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Eigentlich sollte heute ein Text entstehen, der sich mit den Thesen von Frank Schirrmacher in der gestrigen „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sowie denen von Andrian Kreye in der „Süddeutschen“ beschäftigt. Je intensiver ich jedoch mit Schirrmacher las, desto mehr ärgerte ich mich. Und deshalb ist zunächst eine Abhandlung nötig über eine journalitische Unsitte in diesen Tagen: das Experten-Aufblasen.

Schirrmacher lässt eine ganze Reihe Fürsprecher seiner Thesen auflaufen. Schon beim ersten Lesen wunderte ich mich, dass mir diese Experten nichts oder wenig sagten.  „Aber“, dachte ich, „so sind die Feuilletonisten: Betreiben Namedropping und der Leser muss sich selbst schlau machen – und am Ende sind das alles große Köpfe.“

So wie die „legendäre Blog-Cruftbox“ im Schirrmacher-Text. Oder für jene, die kein Deutsch auf Klotschen schreiben: „das legendäre Blog Cruftbox“.

Legendär.

Aha.

Nun. Ganz so legendär geht es nicht zu. Cruftbox-Autor Michael Pusateri ist Senior Vice President für Technologie bei Disney. Er bloggt schon seit dem Jahr 2000 – also eine ordentliche Zeit. Aber wenn Cruftbox legendär ist – was ist dann Kottke.org? Boingboing? Engadget?

Mehr noch: Schirrmacher fälscht sich ein Zitat zusammen. Denn die in Anführungszeichen vorgebrachte Passage: „Ihr habt Euch im iPhone getäuscht. Ihr täuscht Euch hier. Es ist eine dritte Art des Computers“ existiert so nicht im Text.

Ähnlich verhält es sich mit Alex Payne, den Schirrmacher als „ein brillanter Informatiker der jungen Generation“ beschreibt. Payne ist – warum schreibt Schirrmacher das nicht? – Entwickler bei Twitter. Und in seinem Blog schreibt er, er selbst wäre nie Entwickler geworden, wenn er in Ipad mit Apps gehabt hätte und keinen Computer. Inzwischen hat er diese Aussage allein auf sich bezogen. Vor allem aber schreibt Schirrmacher, Paynes Blog Al3x sei „vielgelesen“. Woher weiß er das? Die Verlinkungen bei Technorati und Icerocket deuten nicht auf Übermäßiges hin. Und Kommentare – deren Zahl ebenfalls ein Indiz sind – lässt Payne nicht zu.

Noch so einen merkwürdiger Fall: Steven Frank. Eine „brillante Analyse“ des Ipad habe der geschrieben, lobt Schirrmacher und legt ihm das Ende des Desktop-Computers in den Mund. Wer dieser Frank ist? Ein Macintosh-Entwickler und und Comic-Autor. Sein Tumblr-Blog lässt keine Kommentare zu – anscheinend bevorzugt Schirrmacher solche Seiten. Doch Frank schreibt nicht so düster, wie es ihm der FAZler andichtet. Sein Artikel zum Ipad endet so:

„Apple is calling the iPad a “third category” between phones and laptops. I am increasingly convinced that this is just to make it palatable to you while everything shifts to New World ideology over the next 10-20 years.

Just like with floppy disks, the rest of the industry is quite content to let Apple be the ones to stick their necks out on this. It’s a gamble to be sure. But if Apple wins the gamble (so far it’s going well), they are going to be years and years ahead of their competition. If Apple loses the gamble, well, they have no debt and are sitting on a Fort Knox-like pile of cash. It’s not going to sink them.

The bet is roughly that the future of computing:

  1. has a UI model based on direct manipulation of data objects
  2. completely hides the filesystem from the user
  3. favors ease of use and reduction of complexity over absolute flexibility
  4. favors benefit to the end-user rather than the developer or other vendors
  5. lives atop built-to-specific-purpose native applications and universally available web apps

All in all, it sounds like a pretty feasible outcome, and really not a bad one at that..

The iPad as a particular device is not necessarily the future of computing. But as an ideology, I think it just might be. In hindsight, I think arguments over “why would I buy this if I already have a phone and a laptop?” are going to seem as silly as “why would I buy an iPod if it has less space than a Nomad?”“

Schirrmacher macht daraus:

„… aber auch er glaubt, dass Jobs‘ technologischer Gottesdienst das Ende des Desktop-Computers markieren wird.“

Stillos gar wird Schirrmacher, wenn er Journalisten in Deutschland kritisiert. Zitat:

„Das liebedienerische Niveau, auf dem heute die Kritik geäußert wird, zeigte legendär…“

Was für Schirrmacher nicht alles so legendär ist, möchte ich einschieben.

„…der Technologiereporter Dirk Liedtke, der den  Google-Gründer Sergey Brin mit folgender Frage in die Ecke trieb: ,Ist aus dem David ein Goliath geworden?‘ und nach einem völlig inhaltslosen Gespräch folgendes Resümee zog: ,Nach dem Ende des Interviews verabschiedet sich Sergey Brin, ohne aufzustehen und nach einem kurzen Geplänkel kleben seine Augen wieder an dem Display seines Notebook. Ein spannende Begegnung mit Brin, für ihn eher eine Pflichtübung.'“

Finales Urteil des großen S.:
„Bei solchem Journalismus, da muss man der Blogosphäre recht geben, ist der Widerspruch der vielen Einzelnen wichtiger denn je.“

Ich weiß nicht, welches Krösken Schirrmacher mit Liedtke hat. Aber es ist doch erstaunlich, wenn bei einem Standardartikel der Name des Autors OHNE seinen Arbeitgeber, den „Stern“ fällt. Und dieses Interview ist Standardware. Es ist auch kein Einzelgespräch, wie Schirrmacher vortäuscht, sondern ein Gruppeninterview. Liedtke selbst macht daraus keinen Hehl, was ihn von vielen, vielen Kollegen, auch bei der „FAZ“ unterscheidet, die es vermeiden zuzugeben, dass das für Deutschland exklusive Gespräch mit einem interessanten Gesprächspartner eben nicht weltexklusiv und damit allein geführt wurde.

