Es ist kaum zu fassen. Dieses Video soll aus dem Jahr 1995 stammen. „Soll“ schreibe ich, weil ich es kaum fassen kann. Es gibt aber kein Indiz, das darauf hinweist, dass dieser Film nicht 1995 entstanden ist.
Warum ich so zögerlich bin? Weil hier Teenager der Ray Bjork Elementary School in der Pampa von Montana vor 17 Jahren das Internet von 2012 vorhersagen – inklusive der Liebe zum Cat Content.
„Jeder sollte im Internet sein“, lautet ihre Botschaft. Und mit dieser fortschrittsoptimistischen Haltung waren diese Kinder 1995 weiter als die meisten deutschen Politiker und Medienmanager im Jahr 2012.
Und ganz nebenbei: Gibt es solche Videos eigentlich aus deutschen Schulen? Irgenwelche Projekte, die sich mit der digitalen Zukunft beschäftigen? Wenn ja, präsentiere ich sie hier auch gern…
Kommentare
Alexander Houben 15. August 2012 um 8:08
Keine Frage, wenn das Video von 1995 stammt, dann ist es visionär. Auch, wenn die inhaltlichen Aussagen nicht von den Kindern selbst stammen sollten. Denn das hört sich alles sehr eingeübt und auswendig gelernt an. Das hat jemand geschrieben und den Kids gegeben.
Trotzdem bleibt es eine gute Vision für 1995.
Technik wird verzögert 15. August 2012 um 11:40
Ich habe Informatik studiert. Ich würde gerne ein werbefinanziertes Bildungs-System aufbauen.
Abmahnungen, Verklagungen bis zum Verfassungsgericht und Trivialpatente muss man einkalkulieren.
Stattdessen kriegen andere Leute nicht einmal eine Lohnsteuerkarte programmiert… .
Man tut immer so, als ob irgendwer neue Technik haben will. Wenn Du mal UK oder USA mit anderen Ländern vergleichst, könnte man Deutschland als „offline“ einstufen.
Die Diskussion um die 10% bei Holding-Ketten zeigt auch, das immer an den mittelständischen Unternehmer gedacht wird und keiner die Boni-BWLer und selbstbegünstiger im System zu sehen scheint. Politiker arbeiten ja auch für das Wohl des Volkes und nicht für Pöstchen, Pensionen, Begünstigung ihrer Parteimitglieder und Partei-Spenden-Geldgeber. Siehe Kommentare zu Romneys Vizepräsidentenkandidaten gestern.
Du warst (im Gegensatz zu den Praktikanten in den Startups von heute) schon beim neuen Markt dabei und hast gesehen was aus Firmen-Beteiligungen usw. wurde. Oder wie viele selbstverständliche Ideen im Kostensumpf ertranken. Viele Ideen kann man problemlos von zu Hause programmieren. Dummerweise muss man in Diktaturen dann Abgaben, Schutzgelder, und natürlich die Schwager und Verwandten und Bekannten der Machthaber zur Einhaltung der Impressums-Verordnung, Verwaltungs-Regularien, Jugendschutz-Regeln u.ä. einstellen. Das das Projekt damit vom kostenlosen jedermann zugänglichen Stadtpark zum bezahlpflichtigen Elite-Only-Golfclub (inclusive Luxus-Pleite usw.) wird, sollte klar sein.
Technik würde Verwaltungen und Politiker überflüssig machen. Wenn Wahlen was wirken würden wären sie verboten. Dasselbe gilt für Technik. Die Grünen hätten Liquid schon 1999 unter AOL und sieben Jahren rot-grün einführen müssen. Ebenso Gewerkschaften und die Linke.
Technik wird gerne verhindert. Und leider so ziemlich überall.
Die E-Fahrräder sind vorletztes (oder letztes ?) Jahr zahlenmäßig durchgeboostet und sieht man überall so wie damals die CDs die Schallplatten ablösten nachdem sie jahrelang vor sich hin krebsten (siehe Wikipedia-Statistik) oder die Netbooks die Laptops zahlenmäßig ablösten. Ohne einen Cent Steuersubvention! Wenn die Akkus besser werden, wird innerhalb eines Jahres die Bezin-PKW-Nachfrage zusammenbrechen. Vielleicht sind ja Ölscheichs an Akku-Firmen beteiligt.
Bei CNBC meinte mal jemand von einer Offshore-Firma (ich glaube ein Inder, ich weiss es aber nicht mehr genau), das sie gerne Amerikaner einstellen würden, aber Technik würde verachtet werden („Nerds“) und die Leute studieren lieber Jura und BWL.
Wenn Juristen und BWLer regieren. Wie viel kriegen dann wohl die Leute mit den Ideen, Innovationen und die wirklich Arbeitenden im Unternehmen ? Das kannst Du an den Autos auf dem Parkplatz schnell erkennen…. .
Die Herrschenden sind die 1% und kriegen das meiste. Und das sind keine Techniker.
Und wie man an den Scheiter-Geschichten sieht und du vom Neuen Markt kennst, kriegen die meisten (auch gute) Ideen keine echte Chance sondern werden von Boni-Empfängern usw. kaputtgemacht. Denn die Boni und Dienstreisen kriegt man ja trotzdem.
Innovation hat praktisch keine Chance. Man wartet übrigens auch gerne, bis die Patente auslaufen. CMOS-Bildsensoren sind möglicherweise ein Beispiel. PMD Phasenmischdetektorensind evtl ein weiterer potentieller Kandidat. Und amerikanische Patente sind üblicherweise auch stärker als deutsche und dort auch Geschäftsmodelle und Trivialismen möglicherweise patentierbar während man hier für TV-Diskussions-software möglicherweise notarielle EPG-Lizenzen braucht.
Schau doch nach wo die viele Investitionsgelder bei Startups oder neuem Markt geblieben sind ? In Arbeitergehältern oder zu den Geldgebern, ihren Freunden und Verwandten zurückgeflossen ?
In der Startupbranche steckt möglicherweise zu viel Geld und oft zu wenig Kunden-Interesse.
Ohne geeignete Umgebung (die es wohl nicht gibt) nutzen Ideen wenig.
Studiert besser Jura und BWL statt Informatik. Das Leben von Nerds könnt ihr dann mit Rolex und BMW bei Big-Bang-Theory auslachen nachdem Ihr Euch Tipps von Charly Harper bzw. Walden Startup-Milliardär von Two and a half Men geholt habt (Pro7 Dienstags und ich glaube Kabel1 werktags).
Handwerker-Jobs oder Bauingenieure (früher zumindest) die in Dubai o.ä. gut bezahlt werden ist vielleicht auch interessant wenn man auf Alkohol und Schweinefleisch verzichten kann.