Der Journalismus hat viele Probleme, was seine Zukunftsfähigkeit betrifft. Erschreckenderweise ist eines der Größten aber die Einstellung seines Nachwuchses zum Beruf. Nein, nein, nicht was Sie jetzt vielleicht denken: Die Jungen denken nicht allein ans Internet – sie denken überhaupt nicht daran. Kürzlich schockierte mich eine junge Journalistin. Sie sagte, im Rahmen des Volontariats gäben sich die, die sie kennen würden, nicht sonderlich viel Mühe, wenn sie bei der Staion Internet-Redaktion ankämen. Grund: „Die haben Angst, dann bei Online zu landen.“
Das habe ich schon mal gehört. Von verschiedenen Seiten. Ulrich Reitz, der Chefredakteur der „Waz“ erzählt Ähnliches von seinen Volontären. Auch mein Besuch beim Uni-Radio in Münster ging in diese Richtung.
Und am vergangenen Wochenende erzählten die Blogger und Journalisten Daniel Fiene und Franziska Bluhm dem Nachwuchs des „Jugend Medien Event“ etwas über Podcasting und das Web.
Fiene schreibt:
„Mal ehrlich, es gibt heute nix uncooleres als Online-Journalist zu werden. Das ist so wie mit dem SPD wählen oder Parteifan zu sein. Immer noch geht es mit der alten Schülerzeitung los. Vorbilder sind die Claus Klebers und Hans Leyendeckers zwischen Flensburg und Garmisch Partenkirchen. Dabei sind die Vitas der Mathias Müller von Blumencrons dieser Republik doch viel spannender. Da muß selbst ich sagen: Verstehe einer die Jugend!“
Genau dieses Thema hat sich auch die britische Seite Journalism.co.uk als Thema ihrer monatlichen Debatte ausgesucht: „Welches ist die größte Herausforderung junger Journalisten?“
Die bisher eingelaufenen Artikel dazu wirken ganz anders als das, was ich von jungen deutschen Journalisten höre. Wie es scheint, sind ihre Gegenstücke in England und den USA sich der Krise der Print-Branche viel bewusster. Sie sehen als größte Herausforderungen den Medienwandel, die Umstellung zum Internet und die mangelnde Innovationsfreude der Arbeitgeber.
Mir scheint Deutschlands Journalistennachwuchs in weiten Teilen aus sympathischen Träumern zu bestehen. Sie ergreifen den Beruf ohne zu realisieren, wie sehr sich dieser wandelt und welchen Unwägbarkeiten er derzeit unterworfen ist. Wer heute Volontär ist und keine Lust auf das Internet hat, der sollte sich nach einer anderen Profession umsehen. Das heißt nicht, dass es in 20 Jahren außerhalb des Internet keinen Journalismus mehr geben wird. Doch gehört es eben zum Rüstzeug eines für die Zukunft trainierten Journalisten, sich im Bereich online auszukennen.
Oder wie Fiene es in einem weiteren Beitrag für das Jepblog schreibt:
„Vielleicht ist das symptomatisch für die neue Journalisten-Generation. Fast alle, die ich in den letzten Monaten getroffen habe, wollen “zur Zeitung”, “zum Radio” oder “zum Fernsehen”. Niemand will “online machen”. Vielleicht ist das die Chance für den talentierten Nachwuchs von heute. Wenn die Nutzung von Internet im Vergleich zu TV und Radio immer stärker zunimmt, dann brauchen wir schon bald viele Online-Spezialisten.“
Schon bald könnte der eine oder andere aufwachen. Wenn in den Print-Redaktionen der Republik die nächste Personalabbaurunde ansteht. Und das könnte bald sein: Das Anzeigenjahr 2008 ist dürftig bis mies, eine Wirtschaftskrise kündigt sich an – es würde mich nicht wundern, wenn wir im Frühjahr 2009 über neue Entlassungen in Zeitungsredaktionen sprechen. Erwischen wird es dann – so ist das nun mal bei Sozialplänen in deutschen Unternehmen – zuerst die Jungen.
Kommentare
mensaessen3 21. August 2008 um 16:54
Ich fürchte Journalismus gilt bei vielen Jüngeren immernoch als der Beruf, wo man sich endlich mal den ganzen Tag mit seinen Neigungen (bspw. Paartanz, Orgelbau oder Menschenrechte) auseinandersetzen darf und dafür auch noch bezahlt wird. Internet und lesernahes Schreiben gelten bei vielen meiner Praktis immer noch als anrüchig, lieber langweilt man und streichelt das eigene Ego.
oko 21. August 2008 um 17:07
Es soll auch Ausnahmen geben. Online ist bei vielen Verlagen inzwischen ein wichtiger Teil der Volo-Ausbildung… Es soll sogar Volos mit Blog geben, die auch gern twittern.