Ist Liedtkes Interview deshalb toll? Nö. Es ist langweilig wie so viele Gespräche mit Informatiker-gründet-Firma-Chefs aus dem Silicon Valley.

Abgedruckt wird so etwas trotzdem. Um sich mit dem Namen des Prominenten zu schmücken. Und den Kontakt warm zu halten zur Presseabteilung des Unternehmens. Das ist traurig, aber leider wahr.

Gerade Schirrmachers Haus weiß um dieses Problem. In der gleichen Ausgabe der „FAS“ erschien gestern nämlich ein inhaltsloses, liebedienerischers Interview mit Puma-Chef Jochen Zeitz. Überschrift: „Enge Trikots sehen am athletischen Body toll aus„. Zu finden im Wirtschaftsteil. Was in dieser Kombination alles sagt.

Was Schirrmacher da veranstaltet ist unseriös – aber leider Alltag im Medien-Deutschland. Der Journalist recherchiert, findet ein cooles Zitat und biegt sich dann den Autor desselbigen so zurecht, dass es für den Leser klingt als spräche Gott im Himmel. Oder er hat tatsächlich einen klugen Kopf gesprochen, der aber den seitenplatzverteilenden Kollegen nichts sagt: Also muss geschwärmt werden, dass sich die Balken biegen.

So entstehen sie dann die „führenden Köpfe“, die „Vordenker“ und „Gurus“, die „angesehenen Experten“ und „Halb-Götter“. Gern bezeichnen Redaktionen so etwas als „hoch einfliegen“.

Nehmen wir nur den jüngst in der Web-Szene viel diskutierten Digitalkünstler Jaron Lanier. Seien wir ehrlich: Die wenigsten kannten ihn vorher. Sonntags erschien in der „FAS“ sein Essay, doch am Samstag davor gab es in der „FAZ“ schon mal ein Interview. Ganz schön viel Werbung für Laniers Buch, übrigens.

Die „FAZ“ flog ihn so hoch ein, dass Lanier Höhenangst bekommen haben dürfte. Allen Ernstes wurde behauptet: Lanier „gilt als Vater des Begriffs „virtuelle Realität“… hat als Erster internetbasierte Computer-Netzwerke vorgeschlagen, den ersten „Avatar“ entwickelt, die virtuelle Kamera fürs Fernsehen und 3-D-Grafiken fürs Kino… 1983 hat er mit „Moondust“ das erste Videospiel vorgestellt.“

Fehlt nur noch die Sache mit dem Wasser und dem Wein. Allein schon der letzte Satz ist natürlich absurd. Tatsächlich hat Lanier das erste Kunst-Videospiel programmiert, das seine Massenwirkung deutlich verfehlt hat. Und auch bei den anderen Aktivitäten klingt beim etwas neutraleren Wikipedia-Artikel doch oft eher ein Mit-Machen denn ein Kopf-Sein durch – nicht bei allem, aber bei den meisten der Aktivitäten. Auch die Sache mit dem Avatar ist deutlich eingeschränkter, als die „FAZ“ dies darstellt. Bemerkenswert ist auch, dass all die „firsts“ im Netz vor allem aus Zitaten von Laniers Vita stammen.

Aber das ist natürlich alles kleinkrämerischer Kleinkram für einen Schirrmacher. Denn wie er sich seine Zitate ergoogelt um den Leser zu manipulieren, das verdient nur ein einziges, großes Wort:

legendär.


Kommentare


prüfer 1. Februar 2010 um 19:48

Also welche Blogs lesens (und zitierens-) wert sind, darf meiner Meinung nach jeder noch selbst entscheiden. Und wenn sich Herr Schirrmacher seine Zitate gegoogelt hat, ist das für mich schon ein Fortschritt im Hinblick auf die Beschäftigung mit dem ansonsten fremden Wesen.

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Rafael Eduardo Wefers Verástegui 1. Februar 2010 um 20:03

Fassen wir zusammen: Schirrmacher ist ein Multi-Phobiker.

Jenseits aller, berechtigten, handwerklichen Kritik an Schirrmachers Arbeit an sich hat Schirrmacher ein Problem, welches ich als kognitiv bezeichnen würde:

Schirrmacher hat Angst sich im Internet zu verlieren, er möchte lieber an die Hand genommen werden. Er hat Angst vor Multitasking, denn dabei verliert man den Verstand, eine Gefahr die ich bei Schirrmacher für eher gering einschätzen würde, es gibt anscheinend nicht allzuviel, was er verlieren könnte. Dann scheint er Angst vor komplexeren Systemen und sogar vor der Freiheit zu haben, schliesslich präferiert er ein geschlossenes „Ökosystem“ wir iPhone und iPad gegenüber Notebooks, Desktop-PCs etc.

Abgesehen davon, dass gerade Apple mehr als restriktiv in Sachen iPhone und iPad vorgeht, was DRM, Applikationen und Personalisierung angeht, scheint es genau das zu sein, was Schirrmacher befürtwortet: Er möchte bevormundet werden, er möchte das jemand ihm seine Angst und ihn an die Hand nimmt, damit er und seine Zeitgenossen sich im grossen und bösen Internet nicht verlorengeht und in eine „Schmuddelecke“ gerät…

Wie würde Schirrmacher wohl reagieren, wenn man ihm ein wirklich offenes System zeigen würde wie zum Beispiel Linux? Würde er in einen katatonischen Zustand verfallen angesichts der unendlich vielen Möglichkeiten der Personalisierung, der Möglichkeiten der Manipulation und vor allem bei der vielzahl der Prozesse die man gleichzeitig ablaufen lassen kann?

