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Das tatsächliche Weltbild eines Menschen offenbart sich oft nicht in seinen durchdachten Äußerungen. Erst recht nicht, wenn diese Person eine des öffentlichen Lebens ist, die weiß, dass jede Äußerung auf die Goldwaage gelegt wird. Nein, das wahre Weltbild zeigt sich zwischen den Zeilen. In unbedacht hingeworfenen Sätzen.

Nehmen wir nur Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Er gab unseren Kollegen vom Berliner Büro ein Interview. Auf die Frage, warum Taliban-Führer nicht verhaftet würde, wenn ihre Namen bekannt sei, antwortete er:

„Die Bundeswehr hat gerade einen hochrangigen Terroristen festgenommen. Mehr kann ich zu dem Thema aus Sicherheitsgründen nicht sagen. Auch die extremistischen Taliban lesen Zeitung!“

Unseren Vertrieb wird es freuen, dass ein Minister annimmt, die Zeitung gelange bis an den Hindukusch.


Kommentare


Sanddorn 27. Mai 2009 um 11:23

Und was willst du damit jetzt sagen?
1) Die Taliban können nicht lesen.
2) Es gibt in Deutschland keine Taliban welche das Handelsblatt lesen.
2b) Es gibt die schon, aber Taliban können höchstens per Rauchzeichen kommunizieren und dafür ist die Strecke bis zum Hindukusch zu lang.
3) Jeder Zeitungsleser ist für den Minister ein potentieller Talibanfreund.

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OlafKolbrueck 27. Mai 2009 um 11:26

Ein wenig mehr Phantasie bitte. 🙂 Solche Meldungen werden doch wohl heutzutage von informellen Taliban (IT) vom Zeitungskiosk an der Kö an die Promenade am Kabul getwittert.

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Jens 27. Mai 2009 um 12:25

\“Auch die extremistischen Taliban lesen Zeitung!\“

— für mich nur eine metaphorische Verkürzung für \“Auch die Taliban sind in der Lage, sich aus öffentlich zugänglichen Quellen zu informieren.\“

\“Unseren Vertrieb wird es freuen, dass ein Minister annimmt, die Zeitung gelange bis an den Hindukusch.\“

— Wo äußert der Herr Minister diese Annahme, bzw. woraus soll die deutlich werden?

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Steffen 27. Mai 2009 um 13:34

Ich muss Jens wirklich recht geben, Herr Jung hatte mit seiner Aussage völlig Recht.

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Armin 27. Mai 2009 um 14:04

Wie war das?

\“das wahre Weltbild zeigt sich zwischen den Zeilen.\“

Genau. Politiker sind weltfremd und haben keine Ahnung und wissen nicht wovon sie reden. So interpretiere ich zumindest die Aussage dieses Eintrages.

\“In unbedacht hingeworfenen Sätzen.\“

Genau:

\“Unseren Vertrieb wird es freuen, dass ein Minister annimmt, die Zeitung gelange bis an den Hindukusch.\“

Siehe die anderen Kommentare.

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Bernhard 27. Mai 2009 um 14:33

Die Taliban wird es freuen, dass ein angesehener deutscher Journalist und Blogger annimmt, sie würden nur dann etwas vom Rest der Welt erfahren, wenn das Handelsblatt zum Hindukusch gelange.

🙂
Sorry, aber das war ein Elfer ohne Torwart, Herr Knüwer…

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Kathrin Bradshaw 27. Mai 2009 um 16:02

Nein, ich verstehe Herrn Knüwer schon. Die Aussage war etwas seltsam formuliert und wenn man es auf das \“normale\“ Verlagsgeschäft bezieht, ist es wirklich zum Schmunzeln.

Aber hey, vielleicht twittern die Taliban auch?!

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166mhz 27. Mai 2009 um 17:04

Haben die am Hindukusch kein Internet?
Interview ist doch online.

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nacktnasenwombat 28. Mai 2009 um 13:35

hmmm. Ich verstehe das so, dass TK dem Minister der Verteidigung unterstellt, dieser sei einer der berüchtigten \“Internetausdrucker\“, bei denen die Geisteshaltung vorherrscht \“Was in der Zeitung steht, wird für wahr gehalten.\“

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