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Am Dienstag Nachmittag starb eine Unternehmenskultur. Die in der Redaktion von Der Westen, dem Online-Auftritte der Waz-Mediengruppe. Lang gezogen ist der Newsroom, davon abgehen zwei Büros mit Glaskästen – es sind die von Chefredakteurin/Geschäftsführerin Katharina Borchert und Co-Geschäftsführer Arndt Salzburg. Immer waren diese Räume einsehbar, galten die Vorgesetzten als unkompliziert ansprechbar  – bis zum Dienstag. Da verstellte Salzburg die Sicht mit Whiteboards, verhängte den Blick in sein Reich.

Kurz darauf kamen die Vertreter der Unternehmensberatung Schickler.

So zumindest erzählen es Beobachter. Was die Schickler-Leute zu erläutern hatten, ist nicht bekannt. Doch scheint es ein offenes Geheimnis, dass jenes mit viel Schwung und großen Worten begonnene Projekt Der Westen vor dunklen Zeiten steht. Davon zeugt auch, dass nun einer Chefredakteur wird, der in Sachen Online so viel Kompetenz hat wie Rot-Weiß Essen liquide Mittel: „Waz“-Print-Chefredakteur Ulrich Reitz.

Seine Haltung zu digitalen Kommunikationsmethoden, erzählen Menschen, die dabei waren, habe er im Frühjahr bei einer WDR-Party bekundet. Dort habe er sinngemäß gesagt, es sei für ihn ein Statussymbol, auf seinem Smartphone keine E-Mails empfangen zu können – die lasse er von seinem Vorzimmer ausdrucken.

Dass Reitz die Online-Redaktion übernimmt hatte schon so mancher befürchtet, nachdem jüngst auf einer Betriebsversammlung die Frage nach der Nachfolge Borcherts laut Teilnehmern so beantwortet wurde: Auf absehbare Zeit gebe es niemand, erst müsse die Waz New Media (jene Gesellschaft, die das Dach des Westens bildet) neu am Markt positioniert werden. So mancher tippt auf einen Kahlschlag: Die New Media solle wieder auf ein Winzmaß zurückgefahren werden.

Der Grund dürfte auch klar sein: Die Verluste sind zu hoch. „Betriebswirtschaftliche Zahlen des Westens veröffentlichen und kommentieren wir nicht, da bitte ich um Verständnis. Wir betrachten den Westen als Investment und sehen die aufgelaufenen Verluste als zu hoch“, beschreibt es Konzernsprecher Paul Binder. Jüngst, berichten andere Angestellte aus Essen, soll Reitz im mittelgroßen Kreis von sieben Millionen Euro Verlust in diesem Jahr gesprochen haben. Es ist wohl eine Petitesse, dass es immer wieder Streit gab, ob der Westen die nach Meinung vieler überteuerte IT des Konzern nutzen müsse. So sollen die Kosten für Datenspeicherung und -durchleitung weit über den Marktpreisen liegen, sagen Mitarbeiter. Diese Situation treibt viele Online-Redaktionen um: Profit Center is killiing online journalism (dazu hatte ich vor kurzem etwas geschrieben).

Die Personalie Reitz wird die „Waz“ heute wohl lancieren. Es ist ein Horrorszenario für die Westen-Redaktion. Schon kürzlich, berichten Mitarbeiter die dabei waren, hat Reitz in einer Redaktionskonferenz verkündet, Online-Videos hätten keine Zukunft. Konzernsprecher Paul Binder sagt dagegen auf Anfrage: „Der Bereich Bewegtbild ist für uns ein wesentlicher Teil der Zukunft des Westens.“

Man beachte: „Bewegtbild“. Denn was die „Waz“ künftig machen wird ist Fernsehen. Lokalfernsehen.

Gemeinsam mit anderen Verlagen, darunter gerüchteweise Aschendorff aus Münster („Westfälische Nachrichten“) und die „Rheinische Post“, wird die „Waz“ die Herrschaft über TV NRW übernehmen. So sagen es unternehmensnahe Quellen. Das könnte auch noch eine politische Dimension bekommen. Denn jüngst erst änderte das Land Nordrhein-Westfalen sein Medienfusionsrecht: Künftig können Zeitungsverlage private Fernsehsender komplett übernehmen. Derzeit gehören dem Waz-Konzern 24,9 Prozent an NRW TV, wenn ich das recht sehe. Käme es zu einer Gesellschafteränderung so müsste man sagen: Der Landtag NRW ist willfähriger Lakai der Zeitungskonzerne.