Ich gehöre wohl zu der Generation „C64“, mein Medienkonsum beschränkt sich beinahe ausschliesslich auf „neue Medien“ (auch wenn ich gut 20 Regalmeter Bücher besitze, die ich selbstverständlich schätze und gelesen habe) und ich bin zu „Multitasking“ fähig, ohne das die Qualität meiner Arbeit, meiner Recherche und meiner Ergebnisse darunter zu leiden hat.

Ich nutze sowohl Twitter als auch Email, Instant-Messenger Programme, Telefon, Fax und mein Mobiltelefon. Das alles überfordert mich nicht, ich bin durchaus zur Konzentration fähig und ich kann mich auch dem „Sog“ dieser Medien und der Konnektivität entziehen, wenn dies nötig sein sollte.

Schirrmacher ist der Typ Mensch, der den Weggang der Menschheit von den Bäumen schon für einen Holzweg hält, er ist nicht nur innovationsscheu, sondern schlichtweg unfähig dies zuzugeben und beiseite zu treten, damit andere, frischere Generationen auf neuen Fundamenten aufbauen können.

Nur wer auf den Schultern von Riesen steht, kann weit genug schauen um wirklich innovativ zu sein. Wer wie Schirrmacher diesem Riesen versucht ein Bein zu stellen, der läuft Gefahr zerquetscht zu werden.

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cdv! 1. Februar 2010 um 20:18

Schirrmacher schreibt seit einigen Wochen ausschließlich für seine extrem konservative Klientel. Er bereitet einen Boden für die Politiker, die dann mit erhobenem Zeigefinger auf die FAZ zeigen: Seht’s, da steht es geschrieben. Schirrmacher geht es nicht um Technik, nicht einmal um die Gedanken der Menschen, sondern allein um die Macht. Er muss diese Klientel bedienen. Er macht das geschickt, denn diejenigen, die er erreichen will, lesen diesen Blog leider nicht.

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Stefan 1. Februar 2010 um 20:31

ziemlich angestrengt finde ich. Dann koennte man mit gleichem Recht fragen: wer ist Knuewer? Und das Disney Blog ist Kult. Jedenfalls im Silicon Valley. Der Kerl entscheidet ueber alle technischen Investitionem, und ja, er sagt doch genau das was S. zitiert. eigentlich noch schaerfer.

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monty 1. Februar 2010 um 20:51

Na ja, von dem Versuch der philologischen Analyse bleibt nicht viel und ich finde, das geht an der Sache etwas vorbei. Hier werden ja nicht Kant und Hegel zitiert, sondern Blogs, die bei der Apple Vorstellung eine grosse Rolle spielten, ich habe etliche davon auch gelesen (und noch viel mehr):Ich kapier das hier nicht ganz, wenns nicht nur Bashing sein soll. Schirrmacher hat exakt die Apple-kritische Debatte auf den Punkt gebracht.Ich kenne Cruftbox durch Rivva und wired seit langem. Michael Pusateris Meinung ist mehr wert, als die von Investoren. Ich finds auch legendär, kann ja sein, dass Knüwer das anders sieht – wie auch bei Lanier, den man selbst in Deutschland seit 2000 kennen dürfte. Schirrmacher hat höchst bedenkenswerte Argumente gegen die neue Zentralregierung Apple vorgebracht und das keineswegs erfreut. Schaut man sich Steve Jobs neueste Ausfälle gegen Google an, sieht man das Schirrmacher exakt den richtigen Instinkt hat. Wenn Jobs Facebook und scoialmedia ablehnt, dann schwimmen manchen die Felle davon – aber das ist eine Tatsache, und keine „Experten“-Meinung. Die Blogs lassen keine Kommentare zu? Das spricht gegen Schirrmacher, das er die liest? Und hier werden Kommentare moderiert, mal sehen ob der erscheint.

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Steve Gates 1. Februar 2010 um 21:01

Da hat die FAZ diese tolle „Technik & Motor“-Redaktion, die es versteht, dem Leser selbst so dröge Dinge wie Kaffeemaschinen auf eine faszinierende Art und Weise vorzustellen – und dann kommt solch ein viel zu langer gleichwohl nichtssagender Artikel voller Abstraktheiten, philosophischen Textkonstruktionen und Andeutungen von Frank Schirrmacher, den man wahrscheinlich jedem Volontär um die Ohren hauen würde, wenn er so etwas ablieferte. Es wimmelt so von Schlagwörtern, in einer Form, die den Eindruck vermittelt, dass sich der Autor mit dem Thema zwar irgendwie beschäftigt hat aber nicht wirklich mit diesem vertraut ist. Hat sich Schirrmacher überhaupt die Keynote komplett angesehen (was eine Grundvoraussetzung für jeden Artikel über das iPad sein sollte) oder wie erklärt sich der fauxpas gleich am Anfang mit „keine Entwicklungswerkzeuge“ obwohl das doch ganz groß in der Präsentation angekündigt wurde? Den Abschlusshinweis „Ein Entwicklertool für den iPad ist jetzt verfügbar und downloadbar“ hätte sich Schirrmacher komplett sparen und ganz einfach die Textpassage am Anfang rausnehmen können.

