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Spät nachts in der Redaktionsstube des „Schwarzwald-Kuriers“ hämmert der Redaktionsleiter Politik wie besessen auf seine Tastatur ein. Dann lehnt er sich zurück, drückt auf Senden und geht. Auf dem Heimweg nickt er zufrieden und sagt laut zu sich selbst: „Dem hab ich’s mal wieder richtig gegeben, dem Kanzler.“

Diese Anekdote erzählte gern mein journalistischer Lehr-Herr Prof. Ferdinand Simoneit.

In dieser Woche spukte sie mir wieder durch den Kopf, weil ich seit jüngstem Abonnent des „Economist“ bin. Und dieser hat schon nach nur eine Woche eine geradehin medizinale Wirkung auf mich.

Ich lese Geschichten, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren (Ecuador als Hort des Raubfischens). ich bekomme Entwicklungen, die in den allermeisten deutschen Medien am Rande vorkommen, erklärt (Putschversuch in Peru). Und selbst mir gut bekannte Situationen werden durch langfristige Analyse in neue Zusammenhänge gebracht (Die Pläne der Torys für eine maßgebliche Umarbeitung des politischen Systems in Großbritannien).

Und das alles nicht mit donnernden Begriffen und wilden Wortspielen, sondern analytisch und nüchtern ohne dabei aber zu langweilen.

In der angelsächsischen Welt ist der „Economist“ damit nicht allein. Auch in der „Washington Post“ und der „New York Times“ finden sich wenige übersteigerte oder hämische Schlagzeilen oder Artikel. Im „Guardian“ tauchen sie schon mal auf – meist aber über klaren Meinungsartikeln.

Kein mir bekanntes Medium in Deutschland hält solch einen Journalismus flächendeckend durch. Mehr noch: Solch eine Art des Journalismus stellt die Ausnahme dar.

Nehmen wir nur den aktuellen Titel des „Spiegel“. Die Frage, wie ein Weihnachtsfest unter Corona-Bekämpfungsbedingungen aussieht, ließe sich auf viele Arten bebildern. Doch der „Spiegel“ wählte eine Optik, die an die Widerlichkeit rechtsradikaler Verschwörungsschwurbler erinnert. Wer so etwas veröffentlicht, will keinen Journalismus betreiben. Er will Menschen aufregen, auf die Barrikaden bringen, er will polarisieren.

Dies ist mediales Brüllaffentun. Und dieses Verhalten des Abkommen der Ringelschwanzaffen ist auch in der Wortwahl vieler Medien zu beobachten. Es ist das Krakeelen, das die Leser oder Zuschauer locken will.

Nehmen wir ein scheinbar nüchterneres Medium wie die „Süddeutsche Zeitung“. Sie möchte erforschen, was die Wissenschaftler zu den geplanten Corona-Lockerungen um die Feiertage sagt – ein legitimes Thema. Doch was brüllen die Münchener Affen um die Menge anzulocken?

Sad Fact: Die AutorInnen schaffen es unter diesem Vorspann die Behauptung aufzustellen, dass Wissenschaftler den Maßnahmen kritisch gegenüber stehen, zitieren aber keinen einzigen (!) Wissenschaftler und nur eine (!) Studie (die natürlich nicht verlinkt wird – der Leser darf einfach nicht mit Informationen überfordert werden).

In die gleiche Kategorie fällt auch, jede Person zum Superhelden oder Superbösewicht zu stilisieren. Nehmen wir nur den Begriff „Star-Investor“. Für Warren Buffett ist er sicher angemessen, für Larry Fink oder Ray Dallio ebenfalls.

Aber Kyle Bass („Cash“, 10.6.20)? Howard Marks („Capital“, 13.6.20)? „Höhle der Löwen“-Jurymitglied Ralf Dümmel („Hamburger Abendblatt“, 25.9.20)? Bizarr wird es, wenn „Der Aktionär“-Redakteur Alfred Maydorn seinen Kollegen Norbert Sesselmann im Editorial vom 31.1.20 so tituliert.

Clickbaiting ist längst die Normalität – und das nicht nur online. Nehmen wir die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Sie berichtet über grüne Gentechnik am Beispiel eines Unternehmens, das mit der Crispr-Technologie widerstandsfähigen Weizen züchtet – spannendes Thema.

Doch was steht über dem Artikel?

„Wunderweizen“ – darunter geht es nicht.

Und in dieser Tonalität geht es weiter. Zitat: „Dieser Weizen hat es in sich. Er könnte den Landwirten viel Geld sparen. Er könnte sich als Segen für die Umwelt erweisen. Er könnte gar den Hunger auf der Welt besiegen helfen.“

Vielleicht schafft der Wunderweizen auch die Abschaffung des Analphabetismus, die deutsche Meisterschaft für Schalke04 und Digitalkompetenz für die CDU.

Es ist ein Artikel, den der Hersteller KWS Saat sich für Geld nicht besser hätte kaufen können – schließlich ist KWS hier der Superheld.

Sad Fact: Die „FAS“ zertrümmert sogar eine von vielen Journalisten immer so gern auf den Schild gehobene Regel: die Trennung von Nachricht und Meinung. Denn der Artikel endet wie ein Leitartikel:

All dies sind Methoden, die aus dem Boulevardjournalismus stammen. Nun ist Boulevardjournalismus nicht generell negativ. Seine Kunst ist es, komplexe Zusammenhänge auf den Punkt zu bringen – und das ist wirklich eine Kunst.

Leider sind die künstlerischen Fähigkeiten der meisten Redaktionen in dieser Disziplin so sehenswert wie das, was wütende Dreijährige mit Fingerfarbe anrichten. Zum Brüllaffentum gehört eben auch eine beschränkte Zahl von Floskeln, die den Konsumenten deutscher Medien bis zur Depression ermüden.

Wenn ein mächtiger Mensch portraitiert wird, dann es es immer „Die Akte Müller“ oder „Das System Müller“; wenn einem Mensch Emotionen zugedichtet werden sollen, dann heißt es „So enttäuscht ist Müller“; und ganz schlimm ist das Satzbasteln aus Filmen, an die sich nur die graumelierten unter den Lesern erinnern können, wie zum Beispiel „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ aus dem Jahr 1981:

All dies wird geklickt – aber wird es auch gelesen?

Zahlenmäßig sind Zweifel angebracht. Denn seit Jahren klagen die Verantwortlichen von Nachrichtenangeboten darüber, dass Leser, die via Suchmaschine auf ihre Seiten prallen, so schnell wieder gingen.

Tja, warum wohl? Unterdurchschnittlich gewagte These: Weil sie mit etwas gelockt wurden, was sich dann nicht erfüllte.

Und in Print? Da geht Sturz der Auflagen geht immer weiter.

Obwohl… Moment mal… Was ist das?

Eine Verfünffachung in nur zwei Jahren und das unabhängig von den Strukturen eines großen Verlages – beeindruckend, “Katapult“.

Womit gelang der Erfolg? Exklusive Bilder der Royals? Hammerharte Skandalgeschichten? Die besten Anti-Rückenschmerztips ever, ever EVER? Bissige Kommentare, die Zahnreihen eines Pitbulls wie den Zahnfleischmassiermodus einer Elektrozahnbürste erscheinen lassen?

Nein.

„Katapult“ ist ein Soziologie-Magazin, das seine Themen relativ nüchtern und anhand wissenschaftlicher Studien darstellt, optisch gepaart mit sehr schlichten Infografiken. Nur einer teilt gelegentlich aus: Gründer Benjamin Fredrich wird wütend, wenn große Verlage versuchen, sich an seinem Projekt zu bereichern, so jüngst der Cornelsen-Verlag. 

Doch wegen dieser Tiraden abonniert niemand „Katapult“, sie sind nur ein Erinnerungsstupser, dass man dieses Magazin abonnieren könnte.

Für mich ist „Katapult“ ein deutliches Indiz, dass es in Deutschland einen Markt gibt für nüchternen, aber nicht langweiligen Journalismus, eben so, wie ihn der „Economist“ auch betreibt.

Es gibt einen weiteren, sehr offensichtlichen Fingerzeig, dass hier eine Zielgruppe existiert: das NDR Coronavirus-Update, jener Podcast mit Christian Drosten (und inzwischen auch Sandra Ciesek).

Rund eine Million Hörer pro Ausgabe schafft dieses Format, obwohl es einen großen Teil davon zunächst überfordern dürfte. Auch mich, trotz meiner großartigen Biologie-Lehrerin Frau Böger (Grüße!).

Überhaupt: Podcasts. Auch „Die Lage der Nation“ darf durchaus in dieses „Nüchtern“-Feld gewertet werden. Oder „Alles gesagt“ der „Zeit“, wo Gäste so lange reden dürfen, bis sie mit einem zuvor selbst gesagten Codewort die Konversation beenden – was aber auch mal nach sechs oder acht Stunden der Fall sein kann.

Im Videobereich dagegen zählt Mailab, der Wissenschaftskanal von Mai Thi Nguyen-Kim, inzwischen 1,1 Millionen Abonnenten. Sie ist zwar unterhaltsam, aber nicht boulevardesk-brüllaffisch, sondern faktenorientiert und erklärend.

Auf Twitter fragte ich mal, welche der Leser ein Abo angelsächsischer Medien besitzen. 180 sagten, dass sie die „New York Times“ und/oder die „Washington Post“, „Guardian“ und/oder den „Economist“ abonniert haben, also mindestens eines davon, denn Mehrfachantworten waren nicht möglich. Ich finde, das ist eine verdammt hohe Zahl.

