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Kommende Woche werde ich von Montag bis Mittwoch auf der Cebit sein. Von dort werde ich auch versuchen zu bloggen, zu twittern und ein paar Videointerviews zu führen.

Entstehen soll auch ein Stimmungstück mit ein wenig Historie, weshalb ich mir unsere Archivordner gegriffen habe. Sie enthalten großartige Fundstücke aus dem Jahr 1989.


So sah es aus, das Handelsblatt am Starttag der Cebit 1989, dem 8. März. 20 Jahre ist das her, ich war bei der Bundeswehr, die Mauer stand noch – und die Sache mit den Personal Computern war noch ganz am Anfang.

Auch gab es noch Unternehmen, die heute nicht nur aus der IT-Welt entschwunden sind – inklusive ihrer skurril anmutenden Werbung:

Tja, Frisuren, Mode – die 80er waren in diesen Dingen kein wirklich schönes Jahrzehnt. Sekretärinnen sahen damals aus, wie eben in der furiosen (und seit viel zu langer Zeit nicht mehr wiederholten) ARD-Serie „Büro, Büro“:

Eines der heißen Themen der Cebit 89 waren Laptops: „Tragbare Rechenzwerge verblüffen mit Riesenpower“ schrieben die Kollegen damals und prophezeiten „Sinnvolle Nutzung vor allem im Außendienst“. Ein 32-Bit-Laptop mit 80386-Prozessor, großer Festplatte (nicht näher beziffert) und Plasma-Bildschirm kostete damals zwischen 16.000 und 25.000 Mark – entlastete seinen Besitzer aber anscheinend gewaltig, wie das PR-Foto (so was wurde damals noch abgedruckt) aus dem Hause Toshiba weismachen will:

Außendienst? Tja, die heimische Datenleitung, kombiniert mit Wlan – kaum vorstellbar. 1989 startete im Rahmen der Cebit erstmal ein System namens „ISDN“:

Der Dienstag war zu jener Zeit übrigens „Hacker-Tag“, dann kamen die „Freaks“ (Zitat Handelsblatt) zum Stand der Post. Ja, der Post. Ein Sprecher aber betonte: „Sie erhalten keine Gelegenheit, auf Postkosten zu telefonieren.“ Auch Karl Koch und Markus Hess, die KGB-Hacker, deren Geschichte im sehenswerten Film „23“ zu sehen ist, sollen an diesem Tag dort gewesen sein – nur wenige Tage, nachdem der BND ihre Gruppe zerschlagen hatte.

Und dann war da noch jemand. Ein 33-jähriger mit großer Brille und einer Frisur, als hätte ihm jemand ein totes Wiesel auf den Schädel getackert. Er heißt William H. Gates und ist Chairman und CEO der Microsoft Corp. (damals wurden Firmennamen beim Handelsblatt noch voll ausgeschrieben bei ihrer ersten Nennung).

Unser IT-Mann Rudi Kulzer traf ihn zum Gespräch. Auszug:
„Bei auf verschiedenen Rechnern verteilten Programmen oder Datenbanken ist es wichtig zu wissen, wo sich die einzelnen Dateien befinden. Es sei daher dringend notwendig, so Chairman Bill Gates, eine Art standardisierten Informationsmanager in solchen Netzwerken gleichsam als Lotse einzuführen.“

Gmail, Google, Cloud Computing – sie alle waren so weit, damals, im Jahr 1989.


Kommentare


Weltenweiser 27. Februar 2009 um 16:12

Ein wundervoller Bericht für den Einstieg ins Wochenende. Danke dafür.

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Marc 27. Februar 2009 um 16:49

Waren damals nicht der Atari ST und der Amiga die Rechner der Wahl? Ich erinnere mich an Informatikstudenten, die eine Atari-Sammelbestellung starteten.

Und man musste sich für einen Festplattenkauf rechtfertigen. Schließlich passten die Programme locker auf Disketten und in den Arbeitsspeicher.

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Giesbert Damaschke 27. Februar 2009 um 17:01

1989 war ich auf meiner ersten Cebit (oder doch erst 1990?). So oder so – es war fürchterlich. Ich habe die Messe seither gehasst und genieße es sehr, dass ich nicht mehr in die Hölle von Hannover muss. Allerdings, so sagt man mir, soll das heute alles sehr viel übersichtlicher, kleiner und angenehmer sein. Keine Kinderbettenquartiere mit Familienanbindung in Laatzen, sondern, man glaubt es kaum, echte Hotels. Die Krise hat, scheint’s, auch ihre guten Seiten.

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MundM 27. Februar 2009 um 17:06

Den ST gab es schon 86. 87 kam glaube ich der Amiga. Beim Lesen geht die Nostalgie mit mir durch.