Fred 21. August 2008 um 17:15
Liegt das nicht eher daran, dass in vielen Online-Redaktionen eher Agenturen anteasern als echter Online-Journalismus angesagt ist?
wortwart 21. August 2008 um 17:16
Vielleicht liegt\’s ja einfach daran, dass online praktisch kein Journalismus stattfindet? Jedenfalls so gut wie kein Journalismus im Sinn von (wie es neulich eine deutsche Geistesgröße formulierte) das Wichtige vom Blöden unterscheiden, recherchieren, Zeit haben für eine Geschichte; die Nachrichtenportale leben von der Print-Redaktion, Blogger verdienen in Deutschland kein Geld.
Übrigens will ja auch immer keiner Lokalredakteur werden, obwohl seine Arbeit (und nicht die des Mantels oder des standesbewussten Feuilletonisten) der Grund ist, das regionale Käseblättchen zu kaufen.
OlafKolbrueck 21. August 2008 um 17:20
Ich würde sogar wetten, dass Print – in teilen TV – auch das ganze Jahr 2009 ein trauriges Anzeigenjahr erleben werden. Weil dann zwei Konjunktionen noch vehementer aufeinandertreffen (nicht Mars und Saturn im dritten Haus), sondern der weiter schleichende Abschwung und ein sich schlicht und unausweichlicher verstärkender Trend Richtung Online. Dieses Zusammentreffen könnte für die Klassik noch ein weitaus größeres, weil tiefgreiferendes Problem darstellen, als die Krise 2002.
michael thurm 21. August 2008 um 17:35
Als eventuell bald Betroffener möchte ich die Fragen stellen dürfen, was denn so für online-Journalismus gezahlt wird.
Und bei welchen \“Online-Journalisten\“ diese Berufsbezeichnung dafür steht, dass er FÜR online produziert. Keine aufrechter Journalist will den ganzen Tag vor seinem Computer sitzen und dann eine Nachricht aus drei anderen Texten zusammenschreiben. Das sollte doch erfreulich sein.
Sonst sehe ich das Problem fehlender Online-Journalisten nicht so drastisch. Gefährlich könnten fehlende \“Themen\“-Experten werden. Wenn die FAZ-Studie (S. 4 oder 5) von gestern recht hat, dann geht es in Zukunft nur noch um Computer und Make-Up. Dreißig Prozent Intessenrückgang bei Politik, Wirtschaft etc. sind doch etwas viel.
WO gezahlt wird, wird es auch Arbeiter (Journalisten) geben, je besser die Bezahlung, desto besser die Journalisten. Aber FÜR WAS gezahlt wird, könnt ein größeres Problem für den Online-Journalismus werden
Lukas 21. August 2008 um 18:35
Ich hab ja auch so Workshops beim Jugendmedienevent gehalten, da war das Interesse an Onlinemedien ähnlich: 16-Jährige, die Print machen wollen, haben mich echt auf dem falschen Fuß erwischt.
Andererseits kann ich das schon ein bisschen verstehen: Klickstrecken zusammenstellen wäre auch nichts, was ich nur einen Tag machen wollen würde. Da muss der Onlinejournalismus schon noch ein wenig an seinem Ruf arbeiten.
kaspar 21. August 2008 um 19:28
Das Problem sind nicht die Volontäre, sondern die Verlage, die Online behandeln wie ein Stiefkind. Auch ich bin Volo, auch ich will zumindest bei meiner Zeitung kein Online machen. Dort gibt\’s nämlich kaum was zu tun. Das ist content management und ein bisschen Artikel rauf oder runterschieben. Solange das im deutschsprachigen Raum fast überall so gehalten wird, wird es auch so bleiben.
