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Selten war ich in meiner Meinung über ein technisches Gerät so zwiegespalten wie in Sachen Kindle.

Auf der Le Web 2007 hielt ich ihn zum ersten Mal in der Hand, er war noch recht frisch. Das Display gefiel mir sofort. denn mein Problem am Abend ist: Lese oder arbeite ich vor dem Zubettgehen an einem Computerbildschirm, dann kann ich nicht einschlafen. Das gilt ebenso für iPhone und iPad, die es 2007 noch oder gerade erst gab. Offensichtlich geht es nicht jedem so, aber manchem.

Das E-Ink-Display des Kindle wäre mangels Beleuchtung aber kein Problem, das war direkt klar. Nur: Wer zum Teufel hatte das Drumherum designed? Der kybernetisch eingefrorene und gerade erst wieder aufgetaute Designer des ersten IBM-PC? Auf jener Le Web gab Star-Designer Philippe Starck den perfekten Kommentar ab: „It looks almost modern.“

Dabei blieb es dann auch. Mein Drang, einen Kindle zu erwerben war höchst begrenzt. E-Reader werden definitiv Alltag werden, aber sie werden anders aussehen als der Kindle 2007.

Und nun – hab ich seit Ende vergangenen Jahres doch einen. Schuld ist der geschätzte Wirtschaftswoche-Redakteur Sebastian Matthes. „Mein Leseverhalten hat sich total verändert“, sagte er mir bei einem gemeinsamen Mittagessen. Vor allem die Synchronisation zwischen Kindle und der iPhone-App hatte es ihm angetan.

Also kaufte ich mir auch einen – und erlebte etwas Ähnliches. Dabei nehme ich in Sachen Design nichts zurück: Man sollte Jeff Bezos mit der gedruckten Encyclopedia Britannica durch seine Lagerhäuser prügeln ob seiner Ambitionslosigkeit in Sachen „Ich bringe mal was schönes auf den Markt.“ Auch vier Jahre nach der Le Web ist der Kindle fast modern. Das gilt auch für die Benutzeroberfläche. Sie ist so logisch und durchdacht wie ein Kleinkind in der Trotzphase. Kurz: All das, was Apple so elegant und schön macht, fehlt.

Und trotzdem werde ich ab jetzt sehr, sehr viel auf dem Kindle lesen.

Der eine Grund dafür ist die angenehme Leichtigkeit. Der Kindle ist leichter als ein Hardcover-Buch, die Schriftgröße lässt sich anpassen, das Display ist großartig. Einerseits lese ich somit entspannter, andererseits auch tatsächlich leichter und schneller. Jenes von Buch-Fans oft beschriebene Gefühl „Und dann lege ich mich aufs Sofa und tauche in ein Buch ab“ entsteht bei mir mit dem Kindle wesentlich stärker. Denn es gibt kein Papier, das beim Umblättern im Schoß über die Kleidung schrabt, der Literaturträger liegt nicht gewaltig schwer in der Hand wie die Steve-Jobs-Bio und bei einem Page Turner lässt sich die Page eben einfach schneller turnen. Es müsste aber noch dramatisch einfacher werden, Notizen zu machen und diese Anmerkungen weiterzureichen. Das ist derzeit ein gewaltiger Aufwand.

Und noch etwas ist ziemlich großartig: die Möglichkeit, sich Texte und Dokumente auf den Kindle zu senden. Dies geht einerseits per E-Mail, andererseits gibt es schöne Hilfswege wie „Send to Kindle“ für den Chrome-Browser.

Ich gehöre auch zu den Menschen, die 417 Tabs aufhaben mit Texten, die später definitiv mal gelesen werden müssen. Und, nein, Dienste wie Instapater und Readitlater haben das auch nicht geändert. Es ist relativ egal, wo sich die Seiten befinden, die ich für später zum Lesen abgelegt habe, um sie später nicht zu lesen. Beim Kindle ist das ein wenig anders, weil das Lesen entspannter ist. Leider kann ich dann von dort auch die Texte nicht via Social Web weitergeben.

