufmerksamkeit, Klicks, Rivva-Eintraege etc. bekommt, wenn man die ‚Internetgemeinde‘ provoziert. Da sich sonst sehr, sehr wenige Menschen fuer die Marke Handelsblatt interessieren, wird durch die Provokation die Marke vor allem im Internet gestaerkt. Dadurch verkauft man nicht mehr Zeitungen oder Abos-aber auch nicht weniger-und man bekommt gute Seitenbesuche. Das Handelsblatt wird so zu einer ‚Internet-Plattform‘ der man am besten dadurch begegnet, dass man die Aufmerksamkeitsoekonomie nicht weiter foerdert. Einfach mal 2 Monate nicht ueber’s Handelsblatt schreiben-was fuer eine Wohltat ;)!

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jensscholz.com 2.0 5. April 2012 um 19:33

Wir wollen eine Kostenlosgesellschaft…

Das soll also das Hauptargument sein, mit der man der „Netzgemeinde“, deren Vereinen und auch den Piraten entgegentritt? Wirklich? „Die wollen alles umsonst!“? Ein Argument, dass ungefähr so lange funktioniert, bis man jemanden danach fragt un…

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nicht_substanz_sondern_inhalt_entscheidet 5. April 2012 um 20:10

wie sagte morpheus zu neo in der matrix: manche von ihnen sind so abhängig vom system, das sie alles dafür tun würden um es zu schützen. gut zu wissen, wer die abhängigen sind.

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Marcus 5. April 2012 um 20:40

Ich finde die ganze Diskussion ziemlich scheinheilig. Handelsblatt und andere bedienen sich nach meiner Beobachtung gerne auch fremder Quellen. Das ist häufig bei der Berichterstattung über Facebook, Google und Co. zu beobachten. Da dienen dann TechCrunch, AllThingsD und andere mitunter als willkommener Nachrichtenlieferant. Natürlich werden diese Quellen im Text nicht genannt – sind ja nur Blogs.

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Beitrag zur Antwort auf die #100Urheber im #Handelsblatt #piraten » BB – Boomels Blog 5. April 2012 um 21:52

[…] strotzt diese Sammlung von pauschalen Vorwürfen vor Fehlern, wie hier von @tknuewer analysiert […]

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Sascha Stoltenow 5. April 2012 um 22:17

Ich finde, der Vergleich mit der Salbe wird Nivea nicht gerecht. Ansonsten habe ich sehr gelacht. Danke.

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Vom Wissen der Wichser: zwei Thesen zur Urheberrechtsdebatte | Digitale Notizen 5. April 2012 um 22:18

[…] die er im Programm der Piratenpartei ausgemacht haben will (weitere Beispiele hat Thomas Knüwer zusammen getragen). Da ist man regelrecht froh über die kleinen Lichtblicke in der Sammlung: […]

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anonym 5. April 2012 um 22:22

sehr wohltuend, das jemand diesen Käse mal fachgerecht widerlegt. habe geflättert!

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Frank Schleicher 5. April 2012 um 22:22

Den Schwachsinn ausgezeichnet kommentiert.
danke.

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Mexxer 5. April 2012 um 22:24

Man kann dem Handelsblatt eigentlich nur danken, dass sie die Urheberrechtsdebatte weiter anstoßen und mit solchen unglaublich entlarvendem Schwachsinn argumentieren, dass es ein Leichtes ist dagegen zu argumentieren. Sie spielen den Piraten und allen Anderen, die für eine Urheberrechtsreform sind geradezu in die Hände und blamieren sich selbst. Hut ab!

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Piraten-Linkliste » Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt 5. April 2012 um 22:30

[…] weiterlesen auf www.indiskretionehrensache.de […]

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Sabine Engelhardt 5. April 2012 um 22:33

https://twitter.com/#!/lestighaniker/status/187985773084164098 — #handelsblatt und die Kostenloskultur im Internet: Webserver ist ein Apache-Coyote, davor ein Varnish-Cache.

Kein weiterer Kommentar 🙂

Gruß, Frosch

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Handelsblatt verunglimpft Piratenpartei « Frank Schleicher, IT-Trainer 5. April 2012 um 22:34

[…] https://www.indiskretionehrensache.de/2012/04/handelsblatt-urheberrech/ Share this:TwitterFacebookGefällt mir:Gefällt mirSei der Erste, dem dieser post gefällt. […]

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Hirnfick 2.0 » Blogarchiv » Medienkritik LXVI: Diebe und Piraten 5. April 2012 um 23:07

[…] geht, etwas ausführlicher, auch Thomas Knüwer ein; ich empfehle, dort weiterzulesen.) Ähnliche Beiträge:Wenn Journalisten ihre Prinzipien vergessenGeht wählen!Ganz neu: […]

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Ralf Huber 5. April 2012 um 23:31

Klasse! Ich such jetzt noch nach der Bitcoin-Empfängeradresse mit der ich die Entstehung solcher guter Artikel mit wenig Aufwand fördern kann….