Sad Fact: Das liegt natürlich auch daran, dass man es sich auch leisten kann. Ich zahle für „Times“, „Post“ und „Economist“ aktuell monatlich weniger, als mein Ex-Arbeitgeber „Handelsblatt“ allein für sein Angebot möchte – sein Preis liegt bei 29,90€.  

Was wäre, gäbe es ein wöchentliches oder monatliches, gedrucktes Nachrichtenmagazin, das solch einen Journalismus betriebe? Das bewusst versuchen würde in nüchterner Weise nicht nur (aber auch) die Themen voranzubringen, über die ohnehin alle berichten?

Ich glaube, es könnte ein Erfolg werden.


Kommentare


Konrad 26. November 2020 um 12:17

Schon spannend, dass der Ton des Blogposts auch vor allem in der Haltung verfangen ist, die er so an deutschen Medien kritisiert …

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Dani Göttlicher 2. Dezember 2020 um 11:58

Das fällt tatsächlich auf 😉 Gleichwohl. Wichtige Aspekte werden berührt.

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KaiserFuchs 2. Dezember 2020 um 12:25

Also entweder; Schnapp dir doch mal ca. n 6. Klasse Deutsch Grundkurs buch und such im verzeichnis nach den verschiedenen arten Journalistischer sachtexte. Grade was die Unterschiede sind und was wann wo angebracht ist.
Oder hör auf absichtlich so doofe strohmänner aufzustellen, das hilft keinem.

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Tobias 2. Dezember 2020 um 13:25

Ist mir auch aufgefallen. mailab ist z.B. ein Produkt eurer Staatsmedien (bin Schweizer). Aber nicht den Kopf verlieren:). Es ist ganz einfach so, dass die Metadebatte darüber, wie Informationen und Meinungen vermittelt werden sollen, auch innerhalb der kritisierten Staatsmedien kontrovers dikutiert geworden sein wird, respektive weiterhin wird.

Der Autor versucht Orte der Ehrlichkeit (deklarierte Unterscheidung Meinungsbeitrag- Berichterstattung) und Sachlichkeit auszumachen und dabei nicht pauschal irgendetwas von vornerein auszuschliessen.

Leider muss ein jeder bei einem solchen Versuch feststellen, dass dies aktuell nirgends so ganz klappt.

Beispiel Katapult:

Auf den ersten Blick eine coole Sache, denn tatsächlich konzentriert man sich auf Daten aus der Wissenschaft.

Zitate aus Katapult Werbetext im Shop, Stand 02.12.20:

– "Deutschland ist voll? Tatsächlich passt die gesamte Weltbevölkerung bequem in den nördlichen Teil Sachsen-Anhalts. " Aha. Und weiter? Nur weil man Menschen theoretisch aufeinander stappeln kann, ist das eine gute Idee? Das "voll" des Vorwurfs bezieht sich allein auf die theoretische Machbarkeit?

– "Russland marschiert überall ein? Katapult weiß, dass es nur 22 Länder auf der Welt gibt, in die das Vereinigte Königreich noch nie einmarschiert ist." Über welche Zeitspanne? Wie war die Geopolitische Situation damals? Usw.

Eröffnet wird der Werbetext wie folgt: "Die Realität ist nicht schwarz und weiß, sie ist kompliziert. Und das ist gut! Katapult, das Magazin für Kartografie und Sozialwissenschaft, legt noch eine Schippe drauf und liefert Fakten für alle Zweifler, Wissbegierigen und Nerds."

Modern und offen oder doch eher flappsiger, postmodernistischer Relativismus? Oder etwas dazwischen? Klar ist, dass im Werbetext gezielte Implikationen erzeugt werden. Studienergebnisse präsentiert man im Anschluss vielleicht aber wie trifft man die Auswahl? Alle Ergebnisse aus den Sozialwissenschaften kann man wohl kaum publizieren. Daten gezielt zu ordnen, damit sie ein gewünschtes Bild entsprechen, maskiert die Subjektivität einfach hinter einem entsprechenden Arrengement. Das haben mittlerweile auch die meisten begriffen, auch wenn das "Wie genau?" für den Konsumenten meist verdeckt bleibt. Man informiere sich mal über Netokratie und Konsumtariat. Eine marxistische Strukturanalyse kann durchaus auch Erkenntnissreich sein und das sage ich als konservativer liberaler mit libertärer Ideologie im Hintergrund:D.

Man könnte jetzt herausfinden, ob die Befürchtungen bei Katapult gerechtfertigt sind (kritische Leserkommentare aufgrund des unsicheren Umgangs mit dem generischen Maskulinum seitens der Redaktion ist ein weitereres wichtiges Qualitätsindiz) aber habe ich Lust und Zeit dazu Katapult vorläufig mein Vertrauen zu schenken?

Und das ist letztlich die Krux. Wie schaffen es Journalisten ein Vertrauensverhältnis zum Leser aufzubauen und dabei ihre Medien trotzdem sauber zu halten in dem sie Subjekt und Objekt trennen und wo nicht möglich, dies klar deklarieren. Katapult gelingt dies schon in der Werbung nicht wirklich, also tschüss.

Thomas Knüwer stellt berechtigte Forderungen, scheitert aber im präsentieren wirklich überzeugender positiver Beispiele. Mailab gebe ich eine Chance, könnte durchaus was sein, hat aber als subjektiven Nachteil den pädagogischen Stils eines Jugendmediums. Muss nicht schlecht sein aber ich bin ein erwachsener Mann:D.

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Manuel 2. Dezember 2020 um 16:56

Huh, inwiefern ist mailab ein Produkt deutscher Staatsmedien? Hab ich was verpasst? Scheint so!
Würdest du mir kurz nennen worauf diese Feststellung basiert? Dann kann ich entsprechend weiterrecherchieren 🙂

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Thomas Knüwer 2. Dezember 2020 um 17:35

Ich kläre mal direkt auf, was Tobias meint: Mailab entstand als unabhängiges Projekt, gehört inzwischen aber zu Funk, dem jungen Netzwerk-Angebot der Öffentlich-Rechtlichen.

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Tobias 2. Dezember 2020 um 18:53

Danke für die Ergänzung. Letztlich passt "Produkt deutscher Staatsmedien" aber durchaus.

Schaut man nämlich ins Staatsmedienportfolio auf Youtube passt der Kanal in den Stil, den der Rundfunk sich unter dem Label funk zusammengestellt-/gekauft hat und als repräsentativ und passend für die junge Peergroup erachtet (Y Kollektiv als Vergleich). Irgendwie witzig. Seit jeher waren die öffentlichen Jugendkanäle von einem bestimmten Stil geprägt, den man als repräsentativ und passend wahrnahm. Ein Vergleich wäre interessant. Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Dr.Jürgen Frölich 2. Dezember 2020 um 21:58

Das Thema ist extrem wichtig. Mir gefallen die Staatsmedien gar nicht, wohl weil ich in den USA sozialisiert bin. Welch angenehmer Unterschied, wenn man BBC sieht statt Frau Mioschka!
Kleiner Tipp: Für 10€ pro Monat gibts die Neue Züricher Zeitung, und wenn das zu viel ist, den "Cicero" mit seinen glänzenden Analysen einmal im Monat- und noch mit einem Zuschlag mit Humor.

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Thomas Knüwer 3. Dezember 2020 um 9:15

1. Ist der Begriff Staatsmedien für öffentlich-rechtliche Medien in Deutschland falsch.
2. Die NZZ ist in Deutschland auf Kuschelkurs mit der AFD und hat nichts mehr mit dem zu tun, was ich als Qualitätsjournalismus bezeichnen würde.
3. Ähnliches gilt in Teilen für Cicero.

Freigeist87 3. Dezember 2020 um 11:20

1. Im Prinzip ja. Staatsmedien als Bezeichnung ist rein organisatorisch nicht korrekt, was eigentlich mit dieser polemischen Bezeichnung gemeint ist, wissen alle. Öffentlich-rechtliche Medien ist realitätsbezogen ein Euphemismus, weshalb die Leute nicht mehr bereit sind diese Bezeichnung einfach hinzunehmen. Es fehlt leider in Zeiten gesellschaftlichen Wandels für vieles erstmal die Terminologie, damit muss man leben. Leitmedien wäre wohl der sachliste Begriff, ist bei genauem hinschauen aber auch wieder problembehaftet. Seufz.

2. Die NZZ greift die Anliegen des klassisch liberalen Flügel der AFD auf (wenig überraschend für ein liberales Medium) und kritisiert das völkische Gedöns scharf (auch wenig überraschend für ein liberales Medium:)). Es ist nicht das Problem der NZZ, dass viele nicht bereit sind eine vom Volk gewählte Partei genauer unter die Luppe zu nehmen und zu benennen, was zu benennen ist, um davon ausgehend eine differenzierte Stellung einzunehmen (Kuschelkurs?). Zuerst genau hinzuschauen und zu differenzieren, um ihm Anschluss darauf basierend einen klar als solchen deklarierten Kommentar abzugeben, ist meiner Meinung nach gerade eine Kernfunktion von Qualitätsjournalismus. Die NZZ erfüllt dieses Kriterium meistens gut bis sehr gut. Perfekt ist niemand.