Der Kindle ist somit wie Facebook: Ich möchte nicht mehr auf ihn verzichten, aber sieht grausam aus und ist ziemlich nutzerunfreundlich. Ich hoffe nur, dass der Anfangserfolg des Kindle Fire in den USA nicht dazu führt, dass Amazon sich darauf konzentriert ein Billig-iPad zu produzieren. In seiner jetzigen Form hat er einen festen Platz in meinem Medien-Alltag.


Kommentare


Christian Deysson 6. Januar 2012 um 10:05

Stimmt alles, Herr Knüwer. Allerdings finde ich den Kindle in der Keyboard-Version deutlich benutzerfreundlicher. Es grenzt schon an Bestrafung, jeden Buchstaben in der virtuellen Tastatur einzeln ansteuern zu müssen. Und was die Hässlichkeit angeht… Na ja, einige Buch-Cover der Papierwelt (besonders bei amerikanischen Verlagen) sind noch ein wenig hässlicher als der Kindle. Aber auch ich würde mich über ein weniger utilitaristisches Design freuen.

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Christian Jakubetz 6. Januar 2012 um 10:19

Thomas, die Überlegungen bei mir sind seit geraumer Zeit sehr ähnlich. Weswegen mich zwei Sachen aus deiner Sicht interessieren würden: Was spricht dagegen, Bücher am iPad zu lesen? Ist das Leseerlebnis am Kindle wirklich um so vieles besser, zumal ich dann ja noch ein Gadget mehr irgendwo rumliegen habe? Und zweitens: Kindle – weil Kindle so gut? Wäre ein Reader bspw. von Sony nicht auch ne Alternative? Ich schrecke vor dem Gedanken zurück, mich nach Google und Apple jetzt auch noch Amazon auszuliefern 😉 Ganz davon abgesehen, dass ich ihn wirklich monströs hässlich finde, den Kindle.

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Frank Zimmer 6. Januar 2012 um 10:57

Ja, das Ding ist wirklich häßlich. Aber Kindle ist ja zum Glück mehr als das Endgerät, und das ist aus meiner Sicht das Geniale daran. Ich nutze den Amazon-Reader bei guten Lichtverhältnissen und wenn ich unterwegs nicht mehr als unbedingt nötig mitschleppen möchte. Da ist das Ding wirklich unübetroffen. Bei Bedarf wechsle ich auf das iPad und manchmal sogar aufs iPhone, die Amazon-Cloud und die Kindle-Apps macht das alles ziemlich komfortabel. Das System erkennt automatisch, wo ich bei dem einen Endgerät aufgehört zu lesen habe und an welcher Stelle es beim anderen weitergeht. Sehr gut gelöst, finde ich. Ich hatte nach dem Kauf eines gedruckten Buches neulich zum ersten Mal das Gefühl: „Mist. Das hättest du dir besser als E-Book geholt“.

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Alexander von Streit 6. Januar 2012 um 11:04

Mir geht es ähnlich: Eigentlich ja, aber ich zögere. Bislang stehe ich schon bei jeder Reise vor dem Problem, ob ich nun Air oder iPad einpacke – oder beides (was mich eigentlich aus Gewichtsgründen nervt). Mit einem Kindle im Portfolio vergrößert sich dieses Problem ja noch. Im Prinzip kann das iPad ja auch E-Books. Andererseits habe ich bislang kein E-Book auf dem iPad bis zum Ende gelesen, das stimmt von der Lesehaptik einfach noch nicht, zu glossy, zu distanziert. Da ist die E-Ink (zumindest nach den Eindrücken kurzer Tests) wirklich sehr viel angenehmer beim Lesen. Und ja, das Design ist grottig, was mir hier aber ausnahmsweise egal wäre, bzw. ich wäre zumindest bereit, es zu ertragen. Aber wirklich noch ein Gerät?

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DAMerrick 6. Januar 2012 um 11:05

@Christian
Das iPad ist eine eigene Lichtquelle die auf Dauer den Augen schmerzt. Vielleicht spüren Sie es nicht sofort aber wenn Sie mal ein ganzes Buch auf dem iPad gelesen haben, merken Sie das an den Vorteilen des E-Ink doch mehr dran ist als man als Geek und iPad-Fan zuerst einsehen wollte.

Und auch das iPhone ist nicht viel besser. Auch wenn das Retina Display den Augen was zurückgeben kann. Aber je dunkler die Umgebung, desto mehr merkt man das auch minimale Helligkeit für langes lesen zu hell ist.

