Skip to main content

Zugeben werden es nicht alle. Aber in praktisch jedem größeren Verlag werkelt derzeit eine Projektgruppe daran, klassische Medienmarken auf Apples Ipad zu bringen. Oder sich zu fragen, ob ein eigenes Tablet die Lösung sein könnte, wie jenes Wepad. Spricht man mit Beteiligten, klingt bei manchem Erleichterung durch: Endlich wieder ein System, das scheinbar so funktioniert, wie die alte Medienwelt. Da kaufen Leser ein Produkt, das sie für eine bestimmte Zeit nutzen können. Wollen sie später aktuellere Versionen beziehen zahlen sie eine regelmäßige Abgabe. Und dann ist der Bildschirm groß genug um eine Zeitung oder ein Magazin 1:1 optisch nachzubilden.

Nur: So einfach ist die Welt nicht.

Zum einen liegt das Internet auch beim Ipad nur ein Bildschirmstreicheln entfernt. Zum anderen müssen sich die Medienhäuser die Frage gefallen lassen, wieso beim Ipad mit einem Mal funktionieren soll, was sie derzeit bei Iphone-Anwendungen verhunzen. Denn egal ob Springer „Mein Klub“, „Welt“, „Bild“, „Handelsblatt“ oder „FTD“: Bei allen stößt der Leser regelmäßig auf Bilderklickstrecken, die er mobil nicht anklicken kann, Verweise auf Seiten ohne Link und ähnliche Sackgassen. Ihm wird klar: Da laufen plump und ohne weitere Adaption Inhalte der Web-Seiten in die App ein. Ohne weitere Qualitätskontrolle.

Und dafür soll der Leser zahlen?

Seit einiger Zeit ist die Abo-Schranke der Iphone-App der „Welt“ scharf geschaltet. Merkwürdigerweise war die Berichterstattung in den Medienbranchen darüber recht gering (oder habe ich etwas verpasst?). Das könnte darauf hinweisen, dass viele das Programm gar nicht mehr nutzen. Als kleines Experiment habe ich eine Umfrage aufgesetzt, bei der ich mich über Beteiligung freuen würde:

Ich fürchte, vor allem die Print-Verlage machen sich etwas vor, wenn sie glauben, ohne einen hohen Aufwand Umsätze mit dem Ipad zu generieren.

Schon die ersten Videos, die es von den Projekten zu sehen gibt, finde ich enttäuschend – selbst jenes aus dem Haus der extrem kreativen „Wired“. Oder nehmen wir das schwedische Verlagshaus Bonnier: optisch schöne Ideen für das Weiterreichen von Inhalten gibt es – doch die Präsentation des eigentlichen Kaufgrundes, der Artikel, ist keineswegs überwältigend:

Und das trifft so im Grunde auf alle Beispiele zu, die Mercedes Bunz für den „Guardian“ gesammelt hat. Auf dem Ipad müssen sich die Verlage eben nicht nur mit anderen Verlagen messen, sondern mit einer Unmenge kreativer, spannender, packender Anwendungen, entwickelt von verdammt hellen Köpfen.

Womit wir bei den Anzeigen wären. Denn die werden, das zeigt auch das Beispiel „Wired“, erheblich kreativer und interaktiver. Wie es dann gelingen soll, diese Formate technisch so zu standardisieren, dass sie so einfach in die Anwendungen der Verlage integriert werden, wie es heute eine digitale Anzeigenvorlage in den Druck wird – das scheint noch nicht ganz geklärt. Doch werden sich die Unternehmen darum überhaupt bemühen?

Denn auch auf dem Ipad werden die Verlage nicht dem digitalen Dilemma entgehen: Die Abrufzahlen eines Werbeformats sind protokollierbar. Je höher sie also den Preis setzen, desto geringer ist die Zahl der Leser – und parallel dazu trudeln die Werbeeinnahmen.

Dabei kann das Ipad journalistischen Inhalten tatsächlich eine neue Plattform bieten. Doch reicht es eben nicht, stur das alte Geschäft weiterzubetreiben. Die Inhalte müssen völlig neu aufbereitet werden, optisch viel opulenter, dazu interaktiver, vielleicht gar im Magazinbereich erzählt wie eine Geschichte. Dann wird der Leser sich sehr lang mit dem Produkt beschäftigen, vielleicht sogar länger als mit einem gedruckten Magazin heute. Und seine Zahlungsbereitschaft wird entsprechend vorhanden sein. Wie das aussehen könnte, demonstriert das rein digitale US-Magazin „Viv“ (Details im Bits-Blog der „New York Times“):

VIV Mag Interactive Feature Spread – iPad Demo from Alexx Henry on Vimeo.

