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Vielleicht sollten Historiker, die sich mit der Geschichte der Medien beschäftigen sich diese beiden Tage mal notieren: 20. September 2009; 21. September 2009.

Wieso? Weil in diesen beiden Tagen wichtige Texte erschienen sind. Texte, die den Medien- und Wirtschaftsstandord Deutschland mittelfristig verändern könnten. Wichtige Momente kommen nicht immer mit großer Wucht daher, mit heißen Schlagzeilen, eingeblendeten Tickern und emotionsschwangeren Reden hochrangiger Personen. Manchmal bemerkt man sie erst gar nicht. Weil sie Momente der Veränderung sind. Veränderungen der Einstellung einzelner Personen, die nicht öffentlich verkünden mögen, dass sie sich ändern. Deren Positionswechsel dann aber andere adoptieren.

Zum Beispiel Gruner + Jahr-Chef Bernd Buchholz. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ (noch nicht online) zeigt er eine bemerkenswerte Offenheit: „Es geht uns nicht gut“, steht schon drüber. Er schließt nicht aus, für 2009 wieder rote Zahlen zu schreiben. Und: „… ich fürchte fast, dass wir uns in 20 Jahren nach dem Jahr 2009 zurücksehnen werden.“

So brutal klare Worte für den Zustand der Medienbranche hat bisher kein deutscher Vertreter gefunden (ganz nebenbei gibt er sehr hübsch Contra zum teils polemischen Fragestil).

Zweiter Neupositionierer ist Frank Schirrmacher. Er schrieb für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ einen bemerkenswerten Text. Es ist eine Beschäftigung mit Nerds in Deutschland und der Piratenpartei.

Der Text ist deshalb etwas Besonderes, weil Schirrmacher zu einem wohlwollenden Urteil kommt, er die Nerds geradezu umarmt. Nun ist „Nerd“ ja eigentlich keine hübsche Betitelung, aber irgendwann werden auch die Deutschen das freundlichere „Geek“ lernen – immerhin ersetzt „Nerd“ anscheinend ja langsam „Freak“.

Selten zuvor hat es in Deutschlands Printmedien ein Stück zur Geek-Kultur mit dieser intellektuellen Fallhöhe und einer positiven Grundstimmung gegeben. Das betrifft Schirrmachers Haltung zu jenen, die sich mit Computern beschäftigen, wie seine Meinung zur Piratenpartei. Für diese ist es ein Ritterschlag, wenn Schirrmacher ihren Parteichef Jens Seipenbusch einen „Intellektuellen von Format“ nennt.

Nun ist Schirrmacher mehr als nur ein Autor. Er ist Mit-Herausgeber der „FAZ“. Und er weiß um seine Wirkung in politischen wie intellektuellen Kreisen. Wenn er nun, eine Woche vor der Wahl, über die Piratenpartei schreibt, so bringt er diese in Berlin auf eine Art ins Spiel, die vielen, vielen in der Hauptstadt nicht gefallen dürfte. Schirrmacher macht die Piraten salonfähig – und das ist eine kleine Revolution.

Gleichzeitig setzt er ein Zeichen nach innen, in seine Redaktion. Die hatte in den vergangenen Jahren gerne mal gegen die Internet-Kultur gegiftet. Dies Attacken dürften künftig seltener werden, denn wenn der Chef sagt, es ist gut, werden nur die selbstbewusstesten unter seinen Schäfchen öffentlich eine andere Meinung äußern. Wir werden in den kommenden Monaten Stück für Stück eine Verschiebung der Berichterstattung der „FAS“ und „FAZ“ erleben.

Und noch jemand hat einen wichtigen Text geschrieben: Miriam Meckel.

Die Kommunikationsprofessorin aus St. Gallen hat in gewissen Kreisen großen Einfluss. Bisher stand sie eher auf der Seite der Digital-Skeptiker. Nun aber fügt sie in ihrem Blog zusammen, was jenen, die sich viel im Web tummeln, schon lange klar ist. Das Internet ist nicht nur Spielzeug und Kommunikationsinstrument – es ist ein Standortfaktor:

„Das Internet ist nicht allein technologische Innovation, nicht nur eine weitere Kommunikationsplattform, nicht Spielplatz für Verrückte und Exhibitionisten. Die digitale Vernetzung bedeutet eine Zeitenwende. Eine Bundesregierung, die das versteht und politisch gestaltet, die wünsche ich mir.“

Drei Texte von drei Menschen, die ihre Haltung verschoben haben. Drei Menschen, die Einfluss genießen. Deren Meinungsänderung andere grübeln lassen wird. Gestern und heute könnten noch einmal wichtig werden für Medienhistoriker.