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Schneidegger 1. Februar 2010 um 22:07

@Rafael Eduardo Wefers Verástegui:
Haben Sie Schirrmachers Artikel gelesen? Oder ist das der immergleiche Anti-Schirrmacher-Reflex, der gerade unter einer so fundierten Stilkritik fehl am Platze ist?
Nirgendwo *fordert* Schirrmacher geschlossene, proprietäre Systeme, vielmehr sieht er sie die open/free-Bewegung verdrängen.

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slow media » Das iPad und die digitale Gegenreformation 1. Februar 2010 um 22:15

[…] hört man bis jetzt vor allem die Stimmen derer, die mit diesem Gerät vermutlich gar nicht gemeint sind. Nicht die knapp 10 Prozent „jungen […]

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Ingo Scholz 1. Februar 2010 um 22:37

thx für den Beitrag. Habe mich vor einiger Zeit auch über den einseitigen Blickwinkel von Schirrmacher geärgert und dazu gepostet http://post.ly/HsFx . Auch in seinem Buch payback beklagt er ja einerseits den Informationsoverflow um dann gleichzeitig selbst, dies mit jeder Menge „Fakten“ zu tun. Das nervigste finde ich aber, dass er ständig von muss und müssen spricht. Dabei vergisst er komplett, dass man die Wahl hat. Was er gar nicht zu verstehen schein ist, dass Neues gerade auch zur Komplexitätsreduktion beitragen kann und nicht zwingend krank macht.
Eigentlich ist er für so einen Schmarren zu intellektuell, also scheint es um was anderes zu gehen – was legendäres.

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egghat 1. Februar 2010 um 22:45

Strike.

Sehr gut beobachtet. Ich habe hinter dem Schirrmacher Artikel bei der FAZ ebenfalls kritisiert. Er begeht die inzwischen üblichen Zuspitzungsjournalismus. Aus einem „vorrangig“ für Medien-Consumer gedachten Gerät wird dann schnell mal ein Gerät gemacht, mit dem man überhaupt nichts kreieren kann (Welch ein Irrtum! Im Musik- und DJ-Bereich z.B. wird das iPad durch die Decke gehen.). Und aus der Möglichkeit, Content über Apps zu verteilen, wird geradezu eine Pflicht gemacht. Es wird so getan, als könne man auf dem iPad keinen ganz normalen Internetbrowser mehr benutzen und damit ganz normalen HTML Content lesen. Wie auf meinem PC auch.

Man hat als Journalismus scheinbar eine Meinung oder gar Agenda und dann muss man sich Fakten (meine Kritik) und Zitate und Experten halt zurechtbiegen …

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Steffen Meier 1. Februar 2010 um 22:50

Letzten Endes geht es doch darum, wie Journalisten sich kritiklos, manchmal fragwürdig, hoffentlich seltener aus niedrigen Beweggründen Versatzstücke für ihre Artikel „ergoogeln“, wie es hier so schön heisst. Und zugegebenermassen ist das ja auch eine verflixt einfache Sache – nur eben kein guter, faktengetreuer Journalismus.
Das gehört für mich in diesselbe Kategorie wie jene gestandenen Verlagsmenschen (die mit Sicherheit Schirrmachers Gedankengut teilen), die auf Veranstaltungen gegen die Verwässerung von ordentlichen Inhalten wettern (Thema „Brockhaus“), am liebsten gegen Wikipedia – um dann prompt drei Folien später ein Buzzword mit einer Wikipedia-Definition zu erklären. Wie blöde kann man sein?

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Wittkewitz 1. Februar 2010 um 23:14

Schön, seit langem mal wieder ein schöner Artikel aus dieser Feder.

@Rafael Eduardo Wefers Verástegui
Wenn man es genau betrachtet, dann wurde das iPad genau für die Schirrmachers dieser Welt erfunden. Für Leute die ins Netz wollen, aber nicht mit so schlimmen Sachen wie Ordnerstruktur, Installation oder gar einer Shell konfrontiert sein möchten. Ist doch OK. Geben wir es zu, dass die Kisten nicht mehr nikotingrau sind, macht den PC nicht aus Sicht eines Industriedesigners.

Eines Tages wird man auch in der IT Welt das Wort Ergonomie entdecken…

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Payback: perfekte Vermarktung in der alten Welt | LIS in Potsdam 2. Februar 2010 um 0:08

[…] 1.2.2010: Sehr schöner Kommentar im Blog „Indiscretion Ehrensache“ von Thomas Klüver. addthis_url = […]

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Ibo 2. Februar 2010 um 0:29

Zieht man die wohlfeile Bashing-Aufregung ab, bleibt folgendes übrig:
Schirrmacher findet Blogs wichtig, die Experte Knwüer nicht wichtig findet. Gut. Aber entscheidet Knwüer darüber?
Schirrmacher zitiert Reaktionen von Menschen. Ob die Experten sind weiss ich nicht. Behauptet er aber auch nicht.
Und keines der Zitate braucht er. Denn all das ist auch hundertmal in deutschen Blogs geschrieben worden.
WOrum geht es hier eigentlich? Soll hier verordnet werden, welcher Blog zählt und welcher nicht?

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Urban 2. Februar 2010 um 0:49

Götterdämmerung. Go ahead.

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Macgeek 2. Februar 2010 um 1:10

payne ist ein wichtiger autor von computerbuechern, twitter mann fast der ersten stunde. eine bessere quelle gibt es nicht. und natuerlich hat ers nur auf sich bezogen. so zitiert ihn ja auch sxhirrmacher. kanns auchmal um die sache gehen?