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MH 6. Januar 2012 um 11:06

Zugegeben: schön fand ich meinen Kindle auch nie. Aber gerade dass das Design so derart im Hintergrund steht, mag ich. Und seit ich das erste mal mit Kindle auf Strandurlaub war, bin ich davon restlos begeistert. Der Kindle ist eben nicht glossy, shiny oder sonstwas. Er möchte nicht andauernd poliert und geputzt werden und sagt stattdessen „Fass mich an! Benutz mich! Mir doch egal, wenn Du jede Menge Sonnencreme an den Händen hast!“ Und so liegt für mich der Vergleich mit einer Zeitung näher als der mit einem Buch mit verunglückten Cover: man muss nicht drauf aufpassen, ich mache mir keine Sorgen um das Medium, ich kann mich voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren. Jeder äußere Liebreiz wäre da völlig fehl am Platz.

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DAMerrick 6. Januar 2012 um 11:11

Man mag mich altmodisch nennen aber die Kritik fehlender Social Media kann ich nicht nachvollziehen. Ich lese mit dem Kindle.

Dafür wurde er gemacht, das merkt man auch an der GUI -sie ist aufs Lesen ausgerichtet und nicht auf das Notieren von Anmerkungen und das weitergeben von Texten. mag sein das viele mit dem kindle mehr tun wollen aber im Grunde ist er als eBook-Archiv gedacht und nicht als e-Ink-Tablet.

Und wie man sieht: Auch wenn er nicht alles kann, das wozu er gemacht ist kann er gut. Und dafür lieben ihn die Käufer.

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franziska 6. Januar 2012 um 11:11

Ich bin auch Neu-Kindlianer und bin immer noch immer wieder geschockt ob der Benutzerunfreundlichkeit.

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Frank Sarfeld 6. Januar 2012 um 11:22

Thomas, volle Zustimmung. Auch meines Alltags, aaaaaber:   Dieses dauernde Hin-und Her zwischen US-Account (da geht uebrigens Social Media)und deutschem Account nervt.  Und Amazon weigert sich auch weiter beharrlich, für Kindle -eBooks Rechnungen auszustellen. In den Amazon NUBs wuerde ja stehen, dass Kindle-Einkäufe nur an Privatkunden erfolgen.  Dumm nur, dass das Finanzamt es anders sieht und für beruflich veranlasste Fachliteratur  von mir verlangt, die Amazon-Rechnungen vorzulegen. Nerv. 
Warum ist bei Amazon aber noch keiner auf die Idee gekommen, einen Kindle mit Telefon, brauchbarem Browser und E-Mail Client zu bauen? Ich brauche keine 3D LED HD OLED Highres Farbdisplays, um Emails und SPON oder Handelsblatt.com zu lesen , um dann nach 4 Stunden eine Steckdose suchen zu müssen. schwarzweiss mit e-Ink reicht mir voll und ganz.

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Frank Krings 6. Januar 2012 um 11:29

„Leider kann ich (…) die Texte nicht via Social Web weitergeben.“ Kann man die Readmill-App jetzt nicht auch beim Kindle für Social Reading nutzen? Und Readmill-Comments kann man ja auch facebooken, twittern etc. http://readmill.com/bookmarklet

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Frank Zimmer 6. Januar 2012 um 11:40

@Alexander von Streit „Noch ein Gerät“ ist in diesem Fall eigentlich kein Problem. Das Ding ist so dünn und so leicht, dass Sie es in einen Taschenkalender einlegen können (mache ich persönlich immer so, weil die Amazon-Hüllen noch häßlicher sind als das Teil selbst). Sie müssen auch kein Kabel mitschleppen, denn der Kindle kommt wochenlang ohne Aufladung aus.

