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Und final noch ein paar Splitter vom Monaco Media Forum, die sich nicht in Trendgeschichten verwandeln lassen:

Erkenntnis: Liebe Konferenzveranstalter, Podien sind waaaahnsinnig repräsentativ. Und waaaaaahnsinnig langweilig. Dass Mega-Besetzungen wie 13-Personen-Runden bei den Münchener Medientagen ohnehin nur der Eitelkeit der beteiligten Personen schmeicheln, ist nicht neu. Doch auch Runden mit vier bis fünf Teilnehmern fruchten oft wenig. Wie toll war doch das moderierte Streitgespräch mit Arianna Huffington und Mathias Döpfner in Monaco. Oder das 1:1 zwischen Paidcontent-Gründer Rafat Ali und News-Corp-Digital-Chef Jon Miller. Weniger ist mehr – und wenn Sie mir das nicht glauben, dann fragen Sie mal Ihre Besucher. Die raunen sich das nämlich hinterher beim Kaffee fast immer genauso zu.

Spotify: Der von vielen heiß geliebte Musikdienst, der praktisch eine Flatrate für Songs bietet, wird wohl bald nach Deutschland kommen. Am Rande des Monaco Media Forum verriet mir Gründer Daniel Ek, er sei optimistisch, dass dies im Frühjahr passieren könnte. „Die Labels wollen uns, die Verhandlungen mit der Gema sind aber problematisch.“

Rupert Murdoch: Der News-Corp-Chef war der Geist des Monaco Media Forums. Nicht anwesend, aber seine Präsenz war zu spüren, und oft genug fiel sein Name. Besonders unterhaltsam dabei folgender Dialog auf der Bühne:

Rafat Ali, Paidcontent: „Ich stelle mir Ihre Arbeit so vor: Sie wachen am Morgen auf, hören, was Murdoch über Nacht gesagt hat – und versuchen daraus einen Sinn herauszulesen.“

Jon Miller: „Dieser Stellenbeschreibung würde ich zustimmen.“

Ohnehin konnte beim Betrachter der Eindruck entstehen, Miller sei keineswegs auf einer Linie mit den Ideen seines obersten Bosses. Das sollte vielleicht auch allen Medienjournalisten zu denken geben, die glauben Murdoch würde alles umsetzen, was sie in seine Worte reininterpretieren.

Bigpoint: Der Browser-Spiel-Hersteller brüstete sich, mehr Umsatz pro Nutzer zu machen als World of Warcraft. „Wir sind größer, als Sie denken“, hieß vom Management-Team. Angesichts des Verkaufs von Playfish könnte Bigpoint tatsächlich ein Übernahme- oder Börsengangskandidat sein. Allerdings: Geld machen will Bigpoint weniger über Abo-Gebühren denn über virtuelle Güter. Und ob diese virtuellen Güter dauerhaft so beliebt sein werden, wie sie es heute sind – das ist eine der spannenden Fragen des digitalen Geschäfts in diesen Tagen.

1Cast: Alle Arten von Videos lassen sich heute auf einer privaten Seite oder einem Blog einbinden. Nur bei Nachrichtenvideos wird es schwierig. Obwohl doch die Bildproduzenten über eigene Player Werbung implementieren und so Geld machen könnten. 1Cast ist nun die erste Plattform, die solche Bilder bietet. Sie lassen sich nicht nur beliebig einbetten, sondern können auch via Handy-Apps abgerufen werden. Sogar Inhalte von – huch! – Rupert Murdochs „Wall Street Journal“:

1Cast verfügt derzeit über Verträge mit angelsächischen TV-Sendern und Bildlieferanten wie Reuters oder Bloomberg. Käme 1Cast gen Deutschland, verlören viele Nachrichtenseiten ihren Vorsprung in diesem Bereich. Denn sie beziehen derzeit ihre Videos fast komplett von Bewegtbildagenturen. Das könnte noch sehr, sehr spannend werden.

Jollicloud: Tariq Krim, der einst Netvibes gründete, hat ein neues Baby. Jollicloud ist ein Betriebssystem für Netbooks. Es funktioniert ähnlich wie der Iphone-App-Store: Nutzer suchen sich Anwendungen aus, die sie verwenden wollen – ihre Daten werden aber beim Anbieter abgelegt. Das macht den Wechsel von Geräten ganz einfach: Es reichen Nutzername und Passwort – schon ist das neue Netbook auf dem Stand des alten. Ein spannendes Konzept. Frage ist nur: Wird Jollicloud, das bei der CES in Las Vegas vorgestellt werden soll, schnell genug groß, bevor Googles Chrome-Betriebssystem den Markt beherrscht?

Zitate:

„Twitter ist eine fundamentale Veränderung unseres Geschäfts“

News-Corp-Digital-Chef Jon Miller

„Wir haben die ersten Fehler von Windows 7 behoben, indem wir Social Media in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung beobachtet haben. Social Media ist ein unbezahlbares Instrument für das Marketing – wir könnten nicht mehr ohne.“

Darren Huston, Corporate Vice President Microsoft

Und damit schalten wir vom Monaco Media Forum zur 140conf in London…


Kommentare


Prüfer 17. November 2009 um 15:33

SCNR
http://www.dilbert.com/strips/comic/2009-11-17/

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Markus Hündgen 18. November 2009 um 11:51

So ganz neu ist die Idee von 1Cast nicht. Mit Red Lasso (http://redlasso.com/) gibt es einen ähnlichen Dienst (u.a. mit Fox-News). Ebenso zu nennen wären Clip Syndicate (http://www.clipsyndicate.com/) (u.a. mit AP) und Grab Networks (http://www.grabnetworks.com/).

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Indiskretion Ehrensache von Thomas Knüwer im neuen Look » Pottblog 18. November 2009 um 23:06

[…] Ich hoffe, dass man auch in der Zukunft die bewährten Artikel in üblicher Knüwerqualität dort lesen kann – ob nun die Geschichten aus der kleinen PR-Agentur am Rande der Stadt oder (wie aktuell) Bits, pieces and trends vom Monaco Media Forum. […]

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kindertestgermm 12. August 2010 um 5:15

Servus!

Was fuer eine WM! Ist es moeglich, dass die Schweiz jetzt zu den grossen Fussballnationen gehoert?

Bitte versucht unsere nette Umfrage.

http://micropoll.com/t/KENMDZBJU1

Mit freundlicher Unterstuetzung von kindertest.
Test Walt Disney Studios

Die Weltmeisterschaft ist auf jedenfall jetzt schon besser als die EM 2008

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