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Am Mittwoch Abend berichtete das Magazin „Zapp“ über angebliche Recherchemängel den neuen Wirtschaftsminister zu Guttenberg betreffend. Merkwürdig: Aus meiner Sicht hat „Zapp“ selbst wenig intensiv recherchiert. Zwei Fragen stelle ich mir, geht es um den neuen Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

1. Wird er intern in Berlin schon „Wilhelm“ gerufen?

2. Wird seine Kommunikation und sein Gebaren weiterhin geprägt sein von solcher Deppertheit wie bisher?

Es geht um seine Vergangenheit. Von der er ja angesichts des für Minister kindhaften Alters von 37 Jahren nicht so fürchterlich viel hat. Doch selbst die liegt anscheinend im Nebel.

Das Magazin „Zapp“ berichtete nun über die kleine Münchener Firma, die verwechselt wurde mit der Finanzverwaltungsgesellschaft der zu Guttenbergs. Solch eine Verwaltungsgesellschaft ist übrigens nichts anrüchiges, wie uns „Zapp“ Glauben machen will.

Bemerkenswert aber ist: Die TV-Redaktion erwähnt kein einziges Mal den Namen Rhön-Klinikum. Dabei berichteten nicht nur unsere Berliner Kollegen in der Dienstagsausgabe:

„Immerhin hatte zu Guttenberg selbst Erfahrung in der Wirtschaft gesammelt, nämlich bis 2002 als geschäftsführender Gesellschafter der familieneigenen Beteiligungsgesellschaft. Zudem begleitete er den Börsengang des heutigen MDax-UnternehmensRhön-Kliniken, die die zu Guttenbergs zu einem Konzern aufgebaut hatten.“

Ähnliches berichteten „FAZ“, „Tagesspiegel“ und „Welt“. Hat die „Zapp“-Redaktion bewusst Informationen ausgeblendet, weil sie die Geschichte unschön gemacht haben? Existiert beim NDR kein Internet-Zugang, um mal die Berichterstattung aller großen Medien zu überprüfen?

Gelandet wären sie dann bei einem viel größeren Fragezeichen. Denn zu Guttenberg selbst hatte dermaßen merkwürdig vom Börsengang der Rhön-Kliniken gefaselt, dass er nun ein Problem hat, wie „Panorama“ ihm unter die Nase reibt: Er war im Jahr des Börsengangs erst 18 Jahre alt. Und bis heute hat er anscheinend nicht begriffen, dass die Beine von Übertreibungen nur wenig länger sind, als die von Lügen.

Nachtrag vom 13.2.: Die angeblich nicht mehr existinte Guttenberg GmbH hat zumindest noch ein Klingelschild, wie Clap fotografiert hat.


Kommentare


Marc 12. Februar 2009 um 18:46

\“Zapp\“ drischt in meiner Wahrnehmung gerne auf die gedruckte Presse ein, die sind die Dummen oder die Bösen, die ÖR sind natürlich super. Wie gestern: Die von und zu Guttenberg-Geschichte, Meck-Pommsche Zeitungsoligopole und wie natürlich ein Fernsehteam einen Nazi-Arzt findet.

Nichts zu Eva Herman vorm Arbeitsgericht. Was ja ein prima Aufhänger wäre für das Problem \“freie feste Mitarbeiter\“ und Scheinselbstständigkeit.

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Ponscho 12. Februar 2009 um 20:16

Das Röhn-Kliniken-Projekt war ja wohl vor der Zeit von ….Wilhelm…Guttenberg. Und zur Zeit, wo Herr Guttenberg dort als geschäftsführender Gesellschafter Erfahrungen sammeln konnte, hatte die Firma nur 3 Mitarbeiter, was in dem Beitrag auch so dargestellt wird. Ich seh überhaupt keine fehlerhafte Recherche. Es fehlt das Projekt mit den Röhn-Kliniken. Aber da war der Mann halt erst 18. Also im Ermessen des Autors, ob er das bringt oder nicht. Also wo ist das Problem? Aber kann sich ja jeder selbst ein Bild machen:

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/media/zapp3162.html

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50hz 12. Februar 2009 um 21:06

Erklärung 1 für ZAPPs Blindheit auf dem Rhön-Auge: Die Tätigkeit in einem Aufsichtsrat hat mit Arbeit nichts zu tun. (Was in D leider nur zu oft zutrifft.)

Erklärung 2: Diese Schmach wollten sie ihm ersparen 😉

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dogfood 12. Februar 2009 um 21:37

Ich denke, das hat mehr mit Salami-Taktik zu tun. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Leiter der Zapp-Redaktion Kuno Haberbusch nicht wusste, was jene Panorama-Redaktion in der Röhre hatte, der er selber lange Jahre vorstand…

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Meckert 12. Februar 2009 um 22:29

Zwei Fragen:

1) Hat Journalist keinen Spell-Checker dieser Tage? Der fromme Wunsch, dass Beiträge persönlich auf überdurchschnittlich viele Vertipper durchgesehen werden bevor der Publish-Knopf gedrückt wird ist wohl zu vermessen….
2) Warum führt der Link mit Namen \“Panorama\“ zu \“Bild\“? Ich persönlich möchte nicht auf Bild verlinkt werden, und wenn, dann bitteschön unter der Rubrik \“Bild über Panorama-Bericht\“ oder so.