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Annika 6. Januar 2012 um 12:23

Ich denke ja, dass das Kindle zum Lesen da ist, auch wenn ich bei dem ‚besseren Lesen‘ wiederspreche. Immer noch liebe ich Bücher und werde bloß wegen meinem Kindle nicht aufhören, normale Bücher zu kaufen.
Es ist einfach ein anderes Gefühl, es fühlt sich anders an und ich bin immer noch ein Fan von dicken Büchern mit Gewicht und dem Gefühl der Seiten zwischen den Fingern.
Allerdings finde ich das Kindle nützlich, weil ich dadurch all die Klassiker kostenlos lesen kann, die ich bei uns in der Bibliothek nicht finde. Und praktisch ist das Gerät auch für eigene Dokument. Man muss sie zwar vorher bearbeiten, aber wenn man seine eigenen Kurzgeschichten auf dem Kindle haben will, ist das eigentlich kinderleicht.
Was das Designt betrifft: Es ist nicht das Schönste, aber es gibt schöne Hüllen. Man muss nur ein bisschen Stöbern. Sie sind teuer, aber ich habe eine nette gefunden, die mir auch ein wenig das Gefühl von einem Buch vermittelt.

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K.L. 6. Januar 2012 um 12:25

Nach 18 Monaten mit einem E-Ink Reader (Nook) bin ich wieder beim iPad. Das LCD Display tut mir nichts, ich lese sowieso meist abends, und die Abhängigkeit von einer Lichtquelle und der kleine Bildschirm hat auf Dauer mehr genervt als Gewicht und Batterielaufzeit. Von der Nutzung der Apps für Zeitschriften, News und Blogs will ich gar nicht erst reden.
Dem E-Ink Display bleibt der Platz an der Sonne und die Jackentasche.
Sollte es jemals einen schicken Kindle DX mit Touch, optionaler Hintergrundbeleuchtung und einem guten Browser geben …
Aber bis dahin taucht eher ein leichteres iPad mit besserem Display auf, fürchte ich.

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Jannis Kucharz 6. Januar 2012 um 14:32

Ich bin vom Kindle auch hingerissen, aber auch etwas her-. (http://netzfeuilleton.de/2011/12/der-amazon-kindle-im-weihnachtsgeschenkecheck/) Die Technologie eInk ist toll, lesen ist super angenehm und beim Lesen in Prozent zahlen kann man tatsächlich ähnlich versinken. Wobei ich bislang vor allem Fachbücher gelesen habe, ich bin gespannt, wie es mir beim ersten Thriller geht.

Das mit den Notizen ist tatsächlich ein mangel, macht mit der Cursor-Tastatur keinen Spaß, da hätte ich mir das Kindle Touch gewünscht, aber markieren geht gut und schnell und man findet sie auch gut wieder.

Größtes Manko ist selbst bei amazon die geringe Auswahl, viele der etwas älteren Bücher, bei denen man denkt: „Ach, die interessieren mich“, gibt es nicht als eBook. Auch fehlen flächendeckende Bundles aus Druck- und E-Ausgabe.

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Kommentator 6. Januar 2012 um 17:10

Mein Haupteindruck vom Kindle: Zeitung lesen macht damit Spaß.
Meine Probeabonnements (u.a. der „Zeit“) zeigten zwar keine oder kaum Bilder – aber ich wollte ja lesen. Und Lesen ist auf dem Kindle, da gebe ich Thomas Knüwer Recht, sehr, sehr angenehm:
Knuffige Größe, Federgewicht, Schriftgröße skalierbar, Umblättern fast ohne Aufwand (ein fast unmerklicher Daumendruck auf den Seitentasten, das war’s), das e-Ink-Display ist _sehr_ angenehm zum Lesen, das Ding merkt sich die zuletzt gelesene Stelle – das war Leseluxus, vor allem gemessen an den unhandlichen Papierwürsten, die ich im Bett oder auf der Couch so noch nie weggeschmökert habe.
Es gibt auch reichlich Kritikpunkte, aber mich hat es trotzdem gepackt, vor allem wegen der Zeitungen.

