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„HALT DEN RAND, CHRISTOPH!!!

„UND ZIEH DEN SCHEIß-ANZUG AUS!“

asv wgMit diesen Worten endete eine dramatische Karfreitagsnacht in der Silicon-Valley-WG des Axel Springer-Verlags. Gebrüllt haben sie nach Informationen aus Kreisen des Dienstpersonals Peter Würtenberger, Chief Marketing Officer von Axel Springer, und „Bild-„Chefredakteur Kai Diekmann. Der Ausbruch galt Konzern-Außenminister Christoph Keese. Diekmann soll Keese dann wütend aus der Haustür geschubst haben um diese laut krachend ins Schloss zu werfen.

Eigentlich soll jene Männer-WG, zu der auch Startup-Gründer Martin Sinner gehört, mit einem rund ein Jahr dauernden Studienaufenthalt in Palo Alto Kontakte knüpfen und ein Gefühl für das digitale Zeitalter entwickeln. Das Projekt hat viel Aufmerksamkeit in der Medien-Gemeinde erregt und war von vielen Seiten gelobt worden. Doch die Anreise Keeses, dem führenden Kopf hinter dem von allen Branchenverbänden außerhalb der Verlagsindustrie heftigst kritisierten Leistungsschutzrecht, verwunderte Branchenbeobachter.

Es kam, wie es kommen musste: Seit Keeses Wechsel ins Valley Mitte Februar verdüsterte sich die Stimmung in der Villa in Palo Alto im Tagestakt. Das zumindest erzählt man sich im Umfeld des Sekretariats. Während Diekmann nicht nur optisch eine enge Beziehung zur digitalen Szene im Valley pflegte, brachte Keese bei jeder Gelegenheit Themen wie das Leistungsschutzrecht und Copyright in die Gespräche. Dies soll, heißt es aus Kreisen der Küchenmannschaft, die Vertreter der Web-Firmen irritiert haben. Sie hielten vor allem Keeses Erläuterungen zum Leistungsschutzrecht schlicht und einfach für erfunden und für schlechte Witzchen.

Der Mitarbeiter eines der bekanntesten Valley-Unternehmen berichtet:

„Mark“ (sein CEO) „dachte, kein Land der Welt kann sich solch einen schwachsinniges Gesetz ausdenken. Und deshalb glaubte er, Keese mache sich bie ihrer ersten Begegnung über ihn lustig. Über ein anderes Thema als das Leistungsschutzrecht wollte Christoph aber gar nicht reden. Irgendwann zog Mark seine Hoodie-Kapuze über das Gesicht und verließ genervt stöhnend den Raum.“

Daraufhin sei es später zum ersten Streit zwischen Keese und Diekmann gekommen. Auch Keeses betont korrekte Kleidung soll für den „Bild“ler ein rotes Tuch gewesen sein. Mehrfach gab es dem Vernehmen nach Aufforderungen wie „Mach Dich mal locker, Pfeffersack“.

Schon Mitte März hatte das WG-Klima, heißt es aus Kreisen der Wagenmeister, eine Kälte erreicht haben, die selbst geübte US-Klimaanlagen nicht korrigieren konnten. Diekmann und Würtenberger flohen daraufhin zur Internet-Konferenz SXSW nach Austin.

Nach ihrer Rückkehr aus Texas hatte Keese die Schlösser des Hauses austauschen lassen und einen Portier im Vorgarten platziert. Dieser verlangte bei jedem Eintreten einen Dollar. „Damit Ihr lernt, wie wichtig Paywalls sind“, lautete Keese Begründung für das merkwürdige Vorgehen.

Der nächste Eklat ereinigte sich bei einem Besuch einer Google-Delegation in der WG. Keese traktierte die Mitarbeiter des Springer-Teams im Vorfeld mit einer Komplett-Inventur aller Gegenstände im Gebäude. Begründung: „Wenn die dann was mitnehmen, wissen wir das hinterher sofort.“

Als Diekmann die Zählung abbrach, ersonn Keese eine neue Idee: Er klebte ein „Restroom“-Schild an die Tür zum Keller: „So erfahren die mal, wenn einem bei einer Suche nicht das gezeigt wird, was man gerne hätte.“ Ein Google-Mitarbeiter verstauchte sich den Knöchel, als er die unbeleuchtete Kellertreppe hinunterstürzte.

Wie Kreise berichten, soll Keese nach seinem Rauswurf über Stunden versucht haben, bei Nachbarn Einlass zu finden. Denn sowohl sein Schlüssel wie seine Geldbörse waren im Haus verblieben. Doch auch in anderen Häusern blieben die Türen verschlossen. Seine Unterschriftensammlung „No Google employees in our hood“ hatte Wochen vorher für einige Verwerfungen gesorgt.

Mehrfach versuchte er auch, Gnade bei Diekmann, Würtenberger und Sinner zu finden – doch selbst heftiges Trommeln gegen die Tür und seine Rufe „Ich will da rein“ erweichten nicht die Herzen der anderen WG’ler. Stattdessen höhnte es hinter der Tür: „Wir haben heute keinen Schlüssel für Dich!“

keeseDanach verlieren sich Keeses Spuren bis zum Sonntag. Ein Bild, das Indiskretion Ehrensache aus dem Valley erreichte, zeigt den Axel Springer-Außenminister in einem Homeless Shelter beim Abendessen. Dort allerdings wurde er von den anderen Obdachlosen vom Tisch vertrieben, weil er lautstark behauptete, den Versammelten ginge es ohne Google besser. Nur: Der Such-Konzern gehört zu den Sponsoren der Hilfsorganisation.


Kommentare


Scribito » Post Topic » Aprilscherze 2013 [Laufendes Update] … 1. April 2013 um 11:09

[…] Kai Diekmann schmeißt Christoph Keese aus Silicon-Valley-WG [Thomas Knüwer, Indiskretion … […]

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Dr. Tiki [Mobile] 2. April 2013 um 0:13

Köstlich!

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Vampy 19. April 2013 um 10:46

Zu Schade, dass es sich hier lediglich um einen Aprilscherz handelt … dafür ist dieser allerdings sehr gelungen!

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