Heute morgen in Deutschland. Mal schauen, was das „Handelsblatt“ online zum Thema „FTD“ schreibt. Auf meinem Macbook Air, 13 Inch, Chrome-Browser, ist dies zu sehen:
Nein, ich hab da nichts abgeschnitten. Darunter dann der Balken mit dem „FTD“-Themenpaket. Das Bild – nun ja. Aber wenn bunte Bilder auf Lachsfarbe schon nicht gut kommen, könnte die Erkenntnis, dass weiße Schrift auf Lachs nicht leserlich ist, schon durchdringen.
Nun gut, jetzt aber der Aufmacherartikel. Na ja, oder auch nicht.
Videowerbung legt sich über den Bildschirm. Wegklicken ist möglich am oberen, rechten Rand.
Die Werbung verschwindet, doch der Mauszeiger liegt nun rechts oben. Dort ist eine weitere Werbung platziert, die sich bei Platzierung eines Mauszeigers über ihr ausfährt:
Dann schließlich der Artikel – eher 08/15-Standardware. Dazu gibt es fünf Ex-FTDler, die ihrem Ex-Arbeitgeber ein Abschiedslied singen. Wie elegisch und Tränen rührend werden kann, demonstriert Torsten Riecke:
Nein, den Weißraum habe ich nicht reinmontiert. Das ist ganz normal an einem ganz normalen Tag im Online-Nachrichtenreich Deutschland.
Nachtrag: Auf Google+ weist Axel van Lil auf die Werbemasse bei Handelsblatt.com hin. Mit Ad Blocker ist die Seite 2,1 MB schwer – ohne 6,81 MB. Danke für die Info!
Kommentare
facebook_david.zwadlo 22. November 2012 um 22:35
Unbezahlbar: Die Bosch-Anzeige auf dem letzten Screenshot: „Arbeiten Sie bereits bei Bosch?…“
Martin Dowideit 23. November 2012 um 0:04
Das Bild hatten wir schnell korrigiert, wie man etwa auf der FTD-Facebook-Seite nachschauen kann:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10151329035604274&set=a.347224754273.187398.101087684273&type=1
Niclas 23. November 2012 um 2:20
Leider schon viel zu oft erlebt. Es gibt wirklich Seiten, dir wirken so, als ob mich die Macher gleich wieder los werden wollen. Und da wundert sich noch einer, dass das alles nicht so richtig funktioniert?
Usul 23. November 2012 um 7:47
Jetzt wiederholt man das Experiment mit installiertem Adblocker und erhält damit die Antwort, warum die Nutzer sich genötigt fühlen, diese einzusetzen.
Elastizität des Preises 23. November 2012 um 9:53
Wenn man Bier auf einer Party, iphones oder andere _gefragte_ Produkte 10% billiger macht, werden vermutlich mehrmals 10% mehr verkauft.
Wenn man Werbung im tv oder print 10% billiger macht, bleiben die alten werbebudgets auf gleicher Höhe, kriegen also 10% mehr Platz. Gleichzeitig können kleinere Firmen sich die Werbung dort leisten. Also nimmt bei preisverringerung um x% die werbemenge meist wohl eher um mehr als x% zu. Die ganzen Websites und werbekundenforderungen sorgen also fûr eine aufrüstungsspirale an grōße bzw erzwungener Aufmerksamkeit und am firmenlaptop darf/kann man vielleicht keine adblocker installieren . Auf einem iPad sehen die Seiten dann vielleicht ziviler aus.
Links oben: Online wie es ist und wie es wird – UNIVERSALCODE 23. November 2012 um 10:11
[…] sind. Wie so etwas an einem ganz normalen Nachrichtentag in Online-Deutschland aussieht, beschreibt Thomas Knüwer. Gefunden hat er merkwürdige schwarze Balken und eine Menge […]
Paul 23. November 2012 um 12:57
Sehr nervig, wenn die Seite praktisch unbenutzbar wird. Aber was ich derzeit noch mehr hasse, sind die „zwanglos“ (oder soll ich sagen sinnlos) mitten in den Fließtext eingestreuten Textanzeigen auf Focus Online.
Moki 23. November 2012 um 13:25
Nicht nur das Layout ist manchmal gruselig. Auch die Art und Weise, wie Verlagsseiten verlinken, ist öfter mal sehr ärgerlich. Es scheint ihnen dabei mehr um Eigenwerbung zu gehen, als um die Erschließung interessanter Inhalte und Quellen. Wahrscheinlich haben das schon x Leute vor mir gemacht. Aber darüber hab ich gestern mal aus aktuellem Anlass ein paar Zeilen gebloggt.
Olaf Storbeck 23. November 2012 um 15:17
Lieber Thomas,
abgesehen von Torstens sehr kurzem Stück fand ich die anderen Berichte der Ex-FTD’ler eigenlich ganz gut. Klar, die Werbung nervt total.
Aber widersprichst du dir nicht selbst: Einerseits bist zu strikter Gegner von Paid Content im Netz, andererseits regst du dich über die viele Werbung auf, und (oft, wie ich finde zu Recht) über die mangelnde Qualität im deutschen Online-Journalismus. Und irgendwoher muss die Kohle doch kommen. Was ist dein Modell, um guten Journalismus im Digitalzeitalter zu finanzieren?
Beste Grüße
Olaf
Olaf Storbeck 23. November 2012 um 15:18
Auch so, und noch ein Nachtrag: Positiv ist mir bei den HB.com-Berichten über die FTD auch aufgefallen, dass auf externe Webseiten (Münchau bei SPON, Zeise irgendwo anders) verlinkt wurde. Ich weiß, dass sollte schon längst selbstverständlich und alltäglich sein, ist es aber eben nicht.