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Eine kognitive Dissonanz bezeichnet laut Wikipedia „einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der dadurch entsteht, dass ein Mensch mehrere Kognitionen hat – Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten –, die nicht miteinander vereinbar sind.“

Zum Meister im Hervorbringen kognitiver Dissonanzen hat sich in den vergangenen Monaten „Handelsblatt“-Jungherausgeber Gabor Steingart gewandelt. Nehmen wir zum Beispiel seine Rede anlässlich der Jubiläumsgala des Marketingclubs Düsseldorf. Er sagte: Wenn sie noch einen Redakteur treffen, den das nicht mitgerissen hat, dann hassen sie ihn nicht, sondern haben sie ihn lieb, zeigen sie Mitgefühl und Mitleid.“ 

Steingart selbst ist weder auf Twitter noch pflegt er aktiv seine Homepage. Sein morgendlicher Zwischenruf, das Morning Briefing, ist zwar als Newsletter erhältlich, aber weder diskutierbar noch dürfen wir seine Prognosen nachverfolgen – denn nach einem Tag sind sie wieder verschwunden. Er scheint, seien wir ehrlich, eher unterdurchschnittlich mitgerissen.

Heute Morgen nun schreibt er (danke an Turi2 für den Hinweis) in jenem Morning Briefing folgendes:

„Die Gottheit, zu der viele Unternehmer beten, heißt Rabatt. Zeitungsverlage hoffen, mit Geldgeschenken Abonnenten zu ködern, Autohersteller versuchen, durch Preisnachlass Fahrzeuge loszuschlagen und auch die Möbelhäuser locken mit XXL-Rabatten. Das Ganze wirkt – aber anders als Viele glauben. In einer Studie, über die wir heute berichten, führen Rabatte zum Vertrauensverlust und zur Erosion von Marken. Der Kunde ist offenbar klüger als viele Unternehmer denken. Er weiß: Rabatt ist nur ein anderes Wort für Verzweiflung.
(Fettungen aus dem Original übernommen.)

„Recht hat er!“, möchte man ausrufen und „Guter Mann!“. Wer so nach vorne geht, dem kauft man doch gern ein Abo ab!

Wer das tut, der kann eine beliebige Person als Werber angeben. Diese beliebige Person bekommt dann eine Prämie von 275,- Euro – oder einen Saugroboter.

handelsblatt abo prämieOder ein Steckschlüsselset. Oder eine Herrenuhr.

handelsblatt abo prämie 3Oder eine Bluetooth-Tastatur. Oder eine Aral-Tankkarte. Oder einen Amazon-Gutschein.

handelsblatt abo prämie 4Greifen Sie also lieber schnell zu, liebe Leser. Diese Anbetung des Rabattgottes wird nämlich bald ein Ende haben.

Oder?


Kommentare


Franz 21. Januar 2015 um 8:55

Nicht zu vergessen die 15.000 Lufthansa Meilen http://j.mp/1EpOmRR

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