Thomas Knüwer 3. Dezember 2020 um 15:58

Wer mit Nazis in einer Partei ist, der toleriert zumindest Nazis. Deshalb ist es aus meiner Sicht nicht legitim so zu tun, als existiere in der AFD der Wille zur Demokratie.

Klaus Molte 3. Dezember 2020 um 21:35

@Thomas Knüwer – "Wer mit Nazis in einer Partei ist, der toleriert zumindest Nazis…"
Sorry für nichts – das ist Quatsch.

Läßt sich nämlich auch erweitern auf …
"Wer mit Nazis in einem Land friedlich zusammenlebt, der toleriert diese bewußt und gewollt."

Sie merkens selber?
a) die Erweiterung ist genauso konstruiert wie Ihre eigene
b) beide Erweiterungen haben dasselbe Ziel: Diffamierung – und letztlich (meine zeigt dies deutlicher) nackte Gewalt

Ich lehne beide Erweiterungen ab – und halte auch beide hochkriminell.

Besten Gruß!
Klaus

Thomas Knüwer 4. Dezember 2020 um 15:01

Ihr Vergleich ist der von Äpfeln und Zitronenfaltern. Ich wähle aus, ob ich Mitglied in einer Partei bin. Ein Land ist immer eine andere, teils unabänderliche Konstruktion. Nazis leben aber selten einfach so friedlich vor sich hin. Sie haben das Ziel, gegen Demokratien anzukämpfen und das System umzustürzen. Wer dies friedlich zulässt, hat nichts gegen diese Vorstellungen eine faschistischen Systems. Deshalb tolerieren Demokraten in einem Staat Nazis nämlich nicht und leben nicht "friedlich" mit ihnen. Demokraten wählen Demokraten und die sorgen dafür, dass Nazis keinen Einfluss erlangen.

Und das ist nicht "hochkriminell" – sondern demokratisch.

Titus von Unhold 4. Dezember 2020 um 14:35

"Öffentlich-rechtliche Medien ist realitätsbezogen ein Euphemismus"

Ich weiß nicht ob das Unkenntnis oder einfach nur Propaganda bzw. Framing ist, Blödsinn ist es in jedem Fall.Der Begriff "öffentlich Rechtlich" bezieht sich auf die juristische Form der Gesellschaft, die nicht zum Privatrecht (GmbH, GbR, Stiftung, Verein, etc.) und nicht zum Staatsrecht (Behörde oder anderes Staatsorgan im Sinne eines des Grundgesetz) gehört, sondern Kraft eines Gesetzes existiert. So wie es auch für die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland gilt.

" für ein liberales Medium"

Die NZZ war mal liberal, heute ist sie der Brüllaffe der übergriffigen Nationalchauvinisten.

Leoni 2. Dezember 2020 um 19:01

Es gibt keine Staatsmedien in Deutschland. Dieser Begriff ist bewusst negativ geframt, ziemlich irreführend. Öffentlich-rechtlich und staatlich ist nicht das selbe.

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Luca Emde 3. Dezember 2020 um 10:28

Mailab ist kein Staatsfernsehen. Dieses gibt es in Deutschland und auch in der Schweiz nicht. Mailab hatte das Glück, dass es unter die öffentlich-rechltlichen Fittiche gestellt wurde und so weiter solide und unabhängig finanziert wird, ohne von der Werbung vereinnahmt zu werden.
Gerade für Teenager ist Youtube DAS Medium. Kaum einer liest in diesem Alter noch Zeitungen. Was nicht in Youtube passiert, existiert für die Jugendlichen praktisch nicht. Und genau hier sollte auch die Medienkompetenz geschult werden. Und nicht durch alte Zeitungsartikel in der Schule.

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Adnas 2. Dezember 2020 um 13:27

Schon spannend einen Blogpost mit einer Zeitung zu vergleichen; fast tapfer.

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Markus Roth 2. Dezember 2020 um 13:37

Absolut. Für mich zählen dazu Metpathern wie: "Bissige Kommentare, die Zahnreihen eines Pitbulls wie den Zahnfleischmassiermodus einer Elektrozahnbürste erscheinen lassen?" Vergleiche dieser Art (ins Absurde steigern) tauchen immer häufiger auf und sollten meiner Ansicht nach sehr sparsam genutzt werden. Aber das könnte auch nur Geschmackssache sein.

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Tobias 2. Dezember 2020 um 18:33

@KaiserFuchs

1. Und ihn diesem Grundkursbuch findet sich der Blogpost als journalistische Textform? Wenn Sie Kritik anbringen wollen, dann benennen Sie die Textform doch wenigstens korrekt und beziehen mit ein, dass diese von einem erfahrenen Profi stammt. Der Blog ist nur ein Format und Post bedeutet im Wort Blogpost soviel wie Beitrag. Es macht also Sinn, wenn sich der Leser beim Qualitätsanspruch am Verfasser orientiert (in dem Fall erfahrener Profi). Aber zurück zum Blogpost, übersetzt wäre dieser Anglizismus gleichzusetzen mit Internetlogbuch- oder Tagebucheintrag (Blog wurde aus dem Englischen Log abgeleitet….). Die Bezeichnung war ursprünglich sinnvoll gewählt, ist heute aber leider nicht mehr in jedem Fall treffend.

Ich respektiere einige Anglizismen, obwohl ich grundsätzlich Widersacher bin. Die deutsche Sprache ist enorm Facetten- und Wortreich. Die Englische Sprache ebenso. Importe nehmen aber den Facettenreichtum kaum mit. Ihr Beitrag ist übrigens ein gutes Beispiel warum Anglizismen problematisch sind:). Letztlich enthält ihre spöttische Aufforderung durch die Verwendung eines Anglizismus, den sie unbedacht hinsichtlich dessen Bedeutung einsetzen, keine nachvollziehbare Kritik.

2. Sie haben keine Lust auf eine Diskussion über die Rethorik und Methodik von Staatsmedien, weil diese inhaltlich nicht im Vordergrund der Kolumne steht, daher kann man das Strohmann-Argument als solches annehmen.

@Adnas

Siehe Punkt 1. Und da hier wieder diese spöttische Art auftaucht:

"Viele Spötter meinen reich an Geist zu sein und sind nur arm an Takt."

Georg Christoph Lichtenberg

und

"Der Spott endet, wo das Verständnis beginnt."

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

@Markus Roth

Beziehen Sie sich auf die Zitate, welche ich für meine "Katapult" Skepsis anführte? Ist nicht ganz eindeutig, würde aber Sinn machen. Die Kommentarfunktion hier verlangt nach dem @.

Ich denke nicht, dass die Sache nur an ihrem Geschmack liegt. Sie sind da schon an etwas dran. Das Problem besteht aber weniger in der Art des Vergleichs an sich, als vielmehr in der ständig wiederkehrenden Unbedachtheit auf die man rumdherum trifft. So wird es schwierig für das Gegenüber, erst recht im Internet, zu eruieren, worauf ein Medium oder eine Person eigentlich abziehlt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass von Skepsis bis Veracht bis hin zu offenen Anfeindungen alles an Reaktionen dabei ist und sich diese oft sehr negativen Reaktionen nicht einfach auflösen lassen, weil der Absender der Nachricht bereits die Saat für die kritische Reaktion gelegt hat.

Ich verorte die Verursacher bei den Theoretikern und Treibern machtbessener (nicht im Sinn von wollen Macht, sondern sehen überall nur Machtelemente am Werk…)postmoderner Diskursanalyse. In verschiedener Form wird kritisiert, dass der Diskurs nicht den Inhalt zum Zweck hat, sondern, dass über dessen Mittel zwischenmenschliche Geltungsbereiche oder Machtverhältnisse zum Ausdruck kommen. Das ist selbstredend ein Aspekt, wird aber mittlerweile so weit getrieben, dass die Konzentration vieler sich enorm darauf konzentriert sich vermeintlichen Vorwürfen zu entziehen. Im Alltag führt dies zu absonderlichen Phänomenen, wie bei Katalogs Werbetexten: Wir müssen witzig und gleichzeitig kritisch sein und es darf nicht so wirken als würden wir jemanden angreifen oder uns über jemanden stellen und so weiter und so fort. Das ganze kennt kein Ende, man tappt erst Recht in die Diskursfalle und die eigentliche Sache verschwindet völlig aus dem Fokus. Michel Foucault als Beispiel hat das so wahrscheinlich nicht gemeint aber das ist schwierig zu sagen, denn er war ein erratischer und oft inkonsistenter Philosoph. Judith Butler hat sich dann nochmals was ganz anderes daraus zusammengebastelt. Wie dem auch sei, die Probleme einer solchen Lesart menschlicher Diskurse und Disputen sind ersichtlich.

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Charles Greene 26. November 2020 um 16:12

Thomas hat vollkommen recht. Daher geht mein Abo an die New York Times.

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Dirk 26. November 2020 um 22:53

Der Eco will von mir 24,99€ pro Monat. Wie hast du Times und Post und Eco für weniger als 29€ bekommen?

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Thomas Knüwer 27. November 2020 um 9:27

#Angebotediemannichtablehnenkann

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Tim 27. November 2020 um 10:24

Ich zahle 12 Euro pro Monat. 😉

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Klaus Fenchel 2. Dezember 2020 um 12:21

Es gab vor einiger Zeit ein Sonderangebot: Ich lese die NYT für ein Jahr für 2 Euro pro Monat. Das ist natürlich sehr wenig. Mal sehen, was die nach dem Jahr kostet. Ich wünsche mir ja schon immer, dass ich 4 bis 5 Medien gleichzeitig aber jeweils einzeln natürlich dann nicht hochfrequent lesen kann zu einem Gesamtbetrag von ca. 20 bis 30 Euro im Monat. Guardian lese ich auch und spende einfach monatlich ein paar Euro.
Katapult: kann ich nur zustimmen. Hab ich verschenkt und abonniert.