Dafür aber braucht es Personal. Programmierer. Grafiker. Journalisten mit einem guten Gefühl für Optik. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage der Verlage und ihrem Verhalten in der Vergangenheit muss deshalb die Frage erlaubt sein:

Wo zum Teufel sollen die herkommen?


Kommentare


Albert Warnecke 19. März 2010 um 11:37

>>Wo zum Teufel sollen die herkommen?
Ja, werden denn nicht laufend Leute ausgebildet? Sei es in den Journalisten-Schulen (Henri-Nannen-Schule…) und dann gibt´s doch da noch die BAW und die Filmhochschulen. Da müßte doch genug schlaues Volk zu finden sein.

Antworten

Frank 19. März 2010 um 11:39

Wo sind denn Beispiele der „Unmenge kreativer, spannender, packender Anwendungen, entwickelt von verdammt hellen Köpfen“? Herr Knüwer, Sie waren doch mal Journalist, warum so leere Sätze?

Antworten

Thomas Knüwer 19. März 2010 um 11:44

@Frank: Sie finden keine spannenden Iphone-Apps? Das wundert mich. Aber schauen Sie gelegentlich mal hier rein: www.mind-the-app.de

Antworten

Thomas Knüwer 19. März 2010 um 11:45

@Albert Warnecke: Ja, da könnten sie herkommen. Theoretisch. Leider ist die Ausbildung bei vielen dieser Institutionen (nicht bei allen) nicht auf Multimedialität ausgerichtet. Gleichzeitig zahlen eine Reihe von ihnen inzwischen Hungergehälter, schrecken also zahlreiche Bewerber ab.

Allerdings haben Sie mir klar gemacht, dass meine Formulierung schwammig war. Korrekt muss die Frage lauten: Wer soll sie bezahlen?

Antworten

Albert Warnecke 19. März 2010 um 11:52

Danke für die Info. Das immer noch etliche Curricula monomedial sind wusste ich nicht. Erstaunlich zwar, aber die Beharrungskräfte sind eben doch meist stärker, als man es sich als Aussenstehender so vorstellt.

Antworten

Michael Sauer 19. März 2010 um 12:11

„Die Inhalte müssen völlig neu aufbereitet werden, optisch viel opulenter, dazu interaktiver, vielleicht gar im Magazinbereich erzählt wie eine Geschichte. Dann wird der Leser sich sehr lang mit dem Produkt beschäftigen, vielleicht sogar länger als mit einem gedruckten Magazin heute. “

Das ViV-Beispiel geht genau in diese Richtung – die konzeptuell-wissenschaftliche Methode ist hier das Storytelling, die leider viel zu selten eingesetzt wird, nicht zuletzt weil der Personalaufwand bedeutend höher ist…

Antworten

Karolina Brzoza 19. März 2010 um 12:12

Gut ausgebildete, kreative Leute gibt es genug. Aber solange keiner sich mit den Zahlen auseinandersetzt, d.h. konkret, wie finanziere ich die ganze Sache, wie kann ich meine Ressourcen optimal einsetzen und welche Strukturen (d.h. wie organisiere ich die Leute, damit Sie optimal arbeiten können) wird das nichts werden. Das kann man doch nicht einfach ausblenden. In allen anderen Branchen, die Krisen hatten, wurde das fürher oder später erkannt. Ich bin immer enttäuscht, dass sich darüber nur wenige Gedanken machen. Statt dessen wird immer nur kritisiert, was alles nicht umgesetzt wird. Wenn kein Geld da ist, dann kann man nun mal nichts investieren. Was zu tun ist, wissen wir doch alle, aber das wie, dass ist doch die Frage. Aber an dieses heiße Eisen will sich keiner trauen.

