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Nachtrag zum Anfang: Das unten stehende ist so nicht korrekt – und keiner, nicht einmal Meedia hat das verstanden. Und, nein, ich auch nicht. 

Wie ein Kommentator unten vollkommen zurecht einwirft, ist der Verlauf jenes Gutscheincodes einfach nicht verständlich. Es erscheint nämlich eine „Gutschrift“ über 16 Euro. Doch das bedeutet nicht, dass dieses Abo 16 Euro kostet. Vielmehr muss man dieser Gutschrift zustimmen um dann ein Gratis-Abo zu erhalten. Dies ist auch immer noch möglich. 

Dass es zwei Artikel und einige Kommentare brauchte, bis das klar wurde, demonstriert wie schlecht dieser Prozess aufgesetzt ist. Die Abbruchquote dürfte immens sein. 

Damit bleibt nur noch eine Frage: Entweder diese Anzeige ist vollkommen erfolglos und die 800 Abos sind auch nach Wochen noch nicht weg – oder die angebliche Beschränkung auf 800 war eine Lüge. So oder so: Online-Marketing, wie man es nicht betreiben sollte, made by „Die Zeit“.

Vor 21 Tagen schrieb ich über einen Promoted Post der „Zeit“ auf Facebook. Oder genauer, des „Zeit Magazin“, wie eine Mitarbeiterin in den Kommentaren betonte – doch diesen Unterschied müssen Leser nun einmal nicht machen. Es kann ihnen egal sein, ob einzelne Zeitungsbestandteile sich nicht als eines begreifen.

Abgesehen vom (für die „Zeit) fragwürdigen Sprachstil – Yippie – war das darin beworbene Angebot schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erhältlich. Denn jener Artikel stammt vom 27. September. 800 Gratis-Probeabos wurden einst ausgegeben, das aber unter den für deutsche Verlage üblichen, kundenunfreundlichen Bedingungen: Wer nicht selbst kündigt, bekommt ein kostenpflichtiges Abo in den Briefkasten. So ungewöhnlich, merkte ein Kommentator hier an, sei das Angebot von vier Gratiswochen auch nicht – es tauche ständig auf.

Nun sind drei Wochen vergangen. Und noch immer bekomme ich praktisch täglich jenes „Toll, das Zeit-Magazin hat 80.000-Facebook-Fans“-Scheinangebot offeriert. Es scheint, die „Zeit“ kontrolliert ihre Kampagne einfach nicht, ein Werbebetrag wird verballert. Und unter jenem Artikel? Tobt der Dschungel. Verärgerte Kommentare, Witzelein über die Zeit, eine Cellistin wirbt für ihr Konzert, einer schreibt einfach mal „x“, eine rechtsradikale Beleidigung – alles dabei in den über 1200 Kommentaren unter diesem Beitrag, der werblich unterstützt wird: ein Musterbeispiel für nicht vorhandenes Community Management.

Und mal abgesehen davon finde ich: Wenn jemand ein Angebot über Wochen bewirbt, das so nicht mehr erhältlich ist – wäre das nicht ein Fall für den Verbraucherschutz?


Kommentare


Thomas 23. Oktober 2012 um 18:59

Noch ein anderer Wurm in dem ZEIT-Bereich – also oberes Bild, Nr. 4, die Hotel-Gutschein-Geschichte:
Da war ich vor 2 Jahren baff erstaunt, als ich mit einmal Googeln gesehen habe, worin das einzige(!) Angebot für Abo-Wiederanfänger bestand …
Hab dann dankend verzichtet. Fast jede andre Prämie hätte mich wohl zurückgebracht. Seltsamerweise gab’s auch nur einmal überhaupt so ein Angebot.

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M. R. 23. Oktober 2012 um 21:47

Ich habe mich vor einer Woche dafür angemeldet und bekomme übermorgen laut Post meine erste Ausgabe. Wem’s nicht gefällt kann es auch beim ersten Mal ausblenden. Nach der ersten Ausgabe eine formlose Kündigung zu verfassen ist meiner Meinung nach auch kein Grund sich aufzuregen.

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VerbRaucher3000 24. Oktober 2012 um 7:41

Also auf dem Bild steht „verschenken wir HEUTE 800 Kurz-Abos“. Man kann also davon ausgehen, dass die Abos täglich verschenkt werden.

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Thomas Knüwer 24. Oktober 2012 um 8:33

Dann wären die für den heutigen Tag aber um 9.32 Uhr schon vergeben – unwahrscheinlich, sehr unwahrscheinlich.

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Erna 24. Oktober 2012 um 9:04

Lieber Herr Knüwer,
ein interessanter Hinweis, allerdings hört Ihr Artikel genau dort auf, wo es anfängt spannend zu werden: Ist Ihnen die Recherche, ob das ein Fall für den Verbraucherschutz oder die Anwälte ist einfach zu mühsam? Einer der abgebildeten Facebook-Kommentare weist ja sogar auf einen möglichen Rechtsverstoß hin – warum gehen Sie der Sache nicht nach?
So gut ich es finde, dass Sie uns auf das fragwürdige Gebaren der ZEIT aufmerksam machen, so fragwürdig ist es aus meiner Sicht, solche Vorwürfe nur durch Mutmaßungen und nicht durch Recherche zu untermauern.
Schade.
Viele Grüße!