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Stephan 5. April 2012 um 23:44

Freiheit ist das was zählt, nichts weiter.
Ich brauch keine Besserwisser die mir sagen wie ich das Ergebnis meiner Hände Arbeit verwerte und mit wem ich darüber was für Verträge schließe.

Liebe Piraten, es ist ganz einfach: entweder Leistung lohnt sich oder es wird keine Leistung mehr geben.
Für mein Leben übernehme jedenfalls ich die Verantwortung und brauche keine Alimentierungen die mir andere zugestehen, ich verdiene mein Geld lieber selber.

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Euren Kopf habt ihr längst verloren « Stefan Niggemeier 6. April 2012 um 1:13

[…] Thomas Knüwer: »Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt« […]

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Freude empfinden… | Herr Krueger's Weblog 6. April 2012 um 7:01

[…] nicht verlinken, um die Spaltung nicht zu vertiefen. Und es gibt auf der andere Seite der Spalte wirklich tolle Texte, die irgendwie ähnlich polemisch auf diesen Unsinn antworten. Aber auch grossartige andere […]

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Hetzgemeinde | Wortistik 6. April 2012 um 7:20

[…] Eigentum gemeint wäre (wer die aktuellen Wogen der Empörung verstehen will, lese am besten den vermutlich dümmsten Handelsblatt-Artikel dieses Jahrzehnts und Thomas Knüwers Erwiderung dazu, und gerne auch noch den Grund, warum ich persönlich sehr […]

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Warum mich die Debatte zum Urheberrecht provoziert 6. April 2012 um 7:37

[…] Zufall, dass viele Blogs und Foren vor allem reproduzieren." Thomas Knüwer hat dazu in “Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt” bereits eine passende Replik verfasst. Und eigentlich wollte ich dort nur kommentieren. Der […]

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Kathinkas Blog » Blog Archive » Die Urheberrechts-Piraten-Lügen 6. April 2012 um 8:39

[…] Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt […]

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Medienspiegel: Die Handelsblatt-Kampagne : πάντα ῥεῖ – Alles fließt. 6. April 2012 um 8:54

[…] indiskretionehrensache findet sich noch eine sehr detaillierte Kritik der […]

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Buddy 6. April 2012 um 11:07

Die Leute, die die Urheberschützer schützen wollen, sind auch die, die es in Ordnung finden wenn ich mit 800€ abgemahnt werde für „eine“ Folge einer Serie die in Deutschland noch nicht mal erschienen ist. Für etwas das ich niemals im Leben gekauft hätte, noch nicht mal wenn ich das Geld dafür gehabt hätte. Nicht wir mißbrauchen das Internet, sondern die geldgierige Industrie. Früher als es noch Tapetrading, Videokassetten etc gab wurde auch wie blöd kopiert..bloss jetzt mißbrauchen sie das Internet zu ihren finanziellen Gunsten. Das ist doch absolut lächerlich und grotesque was sich über dem Internet zusammenbraut! Geht mit euren Luxusjachten unter! Arrrrrr!

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Dirk Hagedorn » Links – 06.04.2012 6. April 2012 um 11:56

[…] indiskretionehrensache.de: Thomas Knüwer: Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt Die bösen Piraten. Auf deren Wahlplakaten steht übrigens: “Vertrau keinem Plakat – informier Dich!” Das gleiche sei Lesern des “Handelsblatts” angeraten. […]

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Andreas Bangemann 6. April 2012 um 12:02

Klasse Beitrag. Klasse, dass sich das Handelsblatt dazu aufrafft, es den Verfechtern für ein zeitgemäße, die Urheber und Kreativen besserstellende Rechtslage leichter zu machen, die Sinnlosigkeit des Bestehenden offen zu legen. Ein schönes Bonmot habe ich noch hierzu:

„Aber machen wir es konkret: Wenn ich am Flughafen Düsseldorf aus dem Ständer der Lufthansa ein “Handelsblatt” nehme, so zahle ich dafür kein Geld – hat es somit keinen Wert? Die Fluggesellschaften zahlen nur wenige Cent – ist das in diesem Moment der richtige Wert des “Handelsblatts”. Anscheinend. Der Wert von Sat1 ist für das “Handelsblatt” übrigens Null (OK, da könnte man zustimmen, ökonomischer Unsinn wäre es trotzdem).“