Jeden Morgen soll es bald eine Live-Schaltung in den Newsroom der Objekte geben, wo möglichst hochrangige Journalisten die örtliche Nachrichtenlage einordnen. Binder dementiert das nicht – im Gegenteil: „Live-Schaltungen der WAZ auf NRW.TV halten wir für eine gute Idee.“ Zur Frage, ob eine entsprechende Datenleitung, die mehrere tausend Euro im Monat an Miete kosten würde, bereits gelegt wird, nahm er keine Stellung.

Wenn gleich mehrere Verlage an Bord sind, ist dies als Frontalangriff auf den WDR zu werten. Und auf Center TV, den angeblich profitablen Billig-TV-Anbieter. Nur: Der arbeitet tatsächlich billig, mit wenig teuren Live-Übertragungen und ohne TV-Teams. Die „Waz“ jedoch will allen Ernstes Zwei-Mann-Reporter-Teams losschicken, sagen Eingeweihte. Binder bestätigt, dass eine eigene TV-Redaktion aufgebaut wird: „Ja, die Bewerbungsgespräche laufen bereits.“

Eine teure TV-Redaktion. An Geld also scheint es derzeit in der grauen Zentrale mit der skurrilen Kantine nicht zu mangeln. Das betrifft auch die üppige Bezahlung von Beratern. Die von Schickler, so berichten es Konkurrenten, würden schon mit Tagessätzen honoriert, die McKinsey neidisch machten. Nun aber ist noch jemand im Spiel: die Boston Consulting Group (BCG).

„Wir haben mit der Boston Consulting Group einen Strategiedialog über unsere eigene Zukunft und die Zukunft der Medien begonnen“, erklärt Binder in einer E-Mail. Zwei Strategieberatungen? Das ist teuer. Und selten produktiv. Noch dazu da, Wazler berichten, auch die BCG solle das gesamte Unternehmen – inklusive Waz New Media – durchforsten. So ähnlich soll der Auftrag an Schickler einst auch gelautet haben.

Das Auftauchen der Flanelltuchträger steigert nur die Frustration der Mitarbeiter. Die Print-Redaktion, heißt es bei Mitgliedern derselben, flucht jeden Tag über die Bürokratie. So müssten Redakteure, die einen Termin haben, diesen zunächst in eine Excel-Tabelle für den Regio-Desk eintragen, dann in eine Tabelle für den Zentral-Desk, dann in eine für den Westen und schließlich müssten sie sich einen Fotografen organisieren. Als Berater sag ich mal: Das ließe sich auch effizienter organisieren. Der Konzern selbst mag dazu keine Stellung nehmen.

Auch der geplante Relaunch des Westens scheint nicht glatt zu laufen. So berichten Mitarbeiter von reichlich Streitereien mit der Technik. Ruhiger oder gar angenehmer wird es nun kaum werden. Während die Westler heute erfahren, dass künftig Ulrich Reitz ihr Vorgesetzter sein wird, lässt sich dieser wohl erst am Montag blicken. So vermuten es unternehmensnahe Kreise. Er wolle ganz bewusst ohne seine Vorgängerin Borchert auftreten.

Vielleicht bringt er ja Ergebnisse einer der beiden Unternehmensberatungen mit. Er hat ja die Auswahl.

Nachtrag: Der Westen hat via Twitter die Reitz-Chefsache bestätigt.


Kommentare


supergr00bi 11. Dezember 2009 um 10:35

Sicher keine tolle Motivationsübung, das „Gesicht“ der Entlassungswelle als Online-Chef einzusetzen! Das reiht sich ein in die lange Liste der „seltsamen“ Personalentscheidungen (z.B. Wahls).

Das mit den Beratungen sehe ich anders: IMHO sind die Schicklers Experten für die Optimierung der Kostenseite. Von BCG dagegen würde ich eher die Neuausrichtung der Umsatzseite erwarten (Konzernstrategie). Ich sehe da nur wenige Überschneidungspunkte.