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Rainersacht 27. Februar 2009 um 17:09

Karl Koch WAR an jenem Tag da. Ich habe einige Stunden neben ihm am Tisch gesessen und mit ihm gefachsimpelt. Die Szene ist im Film \“23\“ einigermaßen authentisch nachgestellt; nur dass der Typ neben Karl Koch überhaupt nicht so aussieht wie ich damals ;–))

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Armin 27. Februar 2009 um 17:29

1989 war meine zweite CeBIT als Aussteller… und was Giesbert schreibt, kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung nur bestätigen.
Trotzdem Viel Spass in Hannover – und wenn er da ist Allerbeste Grüsse an Rudi Kulzer!

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Sebs 27. Februar 2009 um 20:14

Provokante Frage wenn ich das Archivexemplar sehe:
Hat sich das hbseit 1989 auch so stark verändert wie der pc und sein Umfeld?

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Andreas Frank 27. Februar 2009 um 20:28

Wow! Habe mich noch nie so gerne so alt gefühlt.

Vom iPhone gesendet :-))

A. Frank

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Detlef Borchers 27. Februar 2009 um 22:46

Ein fettes Hoch auf Rudi Kulzer, mit dem ich schon damals gerne gelästert habe … und dass es ihm jetzt endlich gesundheitlich besser gehen möge. Ich habe bislang alle CeBITs als Journalist begleitet und mich immer köstlich amüsieren können, wenn Rudi und seine Gala aus Kalifornien einflogen wurden und erklärten, das alles nur geklaut ist. Aus Kalifornien von woher \“Arni\“ kommt, wie es gerade in der PR heißt.

Aber auch die Hannover Industrie-Messen vor der CeBIT waren nicht schlecht für IT-Journalisten, wenn Heinz Nixdorf zur Sause lud. Darum \“hats off\“ für Gerhard Schmidt, dessen Tod gerade gemeldet wird. Auch er war ein wichtiger Teil der \“alten\“ CeBIT. –Detlef

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Thomas Wiegold 28. Februar 2009 um 0:59

Hihi, habe gerade mal in meinem Archiv gekramt – 18. März 1989: \“High-Tech-Nische für Behinderte\“, damals stellte z.B. ein Professor aus Hannover eine \“elektrotaktile Braille-Zeile\“ vor (war halt mal eine Randgeschichte abseits der Computer und lief ganz gut). Sehr nett war 1989 auch ein Event, bei dem die CCC-Größen Steffen Wernery und Wau Holland vortrugen und die Manager Schlange standen…

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Cem Basman 28. Februar 2009 um 8:12

Als ich 1974 mein Informatik-Studium in Hamburg anfing, hätte keiner von uns auch in seinen entferntesten Träumen sich vorstellen können, wie sich die ganze Welt ändern würde durch die Digitalisierung. Atemberaubend. Im Guten wie im Schlechten.

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Thomas Knüwer 28. Februar 2009 um 13:04

@sebs: Länger schon kein Handelsblatt mehr in Händen gehalten? Also da würd ich sagen: Optisch sind wir doch sehr weit gekommen 😉

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Christian Buggisch 28. Februar 2009 um 17:44

Ein schöner Artikel. Und nun überlegt euch mal, was man in 20 Jahren über die CeBIT 2009 und deren Top-Themen denken wird. Ist das nicht beruhigend bei all dem Messetrubel, der nächste Woche wieder losgeht: In 20 Jahren werden wir alle milde darüber lächeln (und uns vielleicht über unsere Frisuren wundern) …

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Avantgarde 28. Februar 2009 um 21:45

Meinen ersten Laptop habe ich 1989/90 gekauft. Kostete etwas über 7000 DM und irritierte die Aufsicht in der Bayerischen Staatsbibliothek erheblich und lockte im Englischen Garten dürftig bekleidete Studentinnen an.

Mit WordPerfect natürlich.

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Alexander Broy 28. Februar 2009 um 23:24

Meine erste Erinnerung an die Cebit: Bill Gates und Konrad Zuse trafen sich am Microsoft Stand und ich durfte das damals auf (natürlich anlaog) BETACAM aufzeichnen … War glaube ich Win 3.11 Einführung oder so was …

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mariana mayer 1. März 2009 um 12:46

Gerade wurde im Presseclub schon wieder gesagt: Die Hartz4 Empfänger würden ihr Geld in Unterhaltungselektronik investieren. Sie würden als Käuferschicht explizit angesprochen von dieser Industrie. Es mag sein ,dass Eltern ihr letztes Hemd ausgeben, damit Ihre Kinder oder sie selber mithalten können. Sie wollen vielleicht die Defizite ihres Lebens ausgleichen und dies wird durch die Werbepsychologie und anderes geschickt erreicht.
Es ist richtig, dass es vielleicht ein Bildungsproblem ist, doch Dieses Bildungsproblem und das Konsumverhalten wird von Wem geprägt?