Michelle M. 21. August 2008 um 20:20
Entgegen aller Kommentare die hier geäußert wurden, kann ich mit Überzeugung sagen, dass nicht alle Jugendlichen so denken. Der Studiengang Online-Journalismus an der HS Darmstadt erfreut sich seit Jahren einer ungebrochen hohen Nachfrage. Ich selbst studiere im 7.Semester an der HS Darmstadt Online-Journalismus und weiß daher aus eigener Erfahrung, dass O.j. alles andere als Copy-and-Paste-Journalismus ist. Ich denke das Problem ist einfach, dass in einigen Redaktionen der O.J. noch nicht in dem Maß professionalisiert ist wie es wünschenswert wäre. Darüber hinaus bin ich der Meinung, man sollte hier nicht nur von den Jugendlichen reden die kein Interesse an dem OJ haben, sondern auch mal solche Redakteure \“an den Pranger stellen\“, die den O.J. nicht ernst nehmen.
Peter 21. August 2008 um 21:37
Ja ja, schlimm diese Jugend, ganz ganz schlimm.
Ich interpretiere den Eintrag nur in eine Richtung: Thomas, man kann es schon nicht mehr \“du wirst alt\“ nennen – nein, du bist bereits alt geworden.
Sorry, dass ich das so sagen muss. Aber das Gestöhne und Gejammere über die junge Generation – ein ganz eindeutiger Beweis für einsetzende Vergreisung…
stk 21. August 2008 um 22:14
Ich hatte es die Tage schon entsetzt getwittert: Manche JournalismusstudentInnen \“duerfen\“ heute noch Printjournalismusseminare besuchen, auf denen sie vermittelt bekommen, dass Print so schnell niemals sterben werde.
Man muesse sich nur mal den Printumsatz ansehen und mit dem der Onlineredaktionen vergleichen. Oder, dass die SZ 350 EUR fuer eine Story bezahle, online gebe es nur 50. Etc. pp.
Mich macht das nachdenklich. Und auch, dass anscheinend viele der Nachwuchsjournalisten es als unnoetige Buerde verstehen, auch mal einen Radiobeitrag zu schneiden. Anstatt das als Chance zu verstehen, gute Soundslides hinzubekommen.
Ich finde das nicht schade. Ich finde es ZUM KOTZEN! Was soll die, mit Verlaub, Scheisse? Man hofft, dass ENDLICH was neues mit Motivation nachkommt, und dann hoert man sowas.
stk 21. August 2008 um 22:21
Achso, Nachtrag: Solange die Verlage ihre Onlineredaktionen nur dazu verwenden, die Artikel von Print nach Online zu schaufeln, und die Leute ansonsten quasi nur in ihrem Kellerkabuff sitzen, ist der Job natuerlich keineswegs so glamouroes, wie er sein koennte. So oft gesehen, nie verstanden.
Optima 21. August 2008 um 23:07
Meine Erfahrung als Trainer in Redaktionen zeigt, dass ältere Kollegen mitunter aufgeschlossener sind als junge, weil das Thema im Mittelpunkt steht, nicht der eigene Name. Sie sind auf Grund ihrer Schreiberfahrung und Kenntnis ihrer Kunden = Leser meistens schneller in der Lage, einen Printtext so umzuschreiben, dass er \“gut geschrieben\“ bleibt und gleichzeitig die Sprache der Sucher abbildet, die erst zu \“Kunden\“ werden sollen.
Detlef Borchers 21. August 2008 um 23:35
Ich sehe es genau andersrum. Was an Praktikanten und Volontären bei mir reinschaut, um die Arbeit eines Online-Journalisten zu erleben, hat ganz, ganz furchtbare Vorstellungen von Online-Journalismus. Diese armen Absolventen diverser schwachsinniger Studiengänge müsste man eigentlich in die Kältekammer stecken, damit sie den ganzen gelernten Blödsinn über Online-Journalismus und multimedialer Produktionsweise vergessen. Grundsätzlich sind junge Journalisten viel zu technik-verspielt und müssen vor allem lernen, bei der Recherche Geduld zu haben und Quellen aufzuspüren, Hinweisen nachzugehen usw. Das man an 5-12 Themen gleichzeitig arbeitet und recherchiert, ist ihnen auch vollkommen fremd, sie multitasken ganz anders. Und die Defizite bei der Recherche sind einfach nur atemberaubend (nicht dieses Gegoogle, sondern z.B. die Fähigkeit, HRG-Auszüge etc. zu lesen oder konzentriert Interviews zu planen und dann zu führen). Online-Journalismus ist 1. Journalismus und vielleicht an 20. oder 30. Stelle kommen Online-spezifische Fragen, wenn nicht gar an 99. Stelle. Ich hatte unlängst einen jungen Menschen hier, der ausdrücklich wissen wollte, wie man über die Telematik in der Medizin schreibt, aber nicht einen kleines lustiges Buch (so 300 Seiten) zum Einstieg in das ziemlich komplexe Thema lesen wollte. Glatt abgelehnt hat er das. Das sei nicht Aufgabe eines Online-Journalisten, sondern eines Wissenschafts- oder Feuilleton-Mannes. Wenn in den Hirnen so eine Prägung vorliegt, dann braucht man sich über den Online-Journalismus keine Gedanken zu machen. –Detlef
Frustriert. 22. August 2008 um 3:41
Vielen Dank für diese onlinejournalistische Verallgemeinerung. Nicht alle jungen Journalisten und Journalistinnen verbannen das Online-Denken aus ihren Köpfen – es gibt, wie die Kommentatorin michelle m. hier bereits hinterließ, durchaus ambitionierte junge Menschen, die sich den Online-Journalismus als \“Heimat\“ ausgesucht haben.