Kommentare


mandi 21. September 2009 um 12:20

.. und man sollte diesen Blogbeitrag nicht unerwähnt lassen. Und auch meinen Kommentar hier nicht – hach. Und natürlich das kürzliche Internet-Manifest nicht. Die Welt dreht sich – wie wunderbar ..

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Ulrich Voss 21. September 2009 um 12:29

Der Schirrmacher Artikel hat mich schon gestern mit großer Freude erfüllt. Endlich nicht mehr Frickler, endlich wird man wahrgenommen. Endlich hört jemand den Aufschrei der Leute, die nicht mehr von unfähigen Politikern regiert werden wollen (\“Ich habe keinen Computer\“-Ströbele oder \“Was-war-nochmal-ein-Brauser\“-Zypries oder den \“In-Mathe-Stand-ich-immer-Fünf\“-Prototypen).

Deutschland ist/war das Land der Dichter und Denker. Doch wo sind die Denker? Wo findet sich der Ingenieur heute wieder im Parteienspektrum? Der Programmierer? Der Service-Techniker? Fühlt er sich wirklich repräsentiert in einem Bundestag, der zu einem Drittel aus Juristen und einem weiteren Drittel aus Lehrern (und sonstigen Beamten) besteht? (wobei sich jetzt die Tendenz in Richtung Berufspolitiker auf Lebenszeit verschiebt, was eigentlich noch schlimmer ist).

Wo sind denn unsere Denker?

(Wie schlimm es um die Kompetenz im Bundestag bestellt sein muss, sieht man schon daran, dass in den letzten Jahren andauernd Gesetze gemacht werden, die dann von den jeweils zuständigen obersten Gericht (Karlsruhe, Kassel, Luxemburg) kassiert werden. Sollten Juristen nicht wenigsten *das* hinbekommen? Scheinbar nicht, denn Guttenberg lagert das ja jetzt an eine externe Kanzlei aus. Oh Grauen!)

Der Meckel-Artikel gibt IMHO nicht so viel her, aber da ging es ja auch eher um eine *Änderung* des Standpunkts. Kleine Anekdote: Neben mir steht gerade ein 1,5 GHz Rechner mit 512 MB RAM, den ich (unbezahlt,logisch) für eine Grundschule fertig mache, damit dort mehr als ein Computer im Klassenraum steht, der dann für die starken Kinder weitere Aufgaben/Rätsel/Spiele bereitstellen soll, damit sich diese nicht langweilen)

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Alex 21. September 2009 um 13:01

Zur durchaus diffizilen Unterscheidung der einzelnen Spielarten von Außenseiterkultur, sei Herrn Schirrmacher (und allen anderen) dieses Diagramm empfohlen:

http://farm3.static.flickr.com/2430/3896009598_779b11ceba.jpg

Vielleicht haben Sie ja recht, Herr Knüwer und der 20. September geht als deutscher Nerd-Tag in die Geschichte ein. Der Aufstieg der NerdGeeks hat sich ja schon seit einigen Jahren auch in der Popkultur angekündigt: Von den extrem erfolgreichen Herr-der-Ringe und Harry-Potter-Verfilmungen, über Judd Apatows Komödien bis hin zu einer Rückkehr zum nerdig-verspielten in der Popmusik.

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Sandy-Jaqueline 21. September 2009 um 13:08

Meinungspluralismus und Veränderungsfähigkeit von unseren Denkern in unserem Land – wie wunderbar!

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Lesenhilft 21. September 2009 um 13:38

Herr Schirrmacher und Frau Meckel schreiben im Sinne Thomas Knüwers über das Internet! Bitte unbedingt rot anstreichen im Kalender, diese Tage schreiben Geschichte!!!

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Detlef Borchers 21. September 2009 um 13:48

Komisch, ich finde den Text von Schirrmacher ziemlich schlecht. Er ist voll mit den üblichen bekannten Fehlern wie \“Das erste Nerd-Programm im Internet war eine Webcam, die auf eine Kaffeemaschine…\“ und Klischees, wie den unpolitischen Nerds, die auch noch keine Frauen abbekommen. Es wäre nicht schlecht, wenn sich Herr Schirrmacher mal die Geschichte der Rote Zelle Informatik anschaut oder das hervorragende verteilte DFÜ-System des KBW, die politisch motivierte Mailbox-Szene etc, statt die ewiggleichen US-Beispiele von Bill Gates, Bill Joy etc.