Danke auch, ansonsten kein Mehrwert gefunden in dem Artikel. Lasst den Mann mal machen, viel schlimmer als der Rest der Mannschaft kann er sich wohl nicht anstellen.

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Martina Ex -WilmaW 12. Februar 2009 um 22:31

Ach ja! In der Blogosphäre, sind sie aber auch alle auf dieses Thema aufgesprungen! Nun was kann der Name \“Wilhlem \“ dafür, dass er fehl eingesetzt wird!

Kommt vor! Oder darf es das nicht? Wegen Journalistenkodex usw. Nur merkwürdig, die Person um die es geht, die kriegt das garnicht mit! Und wenn, würde ein Lächeln kommen! Weil er sagt sich ein \“Wilhelm \“ hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt.Her damit!

Good Night to Night!

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oldman 13. Februar 2009 um 18:22

Wir haben zwar nicht recherchiert.

Aber die auch nicht, aber die auch nicht, aber die auch nicht!

Die zumindest nicht richtig.

lala, lalla, lalla la la…….

Wie die Kinder.

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Matthias Schrade 13. Februar 2009 um 21:55

habe mir erlaubt, das aufzugreifen und noch etwas genauer nachzurechnen:

http://www.gsc-research.de/blog/post/2009/02/13/rhoen-klinikum-hatte-einen-minderjaehrigen-ipo-berater/

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Bodo 15. Februar 2009 um 11:56

Also, wenn man das so liest dann hat Herr Gutenberg in Wirklichkeit keine Wirtschaftlichen Kenntnisse sammeln können. Er braucht sie auch nicht, denn er hat einen Herrn Hundt, seines Zeichens Arbeitgeberpräsident, als Sponsor und das dürfte wohl genügen um Wirtschaftsminister zu werden.

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Hannibal Prinz 15. Februar 2009 um 12:33

Guttenberg war beim Börsengang der Rhönkliniken gerade 17 Jahre alt! Und ein AR hat KEINEN Einfluss auf das Geschäft. So einen aufgeblasenen CV habe ich noch nie gesehn! Lassen wir uns hier kollektiv veräppeln? Hier geht es nicht um eine Partei, sondern um UNSERE Zukunft!
Es gibt 120 Juristen im Deutschen Bundestag, gerade mal 10 Oekonomen. Wir ernten, was wir säen! Schauen Sie gerne mal vorbei, in meinen Blog: Oekonom aus Leidenschaft! Auch ich habe beschlossen, nicht mehr tatenlos und schweigend zuzusehen. Schon wegen meiner Tochter. Jede geschriebene Zeile wird wahrgenommen.
25 % der Deutschen haben keine Geldreserven oder sogar Schulden. Also über 20 Millionoen! Und dieser Multi-Millionär möchte die bescheidenen Mindestlöhne wieder abschaffen. Die komplexen Zusammenhänge der Wirtschaft für den Wohlstand einer Nation werden dann politsch vereinfacht.
Unser Mittelstand ist um 5% die letzten Jahre zurückgegangen! (Lt. Quandt-Stiftung). Bei einer Discussion am 20.5.2008 in Wesel fragte ein Junger Beamter (so alt wie G.), ist das denn viel? Das sind über eine Million Menschen, die bewusst den sozialen Abstieg merken! Und nochmal soviele, die auf einmal ANGST bekommen, vor dem Abstieg! Diese Menschen halten sich zurück in Ihren Investitionen. Wenn in einer Gesellschaft die Angst beseteht, abzusteigen, hat das fatale, komplexe Verhaltensmuster zur Folge, die NICHT kalkulierbar sind!
Juristen lernen, alles ist kalkulierbar, Oekonomen lernen, das mathematische Modelle nicht ausreichen, Volkswirtschaften zu analysieren. Das sind gedanklich zwei unterschiedliche Welten und Erfahrungsmuster, die verschiedener nicht sein können!

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Michael Finkenthei 16. Februar 2009 um 18:45

Nun lasst doch mal unseren Herrn Wirtschaftsminister als das agieren, wofür er bezahlt wird – als Gesundbeter (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,607724,00.html) ist er doch bei Bild bestens aufgehoben.

Mal zum allseits beliebten Thema \“seriöser Journalismus\“ zurück: Nicht mal im Handelsblatt konnte ich bisher etwas zu http://www.telegraph.co.uk/finance/financetopics/financialcrisis/4590512/European-banks-may-need-16.3-trillion-bail-out-EC-dcoument-warns.html entdecken. Warum eigentlich – oder habe ich schlicht was übersehen?

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