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Mensch, deutsches Web 2.0, bist ja ganz schön groß geworden. Hattest ja auch echt ne schöne Kindheit. Erst konntest Du ganz unbemerkt herumtoben. Dann kamen all die Tanten und Onkel zu Besuch. Sie haben Dir Schoko mitgebracht und Bonbons und Comics. Sie haben Dich betuddelt und geknuddelt und gegruschelt. Ein kleiner Prinz warst Du, jeder wollte mit Dir fotografiert werden.

(Das Poster ist eine bemerkenswerte Fleißarbeit von Ibusiness und dort auch zu bekommen.)

Aber so etwas genießt man nur, wenn man klein und süß ist. Irgendwann kommt halt die Pubertät und und der süße Babyspeck schmilzt. Dann gibts die ersten Reibereien mit den Eltern, schließlich wächst das Ego mit der Zeit. Und auch die Größeren in der Schule und in der Nachbarschaft sind nicht mehr so nett.

Ja, das Leben ist kein Ponyhof. Jetzt musst Du langsam mal aus dem Haus, Du Web, Du. Weg von den Eltern, auf eigenen Beinen stehen.

Komm schon Web, irgendwann muss jeder mal Geld verdienen.


Kommentare


Niels 30. März 2009 um 18:29

\“Komm schon Web, irgendwann muss jeder mal Geld verdienen. \“

Warum eigentlich? Bloggen macht tierisch Spaß, auch wenn man dabei für die Serverkosten noch draufzahlt. Wenn man unter Web 2.0 nur den Kommerzkram subsumiert, denkt man nicht weit genug.

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Totontli 31. März 2009 um 0:16

\“Komm schon Web, irgendwann muss jeder mal Geld verdienen. \“

Word, Niels.

Meine Meinung: Nirgends wird soviel Kreativität frei, als an dem Ort, wo kein Geld verdient werden MUSS. Die Ursache dafür nennt sich Freiheit. Und plötzlich machen die Menschen, was Ihnen wirklich Spaß macht und am Herzen liegt. Hoffentlich bleibt das Web 2.0 noch lange so.

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Sebs 31. März 2009 um 1:39

\“Wenn man unter Web 2.0 nur den Kommerzkram subsumiert, denkt man nicht weit genug. \“

In dem Satz kann man das 2.0 komplett streichen.

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Alex 31. März 2009 um 8:37

@ Totontli: Götz Werner, der Gründer der Drogeriekette \“dm\“ begründet unter anderem diesen Punkt mit seinem \“bedingungslosem Grundeinkommen\“. Ich bin zwar eher der Typ, der daran glaubt, dass sich Märkte selber regeln, aber in dem Punkt bin ich voll von ihm überzeugt.

Durch ein Grundeinkommen, welches jedem zusteht (lassen wir die Diskussion mit den Ausnutzern mal weg) kann sich jeder den Dingen zuwenden, die ihn interessieren und nicht denen, die er machen muss, um zu leben. Intrinsisches Verhalten nennt man (und er) das, das Verhalten aus der eigenen Motivation heraus. Extrinsisch und korrumpierend wird es, sobald Geld im Spiel ist.

Ohne es vermischen zu wollen (man kann ja auch Geld verdienen mit Dingen, die einem Spaß machen), kann man das so auf das Web 2.0 projezieren. Die \“Macher\“, die lassen ihrer Kreativität freien Lauf, ohne an die Monetarisierung zu denken. So entstehen die besten Ideen, die mit einer Kommerzialisierung im Hintergrund nie entstanden wären.

Twitter, ganz aktuelle, Instant Messenger, ganz konkret. Aber selbst Youtube schreibt rote Zahlen, StudiVZ ganz zu schweigen, usw.

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Schnutinger 31. März 2009 um 8:48

Also da kann ich nur teilweise zustimmen. Denn das \“ohne Geld Prinzip\“ funktioniert auch nur eine bestimmte Zeit lang – zumindest, wenn man etwas mit künstlerischem Anspruch macht. Als Experimentierplattform funktioniert das Web 2.0 klasse, auch, um sich bekannt zu machen. Aber irgendwann kommt dann schon ein Punkt, an dem man sich fragt: Und wofür die viele Zeit vor dem PC?

