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Es gibt Momente, da gewinnt man Hoffnung. Hoffnung, dass es irgendwann doch noch so etwas wie Online-Journalismus in Deutschland geben könnte. Einen Journalismus also, der Geschichte mit den medialen Mitteln erzählt, die dazu passen. Ohne Leserverdummung durch Klickstrecken, dafür mit einer guten Mischung aus Information und Unterhaltung.

Einen dieser Momente erlebte ich bei einem Blick auf das Werk eines Nachwuchsjournalisten-Kurses der Konrad Adenauer Stiftung. „Unaufhaltsam – Wie Mobilität uns verändert“, heißt die dort entstandene Web-Seite. Sie ist keine Revolution, aber weitaus sinnvoller multimedial als alle Nachrichten-Sites in diesem Lande. Besonders gut gefällt mir die Idee, Klickstrecken durch Mouse-over zu ersetzen.

Bleibt zu hoffen, dass die Damen und Herren später, im wahren Berufsleben auch diese Möglichkeiten erhalten – und nicht blockiert werden von Medienhäusern, die im Internet ihre Leser so nett behandeln wie Gefängniswärter in Guantanamo ihre Häftlinge.


Kommentare


David 24. August 2009 um 7:38

Daß Klickstrecken merde sind, d\’accord. Mouseover soll besser sein? Hilfe! Was macht jemand, der keine Maus hat, zum Beispiel auf einem Handy (es gibt tatsächlich Geräte mit ohne Pointer, die trotzdem einen Browser und sogar in bunt besitzen: mit sowas lese ich täglich allerlei im Netz).

Es geht doch auch ganz einfach. Untereinander, nebeneinander, hintereinander. Bild für Bild. Nur weil das vor zehn Jahren schon ging, ist es doch nicht automatisch schlecht!

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Thomas Knüwer 24. August 2009 um 9:31

@David: Sehr gute Einwürfe, danke dafür. Ich wollte das Mouse-over auch nicht in den Himmel heben, sondern nur loben, dass ich diese Art der Umsetzung einfach mal für eine kreative Art halte, dieses Glossar umzusetzen.

Was Mobilität betrifft: Vollkommen richtig – da kann man diese Technik völlig vergessen.

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Chris 24. August 2009 um 10:20

Das Wortspiel im Titel lässt aufmerken: Ich glaube genau das ist der Springende Punkt, der Vor\“wuchs\“ ist nicht gewachsen, sondern wurde irgendwann mit dem Web konfrontiert. Der Nachwuchs ist wirklich reingewachsen.

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Matthias Zellmer (@Zellmi) 24. August 2009 um 10:36

Schönen Blog haben die Nachwuchs-Journalisten da 😉

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Björn 26. August 2009 um 0:10

Was ich viel spannender finde: Mit WordPress wurde ein auf OpenSource-Basis erhätliches Blog-CMS nebst entsprechender Plugins verwendet.

Sieht aufgeräumter aus, als so manche \“normale\“ Wochen- oder Tageszeitungs-Website hinter denen i.d.R. teure CMS-Systeme (egal ob lizensiert oder selbst entwickelt) stecken.

Was wiederum für mich impliziert: Wer sich als Journalist die Fertigkeiten aneignet, in Eigenregie Plattformen wie diese zu kreieren ist in bestimmten Nischen durchaus in der Lage sein eigenes Rad zu drehen. Ohne Verlagshaus.

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Niklas Schenck 26. August 2009 um 16:45

Hier ist übrigens das nächste Online-Projekt der gleichen Gruppe: www.mehr-als-laufen.de – der Versuch, die Leichathletik-WM multimedial festzuhalten.

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sternenschein 31. August 2009 um 3:05

Der letzte Absatz hört sich etwas hart an, wird aber wohl so sein.
Als Internetnutzer, der so gut wie nur mobil online ist, sind mir diese Klickstrecken zuwieder.
Da werden teils Nachrichten über 8 Seiten dargestellt von jeweils 8 bis 20 Zeilen.
Der Rest ist Werbung oder irgendein anderes Brimborium.
Den obigen Eintrag hätte man da bequem auf 8 Seiten und Klicks verteilen können.
Ob ich ihn dann auch zuende gelesen hätte bleibt die Frage.
Dieser Blog hier ist übrigens wunderbar mobil zu lesen. Wenn doch alle Online Auftritte der Verlagshäuser auch so zu lesen wären.

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