Die Piratenpartei ist nicht in den USA gegründet worden und den Apologeten des Googlegötzentums wie Jeff Jarvis genauso verhasst wie die Ursprünge der PC-Entwicklung in der amerikanischen Gegenkultur. \“Information wants to be free\“ von Steward Brand passt natürlich nicht in die Sonntags-Sofa-Lektüre. Dass dieser Text auf eine Meinungsänderung des FAZ-Herausgebers schließen lässt, halte ich für einen Witz, dass ist eher ein lauwarmer Erguss seiner Edge-Kaffeekränzchen.

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Thierry Chervel 21. September 2009 um 14:13

Lieber Thomas Knüwer,

nun müssen die FAZ und die SZ nur noch in sich gehen und endlich den absurden Prozess gegen den Perlentaucher wegen angeblicher Copyrightverstöße einstellen. Aber da gehen sie wacker bis zum BGH.

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Brissante 21. September 2009 um 14:47

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung

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Falk Lüke 21. September 2009 um 15:45

Was mich am Schirrmachertext am meisten erstaunt hat, war eigentlich eher, dass Schirrmacher offensichtlich recht aktiv im Interdings herumliest. \“Schirrmacher zitiert Julia Seeliger\“ — ich muss zugeben, ich hätte vor drei Jahren über die Idee wohl noch gelacht.

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Sandy-Jaqueline 21. September 2009 um 16:17

@Lesenhilft, das wurde aber sowas von fett markiert. Ein wunderbarer Tipp! 😉

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Ulrich Voss 21. September 2009 um 16:20

@Falk Lüke:

Schirrmacher hinterlässt sogar manchmal Kommentare in Blogs (www.weissgarnix.de, wobei einer der Schreiber auch mal für die FAZ geschrieben hat).

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Detlef Borchers 21. September 2009 um 16:23

Jutta Seeligers Text stand in der gedruckten TAZ, dazu braucht man das Internet-Dingens nicht. Ich kann es jetzt nicht finden, aber es war IMHO die FAZ, die nach der BT-Wahl 1994 Claudia Nolte als ersten weiblichen Nerd feierte….

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NorbertH 21. September 2009 um 17:24

@chervel: Komisch, seid ihr das nicht mit den Geschäftsmodellen? Wie der Perlentaucher neuerdings Print runterschreibt und doch von ihm lebt ärgert mich schon eine ganze Weile. Wenn ich das richtig verstehe geht es nicht um das Internet bei dem Prozeß sondern darum dass der Perlentaucher Buchrezensionen der Zeitungen zusammenfasst und verkauft. Und ob der Prozeß so absurd ist, da habe ich meine Zweifel. Er bringt ja eine Klärung.Finde es trotzdem falsch. Wenn ich die Zeitung wäre, würde ich denen klarmachen nur noch aus erster Hand zu kaufen.

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Thomas 21. September 2009 um 19:17

Das Meckel-Zitat bereitet mir Kopfzerbrechen:

\“Das Internet ist nicht allein technologische Innovation, nicht nur eine weitere Kommunikationsplattform, nicht Spielplatz für Verrückte und Exhibitionisten\“

Die ersten beiden Behauptungen können gleichwohl kluge Erkenntnis als auch Forderung sein, die dritte ist nur eine normative Empörung. Das Internet ist demnach also keinesfalls \“for porn\“, in den beiden anderen Fällen sowohl als auch in Bezug auf ihren Gegenstand.

Daraus folgt für mich die Frage, ob Meckel nun erkannt hat, wie das Internet wirklich ist, oder lieber nur betont, wie es sein sollte. Ich finde nämlich grundsätzlich, das man das Internet zu allererst, bevor man etwas damit tut, erstmal so nehmen sollte, wie es ist.

Frank Schirrmacher hat mich, auch wenn seine inhaltliche Aussage (Warum sind die Piraten jetzt eigentlich nochmal Intellektuelle?) nicht so überzeugt, doch überrascht: Hat er so ausführlich recherchiert, oder woher kommt diese solide Kenntnis des Nerds/Geeks? Spielt Schirrmacher gar heimlich Monkey Island auf dem iPhone?

