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In diesem Minuten, da ich dies schreibe, läuft der „Zeitungsgipfel“ im Wiesbadener Dorint-Hotel. Es ist eine nominell hochkarätig besetzte Veranstaltung unter dem Titel: „Die Zukunft der Zeitungen in Deutschland“.

Wer sich ein wenig im Digitalen tummelt, der kennt Konferenzen nicht nur vom Hingehen. Viele werden komplett live übertragen, rund um die Streams entstehen Diskussionen und Kommunikation. Aus dem Saal selbst gibt es Kommentare via Twitter und dann auch recht flott in Blog-Artikeln. So sind die entsprechenden Redner der Einstieg in eine Konversation über ihre Themen, das Internet bereichert die Konferenzen.

Nun trifft sich ja in Frankfurt eine Branche, die wie keine andere unmittelbar betroffen ist vom digitalen Wandel. Doch einen Livestream – gibt es nicht. Und wie sieht der Twitter-Strom aus? So:

Ja, wenn ich es richtig sehe (und gern korrigiere ich mich, sollte ich mich irren), twittert exakt eine Person aus dem Dorint: Thomas Koch. Keiner der anwesenden Chefredakteure, Medienjournalisten, Medienberater oder Verlagsmanager, nicht einmal der Mitausrichter „Horizont“ glaubt, dass die Debatte durch die Öffentlichkeit bereichert werden könnte. Nicht alle sollen ja twittern – aber gerade mal einer?

Noch dazu ist Thomas Koch kein Journalist. Er schreibt ein exzellentes Blog zu dem Feld, aus dem er kommt: der Werbeplatzvermarktung und der Werbung. Und dass jemand aus der Mediaagentur-Szene der einzige ist, der über einen Zeitungskongress live berichtet – das ist dann auch ein Zeichen der Zeit.


Kommentare


DAMerrick 26. Juni 2012 um 17:48

Analoge „Industrie“ (Grässliches Wort für Verlage)
Analoge Technik.

Was erwartet man eigentlich noch?

Antworten

Gip fel 28. Juni 2012 um 8:42

Die Pressekonferenz zum Twitter-Account des Regierungs-Sprechers sollte man sich noch mal durchlesen.

Vor ein paar Jahren waren die höchsten Zuwachsraten in Frankreich für Internet-Anschlüsse bei Rentnern. Ipads im Verwandtenkreis erhöhen auch die technische Akzeptanz. Rentner mit Dackeln verpasst man lässt man ein paar Dackel-Tweetern und top-tweets followen und dann lernen die schnell, das dort was sinnvolles abgeht. Dann followen sie vielleicht auch ihrem Abgeordneten oder Schützenverein. Twitter ist wie Staubmäuse – aber halt in einer relativ staubfreien Umgebung wenn es um Rentner und vielleicht auch Hausfrauen geht. Skype benutzen die „alle“ wenn man mal Rentnerinnen in der Eisenbahn zuhört. Benefit brings Business.

Auf Messen sollten Ipads und Hallen-Wifis für lokale! Angebote, Stunden-Pläne, Aussteller-Verzeichnisse usw ganz normal sein.
Wer einen Rechtsraum findet, wo er PR-Konferenzen per Internet organisieren kann, würde schnell die Zeitungen zwingen, bald nur noch Pressekonferenzen per Internet zu besuchen.

Das Twittern ist ja auch nur eine Krücke weil es kein Transcript und keine Bevotungs-Apps (sowas wie „Die Macht“ von rundshow aber in besser) gibt.

Wer würde beim „Fußballgipfel“ die Themen rulen ? Bayern-München, BVB und Schalke ? Und wer wären die 99% ? Die hunderten Dritt-Liga-Vereine deren Themen und Probleme bestenfalls grade mal in Nebensätzen ansatzweise angesprochen würden ? Andere Konferenzen dürften oft so ähnlich ablaufen falls man sich den Besuch überhaupt leisten kann. Auf Automessen sieht man ja auch nur Modelle die man sich preislich nicht leisten kann und oft ja auch nicht verkauft werden. Da sind Elektronik-Messen, IFA usw. mit echten Produkten näher an der Realität des Volkes.

Wer uns nicht vor dem neuen Markt und Eurokrise gerettet hat, dessen eigenen Kontroll- und Erkenntnismechanismen werden ihn wohl auch nicht retten. Bedauerlich ist das nicht wirklich. Wer überflüssig ist und wenig Leistung liefert, wird manchmal doch vom Markt entfernt.

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