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king_of_chaos 24. Oktober 2012 um 10:19

Ich verstehe das jezt nicht ganz: Wenn ich diesen Code auf der Seite „einlöse“, bekomme ich diese 16€-Gutschrift – und wenn ich dann weiter klicke, bekomme ich immer noch das Angebot für das kostenlose Probeabo.
Also kann aus meiner Sicht nicht davon die Rede sein, dass das Angebot nicht mehr erhältlich sei.
Ob diese Begrenzung auf 800 stimmt, ok, das ist ein anderer Punkt. Vielleicht stimmt’s ja und man hat einfach noch nicht genügend begeisterte Interessenten gefunden…

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Thomas Knüwer 24. Oktober 2012 um 10:46

Danke für den Hinweis – ich erröte vor Scham und habe den Artikel oben maßgeblich erneuert. Tatsächlich aber sind Sie der erste, dem das auffällt. In dem Moment, da die 16 Euro erscheinen, wird dies als Preis wahrgenommen.

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bessere Organisationen needed 24. Oktober 2012 um 10:44

Verbraucherschutz und gewerkschaften müssten als crowdfinanzierte Action-Teams zb von Piraten elektronisch aufgebaut werden.
Leider sind Verbraucher und Löhne und Arbeitsbedingungen Piraten, digiges, FSF usw vielleicht leider egal. Denn vorhandene Verbraucherschützer und Gewerkschaften sind deutlich verbesserbar.

Konkurrenten und hater finanzieren sowas locker. Es gibt keine Theorie der hategraphs hieß es mal. Aber wenn man aus Abos nicht herauskam oder die adresse verkauft wurde, gibt man gerne 5€ für sowas.

Wer c’t liest oder ct-tv schaut weiß, wie quasi unmöglich und teuer vertragskündigungen oft gemacht werden. Sowas müsste man im online-Banking kündigen können. Da sieht man dann die Listen, Laufzeiten und Kündigungsfristen aller Abos usw. Danke rotgrüne rotgrüne Regierung von 1999.
Piraten und digiges bieten übrigens auch kein kündigungsnotariat an und verkaufen die Zahlen an Analysten.
Und schwupp ginge Kündigung wirksam, korrekt, einfach und jeden Monat. Ohne das man Politiker bräuchte.

Davon gibts regeln für Verfügbarkeit damit man keine bösen lockvogelangebote produziert.
Offizielle beschwerdewege wie zb die Hotline sind vielleicht interessante Motivations-Möglichkeiten.
Das man seine Daten nicht angeben sollte, um keine Werbung oder Verträge zu bekommen, sollte man vor dem Anruf aber realisieren.
Vorgefertigte brief-schreiben sind auch nette Methoden. Wer 55cent für eine Briefmarke ausgibt, wird normalerweise ernster genommen. Das man keine telefonnummer oder andere Instant-Kontakt-Daten angeben sollte um werbeanrufe zu vermeiden und erkennbare Eigenheiten in die Adresse einbauen sollte ( zweite Vornamen, …) um adressverkauf zu entdecken, muss man allerdings auch wissen.

Wenn es dir so wichtig ist, kannst du (sowas programmiert man an einem Wochenende) öffentlich bei den Verbraucherschützern ausschreiben und crowdfinanzierte, wieviel sie dazu brauchen. Das sind 16 (?) landesorganisatiinen und sich Einzelprojekte gezielt finanzieren zu lassen könnten manche Vereinsvorstände oder Aufsichtsräte schnell als satzungsgemäß-konform anerkennen und damit die Ampel in deinen ausschreibungstool neben diesem Landesherrin Grün werden wohingegen die anderen ein Fragezeichen in der liste haben.
Vielleicht wäre das mir 10€ wert. Spätere Aktionen vielleicht nur 5€. Das die Kohle hoffentlich zurückkommt und für weitere aktionen genutzt werden kann ( und nicht verschenkt wird) bildet eine poolbasierte crowdfundete verbraucherschutzpower. Man kann sich die Kohle auch abzüglich überweisungsgebühren auch zurückzahlen lassen.
Attac, Piraten, Greenpeace, fsf und digiges erkennen wohl leider nicht die Möglichkeiten gezielten Projekt-crowdings.

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king_of_chaos 24. Oktober 2012 um 11:03

In der Tat ist dieser völlig unnötige Zwischenschritt mit den 16€ recht verwirrend – und offenbar sogar abschreckend. Wie auch immer, ein gutes Beispiel für sehr schlechte Kommunikation.

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chen wan 21. November 2012 um 19:11

Hi, leider bin ich da gefallen. Wusste nicht, dass man nach zweite Ausgabe kündigen soll. Jetzt habe ich eine Rechnung von 200 Euro. Wie kommt man draus?

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chen wan 21. November 2012 um 19:30

Erledigt. ein kurzer Anruf genügt. Musste halt für die erhaltenen Zeitungen noch zahlen. Alles kein Problem.

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