@Detlef Borchers:

\“Er ist voll mit den üblichen bekannten Fehlern […] und Klischees\“

Soweit ich das sehe, ist der Text auch in einem dieser gedruckten Zeitungsdingens erschienen. Die Leser interessiert vermutlich weniger, ob dort solche Fehler oder Klischees drin sind, sondern überhaupt mal eine Einführung zum Wesen dieser komischen Internetmenschen, und das die nicht nur ballern und Pizza essen oder programmieren, sondern auch politisch oder Unternehmer sind. Was mich eher stört ist, woher Schirrmacher die Erkenntnis nimmt, das die Piraten/Nerds eine neue intellektuelle Elite sind. Auch wenn das selbstverständlich stimmt 😉

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Nigge 21. September 2009 um 19:27

@detlev borchers: ich finde es zum kotzen wenn journalisten aus neid und eifersucht aufeinander eindreschen auch dann wenn einer mal ausnahmsweise was gut gemacht hat.habe mak detlev borchers und edge kaffekränzchen gegoogelt. dass Sie als Freier Mitarbeiter der \“Zeit\“ hier ein Problem haben (die Kaffeemaschine waren keine NErds,oh weh!) glaub ich gern, denn Sie hätten ja selbst mal so einen Artikel über die Piraten schreiben können. Und was das Kaffeekränzchen bei edge.org angeht, da finde ich allerdings ziemlich heftige Leute, um nicht zu sagen die heftigsten. ihnen gehts nicht umd die sache, die piraten, sondern um ihr ego. peinlich.

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Detlef Borchers 21. September 2009 um 19:56

@Thomas: Das theoretische Rüstzeug von Schirrmacher ist IMHO die These von Alvin Ward Gouldner aus dem Jahre 1979, dass eine neue technische Klasse über die Nutzung der Kommunikationsmittel an die Macht kommt.

>http://en.wikipedia.org/wiki/Alvin_Ward_Gouldner

@\“Nigge\“: Wenn jemand einen Artikel als schlechten Artikel einschätzt, ist das schon Neid? Ich denke, man sollte ruhig auf diese auffällige \“Lücke\“ im Text hinweisen, die zwischen der schlichten 08/15-Beschreibung amerikanischer prominenter \“Nerds\“ und der Piratenpartei hier und jetzt klafft. Das ist ein mehr als eine Lücke, eher ein point aveugle nach Lacan. Und: Detle*f* und seit 2001 nicht mehr Mitarbeiter der Zeit. Google verwirrt den suchenden Geist.

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Momo 21. September 2009 um 20:16

@Nigge: worüber wunderst du dich. So sind Journalisten. Wenn einer positiv über die Piraten schreibt, kommt gleich ein Platzhirsch und markiert hier in den Kommentaren sein Revier. Wie jämmerlich ist das denn. Detlef Borchers tönt hier allen Ernstes, daß es sowas wie eine objektive Nerd Geschichte gibt und die Beispiele natürlich ganz falsch sind. Klar, kann er ja entscheiden. Ich erinnere mich noch gut an die Oxford-Webcam, das waren natürlich Nerds.

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Stefan2 21. September 2009 um 20:24

@Borchers: Lacan und ein Buch von 1979? Wow. Das hat aber Habermas im Strukturwandel der Öffentlichkeit auch schon geschrieben. Und die These ist ja so ziemlich die banalste des ganzen Schirrmachers-Artikels.Gabs da nicht mal was mit die Heraufkunft der technischen Intelligenz?? Wenn ich das richtig sehe geht es um Nerds in allen Parteien, nicht nur bei den Piraten. Hätte nie gedacht, dass ich mal einen FAZ Artikel verteidige, aber diese Wichtigtuerei geht doch zu weit. Hier gings doch eindeutig darum Leute, die nicht so kluge Lacan Adepten sind wie Herr Borchers auf etwas hinzuweisen. Daß die Piraten mehr sind als Verrückte. Wenns alles so altbacken ist, wieso bebt es dann? Hat ein Detlef Borchers jedenfalls nie geschafft, den kannte ich bisher gar nicht, ehe ich seine coole Website gegoogelt habe. Laßt Eure Journalistenstreitereien bei diesem Thema draussen.