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untitled campolongo 2. Dezember 2020 um 12:39

NYT.com 0.75 USD pro Woche… https://www.nytimes.com/subscription?campaignId=7UXFY&ds_c=71700000074690142&gclid=Cj0KCQiAk53-BRD0ARIsAJuNhpvhyhASVFg6KvjnG-7K0ZYkEpKSVLYA4DdACXB50ac7RCghHl7j814aAu1iEALw_wcB&gclsrc=aw.ds

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Alex 2. Dezember 2020 um 12:59

Einfach abonnieren und wieder kündigen. Und irgendwann rufen sie dich mal an. Einfach abwarten 🙂

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Hendrik 2. Dezember 2020 um 14:28

Vielleicht für euch von Interesse: Viele Bibliotheken bieten Zugang zur Plattform "Pressreader". Dort gibt es viele internationale Tageszeitungen in digitaler Form zu lesen, von den genannten allerdings nur Washington Post. Dennoch ein sehr spannendes Angebot, also vielleicht mal schauen, ob die lokale Bücherei mitmacht. Dann hat man Zugriff und muss lediglich die Jahresgebühr der Bibliothek zahlen.

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Christine 27. November 2020 um 8:49

Neben "Katapult" (die ich natürlich aboniert habe), gibt es als nüchternes und sehr gut recherchiertes Format da natürlich noch die "brand eins". Würde ich auch gerne häufiger lesen, habe dazu aber nicht die Zeit.

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Klardeutsch 27. November 2020 um 9:27

Schade nur, dass der Corona-Virus-Podcast mit Christian Drosten (und Sandra Ciesek) kein Journalismus ist. Einfach eine Stunde lang einen Wissenschaftler was erklären lassen (auch wenn der das noch so gut kann) und dabei als freundlicher journalistischer Stichwortgeber zu agieren, reicht dafür ja wohl nicht aus.

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Tiefgangwanted 2. Dezember 2020 um 12:38

Ich hoffe das war kein Clickbait-Artikel zugunsten von Economist, NTY, Katapult et.;-)

Spaß bei Seite: eine FAZ/FAS hat auch immer eine Reihe hervorragender Hintergrund-Artikel, die auch ins Detail gehen
und die man woanders so nicht liest. Insgesam aber hat die Zeitungslandschaft wohl mächtig gelitten. Zuweilen hat man auch
den Eindruck, dass es mehr und mehr eine Art ambitonierten Belehrungs- und Moralisierungs-Journalismus gibt, möglicherweise um
zumindest den Teil der Leserschaft zu binden, der von seiner Zeitungen bei erfahrungsgemäß sensiblen, politisch-gesellschaftlichen Themen
(z.B. Kernenergie, Migration, Außenpolitik/Militäreinsätze, Soziale Gerechtigkeit) sowohl eine eindeutige Haltung einnimmt und erwartet.
Abweichende Haltungen wetden dann auch mal gerne ignoriert oder bisweilen aggressiv angegangen (Besonders in den Kommentarspalten),
was überhaupt ein Charakteristikum unserer digitalen Zeit zu sein scheint.
Medienprodukte, die den im Artikel beschriebenen alternativen Weg gingen, würde ich sehr begrüßen. Ich lerne gern, werde aber ungern belehrt.
Viele Journalisten scheinen das nicht zu verstehen. Wenn das "von oben" so gewollt ist oder nur so das Überleben sichert, ist das um so bedauerlicher und bedenklicher.

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Brülltaub 27. November 2020 um 10:18

Oh ja. Bei mir führt das dazu, dann praktisch gar keine (z.B.) Trumpartikel auf (z.B.) Spiegelonline mehr zu lesen. Und vieles mehr in vielen anderen deutschen Medien. Nicht, weils mich inhaltlich nicht interessieren würde, aber immer wieder zu lesen wie sie es ihm jetzt aber mal wieder so richtig geben, maximal erregt-hysterisch, ist nichts was mich als Leser interessiert. Es geht ja auch die Substanz dabei verloren, das betrifft ja meist nicht nur die Headline-Verpackung.

Ich kann nicht von mir auf den Rest der Zielgruppen schliessen, aber die Frage, ob die damit nicht mehr Leser ermüden und verlieren, als sie gewinnen, stelle ich mir dabei immer wieder. Aus Neugier, wo sie wohl in Zukunft so hin wollen, habe ich mich bei besagtem Spiegel kürzlich durch eine Meinungsumfrage gearbeitet. So ziemlich jede Frage zielte -wörtlich- darauf ab, was mich am meisten "bewegt" hätte. Es geht also wohl weiter so im Wettbrüllen der Brüllaffen.

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Tim 27. November 2020 um 10:22

Ich lese seit langer Zeit den "Economist" und ertrage seitdem deutsche Medien nicht mehr. Es ist nicht nur die oft alberne Themenverkürzung, sondern auch ihr provinzieller Blick, die fehlende Haltung, die selektive Realitätswahrnehmung. Ich lese längst nicht jeden "Economist"-Artikel. Aber alles, was drinsteht, ist relevant.

"Katapult" sehe ich keinesfalls in dieser Liga. Das Heft ist hübsch gemacht, keine Frage. Aber allzu oft werden dort grafisch Zusammenhänge angedeutet, die nur in der Fantasie der Redaktion existieren. Die gewünschte Realität hat hier einen ähnlichen Einfluss wie bei vielen anderen deutschen Medien auch.

Antworten

freier Journalist 27. November 2020 um 10:30

Der Brüllaffen-Stil hat Gründe. Durch die deutsche Presselandschaft ziehen seit einiger Zeit "Berater", die behaupten, das sinkende Schiff Print/Zeitung wieder flott zu kriegen. Ich (freier Journalist im Lokalen) habe das bei meinem Hauptauftraggeber mitbekommen. Da kriegen Abonnenten 14 Tage lang einen Scan-Stift in die Hand und damit wird festgestellt, welche Artikel sie bis wohin gelesen haben. Am nächsten Tag stellt sich ein "Berater" hin und sagt den Redakteur*innen, was sie hätten anders machen müssen. Das wurde auch bei anderen Zeitungen in meiner Nachbarschaft gemacht, wo ich zu Kollegen Kontakt habe.
Völlig unerwartet kommt bei diesen "Untersuchungen" heraus, dass Sex & Crime gelesen werden und Kultur keinen interessiert, sofern es nicht um Superstars geht. Ergebnis: Lokale Kultur und "Langweiliges" wie Ratssitzungen werden zurück gefahren. Meinung ist gefragt, die Schreiber werden angewiesen, spektakuläre Überschriften zu machen und im Vorspann "spannende Fragen" aufzuwerfen.
Die "Untersuchungen" sind methodisch so schlecht, dass man sich nur wundern kann – aber da die meisten Verleger und Chefredakteure von sozialwissenschaftlicher Methodik keine Ahnung haben, kann man sie leicht einseifen. Interessen der Stichprobenleser*innen werden nicht erhoben, es gibt die Vorstellung, alle müssen alles lesen. Wenn das nicht klappt, sind Autor*innen und Redakteur*innen schuld. Ich habe mit Redaktionsleitern gesprochen, die mir erklären, sie können keine journalistische Qualität mehr einfordern. Weil dann zurück kommt "was willst du eigentlich? es wird doch geklickt!"

Antworten

Tobias 2. Dezember 2020 um 19:21

Jaja, das liebe neue Beratertum. Das hier liest sich nach 0815 Optimierung. Richtige Untersuchungen sind dafür gar nicht notwendig. Alles schon bekannt. Regen sie sich nur nicht auf, denn die Berater wissen, dass sie ihre Untersuchungen nur pro forma machen. Für die beschriebene Art der Optimierung braucht man keine Berater aber das soll ja niemand checken:D. Der harsche Ton den sie am Schluss erwähnen, zeugt von Angst. Die wissen, dass sie den Braten gerochen haben:D. Ich glaube, dass sich das alles bald beruhigt, viele Beraterfirmen wieder verschwinden und diejenigen, welche bleiben echte Qualität liefern.

Kenne ähnliches aus der Pflege. Gibt’s mittlerweile wohl in jeder Branche en masse.

Antworten

gelesen 27. November 2020 um 13:20

Die ZEIT preist sich ebenfalls regelmässig für ihre steigendende Zahlen — aber die ist neben all dem Kritisierten auch noch voll heisser Luft und selbstverliebter Sprachspielereien, die die Artikel unsinnig aufblähen (und Platz für anderes interessantes blockieren).
"Nüchtern und informativ" scheint mir also nicht notwendig den Unterschied zu machen.

PS: auf _den_ Schild gehoben, siehe Majestix.

Antworten

Thomas Knüwer 27. November 2020 um 20:54

Danke für den Hinweis – wurde korrigiert.

Antworten

Aaron 28. November 2020 um 18:08

Also bevor ich mir aus GB oder den USA Nüchternheit per Abo beziehe bleibe ich doch lieber beim Programm des DLF. Dort findet man neben der Nüchternheit meines Erachtens ebenfalls alles, was man suchen wollen könnte.