Viele Grüße

Karolina Brzoza

Antworten

Oliver Michalsky 19. März 2010 um 12:16

Ach, Herr Knüwer… Na klar, die Verlage können es nicht. Lesen wir ja regelmäßig (wenn auch bei anderen Gelegenheiten deutlich inspirierter) bei Ihnen. Aber wie kommen Sie zu der Behauptung, dass die Verlage glauben, ohne Aufwand Umsätze mit iPhone/Pad etc. zu generieren? Hätten Sie die App der WELT mal weniger oberflächlich besichtigt, hätten Sie festgestellt, dass es dort diverse Inhalte gibt, die es nicht auf WELT ONLINE gibt. Ich finde auch, dass sämtliche von Ihnen genannten iPhone-Anwendungen noch nicht ausgereift sind. Aber nehmen Sie doch einfach zur Kenntnis, dass die Branche auf diesem Feld noch ziemlich am Anfang steht, viel experimentiert (und dafür sogar Geld ausgibt). Da ist eine Menge Luft nach oben – das bestreitet in den Verlagen kein Mensch. Und wenn wenig über die WELT-App berichtet wird – bitte, lieber Herr Knüwer: Fragen Sie doch Ihre Kollegen Medienjournalisten, woran das liegt. Vielleicht macht es zu viel Mühe.

Antworten

Marcus 19. März 2010 um 12:30

Spannender als die Frage nach der Welt-App fände ich die Frage: Wieviele und welche Apps werden überhaupt noch nach dem übermäßigen Download genutzt? Und – ähm – ist die Welt-App dann mit dabei 😉

Im Angebot hätte ich übrigens noch eine handvoll Volontäre die sich multimedial austoben. Ab Montag: Mobil Blogging mit dem iPhone. Text, Bild, Ton, Video, Stream – Location-Aware und in Real-Time.

–> http://www.dw-world.de/D360

Beste Grüße,
MB

PS. Dieses VIV Mag finde ich grauenvoll. Wer um alles in der Welt wird auch nur einen dieser Texte da halb lesen- in der Schrift, mit animiertem Regen nebendran. Dann doch bitte gleich ein 3D-Game, eine Web-Documentary oder irgendwas anderes – aber nicht T.E.X.T

Antworten

Michael Finkenthei 19. März 2010 um 13:55

Bekommt man diese bescheuerte Idee „wir müssen ein Gateway/Portal/youNameIt zum Internet anbieten/besetzen, um da Kundenbindung zu betreiben, indem wir die Kunden bestmöglich auf unser Angebot einschränken“ eigentlich je wieder aus den Köpfen dieser „opinion leader“ heraus? Noch absurder läuft es nur in der Musik- und der Filmbranche, da werden die Kunden wenigstens gleich von vornherein als Kriminelle gehandhabt.

Was könnte man sich für spannende Geschäftsmodelle ausdenken, wenn man all die Kreativität, die für diesen Schwachsinn vergeudet wird, endlich mal frei laufen liesse.

Aber bevor ein Verleger je pleite geht, kann er ja immer noch antichambrieren gehen – vulgo Lobbying betreiben – um nach Gebührenmodellen zu bettteln. Macht er auch lieber.

Antworten

Ulrich Voß 19. März 2010 um 13:56

Was mich so überrascht: Der iPad soll das bringen, was die Verlage in den letzten 10 Jahren nicht auf die Reihe bekommen haben: Eine Bezahlmöglichkeit. Dafür muss jetzt scheinbar eine App her, scheinbar der einzige Weg, eine Bezahlmöglichkeit einzuführen. Dabei gibt es Hunderte von anderen Zahlmöglichkeiten. Und der Weg über iPad Apps, löst keines der Probleme, die eine Paywall vor einem Webangebot aufwirft. Finde ich damit genug Leser? Was mache ich mit Anzeigen? Indiziert Google mich? Wie verlinke ich? Wie verlinkt man zu mir?

Aber all das beiseite gelassen: Wie ratlos die Verlage sind, merkt man schon an der Tatsache, dass die Apps nicht funktionieren. Wenn man schon einfach HTML Content in die App reinwirft, wäre es immerhin clever, wenn man auch Content reinwirft, der aus sauberem HTML ohne proprietären Plugins besteht. Aber gefühlt 2013 wird es dann wohl mal saubere HTML5 Seiten in den Angeboten der großen Angebote geben …

Antworten

case 19. März 2010 um 17:57

Also diese „erheblich kreativer[en] und interaktiver[en]“ Anzeigen werde ich meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Für mich ist das Web ohne Werbefilter bereits jetzt in großen Teilen unbenutzbar – wie soll man sich denn auf das Lesen eines Artikels konzentrieren, wenn links, rechts und mittendrin die Anzeigen „herumhampeln“?
Ich kann verstehen, dass es mit statischen Inhalten nicht getan ist, aber es sollte doch möglich sein, einen akzeptablen Mittelweg zu finden zwischen dem Wunsch der Werbung, Aufmerksamkeit zu erregen, und dem des Lesers, sich die Inhalte ohne penetrante Ablenkungen anzusehen.