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Eric Klepptenberger 2. Februar 2010 um 1:18

Mensch Witzig,

komme zu ähnlichen Ergebnissen. Grund ist der
Frank Schirrmacher Phrasen Präprozessor. Mehr über den
ipod Shuffle der Medienphilosophen gibt es bei:
http://fruehstuecksfleisch.blogspot.com

Grüße
ek

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Susan Calvin 2. Februar 2010 um 1:39

> Im Musik- und DJ-Bereich z.B. wird das iPad durch die Decke gehen.

Nur, wenn entsprechende Software von Apple verfügbar gemacht wird, was auf dem iPhone nur schleppend funktioniert. Ob Logic auf dem iPad eine gute Idee wäre, hänge von einer adäquaten Anpassung der Oberfläche ab.

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Thomas Jannot 2. Februar 2010 um 7:36

Wer zum Teufel ist Frank Schirrmacher?

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Einige interessante Artikel zum iPad « Johannes Kleske – tautoko weblog 2. Februar 2010 um 9:08

[…] Frank Schirrmacher – Die Politik des iPad (Thomas Knüwers Antwort) […]

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Klaus Jarchow 2. Februar 2010 um 9:15

Ganz abgesehen davon, ist sein verwendetes Sprachbild schlicht nur schlechtes Deutsch: “Das liebedienerische Niveau, auf dem heute die Kritik geäußert wird, zeigte legendär…”

Wie meinen? Wie kann etwas, das ‚heute‘ geschieht, denn schon ‚legendär‘ sein? Kurzum: Alice im Wunderland – oder: ‚Lost in his metaphors‘. Bzw. Patchwork-Journalismus oder ‚Mutti häkelt sich einen Text zusammen‘.

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Dierk 2. Februar 2010 um 9:15

Sehe ich das richtig, dass fehlende Imagination und Argumente durch Namedropping ausgeglichen werden können? Den Kommentaren nach zu urteilen, scheint es ja völlig egal zu sein, ob und was FS schreibt, Hauptsache er kann die Namen mehr oder weniger wichtiger Menschen richtig schreiben. Dabei bleibt er bewusst nebulös-obskur, weil er sich dann nicht wirklich festlegen muss. Es wird ein halbgares Gesellschaftskonstrukt aufgebaut, dass dann gegen – ja, gegen was eigentlich? – verteidigt wird.

Schirrmacher bietet nichts, was nicht schon mal da gewesen wäre, wieder schimpft er gegen die neue Zugstrecke Nürnberg-Fürth, weil niemand so schnell fahren muss, und überhaupt holt man sich einen steifen Nacken und Schlimmeres, schaut man diesem rasenden Monster hinterher. Natürlich hat er Recht, wenn er gegen Jubel-Journalisten schimpft, aber tut er das wirklich oder dichten wir ihm das nur in den Text? Natürlich hat er Recht, wenn er Apples rigide Zugangspolitik aufspießt, sofern er das tut, denn auch hier bleibt er weich genug, dass jeder alles lesen kann. Und natürlich ist es vollkommen richtig, wenn er laut gähnt über die alles andere als herausragende Features. Da hat ihm jemand gesteckt, dass nichts am iTablet neu ist – außer dem Sex Appeal.

Ich bin kein Freund von Apple, aber es lässt sich kaum leugnen, dass die in den letzten Jahren verdammt erfolgreich waren, nicht etwa mit dem ursprünglichen Kerngeschäft, sondern mit einfach zu bedienenden, gut aussehenden Geräten, die nicht so sehr die Nerds und Geeks ansprechen. Apple richtet sich immer mehr an Menschen, die sich bisher abgehängt fühlten. Und Apple hat erkannt, dass Internet, Software, Kommunikation dem Menschen [und der Gesellschaft] dienen sollten, nicht Selbstzweck sind.

Dafür muss man Steve Jobs und seinen Verein schon loben. Man sollte sich auch ein wenig mehr auf Chancen sehen, ein wenig kreativ denken [out of the box], statt überkommene Strukturen vehementest zu verteidigen. Dann werden die kritischen Momente auch glaubwürdiger.

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Mazo 2. Februar 2010 um 9:31

Was mich an diesem Artikel am meisten verwundert und was auch hier in Herrn Knüwers Beitrag nicht kritisiert wird, ist die Selbstverständlichkeit, mit der man annimmt, dass alleine Apple über die Zukuft des Computers entscheidet. Schirrmacher erwähnt mit keinem einzigen Wort, dass die überwältigende Mehrheit der Compzternutzer nach wie vor auf Windows-Systemen arbeitet, Filme schaut, im Internet surft.
Geht Schirrmacher davon aus, dass das Apple mit seinem Ipad dieses ganze System obsolet machen wird und ersetzt?
Apple ist zweifelsohne eine der angesagtesten und erfolgreichsten Firmen im Moment, aber von der Makrtführerschaft in der kompletten IT-Branche sind sie weit genug entfernt, die Anzahl de rKonkurrenten ist schlichtweg zu groß.
Apple bedient eine gewisse Klientel, denen mehrheitlich eben Reduktion vor Komplexität geht. Genau diese Klientel spricht Apple auch mit dem Ipad an. Um eine Revolution oder Evolution auszulösen wie von Schirrmacher orakelt, müsste es schon andere, bisher nicht erreiche Käuferschichten erreichen.
Dies wird mit dem IPad eher nicht geschehen.

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FinnMK 2. Februar 2010 um 9:34

Schirrmacher fühlt sich vermutlich völlig sicher, wenn er den Rang seiner Quellen etwas aufjazzt – er nimmt an, für ein Publikum zu schreiben, das keine Ahnung vom Web hat.

