Acht Uhr am Morgen und schon wundert man sich über Kollegen anderer Blätter… Gerade bin ich im ICE auf dem Weg nach Karlsruhe. Wieder mal geht es um Sportwetten, diesmal aber wird das Bundesverfassungsgericht endlich entscheiden. Schlaftrunken blättere ich durch die ausgedruckten Artikel der vergangenen Wochen und Monate. Kopfschüttelnd betrachte ich ein Werk aus der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom Februar.
Überschrift:
„Die Österreicher sind Sieger der Fußball-WM
Mit Sportwetten lässt sich viel Geld verdienen. Betandwin, eine Wiener Internetbude, führt das gerade vor.“
Erstaunlich, was in Frankfurt so als Bude gilt. Zum Beispiel ein Unternehmen mit über einer Milliarde Euro Umsatz, das nach Börsenwert zu den 15 größten Österreichs gehört. Tja, unter den Bankentürmen gelten halt andere Dimensionen.
Abgeschrieben hat die Autorin auch noch. „Wir wollen das Amazon der Sportwettenbranche werden“, werden „die Wiener“ zitiert. Gesagt hat es ein Wiener. Manfred Bodmer nämlich, einer der Vorstandschefs von Betandwin. Im Interview mit dem Handelsblatt. Das hätten „die Hamburger“ erwähnt. „Die Frankfurter“ haben das nicht nötig.
Kommentare
sebastian 28. März 2006 um 10:45
keine neue aber eine gute- ähnilch wie blogger selbstkontrolle oder der bildblog
Peter Turi 28. März 2006 um 12:12
Zustimmung und Widerspruch:
Dass die Franfurter Allgemeine manchmal ein bisschen länger braucht, um zu kapieren, woher im Internet der Wind weht, da bin ich d’accord.
Die Vaterschaft für ein Zitat wie
?Wir wollen das Amazon der Sportwettenbranche werden.“
würde ich an Ihrer Stelle nicht beanspruchen. Die sagen das wahrscheinlich alle Nase lang, egal ob gefragt oder ungefragt. Dass Sie es aufgeschrieben haben, macht Sie nicht zum Urheber.
Schöne Grüße aus der Internet-Medienbude (das hier ist wirklich ne Bude)
Das Ende des schmutzigen Sportwettenkriegs? 8. September 2010 um 17:42
[…] Während das Gericht dann über Monate beriet, tobte die Hoyzer-Affaire. Und munter wurden Sportwettenanbieter in einen Topf geworfen mit den Spielverschiebern. Tatsächlich aber haben die Anbieter mit dieser Wettmafia nichts zu tun: Ihnen wären saubere Spiele lieber, denn ihr Risikomanagement arbeitet noch immer präziser als der Kopf der einzelnen Spieler. Verschobene Spiele sind der Schaden der Wettanbieter – nicht ihr Gewinn. Solche Details aber waren egal. Selbst der “Spiegel” machte vor Rufmord-Ansätzen nicht halt.Ob er sich jemals bei Ansgar Brinkmann entschuldigt hat? Die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” dagegen machte aus Betanwin, damals schon …. […]