Antworten

hans 20. März 2010 um 11:29

Eingangs gleich vorweg, dies ist der bislang beste Post zum (haha) wePad.

Hat D-Land genügend ausgebildete IT Designer, Grafiker und was noch? Ich denke ja. Aber das ist nicht das Problem.

Beispiel n-tv Börse und CNBC Squawkbox: beim ersten kommt man sich vor wie im Apartment eines Bafög-Studenten; CNBC rockt. Das kostet enormes Geld und dieses Geld ist nicht vorhanden in D-Land. Beim Nachrichtenstudio des Ersten und Zweiten müssen die Gerichtsvollzieher gewesen sein. Da haben Sender in Südasien bessere Studios.

Eine Paywall aufzubauen ohne adaptierte Aufbereitung ist eine weitere Illusion der Presse. Nun bringt sie endlich. Das Problem ist, dass sich dann sehr schnell herausstellt wieviele zahlungsbereit sind. Und danach gibt es nichts mehr: you are out!

Prognose: wePad Launch 2010 und langsame Einstellung des Projektes (denn es ist nicht mehr) im Herbst 2011. Falls Launch später dann Abgang entsprechend zeitversetzt.

Noch etwas, ich kann mich mit 5 Millionen ins Flugzeug nach China setzen und habe später ein „WorldPad“, „usPad“, „airPad“ auf dem Markt. Schade, dass mir der Content fehlt. Aber bei 5 Millionen habe ich mit Sicherheit ein besseres Logo als wePad. Best of luck.

Antworten

Lars 20. März 2010 um 12:51

Was ich auch immer so interessant im Web 2.0 finde: Alle Welt geht davon aus, dass jeder ein iPhone, iPod und iPad hat. Dies ist aber bei weitem nicht der Fall und in absoluten Zahlen dürfte es die Minderheit sein, die entsprechende Apple-Geräte hat, insbesondere da sie preislich auch in einer anderen Liga spielen. Für den iPad-Preis bekommt man mittlerweile z.B. ein gut ausgestattetes Notebook, das flexibler ist und daher für den Otto-Normalverbraucher sicher auch mehr Sinn als ein iPad machen dürfte.
Ein weiteres Problem ist dann, dass es nicht die einheitliche Plattform gibt, sondern es mit Android und iPhone bereits zwei Plattformen für entsprechende Geräte gibt und mit Windows Phone 7 die nächste attraktive Plattform (zumindest aus Entwicklersicht) vor der Tür steht, die sich sicher auch gut verkaufen wird. Jede dieser Plattformen hat meines Wissenes eine eigene API (Android: Java/ iPhone: Object-C/ WP7: .NET mit Silverlight), die untereinander nicht kompatibel sind und die sich auch nicht so einfach über Gerätegrenzen hinweg portieren lassen. Der Aufwand des oben gezeigten Prototypen dürfte sich nur lohnen, wenn man entsprechende Angebote dann sehr einfach auf alle Plattformen portieren kann, was derzeit nicht so einfach ist…

Antworten

Gunnar 20. März 2010 um 17:04

Das was da unter dem Namen VIV Mag da demonstriert wird ist ja wohl kein Modell für die Vermittlung von Lesestoff, das meinen Sie doch nicht ernst. Stellen Sie sich mal Ihre eigenen Texte vor, eingebettet in eine solche aufgemotzte und aufdringliche Videogamewelt. Und case hat völlig recht, wenn dann noch entsprechende Werbung dazu käme, wäre es der reine Horror.

Das Mag+ von Bonnier sieht dagegen wirklich überzeugend aus, bleibt bloß abzuwarten, ob irgendwer etwas Vergleichbares wirklich umsetzt. Was zum Kuckuck haben Sie an der Präsentation der Artikel auszusetzen?

Antworten

Sascha Pallenberg 21. März 2010 um 8:36

@Hans

dafuer brauchst du keine 5 Millionen. Fuer 500 000 hast du innerhalb von 60-90 Tagen 3 Tablet Prototypen auf dem Tisch inkl. Aufbau und Infrastruktur einer zukuenftigen Produktion.
Die grossen ODMs hier in Taiwan bauen die Kisten seit 10 Jahren, natuerlich nur fuer vertikale Maerkte, mit anderer Hardware und zu einem ganz anderen Preis.