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Soll ich mir einen Kindle kaufen … 7. Januar 2012 um 2:40

[…] der indiskrete Herr Knüwer darüber gebloggt hat und zum Teil ähnliche Bedenken hatte. Er ist inzwischen glücklich mit dem Ding und gerade […]

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Daniel 7. Januar 2012 um 11:49

Also ich will meinen Kindle nicht mehr missen. Und im Gegensatz zum Fazit im Jahresrückblick habe ich 2011 als ein Jahr des (zunehmenden) Durchbruchs des eReaders gesehen. Ich habe zumindest selten erlebt, dass sich Mitfünfziger, die bislang um moderne Handy und Tablets einen weiten Bogen geschlagen haben, derart freudestrahlend mit einem „neuartigen“ elektronischen Tool beschäftigen und es nicht mehr missen wollen und es weiterempfehlen. Und ich habe auch in meinem Bekanntenkreis selten erlebt, dass ca. 20 % das gleiche Geschenk unter dem Weihnachtsbaum liegen hatten. Zudem liegen eReader heute in einem preislichen Rahmen, die sie für einen breiten Massenmarkt erschwinglich machen.

Was den Kindle selbst angeht: die Menüführung/ Software ist in der Tat eine Katastrophe, aber das Gerät, insb. das Display, ist und bleibt IMHO Spitze und der Kaufgrund. Und es stimmt (wie schon zuvor geschrieben): das Gerät ruft halt einfach „benutz mich“. Man hat als Benutzer nie Bedenken, man könne irgendetwas kaputtmachen oder dem Ding Kratzer zufügen.

Vor dem Kauf habe ich lange überlegt, ob ich nicht das Modell von Sony mit Touch nehmen soll. Die Displaytechnologie/qualität ist identisch mit dem Kindle, zudem hat es halt Touch, und man ist nicht an Sony gebunden. Probleme mit der Software scheinen behoben, zudem ist die pdf Wiedergabe wohl besser als beim Kindle. Hinzu kommt natürlich, dass man nicht an Amazon gebunden ist. Es gibt aber User, die die Hochglanzoptik bemängeln, weil diese eben je nach Lichteinfall störend sein kann beim Lesen.

Schlussendlich bin ich dann doch beim Kindle gelandet.

Ich warte eigentlich immer noch darauf, wann Apple einen eReader rausbringt. Würde mich nicht wundern, wenn sie noch zwei Jahre warten, um dann mit einem doppelt so teuren Reader, aber mit verbesserter Software an den Start zu gehen. Vielleicht nehmen sie derzeit davon Abstand, weil das gewohnte „Touch und Wischgefühl“ auf den derzeitigen eInk Displays (noch) nicht möglich ist.

Worüber ich zunehmend nur den Kopf schütteln kann, ist die Schlafmützigkeit der deutschen Buchverlage. Man hatte jahrelang Zeit, sich an den Negativbeispielen der Film- und Musikindustrie stattzusehen und daraus zu lernen, aber der Lerneffekt war scheinbar gleich null. Weder existiert eine vernünftige gemeinsame Vertriebsplattform noch ein übergreifendes gemeinsames Format (ja, es gibt ePub, aber nicht auf Amazon) noch eine sinnvolle und nachvollziehbare Preispolitik und noch immer gibt es (scheinbar) Verlage, die sich dem ganzen „Internetgedöns“ wirdersetzen. Ich sehe die Verlage schon in drei bis fünf Jahren ein (von den Zeitungsverlegern abgeschautes) Leistungsschutz fordern plus eine Aufforderung, den bösen bösen Herrn Amazon auszupeitschen, weil der ja so marktbeherrschend ist. Das Schimpfen auf die ganzen Raubkopierer mal außen vor gelassen.

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Anonymous 8. Januar 2012 um 18:00

[…] […]

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Der Kindle | EduShift 8. Januar 2012 um 19:14

[…] den digitalen Leseraum mit einem tollen eInk Display. Wie Thomas Knüwer aber schon so treffend schrieb, gestaltet sich das Verhältnis zum Kindle sehr ambivalent. Einerseits ist das Display für […]

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Strabo 9. Januar 2012 um 6:59

Vor 3 Jahren (das letzte Jahr vor dem Kindle): 35 Bücher gelesen.
Heuer: 70 Bücher gelesen, davon 40 auf dem Kindle. Ich kann nur bestätigen, dass der Kindle dank des „überall dabei“-Syndroms sich absolut positiv auf mein Leseverhalten ausgewirkt hat.