Antworten

Philipp Hirt-Reger 2. Dezember 2020 um 11:30

Ihr Beitrag ist notwendig, absolut lesenswert und zeigt, dass es noch anderen, sorgfältigen Journalismus gibt. Mein Spiegel-Abonnement werde ich als nächtes
kündigen, denn Sie haben recht.

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Christian Bickel 2. Dezember 2020 um 15:34

Ich habe ein Mal einen Artikel im Spiegel über einen Sachverhalt gelesen, an dem ich selbst beteiligt war, den ich also von innenheraus kannte. Miserabel recherchiert.die für den Gegenstand zuständige Behörde wurde überhaupt nicht angefragt. Ich hatte den Eindruck, die wussten gar nicht, welche das war, und es interessierte auch nicht. Da stimmte aber auch gar nichts. Deshalb ist Der Spiedel politische Regenbogenpresse.

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Johannes H. 2. Dezember 2020 um 20:32

Ähnliches habe ich zweimal bei der Süddeutschen miterlebt. Seither weiß ich, dass Redakteure im wesentlichen nur an "ihrer" Sicht der Story interessiert sind, welche sie aus Fakten in ihren Köpfen zusammenbauen. Entscheidend anscheinend ist die Ausrichtung: regt es jemanden auf – dann ist es gut, soll es gut informieren: – zu langweilig.

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Daniel 2. Dezember 2020 um 11:49

Ich würde gerne die wundervollen Menschen von Krautreporter noch zur liste des ausgezeichneten und nüchternen Journalismus gezählt wissen. Wenn auch keine Druckvariante, trotzdem mega gut und äußerst innovatives Unternehmensmodell.

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Christian Bickel 2. Dezember 2020 um 15:39

Das wurde auch Zeit, dass Krautreporter erwähnt wird. Dazu kommt der Verfassungsblog auf Englisch und Deutsch. Da geht’s wirklich ans Eingemachte von höchst kompetenter Seite.

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Anna Wesener 2. Dezember 2020 um 22:27

Ich freue mich über diese Diskussion. Ich bin auf der Suche nach nüchternem, faktenorientierten, Quellen offen legenden, nachprüfbarem Journalismus. Als 13/14jährige habe ich den "Spiegel" so kennen gelernt. Das war in den End-60er Jahren. (Seit Jahrzehnten ist die Lektüre nur noch frustrierend – Spiegel-Soße über allem. Die FR in print war lange Zeit hervorragend, hatte ebenfalls die Trennung zwischen Bericht und Meinung. Die "taz" war später auch mal so, ab und an und da und dort, auch nicht D-weit. Einige Zeit hatte ich Newsweek abonniert. Guardian lese ihc auch ab und an. Gehalten hat sich bei mir die SZ am Wochenende. Da wird – zumeist gelungen – getrennt zwischen Bericht und Meinung.
Alles, was auf Affekte zielt, ist mir suspekt. Zum Erkennen und Denken / Nachdenken / aus unterschiedlichen Perspektiven Betrachten brauche ich einen klaren Kopf und ein empathiefähiges Her. Nicht aber Affekte. (In ausreichender Stärke schützen sie ja nicht umsonst vor der folgenreichen Härte des Strafgesetzbuches). Ich möchte auch nicht "mitgenommen werden", ob von Zustimmung heischenden Politikern, Moderatoren, Entertainern oder ähnlichen Kommunikatoren. Will selber gehen.
Die digitalen Formate habe ich noch nicht ausreichend durchforstet und gesichtet."Mailab" zB ist mir oft zu mainstreamig. Aus CH gefällt mir die "Republik". Krautreporter habe ich auch schon unterstützt, finde ich ok. Verfassungsblog ebenfalls. Überhaupt bilingual! – macht Spaß.
Und nochmal Print: Aus Le Monde Diplomatique erfahre ich so vieles aus aller Frauen Länder, was ich nicht wusste. Und was überwiegend, bei aller deutlich werdenden Parteilichkeit für die > 95 % Nicht-Reichen, für den Globalen Süden, sachliche Hintergrund- Information ist. (Katapult übrigens scheint mir von den Le Monde-Diplo-Atlanten inspiriert zu sein. –
Also, Danke an Thomas Knüwer und an den Raum, den Ihr und wir alle mit Euren / unseren Beiträgen aufmachen. Das Bedürfnis nach Sachlichkeit und Überprüfbarkeit, Multiperspektivität, Reflexion auch der Voraussetzungen des eigenen Denkens und Schreibens zeigt sich! Das Bedürfnis nach Enthaltsamkeit von Mitnahme, Zustimmungsheischen, Verführensabsicht ebenfalls. Das lässt mich mich weniger allein fühlen.

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Dani Göttlicher 2. Dezember 2020 um 11:56

Le Monde diplomatique ist ebenfalls empfehlenswert.

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Kevin D 2. Dezember 2020 um 12:20

Stimmt leider aber die ganzen verlage usw. denken scheinbar das die Menschen alle nur so reißerichen mist wollen.

Zugegeben bin ich da auch teilweise eher gereizt drauf zu klicken wenn die überschrift ansprechend ist aber im Allgemeinen wäre es mir tatsächlich auch lieber wenn man wieder weniger eigene gefühle und meinungen schreiben würde sondern das ganze Sachlich präsentiert bekommen würde so wie es sich eigentlich gehört.

Für die eigene Meinung dürfen die Leute ja gerne Kolumnen schreiben oder sowas aber das als Nachrichten verpacken ist eine unart.

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Helga Weissel 2. Dezember 2020 um 12:35

Interessanter Artikel, Danke dafür.
Ich habe durch einen Zufall die Krautreporter gefunden. Eine Genossenschaft von jungen JournalistInnen aus Berlin, die sich um verschiedene Themen bemühen und dabei auf Leserwünsche auch eingehen. Das Forum sehr konstruktiv

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robert 2. Dezember 2020 um 12:36

WOW

vor allem der Teil mit dem Spiegel…

genau so isses.

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Wolfgang Hochbruck 2. Dezember 2020 um 13:05

Die ZEIT, die ich seit 44 Jahren lese (ich bin 61) hat auch etwas nachgelassen in den letzten Jahren, ist aber immer noch ziemlich gut dabei, wenn es darum geht, neben _Economist_ oder NYT zu bestehen. Beim Spiegel war schon vor 20 Jahren klar: immer, wenn ich etwas mehr vom Thema verstand, fiel sofort auf, wo und wie weit die seriöse Information irgendwelchen Knallschotereien geopfert worden war.

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Hans-Herbert Lorenz 2. Dezember 2020 um 13:17

Hey Leute , als Opa (69) und "Otto-Normalo" sage ich einfach mal : — "ENDLICH" mal jemand aus der schreibenden Zunft , der ganz offen den Finger auf die mittlerweile wuchernde Wunde des Journalismus legt . Ich habe schon sehr lange kein ABO mehr – sind ja doch meistens nur Wiederholungen . Mein Vater (war Lehrer) sagte zu Lebzeiten mal : Nachrichten brauchst Du nur alle 3 Tage zu hören/lesen — die anderen beiden Tage sind nur Wiederholungen von schon gehörtem/gelesenem …
Es scheint aber mittlerweile , als wenn man seine damalige Aussage verlängern sollte auf 1-2 Wochen .
Dieser Artikel hat hoffentlich keine negative berufliche Auswirkung auf den Verfasser . Das wäre mehr als Schade .
MfG H-H. Lorenz

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Dr. Thomas Scheben 2. Dezember 2020 um 13:28

Sie könnten auch noch auf das britische Magazin "Delayed Gratification" hinweisen, dessen ganzes Geschäftsmodell gründlich recherchierte, ausführliche, faktengesättigte und dennoch gut geschriebene und attraktiv illustrierte Beiträge sind. Sollten Sie es nicht kennen: Ein Blick lohnt sich.

Ich habe das Gefühl, "Katapult" hat sich bei Stil und Farbgebung seiner Graphiken daran orientiert; das ähnelt sich sehr.

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Anna Wesener 2. Dezember 2020 um 22:29

Danke für den Tipp! Wenn der Name Programm ist…

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David Schüppler 2. Dezember 2020 um 13:34

In der Sache ok, die Medien verkaufen viel zu stark Standpunkte und Emotionen.
Corona ist ein Paradebeispiel für medienverursachte Hysterie.

Aber es wirkt auch, als wenn Sie das Reisserische nur kritisieren, wenn es Ihnen nicht ins Weltbild passt.
Auch entscheidet sich die Sachlichkeit eines Artikels nicht in Titelbild oder Überschrift.