Die „Umsonst-Kultur“ der Zeitungen bei den Fluglinien hat einen ganz einfachen Hintergrund: Die Aufrechterhaltung statistisch nachvollziehbarer „verkaufter Auflagen“. In aller Regel zahlen die Fluggesellschaften zu diesem Zweck 0,01 € pro Ausgabe an die Verlage und bekommen aber mindestens 5-stellige „Werbekostenzuschüsse“ von den Verlagen bezahlt. Die auf diese Weise stark erhöhte „verkaufte Auflage“ erhält den Verlagen wenigstens einigermaßen die damit korrespondierenden Anzeigeneinnahmen, die wiederum von den Menschen finanziert werden, welche die Produkte der Werbenden beziehen.

Obwohl das Produkt „Handelsblatt“ für den Leser so „umsonst“ ist, wird es doch bezahlt. Von Menschen, die das nicht einmal wissen.

Lange genug darüber nachgedacht, bieten derlei „Machenschaften“ nicht nur reichlich Munition für Angriffe auf den ach so guten „Kapitalismus“, sie eignen sich auch bestens als Vorlage für Zukunftskonzepte, nur statt verschleiernd eben transparent.

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FloK 6. April 2012 um 14:46

“Die Internetgemeinde hat nie viel Wert auf Respekt vor den Ideen anderer gelegt.”

Das Gegenteil ist der Fall. Bestes Beispiel: Louis CK hat seine neue Show als Videodatei (ohne DRM-Schutz o.ä.) für $5 zum Download angeboten. Nur mit der Bitte es nicht über Filesharing-Wege zu verbreiten.
Er war verblüfft von dem Erfolg mit einem Umsatz von über einer Millionen. (Und weil er nicht nur lustig sondern auch herzensgut ist hat er sofort ein viertel von seinem Gewinn gespendet!)
Er möchte es jetzt nur noch so machen. Man nehme sich ein Beispiel!
Hier kann man’s nachlesen:
https://buy.louisck.net/news

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Reaktion auf die „100 Kreativen“: Gewalt erzeugt Gegengewalt“ « The Dead Cat Bounce 6. April 2012 um 15:27

[…] freundlichen Empfehlungen: Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt Vom Wissen der Wichser: zwei Thesen zur Urheberrechtsdebatte (Dirk von Gehlen) „Mein Kopf gehört […]

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Virtua lität 6. April 2012 um 17:24

Es ist üblich, das man Lokalzeitungen aus irgendwelchen Gründen kauft, und dem Herausgeber das Recht zugesteht (bzw. es ignoriert oder deswegen diese Zeitung und nicht die lokale Konkurrenz mit anderer politischer Ausrichtung kauft) seine politische Meinung kostenlos hineinzuschreiben. Die Frage ist, ab wann Leser einem das übel nehmen so das man es (wirtschaftlich) merkt. Irgendwann überschätzt man vielleicht seine Macht oder hält sich für zu wichtig.

Die Gegenseite organisiert sich leider nicht:
– Alternativen zu Total-Buy-Out. Selber-Schreiben per Internet vielleicht auch ohne Buchpreisbindung.
– Dienstleistungen für Bands und Volks- und Schlager-Musiker. Denn die kriegen von Radio-Ausstrahlungen wohl nichts und werden halt häufiger gebucht wenn sie öfter im Radio zu hören sind.
– …
Sowas fehlt alles leider obwohl es technisch trivial ist.

Erst jetzt so ganz langsam orientieren sich die Kritiker daran, das es nur um Verwerter-Margen-Schutz geht. Arme ausgebeutete Künstler sollten sich hinreichend finden lassen. Laut Occupy-Bewegung stehen jedem Profiteur 99 fleissige Arbeiter oder Betroffene gegenüber. Sonst rechnet es sich ja auch nicht für die. Wenn man noch im System ist, wird man nicht aufmucken. Interviews (bitte mit Transkript) mit nicht-mehr-Band-Mitgliedern oder Leuten die mit der Branche abgeschlossen haben, sollten sich trotzdem finden und realisieren lassen. Die ganzen aufgelösten Casting-Bands teilen sicher gerne ihre Erfahrungen mit. Gleiches für Bücher mit Einmal-Auszahlung.

Das Vergessen der Branche (der Schiessbefehl wurde zweimal „gefunden“ weil die Presse das erste Mal vergessen hatte) erkennt man an:
google: site:meedia.de drehbücher
Wieso habe anscheinend nur ich mich daran erinnert als ich von den Tatort-Drehbuchschreibern las die sich nicht enteignen lassen wollen ?