Ich für meinen Teil tat dies, weil das Internet die Möglichkeit bietet, alle \“klassischen\“ Medien zu vereinen und durch die Vereinigung einen unvergleichbaren Mehrwert zu generieren. Zu idealistisch? -Stimmt.
Denn in Online-Redaktionen (ja, hier verallgemeinere ich gerne) ist es leider viel zu oft der Fall, dass eben jene ambitionierten jungen Journalisten desillusioniert werden. Statt multimedialer Beiträge – oder zumindest gut eigenrecherchierten Texten ist der harte onlinejournalistische Alltag zu oft vom Content-Geschubse dominiert – besser benannt als \“Content Management\“ (hört sich gleich viel professioneller an, was?).
In den kleinen Online-Redaktionen, die nicht das Budget eines Spiegels oder einer Welt haben, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, professionell onlinejournalistisch zu arbeiten. Sind die technischen Voraussetzungen gegeben, gibt es zu wenige Kollegen, die die Fehlstunden, die z.B. durch das Drehen eines Videos entstehen, kompensieren. Meistens jedoch fehlt beides: Zeit und Geld.
Wen wundert\’s da, dass einige Volontäre doch lieber auf dem offensichtlich sinkenden Printler-Schiff bleiben wollen? Dort nämlich können sie nicht nur über ihre persönlichen Hobbies berichten – wie mein Vorschreiber mensaessen3 monierte – sondern sie können tatsächlich eigene Geschichten verwirklichen.
Genau hier liegt der Knackpunkt: Theoretisch gesehen könnte der Journalismus im Netz der Traum eines jeden Nachwuchses sein. Leider sieht die Praxis völlig anders aus.
Stefani 22. August 2008 um 9:25
Im Frühjahr habe ich an einem Grundkurs für journalistisches Schreiben teilgenommen. Ich bin da einfach nur neugierig gewesen und habe keine Ambitionen in der Richtung. Ulkig fand ich, dass von den anderen neun Teilnehmerinnen (ja, eine reine Mädchenklasse, Männern ist sowas wohl in die Wiege gelegt) diejenigen, die tatsächlich ein Auge auf den professionellen Journalismus geworfen hatten, angaben, sie seien in dem Kurs, weil sie gerne schrieben. Soviel zu Motivation und realistischen Einschätzen des Berufs.
Ich arbeite im IT-Bereich und stelle immer wieder fest, dass andere Frauen vollkommen verkehrte Vorstellungen von meinem Job haben. Vor allem trauen sie sich technisch nichts zu. Mag sein, dass die Bezeichnung Online Journalismus auch deswegen abschreckt.
Case 22. August 2008 um 10:03
@Detlev Borchers: Ich kann dir hier nur Recht geben. Immer wenn ich mal junge Journalisten unterrichte, hat keiner Lust sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Den meisten fehlt außerdem jeglicher Praxisbezug. So haben die wenigsten bis jetzt was von der Krise der klassischen Medien gehört.
Ich stoße auch immer auf interessante Einstellungen. So fragte mich kürzliche eine Studentin, was sie denn nach dem Bachelor-Examen in Medienwissenschaften machen sollte. Auf meinen Rat, einen Master in einem \“ernsten\“ Fach wie Jura, Bio, Geschichte oder VWL als Basis für den Beruf zu machen, kam dann die Antwort: Nee, mich interessiert ja nichts, da mach ich lieber nen Master in Journalismus. Ich schreibe halt so gerne.
