Müde auf dem Gipfel

Werde ich alt? Bin ich einfache müde? Abgestumpft? Ich kann mich nicht mal mehr aufregen über den Print-Gipfel auf den Medientagen München. Ich möchte niemals Moderator einer Diskussion sein, bei der Bodo Hombach auf dem Podium sitzt. Gegen den „Waz“-Chef hat man einfach keine Chance, erst charmante Witzchen, dann reißt er unerbittlich die Rede an sich.

So auch heute Mittag beim Print-Gipfel der Medientage in München. Neues gab es nicht, es war eine zweistündige Wattewolke.

Und deshalb einfach nur ein paar nette Zitate:

Bodo Hombach: „Es führt kein Weg vorbei an investigativem Journalismus – auch wenn es bei dem Kollateralschäden gibt.“

„Wir sind kein Zeitungsverlag sondern eine Journalismus-Manufaktur.“

Yahoo-Deutschland-Chef Terry von Bibra (der kurzfristig eingesprungen ist): Ich freue mich, hier zu sein, auch wenn ich das Vorbereitungsmaterial nicht gelesen habe.“
Moderator Frank Thomasen („Stern“): „Es gab keine Vorbereitung.“
Von Bibra: „Dann bin ich ja gut vorbereitet.“

Christoph Keese, Chefredakteur „Welt am Sonntag“: „Auf der ganzen Welt – mit der kleinen Ausnahme Südkorea – sind Zeitungsverlage führend bei Nachrichten im Internet… Wir haben den Bereich fast monopolartig in der Hand.“

Wann Herr Keese das letzte Mal einen Blick auf die USA geworfen hat, weiß ich nicht. Immerhin war er woanders:
„Ich war auf fast jedem Zeitungskongress seit Erfindung des Internet.“

Keese weiter: „Die Kannibalisierungsdiskussion (zwischen Internet und Print) sollten wir in eine Schublade stecken und 20 Jahre lang nicht drüber reden.“

Uwe Vorkötter (Chef „Frankfurter Rundschau“): „Spiegel Online ist eine Niederlage für deutsche Tageszeitungen.“

Nachtrag: Die Eindrücke des Kollegen Siebenhaar gibt es hier…