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Ulrich Reitz wird Nachfolger von Katharina Borchert bei DerWesten » Pottblog 11. Dezember 2009 um 12:11

[…] Berichte zum Thema finden sich bei Indiskretion Ehrensache (Dieser Tage, da der Westen stirbt) und MEEDIA (WAZ-Chef Reitz folgt auf Borchert). Abgelegt unter: Gesellschaft, Internet und IT, […]

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Der Westen: Reitz greift durch » ruhrbarone 11. Dezember 2009 um 13:23

[…] Reitz war zwar die dabei, als Thomas Knüwer vor zwei Wochen auf dem Journalistentag NRW in Recklinghausen erklärte, Journalisten […]

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Ulrich Reitz wird Geschäfstführer von DerWesten.de // Gelsenkirchen Blog 11. Dezember 2009 um 13:57

[…] Wie ich gerade bei den Ruhrbaronen lese und wie DerWesten höchst offiziell bei Twitter bekannt gibt, wird Ulrich Reitz der Nachfolger von Katharina Borchert, die nun schon bereits ab März die Geschäftsführung von Spiegel Online übernimmt. Thomas Knüwer bewertet diese Personalie als ausserordentlich “ungünstig” für das Onlineportal. Sein Beitrag mit der Überschrift ” Dieser Tage, da der Westen starb” suggeriert dies nicht nur, sondern Knüwer präsentiert auch ein abstruses Beispiel, dass offenbar intern über Reitz kursieren soll: Seine Haltung zu digitalen Kommunikationsmethoden, erzählen Menschen, die dabei waren, habe er im Frühjahr bei einer WDR-Party bekundet. Dort habe er sinngemäß gesagt, es sei für ihn ein Statussymbol, auf seinem Smartphone keine E-Mails empfangen zu können – die lasse er von seinem Vorzimmer ausdrucken (vgl. Knüwer). […]

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Ulrich Reitz wird Geschäftsführer von DerWesten.de // Gelsenkirchen Blog 11. Dezember 2009 um 13:57

[…] Wie ich gerade bei den Ruhrbaronen lese und wie DerWesten höchst offiziell bei Twitter bekannt gibt, wird Ulrich Reitz der Nachfolger von Katharina Borchert, die nun schon bereits ab März die Geschäftsführung von Spiegel Online übernimmt. Thomas Knüwer bewertet diese Personalie als ausserordentlich “ungünstig” für das Onlineportal. Sein Beitrag mit der Überschrift ” Dieser Tage, da der Westen starb” suggeriert dies nicht nur, sondern Knüwer präsentiert auch ein abstruses Beispiel, dass offenbar intern über Reitz kursieren soll: Seine Haltung zu digitalen Kommunikationsmethoden, erzählen Menschen, die dabei waren, habe er im Frühjahr bei einer WDR-Party bekundet. Dort habe er sinngemäß gesagt, es sei für ihn ein Statussymbol, auf seinem Smartphone keine E-Mails empfangen zu können – die lasse er von seinem Vorzimmer ausdrucken (vgl. Knüwer). […]

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FS 11. Dezember 2009 um 14:19

Ist mittlerweile offiziell:

http://twitter.com/DerWesten/status/6562693425

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mark793 11. Dezember 2009 um 15:24

Oh, ein bekennender E-Mailausdrucker übernimmt das Ruder beim WAZ-Regionalportal. Das ist aus Sicht aller Internet-verstanden-Habenden natürlich nichts weniger als der Beginn der Herrschaft des großen Tieres in der Apokalypse des Johannes.

Ich verstehe auch, dass die persönlichen Sympathien für webaffine Frau Borchert eine gewisse Hemmschwelle aufbauen, es klipp und klar zu sagen, dass ihre dreijährige Regentschaft bei derwesten jetzt nicht sooo superduper-beeindruckende Erfolge gezeitigt hat, gemessen an dem Tamtam und den Großgebinden von Vorschusslorbeeren, mit denen sie in dieses Abenteuer gestartet ist.