Alex 22. August 2008 um 11:01
Ich stimme voll und ganz zu. Wenn aber das Handelsblatt selbst einen \“Content Manager\“ sucht (\“Sie entlasten den Sitemanager und die Online-Redakteure bei der Erstellung und Anreicherung von Themenkomplexen, in dem Sie graphische Elemente sowie Klickstrecken und neue multimediale Formate erstellen.\“), trägt das natürlich nicht unbedingt zur Imageverbesserung bei. \“Content-Manager\“ klingt zwar besser als \“Klickstrecken-Sklave\“, aber kann so eine Position nicht lieber Assistenzredakteur/in o.ä. genannt werden? Schließlich ist das doch (hoffentlich) auch eine Ein- und Aufstiegsmöglichkeit in den wahren (Online-)Journalismus. Wer aber erzählt seinen Freunden, dass oder sie er \“Content Manager\“ ist?
XiongShui 22. August 2008 um 11:35
Nachdem ich Anfang letzten Jahres auf Grund eines stationären Aufenthaltes erfahren habe, daß die Universität Düsseldorf sich promovierte(!) \“Bettenmanager\“ hält, sehe ich im Begriff Content- Manager eher Positives.
Es ist wohl wirklich eine Frage der wirtschaftlichen Gewichtung, ob Online ein Stiefkind bleibt, oder ob man sich endlich entschließt, hier Zukunft zu sehen und diese zu gestalten.
Detlef Borchers 22. August 2008 um 12:03
\“Gerne schreiben\“ ist fast so schlimm wie der Satz \“Irgendwas mit Medien machen\“, den ich gar nicht mehr hören kann. –Detlef
stk 22. August 2008 um 12:16
@Alex: Ich frage mich oft, warum man fuer den Grafik-Aufbereiter und Inhaltsmenschen unbedingt angehende Redakteure einstellt, und sich keinen faehigen (Medien-)Informatiker holt, der dann vielleicht auch gleich mal irgendwelche hirnlosen Copy-and-Paste-Routinen durch entsprechende Skripte ersetzt.
Patrick 22. August 2008 um 18:26
Ich gebe einem guten Teil meiner Vorkommentatoren Recht.
Online ist nicht uninteressant, weil das Prestige fehlt, sondern Online ist wenig interessant, weil die Bedingungen mies sind.
Banner bezahlen keine Recherchereisen, Contentschubsen und Syndication-Zweitverwertungskram von Agenturen, Partnerwebsites etc. einzupflegen; das unterfordert angehende Redakteure enorm.
Solange Online mit klassisch-journalistischer Arbeitsweise keine Kohle bringt, solange werden die Nachwuchsjournalisten die Nase rümpfen. Zu Recht, es zeigt wenigstens die kritische Herangehensweise angehender Journalisten.
Ich hab neulich mit einem Content-Management-Trainee gesprochen. O-Ton: \“Mit dem CMS komme ich schon ganz gut klar, nur das Artikel Schreiben ist noch etwas komisch\“.
Solange dort nur Fremdmaterial verwurstet wird, tut der Nachwuchs IMHO sehr gut daran, sich soweit möglich dort das Rüstzeug anzueignen, wo journalistische Methoden auch noch angewandt werden.
Markus Hansen 22. August 2008 um 20:02
Ganz schlechte Web-Seiten hat auch unsere Lokalzeitung. Ich glaube ja, das ist Absicht, damit die ihren Print-Kram verkauft bekommen. Der ist leider die einzige Quelle für Infos aus der näheren Umgebung. Alles, was über diesen Lokalteil hinausgeht, sind zumeist ohne Auseinandersetzung mit dem Inhalt zusammengeklebte Agenturmeldungen. Hier ist auch der Print-Bereich längst nur noch CMS, da muss man gar nicht in den Online-Bereich schauen.
Es gibt noch einen Grund, warum Print-Redaktionen kein Interesse am Medium Internet haben könnten: \“Nichts ist älter als die Zeitung von gestern\“ gilt längst nicht mehr. Meist habe ich (Ausnahme Lokalteil, s.o.) alles, was in der Zeitung von heute steht, gestern schon im Netz gelesen; an unterschiedlichen Stellen und aus unterschiedlichen Perspektiven, am besten kommentiert in Blogs von Leuten, die ich zT inzwischen hinreichend kenne, um ihre Sicht auf die Dinge für mich einzuschätzen.
Zu den jungen Journalisten: Ich habe ab und an mit Journalisten aus den verschiedensten Bereichen zu tun. Altersunabhängige Faustregel: Je geringer die tatsächliche Sachkenntnis, desto stärker die Überzeugung, alles schon zu wissen und eine wirklich gute Story zu haben.