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Thomas Jannot 1. März 2009 um 13:06

Endlich mal ein sachlicher Beitrag ohne das übliche Genörgle. Viele Grüße von unterwegs auf dem Weg zu meiner 22. CeBIT.

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mariana mayer 1. März 2009 um 13:26

Das ist aber schön Herr Jannot, das sie sich zum 22. Mal einen Besuch auf der Cebit leisten können!

Und mit der Eintrittskarte ist es auch nicht abgetan, wer zahlt die Fahrtkosten für Sie und das Hotel? Wer hat ihre Ausbildung bezahlt?

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Thomas Jannot 1. März 2009 um 14:03

Hallo Frau Mayer, kennen wir uns? Wenn ja, wüssten Sie, dass ich meine Ausbildungen selbst finanzieren musste und ich als selbstständiger Publizist meine Reisekosten selbst trage. Eine Eintrittskarte brauche ich als beitragszahlender Journalist nicht, zumal ich als Aussteller genug eigene Kosten selbst schultere. Das war zugegebenermaßen nicht immer so. Dennoch ist es mir ein Rätsel, welchen Esel Sie mit mir zu kämmen haben. Freue mich trotzdem auf die CeBIT und hoffe für uns alle das Beste. TJ

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mariana mayer 1. März 2009 um 14:18

Mir ging es um den Begriff: Nörgeln

Um ihre oder eine Ausbildung selber finanzieren zu können braucht es das nötige Kleingeld. Oder sie brauchen Arbeitsverhältnisse, gleichfalls soziale Bedingungen in diesen Arbeitsverhältnissen, die es Ihnen ermöglichen dieses Kleingeld zu
erwerben. Das die Messestände sehr teuer sind ist bekannt und nur wer gut verdient kann hier mithalten oder riskiert eben alles für irgendeine Idee notfalls mit Kredit.

Der Esel heißt beispielsweise Leiharbeit auch für Freiberufliche, das ist heute das gleiche Dilemma und im Zuge der Globalisierung: Abschaffung der sozialen Bedingungen unter denen sie ihre Fähigkeiten und notwendigen Randbedingungen erworben haben.

Nehmen oder würden Sie ihre schulpflichtigen Kinder mitnehmen auf die Cebit oder wo bringen sie diese unter?

Ich wünsche ihnen viel Erfolg auf der Cebit.

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Thomas Jannot 1. März 2009 um 14:37

Hallo Frau Mayer, Sie kommentieren in Rätseln, weshalb mir leider keine Antworten auf Ihre politischen Fragen einfallen. Schlage vor, Sie suchen sich einen anderen Feind, den Sie mit Vorwürfen bombardieren können. Der Beitrag zum eigentlichen Thema ganz oben hat mir im Unterschied zu vielen anderen des Autores dennoch gefallen, weshalb ich mir meine Arbeit auf der CeBIT ungern vermiesen lassen möchte. TJ

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mariana mayer 1. März 2009 um 14:47

Sie stellen mich als Feind dar? Wo lag das in meinen Aussagen begründet?
Bitte hören Sie auf meine Aussagen falsch zu interpretieren.
Vielleicht haben Sie sich lediglich nie mit dem Thema Leiharbeit auseinandergesetzt. Wie so viele taube Ohren.

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Thomas Knüwer 1. März 2009 um 18:17

@Mariana Mayer: Schon mehrfach habe ich Beiträge von Ihnen gelöscht und ich bin kurz davor, dies dauerhaft zu tun. Nicht alles und jeder hat mit Arbeitslosigkeit zu tun und nicht jeder, der sich eine Dienstreise leistet, ist Schuld am Leid anderer Menschen.

Bitte versuchen Sie künftig ein wenig näher am Thema zu bleiben. Danke.

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mariana mayer 1. März 2009 um 22:38

Herr Knüwer eine andere Reaktion habe ich nicht von Ihnen erwartet.
Also die Zensur, welche sie selber gerne in vielen Beiträgen bestreiten?

Gleichfalls, habe ich niemand Schuld gegeben, sondern nur Unterschiede dargestellt.
Bitte ich erwarte ihre zensur zugunsten Ihrer Kollegen.
Auf Wiedersehen!

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mariana mayer 1. März 2009 um 23:06

Mein Abo beim HB habe ich gerade gekündigt aufgrund von langanhaltender Arbeitslosigkeit.

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Thomas Knüwer 3. März 2009 um 10:42

@mariana mayer: Dies ist keine Zensur. Aber dies ist kein Forum, bei dem jeder über das diskutieren kann, wozu er gerade lustig ist. Das nämlich zerstört die Diskussion über das Thema.

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mariana mayer 3. März 2009 um 11:48

Viel Erfolg auf der Cebit Herr Knüwer.

Diskutieren Sie die Themen Ihres Interesses.

Auf Wiedersehen.

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