Es wäre aber doch vielleicht mal angebracht, weniger Ressentiments gegen eine Reitz-Figur zu ventilieren als vielleicht mal detaillierter und nüchterner zu analysieren, warum der westen da steht wo er heute steht und nicht viel weiter vorne (dann klappts vielleicht auch mit den besser bezahlten Beratermandaten ;o)). Klar, das wird auch den Strukturen liegen (die in so einem Konzern selbstredend kafkaesk sind, was sonst). Aber zumindest kann es ja wohl nicht primär an mangelndem Internet-Verständnis in Essen gelegen haben.

Also bitte mal bisschen mehr Butter bei die Fische!

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egghat 11. Dezember 2009 um 15:42

Ich bin immer noch überrascht, dass sich der Westen, den ich für ein halb gescheitertes Projekt halte, als gutes Karriere-Sprungbrett für Frau Borchert herausstellt.

Gut, vielleicht hat die WAZ auch so früh auf’s Bremspedal getreten, dass aus den guten Ideen nichts mehr wurde.
Und gut, vielleicht war die davorliegende WAZ/NRW/WR-Nebeneinanderlösung, die zu großen Teilen nur für Abonnenten zugänglich war, auch eine so schlechte Basis für einen Relaunch, dass da einfach nix mehr zu retten war.

Man wird sehen, was aus dem Spiegel wird …

Der WAZ traue ich im Internet nichts zu. Es wird wohl das große Sparen kommen. Und das wird immer weitergehen, weil der Print ja auch immer schlechter läuft. Und da ist die WAZ ja auch fleissig dabei, sich die Zeitung kaputt zu sparen.

Wer in dem ganzen Konglomerat Unternehmensberatungen dazuzieht, die dann – welch Überraschung – zum Sparen raten, wird untergehen. Da rettet auch die Investition in ein zweites sterbendes Medium namens Privatfernsehen nichts aber auch gar nichts. Vielleicht sollten die beim nächsten Mal mich fragen, dann bring ich einfach nur die letzten Zahlen von ProSieben mit …

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Tim 11. Dezember 2009 um 16:03

Wenn man es mit bösem Blick betrachtet, war das ganze Projekt „Der Westen“ ein teures Berufsqualifizierungstraining für seine Chefin. In drei Jahren von der Lohnscheiberin zu einer nationalen Medienbusiness-Management-Größe.

Der Westen hat nie nur im enferntesten die überzogenen Ziele erreicht. Aus unverstellter Sicht ist Reitz die einzig richtige Anwort auf das Desaster. Wer hätte denn mit gutem Gewissen einem anderen Online-Medien-Manager das Ruder und Budget übergeben, der über Visionen von der digatalen Web2.0-Revolution schwadroniert und den Besuch von internationalen DigitalMedia-Konferenzen zur Kernaufgabe seiner Tätigkeit macht.

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Beobachter 11. Dezember 2009 um 16:08

Wenn man solche Kommentare liest, kann man nur den Kopf schütteln. Klar, das Internet ist nicht mehr wichtig, vergesst es – so wie 2001. Und was Herrn Reitz betrifft: Sollte jemand, der künftig den Fahrlehrer spielt, nicht zumindest nen Führerschein haben?

Ob der Westen seine Ziele erreicht hat, wissen wir alle nicht. Denn wir kennen nur ein öffentlich bekanntes Ziel: Führende Regional-Seite zu werden. Das ist verfehlt worden und zwar mehr oder weniger knapp. Ansonsten ist die Seite ordentlich gemacht und hat mehr innovative Ansätze gehabt als die Konkurrenz – auch wenn nicht alles funktioniert hat.

Und nun soll Fernsehen das große Ding sein? Puh.

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Rasenmäher 11. Dezember 2009 um 20:58

Als ich das Wort Schickler las, blieb mir fast die Luft weg. Wenn diese Berater auftauchen, dann bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Diese Typen streichen wahllos ohne Sinn und Verstand alles zusammen. Das mehrseiteige „Strategiepapier“ oder die so genannte Handlungsempfehlung für die Chefs könnte wirklich jeder zusammentippen. Da steht einfach nichts drin. Und dafür nehmen sie dann Tagesgagen von 1.000 Euro und mehr. Nicht nur für das Image von derwesten.de ist es eine Katastrophe.

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Theo Saxer 12. Dezember 2009 um 16:37

@ Rasenmäher: Ich selbst hatte bereits das „Vergnügen“ mit Schickler & Co. und bin doch eher wenig beeindruckt. Für derWesten sicher nicht die FirstChoice … die Honorarsummen hätte man besser investieren können.