Der jüngste Journalist, mit dem ich bisher zu tun hatte, war Praktikant/Volontär in der Online-Redaktion einer mE ziemlich renommierten Zeitung.
Er hat sich von allen am meisten angestrengt, auch die Teile des Themas zu verstehen, bei denen er zunächst überhaupt keine Ahnung hatte, um was es eigentlich geht (sein Artikel war ziemlich gut). Auch bei ihm klang aber durch: \“Geschafft\“ hat man es erst, wenn man für Print tätig ist und nicht mehr für Online.
Ich habe mit ihm darüber auch kurz diskutiert. Er konnte meine Argumentation, dass alles, was nicht online verfügbar ist, über kurz oder lang gar nicht mehr wahrgenommen würde, gut nachvollziehen. Seinen Einwand konnte ich aber auch verstehen: Die, die gerade über seine beruflichen Chancen zu befinden hätten, hätten keine Ahnung, was dieses Internet eigentlich solle.
Es erinnerte mich an eine ältere Dame auf\’m Dorf, die zur Euro-Einführung meinte, ja in der Stadt, aber auf\’m Land setzt sich das bestimmt nicht durch.
XiongShui 22. August 2008 um 23:33
@Markus Hansen,
gerade weil das so ist: Online ist aktueller, sollten die Offline- Medien alles daran setzen, zu reagieren.
In den Offline- Medien kann das, was als Online- Nachricht durchgegangen ist, verbreitert werden, man kann inzwischen Hintergründe recherchiert haben, weitere Fakten liefern; etwas ähnliches war ja auch im Zusammenhang mit Einführung des Fernsehens erforderlich. Allerdings scheint die Trägheit (oder auch die Shareholder- Value- Orientierung, Stichwort: Montgomery) dem im Wege zu stehen, die einen stellen keine Mittel zu einer Umstrukturierung der journalistischen Bedingungen zur Verfügung, weil sie offenbar die Zeichen der Zeit nicht zu deuten wissen und die anderen stellen keine Mittel zur Verfügung, weil sie sich nur dem Aktienkurs verpflichtet sehen – und ziehen wie die Heuschrecken weiter, wenn das Feld abgeerntet, sprich: das Offline- Medium kaputtgespart ist.
Daher ist es ein Fehler, Artikel die in der Druckausgabe erscheinen sollen, vorab online zu stellen. Man muss begreifen, daß sich beide Distributionsformen ergänzen, indem die Online- Nachricht Apetitt auf den Offline- Artikel macht. So dürfen es denn auch offline ruhig mal eine oder zwei Themenseiten sein, die die verschieden Gesichtspunkte, die Entwicklungsdynamik einer Geschichte, technische Einzelheiten oder andere, im Zusammenhang stehende Dinge beleuchten.
moti 23. August 2008 um 4:00
online \“darf\“ alles stehen. es gibt keinerlei grund, dem online-besucher irgendetwas vorzuenthalten. und wenn man es tut, dann werd ich das schon woanders finden – selbstverständlich ebenfalls online, denn ich lasse mich von keinem mehr offline zwingen. aufwachen, 2008.
zum zweiten punkt: die journalisten wollen also dahin, wo es (noch!) kohle gibt. durchaus verständlich, aber schön blöd. denn erstens wird der olle holzmedien-spaß demnächst vorbei sein. man setzt da mit seiner beruflichen zukunft aufs falsche pferd, denn print hat nun mal wirklich keine zukunft, die leser sterben weg.
zum anderen: was glaubt ihr verlage denn, warum sollte euch irgendein werbetreibender das große geld in die hand geben, wenns wie ihr selber sagt bei euch eh nur miese copy and paste content-schubserei gibt? für schlechte qualität gabs noch nie was zu verdienen. wie anmaßend, hier ohne gegenleistung nach der kohle zu rufen.
gibt außerdem mehr als genug außerverlagliche konkurrenz, die sich mehr mühe gibt, mit herz und leidenschaft schreibt und gute online-konzepte für schmales geld entwickelt hat.