Setzt nicht die iPad Scheuklappen auf, denn innerhalb der naechsten 2 Jahre werden die westlichen Maerkte mit guenstigen Shenzhen Android Tablets zwischen 5- und 10-inch Groesse ueberschwemmt. Mit guenstig meine ich unter $100! Die Dinger bieten zwar keine Performance wie das iPad, kosten aber auch nur 1/5 und reichen fuer jeglichen Medienkonsum aus (von 1080p mal abgesehen).

Antworten

hans 21. März 2010 um 9:58

@Sascha

Danke für den Kosteneinblick. Ich habe heute in die gleiche Richtung gedacht, wie du. Spottbillige pads und, hey, eBooks und sonstiges nett über torrents „kosten“günstig geladen.

Das Traurige an wePad ist, das es so exemplarisch für D-Land ist. Keine eigenen Ideen, alles kopieren.

Dennoch, ich bin mir sicher, dass das iPad absolut abgehen wird wie das iPhone.

Antworten

Eilmeldung: Kunden wissen was Sie wollen! 21. März 2010 um 20:45

[…] Knüwer wirft zurecht in diesem Zusammenhang die Frage auf: “Wer soll sie [die Produzenten] […]

Antworten

Armin 21. März 2010 um 21:52

Ich werde ja das Gefuehl nicht los, dass solange das Problem mit den ganzen verschiedenen Plattformen besteht das Lars anspricht, sich der ganze App Hype in ein paar Jahren in Luft aufgeloest hat. Welcher Publisher soll sich das denn leisten koennen unterschiedliche Versionen fuer 5+ verschiedene Platformen zu bauen?

Da sind iPhone, iPad (das durch die Groesse eine andere App braucht), Android phone, Android tablet (siehe iPad), Win7 Mobile oder wie das heisst, Win7 tablet (siehe iPad) und ich glaube Nokia hat auch noch einen App store. Von der Website mal gar nicht zu reden. Und Facebook. Und Twitter.

Ob da eventuell die Publisher die sich auf eines beschraenken, eine fantastische Website (Browser haben die Dinger schliesslich alle) mit herausragenden Inhalten, am Ende die lachenden Dritten sind?

Antworten

Ulrich Voß 22. März 2010 um 14:40

@Lars:

Die iPad Diskussion führt am Thema vorbei. Das iPad ist eine Distributionsplattform. Und zwar unter vielen. Der Kanal auf dem Teil heisst Safari, kann HTML, Javascript und Video. Das reicht völlig aus um Content – auch interaktiven – auszuliefern. Und zwar an iPad, iPod, wepad, xpad, Android, Symbian, younameitpad.

Das Problem daran ist nur: Es gibt dabei keine Möglichkeit, da einfach die Hand aufzuhalten. Und deshalb machen es die Verlage nicht. Stattdessen bauen sie für viel Geld spezifische Apps, die neben dem Vorteil für den Verlag Geld nehmen zu können, dem Nutzer nichts aber rein garnichts bieten, was eine saubere, standardkonforme Webanwendung nicht auch könnte. Und etwa 2% der Kunden (wild guess) erreichen.

Aber statt sich Gedanken darüber zu machen, wie man möglichst guten Content erzeugt, wie man diesen an möglichst viel Leute bringt und wie man den Kunden dazu bringt, zu zahlen, zerbricht man sich den Kopf über’s iPad. Der Gipfel der Lächerlichkeit ist die Angst der Verlage, sich von Apple und den 2% der Internutzer auf iPhone und iPad abhängig zu machen.

Antworten

Dirk 22. März 2010 um 17:02

http://www.youtube.com/watch?v=ntyXvLnxyXk

Das fand ich auch sehr gut.

Antworten

Ulrich Voß 23. März 2010 um 10:28

Es gibt übrigen im Zusammenhang mit dem iPad ein sehr spannendes Zitat von Marc Andreessen:

„All the new companies are not spending a nanosecond on the iPad or thinking of ways to charge for content. The older companies, that is all they are thinking about“

Sag i do. Wenn man es richtig macht, ist das iPad *ein* Distributionsmedium unter vielen. Es ist weder der heilige Gral, noch das Gerät, mit dem Apple die Medienbranche abhängig macht.

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*