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zoom » Umleitung: Was sind eigenlich Reformer? Focus feuert Rüttgers-Kritiker und dunkle Zeiten für den Westen …  « 12. Dezember 2009 um 23:29

[…] DerWesten: vor dunklen Zeiten … indiskretion […]

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Gonzo 13. Dezember 2009 um 12:09

NRW-TV, Center TV? Noch nie gehört. Wo senden die? Ich bin zwar hier mitten in NRW und schaue häufig WDR3-Lokalzeit. Also von da soll jetzt Konkurrenz für die kommen? Müssen die sich jetzt warm anziehen? Brauch ich da ’ne Internet-Url, kriegt man die auf Kabel oder Satellit?

Was den Westen betrifft, obwohl ich mich häufig ärgere in letzter Zeit vor allem über die Themenauswahl (man hat das Gefühl, die leben auf einem anderen Planeten), schaue ich doch jeden Tag rein. Dass der Reitz (Klasse @Mark793! 🙂 die Herrschaft des großen Tieres in der Apokalypse des Johannes, hihi) für den Relaunch der Richtige ist, glaube ich nicht. Man kann Online-Journalismus nicht besser machen durch noch mehr sparen. Der Westen war schon mal besser.

Für mich ist das größte Problem des Online-Journalismus, dass dort jedes Magazin die gleiche Zielgruppe (die ominöse Mitte) anstrebt und von daher auch von der politischen Färbung immer nur irgendwas Rechts-von-der-Mitte dabei raus kommt, weil letztendlich die von den Verlagskonzernen ausgesuchten Chefredakteure alle so ticken und kurz danach auch die Redaktionen als Folge von deren Personalpolitik.

Das Problem ist nur, dass das einzige Magazin, dass mit einer solchen rechtsliberalen Ausrichtung Geld verdient der SpOn ist. Ich glaube, sogar Focus-Online und Welt-Online sind defizitär? Deshalb würde ich gerne mal so’n richtig schönes linksliberales Online-Magazin sehen. Ich denke, konsequent als Gegenpol zu SpOn aufgebaut, hätte das eine Chance. Der Freitag ist ja so ein Projekt. Aber da fehlen die Ressourcen. Die WAZ hätte eigentlich das Potential, zumal das ja ein ehemaliger SPD-Laden ist. Mit solchen Leuten wie dem Reitz geht die Färbung komplett in die andere Richtung. Im Ruhrgebiet ticken die Leute aber immer noch etwas mehr links als im Rest des Landes. Das weiß sogar der Arbeiterführer Rüttgers.

Bei der WAZ scheint das komplett vergessen worden zu sein, wie man an deren Personalentscheidungen erkennen kann, übrigens schon seit Zeiten von Frau Borchard.

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links for 2009-12-13 « Nur mein Standpunkt 13. Dezember 2009 um 13:03

[…] Dieser Tage, da der Westen stirbt Schon kürzlich, berichten Mitarbeiter die dabei waren, hat Reitz in einer Redaktionskonferenz verkündet, Online-Videos hätten keine Zukunft. – Schon der Relaunch der Webseite war ja bescheiden, aber wenn ich das lese – uiuiuiuiuiuiuiui… (tags: medien zeitung zukunft) […]

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egghat 14. Dezember 2009 um 12:10

@Gonzo

Die SPD ist rechts von der Mitte 😉

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Friedel Gerricke 14. Dezember 2009 um 15:35

Mahlzeit: Na, das wird ein Lokalfernsehen werden! Schon jetzt ist NRW-TV allenfalls ein Fernsehsender für Arme. Nachts billige Porno-Streifchen, tagsüber ein alter Mann im besten „Columbo-Outfit“ ungebügelt und schlecht rasiert als „Star“ vor der Kamera sabbernd.
Schon die paar funkenden Lokalradios haben sich bislang weniger mit „journalistischer Qualität“als viel mehr durch ihr seichtes“durchhörbares“ Programm mit Radio NRW in die Hörer-Ohren geschleimt.