Man muss nicht nur analysieren und sich beklagen sondern besser noch was gebacken kriegen. Fairtrade hat kleine Mengen so das Synergien eher schlecht zu schöpfen sind. Bei Content-Vertrieb hingegen müsste es viel problemloser sein, schlankere entfettetere Systeme zu schaffen. Vergleiche dwolla (?) gegenüber normalen Banken wo man stundenlang Onlinebanking-Formulare ausfüllen muss statt mit der Kamera die Handwerker-Rechnung als QR zu fotografieren und die Überweisungsträgerdaten ins Onlinebankingformular reinzuschieben und nur noch PIN/TAN eingeben zu müssen.

Die Frage ist halt auch ob es eine Anti-Piraten-Welle ist damit die FDP (wohl am ehesten Handelsblatt-affin) nicht aus noch mehr Landtagen fliegt bzw. die Grünen nicht noch mehr Stimmen oder andere Parteien die Jungwähler an die Piraten verlieren oder ob die Content-Industrie multiple Kampagnen plant. Vielleicht haben Parteien eine Chance gesehen und sich „drangehängt“ weil man sonst eher wenig Argumente hat.

Jeder der Blogs freiwillig liest oder mal news.google benutzt, wird erkennen wie desinformativ die negativen Aussagen darüber sind. Dann glaubt man einem den Rest aber auch nicht mehr. Damit kann man die 30% Offliner bei der Stange halten aber nicht ein Volk das Internet (trotz Abmahnungen, Trivialpatentierer und schlechter Programmierer) teilweise produktiv oder sinnvoll nutzt.
Rentner sind darauf angewiesen am Kindle oder Ipad die Schrift größer drehen zu können. „Rätsel in großer Schrift“ gibt es. Evtl sogar ein „TV-Programmie“ in großer Schrift. Aber kein Yellow-Press und keine Tages-Presse in großer Schrift und noch weniger mit Vorlese-Funktion. Mallorca- und Köln-Rentner sind gar nicht mehr in der Lage, Print wie damals als sie noch jung waren zu konsumieren. Dann ist ja klar das man nur ZDF einschaltet und TV schaut und wegen der kleinen Tasten mit Mehrfach-Belegung auch kein Videotext liest. Apple-TV wird wohl die Lösung werden die Rentner ins Infomations-Leben zurück bringt.

Diese Meldungen mit oft einfach widerlegbaren Aussagen erinnern an Diktatoren in den letzten Zügen.
Leider ist die „Opposition“ schlecht organisiert und besteht vielleicht überwiegend „nur“ aus unzufriedenen 20jährigen die mangels Informations-Vorsprunges wohl ähnlich scheitern werden wie die Timoschenkos oder DDR-Mauerfäller oder Ägypter wo die Revolutionen wohl auch vorbei sind.

Andreas Bangemann weist auf einen Aspekt hin, der auch gerne vergessen wird. Vielleicht weil man nicht Controlling-Mäßig nachdenken will: Lufthansa-Kunden in der Viplounge sind „reich“. Denen schenkt man das Handelsblatt damit sie die darin beworbenen Rolex, Porsche, BMW usw. kaufen. Der Kleinanleger hingegen soll bezahlen. Zeitschriften finanzieren sich aus Verkaufspreis und Werbeeinnahmen. Die zigtausenden kleiner Zeitschriften haben kaum Werbeeinnahmen und die Abo-Kosten gehen für Druck+Porto drauf. Es gibt von zwei Verlagen zwei mal pro Woche eine Kostenlose Zeitung in vielen Briefkästen. RTL macht Millionengewinne mit kostenlosem werbefinanzierten TV. Man könnte E-Zeitschriften oder Bücher herausbringen wo die Werbung beim Ansehen nachgeladen wird auch wenn der Artikel schon älter ist. Warum sollen die Fahrschulen die Theorietests nicht kostenlos crowdbasiert finanzieren weil sie das Geld mit den Praxis-Fahrstunden machen ? Win-Win für alle ausser den Theorie-Verlagen die man zum Buchwert aufkaufen kann wenn sie wollen.
Man kann das System verbessern indem man Content kauft und günstiger verbreitet als die kapitalistische gewinnorientierte Konkurrenz. Damit gräbt man legal dem Konkurrenten das Wasser ab. Wenn die Piraten (damals noch die Grünen) 1999 damit angefangen hätten, gäbs keine Leistungs-Schutz-Diskussionen und (werbefinanzierte) freie Presse für alle. Vielleicht sogar mit Mindestlöhnen für die Journalisten.
„flattrs-best“ so ähnlich wie Readers-Digest wäre auch eine Idee.
Und von mir (oder der Crowd) übersetzte US-Serien wären nicht so viel schlechter als was die Macken die ich sonst so immer wieder in deutschen Übersetzungen zu hören kriege. Dafür müsste man halt hier in Deutschland Netflix, Hulu usw. problemlos abonnieren können. Auch ein Versagen von rot-grün 1999.