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Idzko 2. Dezember 2020 um 13:41

Vielen Dank für den Katapult-Tip.
Bin schon längst ausgewichen von den deitschen Medien auf El Pais, NZZ, brand eins (sorry, ist deutsch)

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Boandlgramer 2. Dezember 2020 um 14:05

Das Problem dürfte sein, dass der Markt für die angelsächsischen Titel einfach um ein Mehrfaches größer ist als für deutsche Objekte. Dafür können der genannte Economist und andere in Nischen exisitieren, die im deutschsprachigen Markt einfach zu klein sind. Man spürt diese Einegung auch extrem bei wirtschaftspolitischen Themen, die hierzulande auf den Mainstream von Springer & Co eingerastet sind, während es insbesondere in den USA eine deutliche breitere Meinungspalette gibt. Die Financial Times ist kein schlechtes Beispiel und die Einstellung der FTD ein vielleicht noch besseres.
Und: Deutsche Verlage hängen immer noch dem Traum von 25% Umsatzrendite nach, während sich international schon langsam die Einsicht Bahn bricht, dass die goldenen Zeiten eben vorbei sind. Ich habe lange Zeit für Fachzeitschriften geschrieben und erlebt, wie da mit der Sense alles rasiert wird, was nicht bestimmten Erwartungen entspricht. Geld verdienen reicht nicht, es muss _viel_ Geld sein. Und so trimmen die dann die Redaktionen auf Kurs, wo im Prinzip nur noch das produziert wird, was alle produzieren, weil, wenn’s alle produzieren, muss es ja relevant sein. Vom Verlagsleiter bis zum Hausmeister gilt: Kein Risiko!
Ein bisschen besser sieht’s andererseits in dem öffentlich finanzierten Bereich aus: Ein Kommentator erwähnte DLF, ich würde vor allem Arte mit der starken französischen Perspektive nennen wollen. Hier gibt es Journalismus in allen Varianten zu nahezu allen Themen – ich würde mir drei Arte-Kanäle wünschen. Und man mag von Tagesschau und Traumschiff halten, was man will – ich gugg‘ keins von beiden – aber der ÖR hat die Nischen für guten Journalismus, er kann sie sich leisten und sie werden genutzt.
Das führt mich zu der Annahme, dass eventuell auch die Presselandschaft – wenigstens ergänzend – durch eine staatliche Strukturhilfe revitalisiert werden könnte. Allerdings sicher nicht durch pauschale Geschenke an Döpfner, sondern eher durch Projektförderung oder gezielte Stützung freier Journalisten.

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Tim 4. Dezember 2020 um 15:24

Was spricht dagegen, dass ein deutscher Verlag ein englischsprachiges Magazin macht? Ja gut, der Tellerrand deutscher Journalisten. Aber wo steht geschrieben, dass man nur deutsche Journalisten einstellen darf?

Prinzipiell wäre so etwas problemlos möglich. Die halbe deutsche Wirtschaft denkt heute international. Nur halt nicht die Verlage …

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David 2. Dezember 2020 um 14:19

Vor einiger Zeit sprach ich genau zu diesem Thema mit dem ehemaligen Chefredakteur einer der großen deutschen Tageszeitungen. Er erklärte mir den Unterschied anhand der Unterschiede in den Ausbildungen von Journalisten in Deutschland und den angelsächsischen Ländern. Während man in den angelsächsischen Ländern die Journalisten ausbildet faktenorientiert und neutral zu berichten würde man in Deutschland den Journalisten ein Sendungsbewußtsein einimpfen. Es ginge darum, seine eigene politische Ansicht dem Leser näher zu bringen. Egal ob Welt, Spiegel, FAZ oder Süddeutsche; alle haben gemeinsam, dass ihre politische Grundausrichtungen die Artikel stark einfärben. Zu den Abopreisen kann ich auch nur den Kopf schütteln. Jedes lokale Blättchen verlangt monatlich mehr als ich für hochwertigen angelsächsischen Journalismus bezahle. Über das Pricing kann ich nur den Kopf schütteln. Es erinnert an das absurde Pricing zum Versand von Photos über MMS (1 EUR pro Bild) über das wir heute in Zeiten von WhatApp nur noch lachen können.

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Habakuk Schnurzegal 2. Dezember 2020 um 14:43

Vielleicht sollte man die "emotionslosen" aber mit steigenden Auflagen-und Klickzahlen glänzenden "neuen" Medien mal Elon Musk vorstellen…..der übernachtet ja grade mal in seiner werdenden Fabrik in Grünheide….

Wenn der anbeißen würde….wer weiß, ob dann nicht bald kostenlos Massenblätter vom Himmel regnen…SpaceX macht’s möglich 😉

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David Kummer 2. Dezember 2020 um 15:50

Warum einen Artickel ganz lesen wenn mich nur 2 Zeilen davon interesieren?
Die Kurzfassung, die Googel in seinem Infobereich anbietet, reicht mir bei vielen meiner Suchen aus.

Einen jornalischtischen Artickel lese ich, weil mich das Thema an sich interesiert, da braucht es keine Übertreibungen oder Titten zum Anklicken.

Was deine Frage zum Schluss angeht,
Ja, es braucht eine Seite wo wir über die neusten Entwicklungen informiert werden.
Nur muss die hinter einer Bezahlschranke sein bzw mit Werbung finanziert werden?
Das ist für mich dabei ein Thema, viel wichtiger ist dabei allerdings, das das übermittelte Wissen so kurz und verständlich wie möglich rüber gebracht wird.
Ein Abschnitt im Buch "Miteinander Reden: 3" befast sich genau damit.

Deine Frage erinnert mich mal wieder an den Videobeitrag von Rezo. Ausführlich und Detaliert wird aufgezeigt was SEINER Meinung nach falsch läuft. Super.
Die Ausführlichkeit, oder auch Detailreichhaltigkeit, verdeutlicht ein Thema sehr gut.
Wie in einem Buch kann hier sehr genau auf den Punkt verdeutlicht werden was gemeint ist.

Zu sagen, das Baterien schlecht sind!!!
Reicht halt nicht aus, da fehlt Warum.
Den es gibt "gut und schlecht" so ja nicht. Das ist eine Ansichtssache und vor allem Kontextsache. Schlecht, im Verhältnis zu Was?

Ich selber finde, das der "Jornalist/in" so in Zukunft ausstirbt. Was es noch geben wird, sind Menschen die über ein Thema berichten. Ob nun Block, Video oder in einer Zeitung(ja, auch das wird es wohl noch eine Zeit lang geben) spielt dabei keine Rolle.

Was ich mir wünschen würde, wäre eine Möglichkeit, sich alle Artickel der ganzen Welt, in seiner eignen Muttersprache durch lesen zu können. Dazu noch mit einem Hinweis versehen ob dies eine Meinung(Einzelperson) oder offiezelle Verlautbarung(Firma, Staatliche Stelle) ist.
Wenn dann noch Werbung verbohten wäre, wäre ich zu frieden.
Dies darf dann natürlich auch gerne hinter einer Bezahlschranke sein. Ich weiß allerdings aus meinen eignen Berechnungen, das sowas erst dann kommplett möglich sein wird, wenn es für alles nur eine einzige Bezahlschranke gibt. Aber das ist ja verbohten.

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Viola 2. Dezember 2020 um 20:06

Wovon sollen Journalisten leben?

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Thomas Knüwer 3. Dezember 2020 um 9:12

Nichts nervt mich mehr, als diese Frage. Und deshalb hatte ich schon 2019 dazu einen langen Artikel geschrieben: <a href="https://www.indiskretionehrensache.de/2019/08/digitalisierung-strategie-verlage/" rel="noopener" target="_blank">https://www.indiskretionehrensache.de/2019/08/digitalisierung-strategie-verlage/</a>

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Peter 2. Dezember 2020 um 16:09

Mein Reden seit Jahren, lest den Economist und die Welt wird größer.
Deutsche Medien sind völlig zentriert das Dinge mit Deutschland und EU-Bezug, danach kommt nix mehr.
Den Economist kann man sogar im familiären Lesezirkel mit Verzug lesen. Erstleser ist mein Sohn der sein erstes Abo geschenkt bekam, damit er im Abitr ordentlich englisch lernt und dan später nicht im MINT-Fach verkümmert. ich bekomme die Hefte dann nach 3 Wochen oder später, lohnt sich trotzdem.

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Peter 2. Dezember 2020 um 18:13

Wie traurig, dass bisher niemand hier die "Blätter für deutsche und internationale Politik" erwähnt hat. Die gehören bei mir zur Grundausstattung, Boulevardblätter wie Spiegel oder Sueddeutsche lese ich schon lange nur noch für Eilmeldungen.

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Ingwer Schwensen 2. Dezember 2020 um 19:48

Was für ein Zufall. Gerade komme ich mit der neuesten Ausgabe des Economist nach Hause, da wird mir via Pocket ihr Blogeintrag präsentiert.
Nun, nicht wirklich ein Zufall; lese die Zeitschrift nicht wöchentlich aber regelmäßig aus exakt den von Ihnen angegebenen Gründen.
Oder um den vorkommentierenden `Peter´ zu zitieren: "Lest den Economist und die Welt wird größer". Genau.

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Viola 2. Dezember 2020 um 20:05

Ich hab in x Ländern gelebt… in keinem Land war die Berichterstattung so auf die eigenen Grenzen fixiert wie in Deutschland… Ich lese ausschließlich ausländische Medien – und siehe da gestern erst wieder, sogar bei aktuellen nur Deutschland betreffende Themen: die South China Morning Post war sogar bei der Berichterstattung über Trier schneller als sämtliche deutschen Zeitungen… Ausführliche Analysen, egal bei welchem Thema erwarte eine ich hier nicht mehr. Wall Street Journal, BBC World, South China Morning Post, Sydney Herald, Straits Times, Japan Times, India Times, Time Magazine, Washington Post, CNA, Al Jazeera, Monde Diplomatique sind meine Informationsquellen….