Allerdings ist es schonsehr bezeichnend, wenn auf der einen Seite 300 Redakteure gehenmüssen, 113 weitere Verlagsmitarbeiter, damit das Abenteuer Fernsehen (das schon Ex-WDR-Mann Müggenburg inden Achtzigern nicht auf die kette bekam) weitere Millionen verschlingt, die der Konzern docheigentlich einsparen wollte. Ganz zu schweigen vom Flop „DerWesten“.

Besonders auffällig: Als die WAZ noch eine Zeitung mit streng regionaler Azusrichtung unter ehrwürdiger journalistischer Führung stand, da wurde selten mal von einem Konkurrenz-Blattabgeschrieben. Heuer betreibt der Content-Deskgern „Coppy und Paste“ und verweist gern auch auf Artikel, die von der direkten Konkurrenz, der Rheinischen Post“ in Umlauf gebracht wurden. Naja – täglich wird mehrfach die „Bild“ zitiert und auch aus anderen Blättern wird gern und oft „abgeschrieben“.

So steht uns dann ja waz-total ins Haus: Im Fernsehen wird dann in einer teuren Live-Schalte voneinem stotternden Chefredakteur verkündet, wasman online sowieso im Westen erfährt, wenn man nicht gleich zur „Bild“ greift. Das nennt dann Hombach „Autorenfernsehen“ mit“hoher Qualität“, während der Lokkalfunk den Polizeipresssprecher anruft und ihn onair anstelle des honorarpflichtigen Mitarbeiters den (einge-)färbten Sachverhalt kostenfrei und programmfüllend in 1:30 erzählen läßt. Schöne fertige WAZ-Medienwelt.

Ein einziger (Brech-)Rei(t)z. Mahlzeit.

Mahlzeit.

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Gute Presse für Jürgen Rüttgers von Focus und WAZ-Mediengruppe passend zur Landtagswahl 2010? » Pottblog 18. Dezember 2009 um 5:24

[…] Anscheinend gibt es schon eine Art vorauseilenden Gehorsam gegenüber der Landesregierung. Diese hatte ja erst vor kurzem das Medienrecht so geändert hat, dass Verlage jetzt zu 100 % regionale TV-Sender besitzen können – ein Geschäftsfeld, in dem die WAZ-Mediengruppe verstärkt aktiv werden will (siehe dazu: Indiskretion Ehrensache). […]

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DerWesten: Video-Relaunch » Pottblog 20. Dezember 2009 um 19:54

[…] wenn – der Indiskretion Ehrensache zufolge die Videoaktivitäten bei DerWesten bzw. bei der neuen Chefredaktion nicht unbedingt […]

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Der Westen soll wachsen – aber wie? 8. Februar 2010 um 19:05

[…] Kurz nochmal zur Erinnerung: Die Waz New Media ist jene Tochter, die das Online-Geschäft lenkt, vor allem das Nachrichtenportal Der Westen. Nach dem Wechsel von Chefredakteurin Katharina Borchert zu Spiegel Online war die Furcht nicht unbegründet, dass es bald blutig zugehen könnte. Neuer Chefredakteur ist der – höflich gesprochen – nicht als online-affin bekannte Print-Chefredakteur Ulrich Reitz. […]

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Die Krise: Ein unerhörtes Trauerspiel in 6 (!) Akten « 2. März 2010 um 21:21

[…] Sender. 4. Akt: n´ paar Beispiele Auch in der WAZ-Gruppe stehen die Zeichen auf Bewegtbild. Nach Gerüchten soll der Verlag, in Zusammenarbeit mit Aschendorff („Westfälische Nachrichten“) und […]

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Der Westen nach dem Relaunch 17. Mai 2010 um 7:56

[…] Nun ist Borchert bei Spiegel Online – und das Interesse am Westen reißt nicht ab. Denn nun giert es der Medienszene danach, was ohne sie passieren wird. Noch dazu unter der Führung von “Waz”-Print-Chef Ulrich Reitz, einem Journalisten mit unterdurchschnittlicher Online-Affinität. […]

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colorcraze 12. Juli 2010 um 15:48

Möglicherweise geht die WAZ als erste Zeitungsgruppe in D den Weg der US-Zeitungen ins Nirwana. Diese Überlegung drängt sich mir als Nicht-WAZ-Leserin jedenfalls auf, wenn ich lese, was da alles schiefgeht.

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