Die Leser, an die FAZ-Redakteure beim Schreiben denken (also Studienräte, Professoren, Ärzte, Wirtschaftslenker), haben zwar Interesse am elektronischen Kulturwandel, selbst aber nicht im Netz unterwegs sind, jedenfalls nicht dynamisch und mit hoher Informationsaufnahme. Denen, so glaubt Schirrmacher, kann er seine ergoogelten Quellen als relevant verkaufen. Die merken das nie im Leben, denkt er sich.

Im übrigen glaube ich, dass Leser und Zentralredakteure sich diese kleinen Übertreibungen wünschen. Eine glamouröse Geschichte mit Fallhöhe läuft doch allemal besser als eine, in der ich den „einen mäßig bekannten Blogger, der als ein Entwickler unter 1000 anderen bei Twitter arbeitet“ zitiere. Und leider kriegt man den lieben Gott persönlich ja nicht jeden Tag. Selbst die FAZ nicht.

Was jedoch richtig bleibt: Journalisten sollten sich jeden Tag aufs Neue Mühe geben, echte Promis und Meinungsführer zu kriegen (was viel Mühe macht), statt C-Blogger überzuverkaufen.

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egghat 2. Februar 2010 um 9:41

@Susan:

Gibt’s doch alles schon:

DJ:
http://www.youtube.com/watch?v=m_6nmHan7jA
Studio:
http://www.youtube.com/watch?v=7tBkyORe9o8

Und alles macht mehr Spaß und Sinn einfach weil der Screen größer ist.

(Sorry für die Fehler in meinem ersten Post, den hätte ich wohl mal noch mal durchlesen sollen …)

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Detlef Borchers 2. Februar 2010 um 10:48

Ein Journalist ist frei in der Wahl seiner Quellen. So what? Wie wäre es mit einer inhaltlichen Analyse von Schirrmacher, Kreye und Markoff (heute in der FAZ über das iPad)?

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Thomas Knüwer 2. Februar 2010 um 10:54

@Detlef Borchers: Kommt heute hoffentlich noch!

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Sascha Stoltenow 2. Februar 2010 um 11:18

Nachdem FAZ und FAS fast schon zu Apple-Werbeblättern verkommen sind (Artikel zum iPhone auch gerne mal ohne Nachricht), darf Herr Schirrmacher doch ruhig auch mal eine Gegenposition aufmachen. Ich finde seinen Beitrag auf jeden Fall nachdenkenswerter als vieles anderes und sehe in seinem Schreiben eher ein öffentliches Nachdenken. Dass dann als „nicht richtig, stimmt gar nicht“ zu verdammen, ist einfach, aber nicht wirklich ergiebig.

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egghat 2. Februar 2010 um 11:56

Ach so kleiner Nachtrag: Der „Hinweis“ am Ende des Schirrmacher-Artikels hätte wohl korrekter „Korrektur“ bedeuten sollen. Denn die Behauptung, dass es keine Entwicklungsumgebung für das iPad gäbe, ist ja Quark. Diese gibt es sehr wohl, wenn auch nicht auf dem iPad selber. Da hat Schirrmacher den Satz von Steven Frank wohl nicht richtig verstanden („The end is near when you can bootstrap a new iPad application on an iPad. „) Übrigens unter http://stevenf.tumblr.com/post/359224392/i-need-to-talk-to-you-about-computers-ive-been zu lesen und SEHR empfehlenswert. Keine Ahnung übrigens, warum Schirrmacher (mal wieder) nicht einen einzigen Link in seinen Text einbaut. Oder wenigstens eine Linkliste am Ende des Artikels einbaut, das funktioniert in Web und Print.

Antworten

egghat 2. Februar 2010 um 12:28

Übrigens wird schon die nächste Sau durch’s Dorf getrieben. Steve Jobs will jetzt angeblich das Ende des Web2.0 …

http://www.faz.net/s/RubCEB3712D41B64C3094E31BDC1446D18E/Doc~E9D3C05054E1B4A2F87674ACB635504DB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Die Synchronisation von Bookmarks, Passwörtern usw über die „Cloud“ hatte Apple übrigens als erstes. Der Dienst hiess früher .mac und heute Mobile Me. Nur mal so als Anmerkung aus der Reihe „Fakten stören nur, wenn ich als Journalist was sagen will“.

Und wieso das iPad irgendwie gegen Facebook arbeiten soll, ist mir völlig schleierhaft. Im Gegenteil ist die Facebook App für das iPhone eine der besten Apps überhaupt und ich bin sicher, die Facebook App für das iPad wird noch besser. Ein kurzer Check in Facebook wird mit einem „ich muss nicht erst booten Device“ doch viel einfacher und damit auch viel häufiger gemacht werden …

Ich komm bei der iPad Berichterstattung nicht mehr mit. Wieso wird da so viel Mist geschrieben?

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links for 2010-02-02 « Nur mein Standpunkt 2. Februar 2010 um 13:02

[…] Wie Frank Schirrmacher sich seine Experten aufbläst Lesen! (tags: Internet) […]

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links for 2010-02-02 « Hartmut Ulrich – Randbetrachtungen 2. Februar 2010 um 13:05

[…] Wenn Journalisten Journalisten Journalisten schimpfen Eine ebenso interessante wie amüsante Ergänzung zum Schirrmacher-Stück auf Thomas Knüwers Blog "Indiskretion Ehrensache" (der Herr Schirrmacher dürfte vermutlich nicht ganz so amüsiert sein). Zusätzliche Standpunkte wie diese sind es, die das von Schirrmacher so argwöhnisch bedachte Internet den Erzeugnissen seines Verlagshauses enteilen lässt – ganz gleich wie sorgfältig, schlampig oder tendenzös der Herr nun gearbeitet haben mag. Hoffentlich gerät den Herren der eigentlich Kern der Diskussion nicht aus dem Blick. (tags: Journalismus Apple iPad) […]

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Torsten 2. Februar 2010 um 13:08

legendär.

