Skip to main content

So wie die ARD zeitweilig die Herrschaft über ihr Nachmittagsprogramm den Zootieren überließ, so übernehmen nun Moderatoren mit ihren Talkshows die Regierung am späteren Abend. Ich schaue mir diese Talkrunden nicht mehr an, sie sind grausam langweilig. Es ist eine Fehlwahrnehmung sowohl von TV-Redaktionen wie von Konferenzorganisatoren, dass die Zahl der teilnehmenden Diskutanten die Qualität der Diskussion erhöhen würde.

Viel häufiger würde ich mir das wünschen, was der Amerikaner „Fireside Chat“ nennt. Auf der Techcrunch 50 wurde dieses Format einst exzellent umgesetzt: Ein hochkompetenter Interviewer traf einen interessanten Gast und redet mit ihm 45 Minuten – toll. Und erinnern wir uns: Wann war Sandra Maischberger am besten? Damals in ihrer kuscheligen Eins-zu-eins-Runde bei N-TV.

Diese Gedanken kommen mir gerade, als ich das Video zum UDL-Digital-Talk anschaue. 13 interessante Minuten, optisch gut umgesetzt, besser aus meiner Sicht als Hart-aber-Illner-bei-Beckmann:

Und Cherno Jobatei hab ich bisher unterschätzt, glaub ich.


Kommentare


Ede 2. Oktober 2010 um 11:24

„Ein hochkompetenter Interviewer traf einen interessanten Gast und redet mit ihm 45 Minuten – toll. “
Klingt wie die Beschreibung von Günter Gaus‘ „Zur Person“.
Undenkbar, heutzutage …

Antworten

Andreas 3. Oktober 2010 um 12:30

Habe nur ich den Eindruck, dass Frau Zypries mehr ausreden durfte als Herr Best? Und das liegt nicht nur am Schnitt sondern auch an Herrn Jobatey(!).

Antworten

gigi 3. Oktober 2010 um 12:49

„Man bekommt ja erst mit, dass die Fotos von einem im Internet stehen, wenn einen die eigene Frau drauf anspricht, was man denn da gemacht hätte“
Unglaublich. Es ist doch 10000 mal wahrscheinlicher, dass einer von 100 Freunden meiner Frau mich zufällig im Leben sieht, als dass das StreetView-Auto in genau dem richtigen Moment vorbeifährt und zusätzlich noch meine Frau auf Streetview sich zufällig den Puff anschaut und mich dann noch trotz Verpixelung erkennt.
Ich bin dafür, in Deutschland „statistische Risikoabschätzung“ als Schulfach einzuführen. Vielleicht hätte sich dann auch in 50 Jahren diese kranke Terrorismusangst erledigt.

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*