Da die Piraten leider keine Alternativen aktiv organisieren, sind sie wohl keine Lösung sondern eher nur Protest.

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J. S. 6. April 2012 um 17:44

Justin Bieber ist durch youtube weltweit bekannt geworden. Künstler, die vielleicht keine Chance bei Plattenlabels haben, nutzen dann dieses Videoportal um die eigenen Künste der weltweiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Das war vor 15 Jahren noch gar nicht möglich. Und meist wird dann durch ein Hype doch ein Label aufmerksam und sieht da Vermarktungsmöglichkeiten.
Wieso also wird das Internet trotzdem weiterhin verteufelt?

Früher konnten doch Künstler mit Musikvideos für sich werben. Das ist doch heute immer noch so. Da heutzutage die Musiksender nicht mehr bloß auf Musik setzen, gibt es doch youtube. Kostenlos Werbung machen und die Möglichkeit auf ein Millionenpublikum. Trotzdem verstehe ich nicht, dass Labels noch Geld von youtube haben wollen, um kostenlos auf deren Plattform Werbung für ihre Künstler machen zu können.

Naja, South Park gibt es im Netz kostenlos und legal. Hat wahrscheinlich auch keinen Wert. Ist ja kostenlos.

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Mein Kropf gehört mir – JakBlog 6. April 2012 um 22:14

[…] Lesetipps: Tbomas Knüwer “Das Handelsblatt schwurbelt durch die irreale Welt”, Dirk von Gehlen “Vom Wissen der Wichser: Zwei Thesen zum Urheberrecht”). Ich  bin […]

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Links fürs Wochenende 7. April 2012 um 7:13

[…] bissig nimmt Thomas Knüwer den zu den Promi-Statements veröffentlichten Artikel auseinander: Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt lautet sein […]

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Klopfer 7. April 2012 um 9:21

@Buddy: 1. Das ist eine Unterstellung, die leicht widerlegt werden kann. Ich will das Urheberrecht schützen, bin aber trotzdem gegen diese hohen Abmahnkosten.
2. Du hättest also dafür nie Geld gezahlt, selbst wenn du es gehabt hättest? Warum zur Hölle ist etwas deine Zeit wert, aber nicht dein Geld? Leute wie du sind das beste Beispiel, warum das ganze Gelaber über neue Geschäftsmodelle und die angeblich doch so hohe Bereitschaft von Leuten, für Inhalte auch zu zahlen, wenn es wirklich den Urhebern zugute kommt, wenig wert ist. Du bist bloß daran interessiert, gratis unterhalten zu werden, alles andere ist dir scheißegal.

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Linksammlung Urheberrecht 7. April 2012 um 9:49

[…] “Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt” (5.4.2012, Thomas Knüwer, Indiskretion Ehrensache) […]

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datengammelstelle 7. April 2012 um 11:04

„Der uneingeschränkte Schutz des geistigen Eigentum ist die Grundlage unsere wirtschaftlichen Erfolgs in der Welt. Wer die Hand oder das Wort dagegen erhebt, dem sollen Hand und Zunge verdorren.“ – Das ist die Quintessenz dieser FUD-Kampagne.

Auf die lange Sicht wird das genauso wenig tragfähig sein, wie die Senkung der Umsatzsteuer auf Hotelübernachtungen. – In der dinglichen Welt bieten Hotels meist Pakete aus Übernachtung und Frühstück an. – In der bösen Internetwelt gibt es Blockadebrecher, die mediale Konterbande einfach, legal und meist preiswert anbieten. Nur Amazon und Apple verklagen sich nicht so schnell wie der einzelne Fileshare, der das falsche hoch- oder runtergeladen hat. Sie lassen sich auch nicht so leicht mit Dreck bewerfen wie die PIRATEN.

Die Revolution hat längst begonnen und die als die Rädelsführer dingfest gemachten sind daran meist eher unbeteiligt. Wenn die Truppen der Internet-Großkonzerne die Bastionen der heutigen Besitzstandswahrer überrannt haben, werden sich die und ihre Vasallen immer noch wundern, warum diese Truppen weder Holzbeine noch Augenklappen haben. Nur dann ist es zu spät. Vielleicht für uns alle, weil nur ein Oligopol durch ein anderes ersetzt wurde. Aber das werden wir sehen, wenn es soweit ist.