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Hoss 21. September 2009 um 20:25

Dass Miriam Meckel ihre Haltung verschoben hat, verdanken wir sicherlich der Kooperation zwischen der Uni Sankt Gallen, dem Handelsblatt und Google:

\“Um die Chancen für Unternehmen praxistauglich zu verdeutlichen, führen die Universität St. Gallen, Google und das Handelsblatt nun die Expertise ausgewiesener Hochschul- und Branchenexperten unter dem Dach eines gemeinsamen YouTube-Kanals zusammen.
(…) Professor Dr. Miriam Meckel, geschäftsführende Direktorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen, zählt zu den ersten fünf Hochschulexperten, die in einer Reihe von Videobeiträgen zu einer Diskussion auf dem \“Netzwert\“-Kanal einladen.\“

Quelle: http://www.wissensmanagement.net/online/news/2009/9/611.shtml

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ThomasStr 21. September 2009 um 20:33

@Borchers: Mir ist das JOurnalistengezänk zwischen Ihnen und der FAZ ganz egal. Ich verteidige nicht Autoren, sondern Artikel. Und dieser Artikel hat nun in der Tat nichts mit den neuesten UMTS Geräten zu tun, über die andere Nerds so gerne schreiben. Für mich war er eine WOhltat, eine wirkliche Wohltat. Typische Asymetrie würde ich sagen. Ich weiss nicht, ob es in dem Artikel um eine Geschichte der Piratenpartei geht oder um eine Gegenüberstellung zweier Kulturen. Ich finde, dieses Expertentum mit Lacan und dem DFÜ-System des KBW ziemlich abgründig und verstehe, daß man es hier als ein Symptom versteht. Edge ein Kaffeekränzchen zu nennen, ist so ziemlich das dämlichste, was ich in diesem Bereich je gelesen habe und es klingt alles andere als souverän. A propos Edge. War da nicht was? http://www.edge.org/3rd_culture/bios/brand.html

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Nigge 21. September 2009 um 20:40

@ Borchers:
Nee, nicht Google hat mich verwirrt sondern ihre eigene Website. Schreibt für NZZ,SZ,Zeit wird da behauptet. Man muss schon sehr genau schauen, um zu sehen, daß das wohl alles seit 2002 vorbei ist.
http://www.topspin.de/

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digitalpublic 21. September 2009 um 20:43

@Detlef Borchers

Sie reden hier vor Leuten, die weder das Barlow-Manifest noch den Anti-Barlow kennen und vor allem die Differenz nicht überschauen.
Es ist und bleibt marktliberales Geplänkel…bei Schirrmacher immer mit einer Prise unterwürfigem Halbwissen. Ich erinnere gerne an das herrliche 3Sat-Interview mit Roger de Weck in Sternstunde Philosophie…

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pirateflag 21. September 2009 um 20:47

@digitalpublic: Klar, Du Pauker, weil man es ja auch nicht googlen kann.Aber gut, dass wir darüber geredet haben. Auch darüber, daß du das Anti-Barlow Manifest kennst.

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Detlef Borchers 21. September 2009 um 21:14

@Momo: Ich werde niemals behaupten, dass es eine objektive Nerd-Geschichte gibt. Aber die Webcam mit der Kaffeemaschine war nie im Leben das erste Nerd-Programm im Internet, sondern allenfalls im WWW. Ansonsten wird das jeder für sich entscheiden müssen. Für mich war das erste Nerd-Programm in den 80ern ganz klar die Entdeckung von nn und dem Usenet.

@ThomasStr: \“Kaffeekränzchen\“ ist die Anspielung darauf, dass Herr Schirrmacher des öfteren die Edge-Autoren auf eine Byteburg am Rhein zum Plauschen.

Ansonsten formuliere ich meine Kritik gerne um: warum setzt sich der FAS-Autor nicht direkt mit dem Programm der Piratenpartei auseinander, redet mal mit den \“Nerds\“. Statt Blafasel von Gates und Simonyi braucht es doch Aufklärung über diese 1PP (ein Punkte-Partei).

In dem zentralen Punkt, in dem die FAZ als Bannerträger eines unsinnigen \“Leistungsschutzrechtes\“ konkret werden muss, heißt es: \“Für das Problem des Urheberrechtes haben die Piraten so wenig eine Antwort wie die anderen: Ihr heutiges Programm, umgesetzt, bedeutet das Ende von Verlegern und Künstlern.\“ Dann geht es weiter mit dem \“abgründigen Herrn Tauss\“. So verlogen und geklitter und nicht anders wird der Außenseiter abgekanzelt, darum spreche ich von einem schlechten Artikel.

