
Vielleicht war es die letzte Ehrung, die Thomas Middelhoff bekommen hat. In der Netzwert-Ausgabe vom 2.1.2001 kürte ihn das IT-Entscheider-Panel des Online-Marktforschungsunternehmens Dialogo zum E-Manager des Jahres. Platz zwei belegte Siemens-Chef Heinrich von Pierer gefolgt von Middelhoffs rechter Hand Andreas Schmidt.
Noch war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, wie teuer der Napster-Kauf werden würde und wie sehr Middelhoff in Gütersloh verbrannte Dörfer hinterlassen würde. Zu dieser Zeit war er der Sonnenkönig von Ostwestfalen, dessen Hubschrauber das Symbol für den Aufbruch des Konzerns in eine neue Zeit schien.
Und wo wir gerade von Hybris reden – auch bei Netzwert ereilte sie uns. Denn mit jener Ausgabe startete ein Projekt, das in jener Zeit normal schien – tatsächlich aber einen moralischen Drahtseilakt darstellte.
Es war ein Aktienindex mit E-Business-Werten: der Digix. Zusammengestellt hatte ihn die DG Bank mit dem Ziel, damit auch Zertifikate zu verkaufen. Dieser Index jedoch war eben eine Kooperation mit dem „Handelsblatt“. Und deshalb gab es einige Bauchschmerzen: Eine Wirtschaftszeitung, die eine Kooperation auflegte, deren Ziel der Verkauf von Indexprodukten war, gekoppelt an einen Index, der nun täglich im Blatt stattfinden sollte – es gab wirklich schon klügere und bessere Ideen.
Die Zusammensetzung des ersten Digix sah dann so aus:
Ein großer Erfolg aber sollte der Digix nie werden.

Lesen Sie in der kommenden Woche: Als Internet im Flugzeug vor zehn Jahren Wirklichkeit wurde.


Kommentare
paul 3. Januar 2011 um 16:12
Soso, „Fantastic Corp.“, und niemand ist stutzig geworden …
Netzwert Reloaded XXXIII: Paid Content anno 2001 13. Mai 2011 um 15:46
[…] überschrieben. In ihr kommentierte in jener Woche DG-Bank-Analyst Christian M. Kahler den Digix, jenen Börsenindex, den sein Haus mit dem „Handelsblatt“ auf die Beine gestellt h…. Immerhin: Von knapp unter 40 war der wieder auf 52 geklettert. Trotzdem schrieb Kahler […]