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Saskia 2. Dezember 2020 um 20:30

Ich finde den Artikel passend und gut geschrieben. Natürlich kann man sich im Einzelfall streiten, aber die emotionalisierende Tendenz stimmt und das nicht nur in Zeitschriften und Zeitungen, sondern gilt in der gesamten Medienwelt und wahrnnehmbaren Umwelt. Im Fernsehen ist es schon lange zu reisserischen Sendungen verkommen und die letzten seriösen anmutenden Sendungen werden auch gekickt. Noch schlimmer ist das dieser Trend sich auch in der (derzeit va. noch angelsächsischen) Politik breit macht, Inhalte sind zugunsten von Entertainment gewichen und die Polarisieung ist eines der höchsten anzustrebenden Güter. Ich hoffe, dass sich dieser Trend umkehren lässt

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Walter Friederich 2. Dezember 2020 um 23:24

Da ist was dran mehr anspruch mehr Fakten, weniger gassenhauerisch das liest sich für mich leichter. Und ich benötige weniger information über Promis und weniger Meinung weniger Polaristion. Und Frau Merkel mit der Rute, ach na ja witzig gemeint schlecht gemacht, abgedroschen.. Gerade Corona ist ja ein nettes Beispiel dafür dass Unsachlichkeit nicht nur in Deutschland Menschenleben fordert. China neu seeland vietnam u.s.w nachen es besser, und wir sollten uns nicht an denen orientieren die versagen sondern versuchen es halbwegs so gut hinzubekommen wie die Besten. Ein Engagement für Sachlichkeit rettet vieles, nicht nur Menschnleben. Die Idee dass aufhetzen und Spalten und herabsetzen anderer letztlich hilfreich ist, muss hinterfragt werden! hifreich für wen? für die Auflagen? Kritik an ihrem Schreiben? um der Kritik willen möglich, doch warum? wir alle wissen dass nicht jeder Artikel weltspitze sien kann und im Journalismusmuseum als der entschidende des Jahrhunderts ausgestellt wird! Fehlerfreiheit? wer wird das von sich behaupten? Wenn es keine Luft mehr nach oben gibt, dann hört das Bemühen auf besser zu werden. Kritik erscheint mir müßig, denn die Kernaussage ist verständlich herüber gebracht und sie spricht miche an, ist meiner Meinung nach richtig…. mi lab zu corona ist ein higehlight, denn es gelingt hier auf nahezu caberetistische Weise das "trockene faktische" dazustellen ohne abzugleiten in das nichtfaktische in meinngsmache , oder schlicht in den "Nonsencejournalismus" für den Zahnschmerzen des Hundes eines mir unbekannten Promis eine Nachricht wert ist… immerhin man blendet Werbung ein für Produkte die ich nicht brauche! Ihr text macht Sinn weiter so!

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Alka Celic 3. Dezember 2020 um 7:23

Sie haben mein Problem auf den Punkte gebracht – vielen Dank dafür!

Seit mehr als zwei Jahrezehnten bin ich SPIEGEL-Abonnentin, hatte lange Zeit parallel die SZ sowie die ZEIT abonniert. Musste aber aus Zeitgründen reduzieren. Außerdem hat sich mein Leseverhalten in Richtung Internet verschoben. Übrig blieb das Wochenmagazin aus Hamburg.

Früher war der SPIEGEL mein Leitmedium, hat mich durch die Woche getragen und mir geholfen, mir meine Meinung zu bilden. Davon ist er mittlerweile weit entfernt. Sein Trump-Bashing nervt, andere Themen sind unzureichend recherchiert oder wenn doch, dann unzureichend beleuchtet. Seine besserwisserische Art, mir die Welt zu erklären und mir zu sagen, was richtig und was falsch ist, erinnert mich an meine alten, männlichen Mathelehrer, die meinten, dieses Fach sei nichts für Mädchen.

Aus Mangel an Alternativen habe ich das Abo noch nicht gekündigt. Ich suche noch immer verzweifelt nach einer anderen Möglichkeit. The Economist wäre eine – aber für mich ist der Schwerpunkt Deutschland/Europa doch sehr wichtig, also möchte ich ein angelsächsische Magazin höchstens als gelegentliche Dreingabe. Ab und zu lese ich die NZZ, die es glücklicherweise schafft, wichtige Themen, über die in Deutschland nicht objektiv diskutiert wird/werden kann, aus einer anderen Perspektive zu beleuchten.

"Was wäre, gäbe es ein wöchentliches oder monatliches, gedrucktes Nachrichtenmagazin, das solch einen Journalismus betriebe? Das bewusst versuchen würde in nüchterner Weise nicht nur (aber auch) die Themen voranzubringen, über die ohnehin alle berichten?

Ich glaube, es könnte ein Erfolg werden."

Ja, das sehe ich auch so – machen Sie doch eins! Ich werde es lesen.

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Luca Emde 3. Dezember 2020 um 10:48

Die NZZ ist auch für den deutschen Leser ein Glückfalls. Vor allem Chefredakteur Eric Gujer, der lange das Berliner Büro im BPH geleitet hat und so auch nah am Geschehen war, schafft es einen objektiven Blick auf das Land zu bewahren. Gut, man muss wissen, dass die NZZ neben der Schweiz sich Deutschland als stratigisches Verbreitungsgebiet vereinleiben möchte und auch entsprechend die journalistischen Schwerpunkte setzt. Aber dabei stets die Distanz bewahrt und niemals die oft typische Selbstbeweihräucherung des deutschen Journalismus betreibt, sondern diplomatisch korrekt außerhalb des Glashauses bleibt.

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Thomas Knüwer 3. Dezember 2020 um 11:24

Dem widerspreche ich vehement. Die NZZ ist in ihrem Deutschland-Teil ein rechtsauslegendes AFD-nahes Medium geworden. Sehr traurig, das alles.

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Alexander 3. Dezember 2020 um 8:39

Großartig geschrieben! Vielen Dank! Das Rauschen des Blätterwaldes sehr treffend beschrieben. Mein großes Aufwacherlebnis hatte ich damals mit der Le monde diplomatique, in der mir plötzlich gänzlich unbekannte Themenfelder und Ansichten offenbar wurden. Es ist mit einem großen Bedauern tatsächlich zu bemerken, dass selbst die Großen wie FAZ und SZ immer mehr dem Reißerischen anheim fallen.
Vielen Dank für diesen Beitrag

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Sonja 3. Dezember 2020 um 12:18

Ja ja ja! Der Artikel spricht mir tief aus der Seele.
Reißerische Überschriften, gerne in der Nebenüberschrift ergänzt durch Ratgeber-Slang ("Wie xy z tun"), dann kommt zu gefühlten 90% nichts als subjektive Meinung – wobei sich der/die Meinungsautor/in oft nicht mal die Mühe macht, eine _eigene_ Meinung zu haben und begründet darzustellen, sondern 1:1 unreflektiert hinter seiner/ihrer Peergroup herläuft. Was an Fakten veröffentlicht wird, ist oft einfach per Copy&Paste aus Nachrichtenpools zusammengeklickt, was man an identischem Wortlaut inklusive Rechtschreibfehlern gelegentlich leicht erkennen kann. Ermüdend, ärgerlich, nutzlos. Dafür bin ich auch nicht bereit, auch nur einen Cent zu bezahlen. Wenn ich "Angst, Hass, Titten und den Wetterbericht" serviert bekommen möchte, kaufe ich lieber gleich die B**D.

Die wirklich _wichtigen_, nicht! die aktuell meistdiskutierten Themen findet man in der deutschen Presselandschaft nicht oder nur als 4-Zeiler hinter einer Paywall. Naja, hinter der Paywall steht eh der gleiche Schmäh wie davor.
Wo blieb der flächendeckende Aufschrei der "liberalen" Presse beim erfolgreichen Angriff auf Privacy im Netz durch die Änderung des Verfassungsschutzrechts? Befremdliche Stille. Außer in nischigen IT-Magazinen und bei einzelnen IT-Youtubern war kein Pieps darüber zu lesen/hören/sehen. Ist das Thema ist zu nerdig für Nicht-Tech-Journalist/innen oder ging es im allgemeinen Corona-Trump-Gebrüll unter?
Wo bleiben sachliche Berichte über Problemlösungen aus nicht-deutschen Ländern, z.B. Umweltschutzmaßnahmen in den Niederlanden gegen Hochwasser, Artenschwund, Grundwasserversalzung? Angst, dass Deutschland im direkten Vergleich schlecht abschneiden würde?

Ich würde mir mehr Blicke über den deutschen Tellerrand wünschen. Es fehlt der Blick auf große Zusammenhänge, Wechsel- und Nebenwirkungen über die aktuelle Befindlichkeit hinaus. Es fehlt investigativer, (selbst-)hinterfragender, nicht durch eigene weltanschauliche Scheuklappen gefilterter Journalismus. Es fehlt die Bereitschaft oder Geduld, intensive Recherchen, auch im Ausland und/oder mit wenigstens oberflächlicher Einarbeitung in Fachthemen, durchzuführen. Das liegt allerdings weniger an den Willen der Einzelnen, sondern an den modernen Akkordarbeitsbedingungen der schreibenden Zunft unter der Peitsche des Aufmerksamkeitskapitalismus.

Meine Vision: Gerade mit den Möglichkeiten der Digitalisierung sollte es eigentlich machbar sein, in EU-weiter (oder sogar darüber hinaus) Zusammenarbeit ein anspruchsvolles Magazin (digital oder Papier ist egal) unabhängig von nationalen und/oder weltanschaulichen Barrieren zu gründen, am besten zweisprachig in Originalsprache + Englisch als Lingua Franca. Könnte man sich das nicht sogar durch die EU fördern lassen? Viele Menschen sind sicher bereit, für exzellenten Journalismus zu bezahlen, so wie viele bereit sind, für nachhaltige Konsumprodukte etwas mehr zu bezahlen.