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Sebastian 13. Januar 2012 um 21:24

Ich habe lange den Standpunkt vertreten: E-Book-Reader werden Bücher nicht ersetzen, weil deren Usability schlicht so einfach ist und sie zudem nahezu unverwüstlich / im schlimmsten Fall kostengünstig ersetzbar sind. Seit ein paar Monaten besitze ich nun einen Kindle Keyboard (ich stimme dem Vorredner zu: Tastatur ist ein Muss!) und bin total begeistert. Die Bedienung ist mies, aber das Display ist der Hit und die Einfachheit beim Bücher kaufen. Und das Tollste: Man versinkt in den Büchern und vergisst vollständig, das man ein elektronisches Gerät vor der Nase hat. Das passiert mir beim iPad nie.

Was mir noch fehlt: Readitlater für Kindle, das wäre genial aber wohl nur von Amazon anbietbar.

Und, für Herrn Jakubetz: Die Bindung an Amazon (nach Google und Apple) ist wohl kaum zu verhindern. Viele Verlage verstehen da noch gar nicht, welche Lawine auf sie zurollt.

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Tak 18. Januar 2012 um 11:24

Ich hab mir kürzlich einen Sony Reader zugelegt. Der ist zwar etwas teurer als der einfache Kindle, hat aber einen Touchscreen und läuft auf Android.
Mit dem Touchscreen lassen sich Notizen und Suchen im Wörterbuch (falls doch mal eine Vokabel unbekannt ist) schnell und einfach erledigen und wer Geek genug ist, kann sich das Gerät rooten und dank Android auch mehr machen als nur Lesen.
Selbst das Surfen übers wlan läuft auf dem e-ink angenehm, da der Reader außerhalb des Lesemodus nicht immer das gesammte Display aktualisiert, ansonsten vermuten meine Kindle nutzenden Bekannten, dass das Display an sich das gleiche ist, wie im Kindle.
Die Bedienung ist dank Android auch bekannt, die Gestik ist die Selbe, Blättern durch wischen, die Menüs sind auch bekannt etc.
Leider hat Sony seinen Store in Europa noch nicht laufen, aber der Reader ist dafür vorbereitet und hat auch eine direkte Verknüpfung zu Google Books (leider auch über den bisher inaktiven Store, also derzeit noch unnütz).
Die Verwaltung der Bücher mache ich am heimischen PC mit Calibre, mit Synchronisation mit Smartphone Apps etc. habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber mangels 3G würde das auch nur im wlan gehen…
Nur um auch mal andere Geräte zu beleuchten 😉

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Soll ich mir einen Amazon Kindle kaufen … 19. Januar 2012 um 22:47

[…] der indiskrete Herr Knüwer darüber gebloggt hat und zum Teil ähnliche Bedenken hatte. Er ist inzwischen glücklich mit dem Ding und gerade […]

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Wirtschaftswoche – Sebastian Matthes: Die besten Kindle-Tools « ungedruckt 1. Februar 2012 um 20:50

[…] Nur ein winziges Programm hat gereicht, um den Kindle zu einem der meistgenutzten Geräte in meinem Alltag zu machen. Es heißt „Send to Kindle“ und ist so simpel wie genial: Es ist ein Plugin, das kurz nach der Installation als orangefarbener Button im Browser angezeigt wird. Findet man im Netz einen interessanten Text, hat aber gerade keine Zeit zum Lesen, klickt man auf das orangene „K“ – schon wird der Text ausgeschnitten und an den Kindle weitergeleitet. So kommen bei mir immer wieder stattliche Artikelsammlungen zusammen, die ich in Ruhe abends im Bett lesen kann. (Mit Dank an Thomas Knüwer für den Hinweis) […]

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Stop the Killing: Wie man das Zeitungssterben beendet. | Nerdizm 12. Dezember 2012 um 19:06

[…] Kindle. Allerdings ist das Gerät meilenweit von einem idealen E-Reader entfernt. Um es mit Thomas Knüwer zu sagen: “Wer zum Teufel hatte das Drumherum designed? Der kybernetisch eingefrorene und […]

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Soll ich mir einen Kindle kaufen … 22. Juli 2015 um 8:44

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Meine persönlichen Bücher des Jahres 2015 8. Januar 2016 um 16:59

[…] in Sachbüchern leichter markieren, außerdem ist er im Bett leichter zu halten. Meine Ambivalenz, als ich vor drei Jahren den ersten E-Reader kaufte, ist voller Überzeugung […]

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