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Uwe 7. April 2012 um 11:06

TL;DR

Warum geht Ihr eigentlich immer in epischer Tiefe auf jeden Quatsch „der anderen“ ein, anstatt selbst aktiv zu werden und positive Lobbyarbeit zu betreiben?

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Tobias 7. April 2012 um 11:08

Chapeau! Vielen Dank, eine Verlinkung erfolgt umgehend.

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Buddy 7. April 2012 um 13:23

@Klopfer
1. Das gibt keinerlei Sinn was du erzählst, denn wenn du für noch schärfere Gesetzte bist, würdest du damit in Kauf nehmen dass der Abmahnwahn noch zunehmen wird.
2. Ich bin nur daran interessiert gratis unterhalten zu werden? Ich hätte die Serie ja nicht mal kaufen können wenn ich es gewollt hätte, weil sie HIER in D nicht bis dato käuflich zu erwerben ist. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Davon abgesehen schauen viele Leute auch im TV Sachen die sich im Nachhinein nicht als sonderlich toll herausstellen. In CDs kann man im Laden wenigsten reinhören, bei Filmen geht das nicht. Davon abgesehen ist so eine Aussage lächerlich. Rennst du weinend nach Hause wenn Freunde mit dir abends ne DVD schauen wollen die DU nicht besitzt? Du willst doch nicht etwas GRASTIS unterhalten werden oder? Du hast auch wahrscheinlich noch nie mit Freunden Musik gehört oder dir mal ne CD oder nen Film ausgeliehen?……Mal im Ernst wo lebst du… Open Source ist deiner Meinung nach auch schlecht oder? Weil niemand Geld dafür verlangt. Wenn man nur die Filme sehen kann die man auch kaufen kann…dann kriegt man nie nen Überblick über die Filmlandschaft und eine Ahnung davon was wirklich gute Filme sind.

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Zur Urheberrechtsdebatte | Wirtschaftsphilosoph 7. April 2012 um 13:51

[…] ist das geistige Niveau dieses Plädoyers für geistiges Eigentum recht niedrig, siehe z. B. diese detaillierte Kritik von Thomas Knüwer oder auch diesen Kommentar von Dirk […]

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Gitti 7. April 2012 um 16:29

Ich finde „freche“ Beiträge all dieser Davids gegen Goliaths ja eigentlich amüsant und gut und wichtig. Aber in diesem Fall, vielleicht bin ich einfach nur zu alt, einen Handelsblattartikel Wort für Wort auseinanderzunehmen und vermeintlich falsche Argumente mit, zum Teil, ebenso falschen Richtigstellungen zu widerlegen … ist es das, was euch alle hier in Verzückung geraten lässt?
Die ganze Urheberrechtssache muss natürlich neu geregelt werden. Aber alles, was ich bisher von „der neuen Generation“ gelesen habe, wird dem Thema nicht gerecht. Und erinnert in seiner Überzeugungskraft teilweise an Kleinkinder bei den Süßigkeiten an der Supermarktkasse.

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sharing means caring » Manchmal… 7. April 2012 um 19:05

[…] (hier der Link zu T. Knüwers wirklich gutem Statement dazu) […]

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Glanzlichter 91: 47 Manager, 15 Thesen und die Muppets « … Kaffee bei mir? 7. April 2012 um 19:20

[…] bitte erst danach anklicken. Marcel-André Casasola-Merkle, Bruno Kramm (auch hier), John Nebel, Thomas Knüwer und Andere haben zu Recht empört geantwortet. Bereits vor einigen Tagen hat Dirk von Gehlen sich […]

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Monty 7. April 2012 um 20:24

“Selbst am Geldautomaten, der doch nur das eigene Geld ausspuckt, berechnet die Bank eine Gebühr. ” – Nein. Tut sie erstmal nicht, wenn es die eigene Bank ist. “

So ganz stimmt das auch wieder nicht. Die Gebühren sind nur niedriger. Meine Sparkasse berechnet mir auch was, wenn ich Geld aus dem Automaten hole. Wenn ich da 100 Euro raushole kostet mich das 10 Cent. Ebensoviel allerdings kostet es mich, wenn ich die 100 Euro am Schalter in der Filiale abhebe oder jemandem überweise. Am Ende das Quartals steht dann fein säuberlich aufgelistet, wie oft ich am Automaten Geld abgehoben habe und dass mich das „Anzahl“ x 0,10 Euro gekostet hat.