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Falk D. 2. Februar 2010 um 13:11

Als Fassbinder sich mit der Galouye-Verfilmung „Welt am Draht“ und damit der virtuellen Realität im Film beschäftigte, waren seine visuellen Ansätze revolutionär. Alternative Realitäten galten 1973 als unverfilmbar, wobei bereits Lang schon mit Scheinwelten spielte.
Galouyes Buch „counterfeit world“, das als Grundlage und Ideengeber für Matrix, 13th Floor, the Gamer und diverse andere Filme diente, datiert auf 1963. Da war Jaron Lanier stolze drei Jahre alt und das Ende seiner Firma VPL Research 30 Jahre Später war sehr sehr unrühmlich.

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thomas 2. Februar 2010 um 14:07

noch eine ergänzung: der im artikel ebenfalls zitierte jörg kantel a.k.a. schockwellenreiter wird dann auch noch nicht nur falsch, sondern verfremdend zitiert.

kantel schreibt: „Für mich jedenfall steht fest: Ein Computer, auf dem weder Processing noch Python läuft, ist kein Computer, sondern eine Fernsteuerung.“

schirrmacher macht daraus: „Sehr klug und sehr wütend hat das Jörg Kantel formuliert: Für ihn sei das neue Gerät nichts anderes als eine Fernbedienung. […] Künftige Generationen erleben die Organisation ihrer Freundschaften und sozialen Netzwerke […] wie ein Fernsehprogramm, durch das man sich mit einer Fernbedienung bequem durchzappt.“

eine glatte sinnentstellung und verfremdung der stoßrichtung. bei kantel ist das gerät und damit der user ferngesteuert, bei schirrmacher wird daraus – unter verweis auf die klugheit einer experteneinschätzung, die somit auch stillschweigend sich selbst ausgestellt wird – ein bequemes zapping tool. aus userbevormundung bastelt sich schirrmacher über alle ackerfurchen hinweg eine userermächtigung.

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Konstantin 2. Februar 2010 um 14:24

und ich habe mich schon gewundert und geärgert, warum schirrmacher nicht die ganzen quellen verlinkt. jetzt wird einiges klar. danke für die recherche.

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Lothar 3. Februar 2010 um 8:13

@thomas: ach so, und darum verlinkt Kantel auf den Artikel? Was fuern Megaquatsch.

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Lesetipps für den 3. Februar | Blogpiloten.de – das Beste aus Blogs, Videos, Musik und Web 2.0 3. Februar 2010 um 9:14

[…] Wie Frank Schirrmacher sich seine Experten aufbläst: Knüwer hat endlich mal wieder einen schönen Text verfasst. Web-Exegese. […]

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Kand.in.Sky 3. Februar 2010 um 9:28

Hatte Schirrmacher auch den neueMedienExperten DuMont erwähnt? 2013 soll nämlich google pleite sein und die Blogs bedeutungslos.

Die ganze selbsternannte PresseElite zeigt im Umgang mit neuen Medien/Möglichkeiten was sie schon immer war: verängstigte Gartenzaundenker.

#k.

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Michael Finkenthei 3. Februar 2010 um 10:45

Kann man Herrn Schirrmacher also ablegen unter „Propaganda, dümmliche“ – und damit ebenso taggen wie eine Frau Gaschke? Und müsste man sich fragen, ob man ihm und seinesgleichen noch weitere Auftrittsmöglichkeiten bieten solltete, die über seine eigene, doch schon recht grosse Bühne hinausgehen?

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Mediokrates 3. Februar 2010 um 11:38

Großartiger Beitrag! Welches Krösken Schirrmacher mit Liedtke hat, kann man hier nachlesen:

http://www.stern.de/digital/online/konferenz-digital-life-design-wo-die-zukunft-schon-da-ist-1538889.html

Liedtke hat wahrheitsgetreu über die negativen Reaktionen auf Schirrmachers Auftritt berichtet. Dafür straft ihn Schirrmacher nun öffentlich ab indem er versucht, Liedtke als Journalisten zu diskreditieren und ihn so in seiner Berufsausübung zu schädigen. Eine klassische Retourkutsche. Schirrmacher war noch nie kritikfähig wenn es um seine Person und seine Thesen geht. Er versucht alle in die Pfanne zu hauen, die ihm auch nur leise widersprechen. Er ist ein absoluter Kontroll-Freak, der seine Medienmacht missbraucht, wie Rainald Goetz in seinem großartigen Medienkritik-Buch „Loslabern“ (Suhrkamp) bemerkt. Man muss nur mal die peinlichen Edit-Wars im Wikipedia-Eintrag zu Schirrmacher nachverfolgen. Das sagt alles.

Noch schlimmer ist allerdings, dass Schirrmacher die FAZ offenbar völlig seinem Gewinn-Streben untergeordnet hat und die Thesen seiner Bücher nicht mehr nur in den Medien seiner Kumpels Doepfner, Kreye, etc. verbreitet, sondern schamlos auch im eigenen Medium, der FAZ. Alles im Dienste der Auflagensteigerung seiner Bücher – nicht der FAZ. Deren Seriosität wird durch solchen Missbrauch restlos untergraben, sehr zum Leidwesen der dort arbeitenden Redakteure. So regiert Frank Schirrmacher und es ist das Internet, das seine Machenschaften aufdeckt und transparent macht. Es sind kritische Blogs, die Schirrmacher nicht unterdrücken kann wie sonst die Kritik eines mutigen Journalisten durch einen Drohanruf bei dessen Chefredakteur. Wo in den traditionellen Medien längst Jobangst und mafiöse Meinungsvetterschaft herrschen, sind Blogger die neuen Hüter der Unabhängigkeit. Darum muss das Internet den Schirrmachers dieses Landes Angst machen. Jahrzehntelang konnten sie unwidersprochen Zitate verbiegen wie sie wollten, weil sie das Privateigentum an Informationsmitteln in den Händen einiger Weniger kontrollierten. Das Netz aber ist das Ende des zentralisierten Privatbesitzes an Meinung. Und das macht die Schirrmachers kirre.