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Simon Jakob 3. Dezember 2020 um 12:24

Ich stimme zu, wobei ich nicht weiß, ob man Katapult als nüchtern bezeichnen kann oder diese ein gutes Beispiel abgeben. Auch die Grafiken haben einen politischen Einschlag, den man (wie ich meine) klar heraussehen kann. Das macht aber nichts, weil es dennoch aufklärerisch und unterhaltsam ist und die mit einer Form der kapitalismuskritischen Unterhaltungssoziologie Erfolg haben.
Nüchterne Analysen, wie man sie in angelsächsischen Medienkanälen findet, sind dennoch etwas, das hierzulande fehlt. Darüber hinaus gibt es ja auch durchaus kritische Stimmen zur inneren Pressefreiheit insbs. was die boomende NYT angeht. Es gibt auf der anderen Seite des Atlantiks aber auch keine originäre, deutsche Tradition objektiver Berichterstattung (oder wenn nur eine ganz junge und kurze und jüngst verschiedene). Als erfolgreich studierter Technik-Journalist, kann ich mich nicht über die Lehre beklagen. Ich vermute schon lange, dass in vielen Volontariaten und vermutlich auch in den großen Journalistenschulen dazu angehalten wird „Haltung zu zeigen“, wie das jetzt neuerdings so heißt. Es gibt heute halt um den Klickerlös.
Zwei grundlegende Probleme erkenne ich:
1. Englisch als Mediumssprache hat einen viel größeren Markt (von rund 500 Mio.) mit bis zu 1,75 Mrd. Sprechern, davon rund 340 Mio. Muttersprachler. Deutschsprachige Zeitungen, Portale und Magazine können dagegen lediglich 100 Mio. Deutschsprechende erreichen. Boulevardisierung war der Ausweg und ist nun das Gift um weiterhin Auflage zu machen.
2. Die Preisgestaltung ist wegen rückläufiger Verbreitung schwierig. Micropayment ist nicht rentabel, obwohl das ein zeitgemäßer Absatzkanal ist.
Die Lösung: Der Bund gibt Mittel aus dem Medien-Fördertopf frei um eine (möglichst günstige bis kostenfreie) Micropayment-Alternative zu schaffen um hier das Potenzial auszuschöpfen. Man bietet ausgewählte Contentstücke in englischer Sprache an und erreicht darüber den Markteinstieg in andere Länder und verkauft dann auch dort Abos (in englischer Sprache zu einem wettbewerbsfähigen Preis), sobald sich der Verkauf dort stabilisiert und die Marke etabliert hat. Die Kernsprache wird dann Englisch und für den deutschen Markt, lässt man mit den hiesigen Erlösen die Artikel zurückübersetzen. Das kann aber nur funktionieren, wenn der Absatz in englischer Sprache größer bzw. groß genug ist. Die über allem schwebende Frage ist, welches Mehrwertversprechen deutsche Medienkanäle gegenüber den bereits jetzt schon etablierten angelsächsischen Pendants machen können. Bei Sachlichkeit wollen wir ja gerade aufholen. Vielleicht könnte Fleiß als deutsches Markenattribut eventuell mit einer akribischen Recherchearbeit. Mit Disziplin könnte man den Journalismus zu einer Art Gerichtsverfahren mit all seinen stoisch ausgeführten Regeln machen (und neue, der Objektivität zugute kommende hinzufügen) und das kommunizieren.

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Evelyn Kuttig 4. Dezember 2020 um 10:21

Ich freue mich darüber, dass ich diesen mich ansprechenden Artikel entdeckt habe, und ich freue mich auch über die Empfehlungen in den Kommentaren. Bemerkenswert finde ich die Krautreporter aus Berlin … mit .de

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F. Rossmann 5. Dezember 2020 um 13:25

Zitat: "Sad Fact: Das liegt natürlich auch daran, dass man es sich auch leisten kann. Ich zahle für „Times“, „Post“ und „Economist“ aktuell monatlich weniger, als mein Ex-Arbeitgeber „Handelsblatt“ allein für sein Angebot möchte – sein Preis liegt bei 29,90€."

Na und? Zu viel für hunderte von – hoffentlich – guten Beiträgen? Für einen 120-Minuten-Film zahlen Zuschauer selbst bei Datensaugern wie Netflix und Co. eine Leihgebühr von mehrere Euronen für einen sehr begrenzten Zugriff!
Ich kann Ihre Begeisterung für Ihr Schnäppchen (die ja gleich zu angeregten Nachfragen im Kommentarbereich führten) nicht nachvollziehen – trotz vieler Kritikpunkte in Ihrem Kommentar, die ich gerne unterschreibe. Qualitätsjournalismus, der aber bitte nix kosten soll? 3 für den Preis von einem (siehe oben)? Auch bei "echten" Produkten hat diese Geiz ist geil Mentalität bisher nicht zu besserer Qualität geführt. Oder? Warum soll eine aufwändig recherchierte, informative Geschichte (gedruckt oder nicht gedruckt) nicht auch richtig Geld kosten wie ein handwerklich perfekt geschreinerter Holztisch? Und wie soll das ggf. ohne irgendeine Form der Bezahlschranke gehen? Nicht jeder kann sich aus Idealismus Zeit aus den Rippen schneiden, in denen er ehrenamtlich schreibt! Wie hoch dürfte denn Ihrer Meinung nach der Preis für die Ausgabe eine Zeitschrift (ggf. sogar gedruckt) sein, die Ihre abschließende Forderung nach "Nüchternheit" (die hoffentlich nicht Verbissenheit und Spaßfreiheit, sondern Objektivität meint) erfüllt? Und ab welchen "Nutzungsgrad" des Informationsangebots sollte dieser Preis fällig werden? Wie bei den von Ihnen geschätzten Krautreportern nach kurzer Testphase? Ist auch nix anderes als eine Bezahlschanke, hinter denen Beiträge "verschwinden", wie Sie an andere Stelle zu beklagen beliebten, wenn ich mich richtig erinnere.

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Thomas Knüwer 5. Dezember 2020 um 15:07

Manches an Ihrem Artikel deckt sich nicht mit meiner Meinung – und auch nicht mit der Realität. Die Qualität des Handelsblatts ist seit Jahren auf dem absteigenden Ast. In den Themenfeldern, in denen ich mich auskenne, ist die sachliche Fehlerquote so hoch, dass ich nicht darauf vertrauen kann, dass die Ex-Kollegen in anderen Feldern besser arbeiten.

Es geht hier auch nicht um Schnäppchen – es geht um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Hundert von Handelsblatt-Artikeln? Ernsthaft? Auf diese Zahl kommt man nur mit den billig reingeworfenen Agenturmeldungen. Und deshalb sind die Preise der deutschen Verlage einfach absurd.

Bei Netflix zahle ich für einen Leihfilm – nichts. Stattdessen zahle ich eine Monatsgebühr von 8 bis 16 Euro für das gesamte, riesige Programm. Darunter befinden sich übrigens auch journalistisch herausragende Dokumentationen. "Datensauger" sind eine merkwürdige und – mit Verlaub – gestrige Betitelung. Sie ergab in der Vergangenheit Sinn, als auch Datenleitungen ins Haus mengenmäßig gedeckelt waren.

Der Vergleich mit dem Holztisch ist geradezu absurd. Journalismus unterscheidet sich – und das diskutiere ich hier im Blog seit 15 Jahren – in einem wichtigen Punkt von Filmen oder Holztischen. Wenn ich einen Artikel anfange, weiß ich erst nach seiner Lektüre, ob er meinen Qualitätsansprüchen genügt. Ich weiß aber, dass ich ihn exakt einmal lesen werde. Beides senkt die Zahlungsbereitschaft.

Sie fragen, wieviel mir eine Zeitschrift wert wäre. Antwort: Kommt auf die Zeitschrift an. Ich zahle zum Beispiel für die iPad-Abos von Wired, Wired UK und Fast Company, für den Economist (Print & Digital), Stratechery, Übermedien, Was mit Medien, 100ProzentmeinSCP. Und es gibt noch auf Wunsch der besten Ehefrau von allen ein FAS-Print-Abo. Mir also Lauschäpperei vorzuwerfen ist absurd. Und nebenbei: Von MIR werden die Krautreporter eher nicht geschätzt.

Aber: Es ist in den 15 Jahren dieses Blogs auch nicht möglich, mit Medienmenschen über eine Anpassung und vor allem eine Professionalisierung von Medienunternehmen zu diskutieren. Alles weiter dazu unter diesem Link: <a href="https://www.indiskretionehrensache.de/2019/08/digitalisierung-strategie-verlage/" rel="noopener" target="_blank">https://www.indiskretionehrensache.de/2019/08/digitalisierung-strategie-verlage/</a>

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Humorkritik & Dramen – Beueler-Extradienst 26. März 2022 um 8:56

[…] in den USA keine Chance hätte, einen fairen Prozess zu bekommen. Thomas Knüwer schreibt über die “Marktlücke Nüchternheit” im Journalismus. In Dinslaken lief ein Wildschwein ins Kaufhaus. Das liest sich lustiger als es […]

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