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Lesetipps für den 8. April | Netzpiloten.de – das Beste aus Blogs, Videos, Musik und Web 2.0 8. April 2012 um 11:18

[…] Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt: Gerne wird von hochrangigen Journalisten behauptet, Blogger würden ständig Streitereien […]

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Stefan 8. April 2012 um 14:30

Besten Dank für diesen aufschlussreichen Artikel. Werde ihn weiterempfehlen.

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Bartleby 8. April 2012 um 16:22

Du berufst Dich, wie viele Bloggerkollegen, darauf, dass das Urheberrecht erst spät entstanden sei, was begründet, dass es unnatürlich ist.

„Dieser Meinung kann man sein, muss man aber nicht. Denn im Umkehrschluss hätte es wenig Fortschritt gegeben bis zum ersten Urheberrecht im 18. Jahrhundert.“

Schon mal nachgedacht warum das so ist. Bis dahin waren a) die technischen Möglichkeiten zur Vervielfältigung sehr streng kontrolliert, und b) da begann die geistige Arbeit eine weiter verbreitete Beschäftigung außerhalb von Klöstern und Höfen zu werden.

Ein Urheberrecht war bis zum 18. Jahrhunder nicht da, weil nicht benötigt. Und die meisten der Werke, die heute konsumiert werden, sind unter dem Urheberrecht entstanden.

Wenn Ihr also was ändern wollt, nicht so viel diskutieren, kreativ sein, freie Werke schaffen. Glückauf!

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Thomas Knüwer 8. April 2012 um 18:38

Ich berufe mich nicht darauf, ich erwähne es. Wüsste auch nicht, worauf ich mich da berufen sollte. Übrigens gab es damals sehr wohl Kopien – in der Malerei.

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TmoWizard 8. April 2012 um 18:03

Hallo Thomas!

Nur so nebenbei: Klasse geschrieben, aber mit deinen Zitaten aus dem Handelsblatt solltest du vorsichtig sein:

http://www.handelsblatt.com/impressum/nutzungshinweise/

§ 3 Urheber-/Nutzungsrechte

1. Das Angebot ist durch urheberrechtliche Bestimmungen vor Vervielfältigung und Missbrauch geschützt. Die rechtswidrige Vervielfältigung, Verbreitung oder Veröffentlichung von Inhalten des Angebots oder deren Nachahmung über das eingeräumte Nutzungsrecht hinaus wird von Handelsblatt durch zivil-, notfalls auch strafrechtliche Maßnahmen verfolgt.

2. Handelsblatt behält sich sämtliche Rechte an den Inhalten vor. Dem Nutzer ist es nicht gestattet, die Informationen zu vervielfältigen, abzuändern, zu verbreiten, nachzudrucken, dauerhaft zu speichern, insbesondere zum Aufbau einer Datenbank zu verwenden oder an Dritte weiterzugeben.

Sie selbst kopieren zwar aus Blogs, Foren und auch anderen Medien. Bei Handelsblatt selbst ist es aber ausdrücklich nicht erlaubt! 🙁

Aus dem Grund habe ich dieses Schundblatt auch noch in keinem meiner eigenen Blogartikel erwähnt, da diese unter der CC-Lizenz stehen. Das würde sich also irgendwie beißen, da lasse ich doch lieber die Finger davon!

Grüße aus TmoWizard’s Castle zu Augsburg

Mike, TmoWizard

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Thomas Knüwer 8. April 2012 um 18:37

Mike, noch steht das Zitatrecht über den AGB des Handelsblatts – auch wenn Dieter von Holtzbrinck, Michael Grabner und Gabor Steingart das sicher gern ändern würden. Das Zitieren ist selbstverständlich auch hier erlaubt.

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Kört 8. April 2012 um 19:29

Das HB schlägt eine immer besorgniserregendere Richtung ein. Z.B. fragt man sich, warum so ein interessanter und wichtiger Kommentar es nicht mehr ins Blatt schafft

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Kört 8. April 2012 um 19:30

sorry, der zum Grundeinkommen war gemeint

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Bartleby 8. April 2012 um 20:41

‚Mal noch eine Frage zum Zitatrecht. Ich habe jetzt in der vergangenen Zeit in Zusammenhang mit Diskussionen um das Leistungsschutz- und Urheberrecht gelesen, dass man am Zitatrecht „herumbasteln“ wolle. Ich habe aber über solche Feststellungen hinaus keine konkreten Informationen gefunden.

Kennt jemand von Euch konkrete Pläne, Entwürfe oder Diskussionen zum Nachlesen?