Denn das muss man sagen: Beim halbwegs professionellen Bloggen geht schon sehr viel Zeit drauf, das ist eben auch Arbeit und Erfolg erfordert eben – wie überall – auch Fleiß. 🙂

Und nochwas: Interessant ist ja, dass fast alle bekannten Webzwonuller ihr Geld im Grunde mit den klassischen Medien, sprich Bücherveröffentlichungen (warum sind eigentlich trotzdem alle Webzwonuller so scharf drauf, ein Buch zu veröffentlichen? Es gibt doch das Netz!), Konferenzen, Moderationen, Auftritten im TV (meist sogar bei den öffentlich rechtlichen), Gastbeiträge in den etablierten Zeitungen usw. verdienen und ihre Web 2.0-Plattform nur als eine Art Werbeplattform für sich und ihre Inhalte nutzen. (Also im Grunde nichts anderes damit tun, als das das Internet vorher war, außer, dass jetzt alles etwas vernetzter, näher und direkter stattfindet)

Also insofern ist dieses kostenlos Gerede auch ein bisschen verlogen finde ich. Oder verdient jemand außer vielleicht Robert Basic, Spreeblick oder Stefan Niggemeier nur mit seinem Blog ausreichend Geld, dass er davon leben kann und wenn ja, wieviel?

Meine bescheidene Meinung zu dem Thema – mache mir deshalb vermutlich keine Freunde in der Web 2.0-Community.

Wobei – das muss ich sagen – ich den recht quirligen und unkonventionellen Geist der Szene schon sehr genieße und die sehr offene und unkomplizierte Atmosphäre, denn egal, was du machst, es wird erstmal goutiert, das finde ich klasse. Es ist eben sehr viel Akzeptanz und Raum zum Ausprobieren dort und man erhält sehr viel Unterstützung. Das gibt es in der Form in den Medien nur noch selten und das sehe ich definitiv als großen Vorteil und ja, das hat auch was mit Spaß und Freiheit zu tun.

Trotzdem wünsche ich allen Web 2.0-Künstlern, dass sie mit ihren guten Sachen auch irgendwann mal richtig Geld verdienen. Ich finde nämlich, dass gute Kunst, Literatur und Kultur uns was Wert sein muss und kann und darf – on- und offline.

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couch 31. März 2009 um 9:20

@ Alex – \“…….der daran glaubt, dass sich Märkte selber regeln…\“….IMMER NOCH ???

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*gelöscht* 31. März 2009 um 10:39

***Hier stand ein Kommentar, dessen Thema sich erledigt hat.***

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Alex 31. März 2009 um 11:15

@ couch: Ja! Auch wenn es nicht im Sinne der meisten Menschen ist, ja!

Banken werden zugrunde gehen, Autofirmen pleite machen. Aber alles erholt sich wieder, auch wenn es dann Millionen Arbeitslose mehr gibt, nur noch wenige Autofirmen, und und und.

Das was derzeit reguliert wird, ist doch eigentlich ein Stoß in den Rücken für all diejenigen, die sich täglich mit vielen Wettbewerbern rumschlagen, oder? Wieso werden Autos subventioniert? Wieso nicht auch Kleidung? Oder Werbung für Zeitungen?

Wieso bekommen Bauern für ihre Milch so wenig Geld? Weil zu viel da ist! Wieso ist zu viel da? Auf dem freien Markt würde sich das alles mit der Zeit angleichen. Oder was denkst du, wieso die Wirtschaft so ist, wie sie heute ist, wieso meistens alles passt?

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Jochen Siegle 31. März 2009 um 13:14

ja-2.0! her-mit-dem-geld-2.0! wenn-das-nur-einfacher-waere-2.0 …

BTW: das mit dem Bildhinweis habe ich nicht verstanden und irritiert mich (…) \“ein Foto eines Posters eines Verlags, der mit einem kryptischen Hinweis forderte, dieses Bild rauszunehmen\“ … hat das mit abmahner zu tun?

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Niels 31. März 2009 um 14:59

Nich falsch verstehen, ich will niemandem madig machen, mit seiner Arbeit im Netz direkt oder mittelbar Geld zu verdienen. Das ist toll und ich freue mich für diejenigen.

Aber ich selbst finde es eben nicht unbedingt nötig. Und zu bedingunglosem Grundeinkommen u. ä. Zeugs: Diesen Schluss wollte ich erst recht nicht ziehen. Im Gegenteil: Kafka und Goethe hat es auch nicht geschadet, dass sie für Brot und Butter in bürgerlichen Berufen Geld verdient haben, um nebenher zu schreiben. 🙂

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Schnutinger 31. März 2009 um 18:13

Wobei ich mich ja immer frage: Was ist das überhaupt DAS Web 2.0? Ich glaube, ich habe heute morgen ein wenig am Thema vorbeigeschrieben, aber sei es drum, das musste auch mal gesagt werden 🙂

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