Patrick 23. August 2008 um 22:21
@moti:
Da sich die Antwort anscheinend weitgehend an mich richtet, möchte ich auch dazu Stellung nehmen:
\“die journalisten wollen also dahin, wo es (noch!) kohle gibt. durchaus verständlich, aber schön blöd. denn erstens wird der olle holzmedien-spaß demnächst vorbei sein. man setzt da mit seiner beruflichen zukunft aufs falsche pferd, denn print hat nun mal wirklich keine zukunft, die leser sterben weg.\“
Klares nein.Es geht nicht nur um Kohle. Es geht um Selbstverständnis, Arbeitsbedingungen – gerade bei Berufsanfängern – um Weiterbildung.
Es ist auch kurzsichtig gedacht, dass Printmedien sterben werden. Das Internet wird in einigen Segmenten wie beispielsweise aktueller Berichterstattung sicher irgendwann dominieren. Sterben werden Printmedien nicht, einige werden eingehen, einige Sparten werden sich nicht mehr lohnen, der Markt wird schrumpfen – nicht sterben.
\“was glaubt ihr verlage denn, warum sollte euch irgendein werbetreibender das große geld in die hand geben, wenns wie ihr selber sagt bei euch eh nur miese copy and paste content-schubserei gibt? für schlechte qualität gabs noch nie was zu verdienen. wie anmaßend, hier ohne gegenleistung nach der kohle zu rufen.\“
Im Internet wird nicht für Qualität gezahlt, sondern für Masse. Das hat seine ganz eigenen Symptome. 10.000 PIs per Bildergalerie sind eine halbe Stunde Arbeit, 10.000 PIs per Eigenrecherche können zwei oder mehr Tage Arbeit sein. Do the math…
\“gibt außerdem mehr als genug außerverlagliche konkurrenz, die sich mehr mühe gibt, mit herz und leidenschaft schreibt und gute online-konzepte für schmales geld entwickelt hat.\“
Ja und nein. Es gibt große Grauzonen von Blogs und Onlinemagazinen/Newsportalen, die zwar funktionieren, die journalistische Arbeitsweise auf den zweiten Blick aber nur ankratzen. Das ist ok, aber es sind IMHO zu viele Pressemitteilungs- und US-Blogs-Abschreiber (z.B. im technischen Bereich) und zu viele rein subjektive über externe Links \“belegte\“ Ausführungen, die einer Gegenrecherche nicht standhalten.
Ich bin alles andere als ein pauschaler Web-Gegner, aber mir fehlen momentan noch die Konzepte und die akzeptablen Finanzierungsmodelle.
Es wäre schon viel getan, wenn Verweildauer und Co, anstatt der PIs bei der Bewertung in den Vordergrund rücken würden. Das würde allen entgegenkommen, die Inhalte statt Klickmüll produzieren.
stk 24. August 2008 um 10:57
@Patrick, vollste Zustimmung. Solange PIs und Klickraten die einzige Metrik fuer vermeintlichen Erfolg sind, haben wir ein Problem.
Lovecraft 25. August 2008 um 22:46
Ich glaube dieser Thread ist kein besonders gutes Beispiel für Schwarmintelligenz. Internetianer reden immer so beleidigt und Pariahaft und oft glaubt man es ist nur die Enttäuschung darüber, dass die angeblich sterbenden Medien in ihrem letzten Röcheln nicht noch \“Internet,Internet\“ stöhnen. Hast Du Dir mal, mein lieber Knüwer, überlegt, das die grosse Epochenwenden, von der du nun schon seit geraumer Zeit lebst, selbst schon rückständig geworden ist? Als müsste man die traditionellen Medien vom Internet überzeugen! Als sei der einzige Grund der Transformationskrise nicht der, das ein Produzent über NAcht gezwungen ist, seine Produkte kostenfrei zu verbreiten. Es ist so einfach, hier immer wieder die angeblice Einfallslosigkeit der Verlage zu geisseln, vor allem wenn man selbst seine Stelle durch Printanzeigen finanziert bekommt, wie es bei Dir der Fall ist. Ob das die Jungen nicht begriffen haben? Ob für sie, das Internet nicht eben so normal ist, wie du es immer antizipierst? Und ob die nächste Zeitungskrise ausgerechnet die Online-Kenner schützt? Mal sehen: die Massenentlassungen finden im Augenblick im Telekomunikationssektor statt, hier wie in den USA, und bald wirds die Inhaltgeber z.b. StudiVZ und zoomer.de erwischen. Alles quersubventionierte Produkte. Mal darüber nachgedacht, dass hier eine Wirklichkeitsverzerrung vorliegen könnte? Die alten Medien mißachten das Internet, die Blogger und prügeln jetzt auch noch die nachfolgende Generation in Pferdekutschken, wo doch schon der Twitter-Maserati den Motor heulen läßt? In Wahrheit findet bereits in allen Medien eine Vollausbildung in Print u n d Internet statt. In den letzten 12 Monaten haben von SPON über FAZ bis zur SZ Autoren online exclusiv geschrieben, von denen man es nicht erwartet hätte. Das Internet als journalistisches Medium wird viel normativer als es hier den Anschein hat. Aber die Textakkumulation findet nun einmal dort statt, wo das Geld verdient wird. Der Grund warum die Jungen Print bevorzugen ist pure Logik: sie erkennen, dass immer noch die Mehrzahl, die überwältigende Mehrzahl der Quellen aus Print kommen und eben nur selten aus dem Online-Bereich.