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Links aus der Linkgrube vom 8. April 2012 | Gewisse Formalitäten 9. April 2012 um 10:35

[…] Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt (Indiskretion Ehrensache) Gerne wird von hochrangigen Journalisten behauptet, Blogger würden ständig Streitereien beginnen. Es gebe doch keine zwei Seiten und jetzt sei doch endlich mal Schluss mit den… […]

Antworten

„Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“ – Über den Kampf der Verwertungsindustrie | Logbuch des Isarmatrosen 9. April 2012 um 19:00

[…] mich einfach zu wütend und Thomas Knüwer hat sich seinem ehemaligen Kollegen schon treffend genug auf seinem eigenen Blog angenommen. Die Aktion des Handelsblatt selbst, unter dem vielsagenden Titel “Mein Kopf […]

Antworten

Intermezzo (346) « Blue Archive 10. April 2012 um 1:53

[…] Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt […]

Antworten

Lesenswert | Swen Kuboth, Basispirat 10. April 2012 um 4:57

[…] https://www.indiskretionehrensache.de/2012/04/handelsblatt-urheberrech/ […]

Antworten

Blogposting 04/10/2012 « Nur mein Standpunkt 10. April 2012 um 11:31

[…] Das Handelsblatt schwurbelt durch die unreale Welt […]

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Kopflos im 11. April 2012 um 15:15

[…] Inhalt aber ist traurig. Stock bezieht sich noch einmal auf jenen absurd schlechten Artikel “Mein Kopf gehört mir”. Seine Reaktion könnte der Einstieg in eine inhaltliche Debatte sein, könnte in die ursprüngliche […]

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Ralph 11. April 2012 um 22:30

Nicht jeder Urheber verdient nichts weil seine Werke „raubkopiert“ werden sondern es ist nur niemand bereit für seinen Dünnpfiff Geld zu bezahlen.
Viele Musiker, Künstler und Autoren scheinen jedoch der Meinung wenn sie nur irgendwas in die Welt setzen, wird es schon Geld dafür geben.
Pustekuchen, ein Sanitärhandwerker aus dessen installierter Wasserleitung nur heiße Luft kommt, erhält ebenfalls zuRecht keinen Lohn.

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Das 13. April 2012 um 10:06

[…] Text enthielt zahlreiche Verdrehungen, Falschinformationen und ökonomische Irrlichtereien (meine ausführliche Ausführliche Kritik können Sie hier lesen). Es folgte reichlich Wirbel. Zahlreiche Blogs setzten sich mit diesem eher in die Kategorie […]

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Dentaku » Unsere Köpfe gehören uns mehr als Euch Eure Köpfe 13. April 2012 um 20:13

[…] aber nicht für Softwareentwicklung zu gelten. Dieser Tweet (gefunden in den Kommentaren zu dem Artikel über das da) trifft den Nagel auf den Kopf: #handelsblatt und die Kostenloskultur im Internet: […]

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Thomas_Korte 21. April 2012 um 14:53

Klasse Artikel! Was meines Erachtens in der ganzen Debatte allerdings etwas untergeht ist die irrwitzige Bevorzugung von „Kreativen“ durch das Urheberrecht: Die Werke sind bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers geschützt!!!! Wenn jemand jedoch eine Erfindung macht, dann muss das Schutzrecht in Form eines Patents (was man vom derzeitigen Patentwesen hält sei jetzt einmal dahingestellt) erst für ein Heidengeld gekauft werden (bzw. die Patentwürdigkeit wird geprüft, kostet für ein weltweites Patent etwa 300000€), und gilt dann für maximal 20 Jahre! (Und zwar nicht 20 Jahre nach dem Tod des Erfinders, sondern insgesamt nur 20 Jahre!)
Warum also werden die Leistungen von Mathematikern, Physikern, Chemikern, Ingenieuren, Medizinern etc. so viel schlechter gestellt? Ist deren geistige Leistung in unserer Gesellschaft nichts wert? Zudem: Auch dem Urheberrecht würde m.E. eine Prüfung auf „Schutzwürdigkeit“ nicht schaden, der fragliche Artikel des Handelsblattes ist die beste Begründung für diese Forderung :-).

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Wie Deutschlands Medien eine demokratische Partei abschießen wollen 20. September 2012 um 20:19

[…] – er will es nicht verstehen. Nachzulesen ist das sehr schön bei jenem unsagbar schlechten Artikel des “Handelsblatts”, der in einem Ausmaß die Haltung der Piraten verdreht, dass der Begriff “Demagogie” […]

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Don’t call the Chefredakteur, the Chefredakteur will call you 1. Oktober 2012 um 14:05

[…] keinesfalls aber waren sie erfüllt von Kompetenz. Der erste Teil firmierte unter “Mein Kopf gehört mir“, dann folgte eine Video-Antwort von Online-Chefredakteur Oliver Stock, bei der ich nicht […]

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