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Wittkewitz 21. September 2009 um 21:15

Dann noch einen schönen Gruß an die \“geehrten Mitarbeiter\“.

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ThomasStr 21. September 2009 um 21:24

Mir ist es wichtiger, das die FAZ in Sachen Netzsperren konkret wurde. Das ist mega politisch. Und 1PP sehe ich auch nicht. Das Copyright interessiert Sie. Mich interessieren Netzsperren und die Verächtlichmachung der Piraten als Kinderschänder. Warum schreiben Sie denn nicht mal diesen Artikel? Vielleicht druckt ihn ja die FAZ.

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ThomasStr 21. September 2009 um 21:25

PS \“Kaffeekränzchen\“ ist die Anspielung darauf, dass Herr Schirrmacher des öfteren die Edge-Autoren auf eine Byteburg am Rhein zum Plauschen.
??versteh ich nicht

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Wittkewitz 21. September 2009 um 21:25

Habe gerade festgestellt, dass man das Konzept hinter \“geehrte Mitarbeiter\“ nicht ergooglen kann. Es ist das erste Mal, dass auffällt, dass man subversive Gedanken am besten in der Bürosprache verfasst. Aber wer kennt schon Whitehead…

@Borchers
Die virtuelle Klasse ist mitnichten ein Ein-Punkte-Programm.

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deansfellow 21. September 2009 um 21:28

@Borchardt: Piraten salonfähig. Knüwer hat Recht.Paradigmenwechsel. Das ist kein heise Artikel. Meinen Sie mit \“Außenseiter abgekanzelt\“ Tauss?

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deansfellow 21. September 2009 um 21:30

@Wittkewitz: please explain!

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Wittkewitz 21. September 2009 um 22:16

Das Konzept hinter geehrte Mitarbeiter?

Manche sind Mitarbeiter der großen Maschine, die schon über 5000tage alt ist.

Das Konzept hinter der virtuellen Klasse?
Kroker und Lovink lesen.
Immunisiert sofort gegen die technoliberale Front.

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Detlef Borchers 21. September 2009 um 22:29

@ThomasStr: cat + einlädt.

@deansfellow: Nein, ich meinte die Piratenpartei.

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deansfellow 21. September 2009 um 22:41

na wenn das eine abkanzlung sein soll. wahnsinn.

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Detlef Borchers 22. September 2009 um 10:14

Angesichts angedrohter juristischer Konsequenzen möchte ich hiermit feststellen, dass die Bezeichnung \“Kaffeekränzchen\“ eine von mir so gewählte Bezeichnung ist, die satirisch überspitzt ist. Sie soll insbesondere nichts über den privaten Lebensstil von Herrn Schirrmacher aussagen, den ich zu keinem Zeitpunkt kritisieren oder kommentieren wollte. –Detlef Borchers

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Paul Cermon 22. September 2009 um 10:57

Mal einen Moment Pause in diesem unsäglichen Journalistenbauchnabelgepopel hier wär schön.

Frage: Die neue große Nerd-Intelligenz… ist das diese neue Intelligenzform, die zu allem, was ihr nicht passt, mal schnell und souverän ein #fail schreibt und das dann für eine Beweisführung hält? Die felsenfest glaubt, Aussagen wären rein nach ihrem Inhalt zu beurteilen und keinesfalls nach dem Kontext/ Umfeld, in dem sie veröffentlicht werden? Die \“und alle so: yeeeah\“ saukomisch findet?

Puh, ich glaub mit dieser Intelligenzform hab ich echt ein Problem….

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lala 22. September 2009 um 11:21

>Meinungspluralismus und Veränderungsfähigkeit von >unseren Denkern in unserem Land – wie wunderbar!

\“Ich bin nicht hier zum Denken, sondern zum Lenken\“ Schwarzenegger als President der USA

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Thomas Wiegold 22. September 2009 um 17:15

Zur Ergänzung: Jens Seipenbusch heute mit einem Namensbeitrag im FAZ-Feuilleton. Ich glaube, die mögen die Piratenpartei da.

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otto 23. September 2009 um 22:24

Mein erster Gedanke: Rechts pushed die Piraten,damit die Grünen verlieren und es so für Schwarz-Gelb reicht.

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