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Pepe Berg 3. Februar 2010 um 15:12

„bei kantel ist das gerät und damit der user ferngesteuert, bei schirrmacher wird daraus – unter verweis auf die klugheit einer experteneinschätzung, die somit auch stillschweigend sich selbst ausgestellt wird – ein bequemes zapping tool.“

Nachdem Kantel nun ausgerechnet beim bösen, bösen Schirrmacher einen Text geschrieben hat, mit Fernbedienung(sic!) in der Überschrift, ist wohl eher klar, wer hier in Sachen Textverständis der Depp ist. Aber hautpsache ordentlich draudhauen, jaja. Und dann wagt es der ach so selbstherrliche S. auch noch, einfach Blogger zur FAZ einzuladen, nee nee. So ein verkommenes Subjekt, woll?

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Detlef Borchers 3. Februar 2010 um 16:48

@lothar: Und heute stehen Kantels Gedanken zum iPad in der FAZ. Der Zeitungsleser wird so gut informiert, egal welcher Unsinn hier verbreitet wird.

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Schirrmacher und Kreye, 0 oder 1, Kutsche oder Arbeitszosse 3. Februar 2010 um 18:46

[…] Einschub: Über Schirrmachers Experten-Aufblasung habe ich ja schon geschrieben. Vollkommen zurecht kam Krititk, ich beschäftigte mich nicht mit seinen Thesen. Das ist derzeit […]

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Die FAZ: das neue Zentralorgan der Nerds? — CARTA 15. Februar 2010 um 16:13

[…] kann, hat vor kurzem Thomas Knüwer gezeigt, der einen Artikel von Frank Schirrmacher zerlegt […]

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Gedanken zur Wirtschaftsblogszene in Deutschland « Blick Log 21. Februar 2010 um 1:42

[…] Experten” oder “prominente Kenner”. Wenn man nicht durch Zufall, die Bild, die FAZ (dazu Knüwers lesenswerter Beitrag: Wie Frank Schirrmacher sich seine Experten aufbläst) oder ein anderes Leitmedium dazu “gemacht” wird, dann hat man es schwer, diesen Status zu […]

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Gedanken zur Wirtschaftsblogszene in Deutschland | BLOGGERFORUM-WIRTSCHAFT.DE 23. Februar 2010 um 8:53

[…] Experten” oder “prominente Kenner”. Wenn man nicht durch Zufall, die Bild, die FAZ (dazu Knüwers lesenswerter Beitrag: Wie Frank Schirrmacher sich seine Experten aufbläst) oder ein anderes Leitmedium dazu “gemacht” wird, dann hat man es schwer, diesen Status zu […]

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Webschau Wirtschaftsblogs 2010-03-10 « Blick Log 11. März 2010 um 9:56

[…] und sind deswegen nicht zitierfähig. Wenn man nicht durch Zufall, die Bild, die FAZ (dazu Knüwers lesenswerter Beitrag: Wie Frank Schirrmacher sich seine Experten aufbläst) oder ein anderes Leitmedium dazu “gemacht” wird, dann hat man es schwer, diesen Status zu […]

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Webschau Wirtschaftsblogs mit Kurzblick auf Studie der Otto-Brenner-Stiftung | BLOGGERFORUM-WIRTSCHAFT.DE 11. März 2010 um 10:18

[…] und sind deswegen nicht zitierfähig. Wenn man nicht durch Zufall, die Bild, die FAZ (dazu Knüwers lesenswerter Beitrag: Wie Frank Schirrmacher sich seine Experten aufbläst) oder ein anderes Leitmedium dazu “gemacht” wird, dann hat man es schwer, diesen Status zu […]

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Neu im Kino: Hölle in Harlem und Drachen im Dorf – Gunnar Geller 26. März 2010 um 11:38

[…] in die sich gerade formierende Abwehrkette des Printjournalismus eingereiht hat, mitten zwischen Frank Schirrmacher, Wolf Schneider und Markus Reiter. “Das Internet scheint die große Kloake der öffentlichen […]

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Schweigen der Medien oder warum ausgerechnet der iPad die Medienkrise verstärkt « Blick Log 13. April 2010 um 0:42

[…] als die ewig gleichen “aufgeblasene Experten” (Thomas Knüwer) ist zeitweise die “Hof-Berichterstattung” über einige Manager. Besonders […]

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Schweigen der Medien oder warum ausgerechnet der iPad die Medienkrise verstärkt | BLOGGERFORUM-WIRTSCHAFT.DE 17. April 2010 um 5:45

[…] als die ewig gleichen “aufgeblasene Experten” (Thomas Knüwer) ist zeitweise die “Hof-Berichterstattung” über einige Manager. Besonders […]

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Die Verantwortlichen | Is that yoga? 1. Juli 2010 um 22:20

[…] Sozialtheoristen ärgert sich Stefan Schulz über Frank Schirrmacher und ist damit sicher nicht der Erste. Der Mitherausgeber der FAZ hat sich die Inszenierungsstrategien der Politik am Beispiel von […]

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compete2011 » Arbeiten 10. Juni 2011 um 8:13

[…] doch auch das beste Feuilleton der Welt kann irren. Zumal mit diesem seltsamen Mitarbeiter, doch das ist ein anderes […]

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