Es stimmt: das Handelsblatt erlebt seit Mai zusammen mit der FTD einen hochdramatischen Anzeigenrückgang. Und nun sag mal, was Dein Einfall angesichts der einfallslosen Verlage ist, was man da machen kann? Eine einzige Idee jenseits StudiVZ und zoomer.de wäre willkommen? Eine. Keine Beleidigung, aber deine Rhetorik kommt mir mittlerweile wie von vorgestern vor. Selbst die Alten machen doch schon mit: bei SPON schreibt Franz Walter exklusiv und bei der FAZ von Wehler bis Enzensberger die Arrivierten, von Lottmann et al zu schweigen. Es geht nicht mehr darum, eine Einstellung zu ändern, wie hier ganz richtig gesagt wurde, es geht nicht mehr um die Revolution eines Weltbildes, das ist alles Schnee von gestern, auch wenn es eine hübsche Handelsblatt-Planstelle ergibt. Es geht um die Feststellung, das zwar Zeitungen aber nicht das journalistische Internet aus sich selbst heraus finanzierbar ist und vielleicht niemals sein wird. Das ist die Wahrheit der Jungen.
Thomas Knüwer 26. August 2008 um 8:15
@Lovecraft: Um Ihre Fragen vollständig zu kommentieren müsste ich hier weite Teile des gesamten Blogs anfügen – das würde etwas weit gehen.
Nur so viel: Zeitungen haben eine gewaltige Chance. Aber sie müssen sich gewaltig ändern und das schnell. Sie müssen zu täglichen Magazinen werden, die nicht mehr die Nachrichten von gestern und vorgestern abdrucken, sondern diese einordnen und den Weg in die nächsten Tage weisen. Das passiert teilweise, aber von einer 180-Grad-Wende haben wir in den vergangenen fünf bis 10 Jahren 10 Grad geschafft.
Aber seien wir ehrlich: Es gibt derzeit keinen Grund anzunehmen, dass es Tageszeitungen in 20, 30 Jahren noch geben wird. Extrapolieren wir den Auflagenverlauf in den USA und Deutschland, landen wir in 30, 40 Jahren bei Null. Nur wird die letzte Zeitung nicht dann gedruckt, wenn sie verkauft wird, sondern wenn es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt, sie zu produzieren – also noch vor der 30/40-Jahr-Grenze.
Auch die Schein-Argument, kein Medium habe das andere abgelöst und es gebe immer eine ominöse, wohlhabende Zielgruppe, die sich eine Zeitung leisten wolle, sind keine.
Verlage begreifen nicht, dass es auf Dauer nicht reichen wird, einfach Nachrichtenseiten im Netz zu machen. Sie müssen begreifen, dass nicht entscheidend ist, dass der Leser jeden Tag auf ihre SEITE kommt, sondern dass er in Kontakt mit ihren INHALTEN kommt – egal wo.
Sie wollten eine Idee? Bitteschön. Texte einbindbar machen. Eine Funktion ähnlich des embedded Video bei Youtube für Text. Wäre hübsch, oder? Auch das aktive Agieren in Social Networks oder auf neue Kommunikationsinstrumenten wäre schön. Oder das Vorantreiben von Mikro-Themen-Seiten. Wenn ich RP-Online besuche, warum bekomme ich keine Unterseite über Flingern-Nord?
Der Journalismus läuft dabei in ein Zwischenfinanzierungsloch – da haben Sie Recht. Es wird eine Zeit geben, da mit Großredaktionen (im Vergleich zu One Man Shows und Kleinstobjekten) kein Geld zu verdienen sein wird. Wir könnten längst weiter sein, wenn die Verlage vernünftig und stetig in das Thema News-Seiten investiert hätten und in Sachen Anzeigenvermarktung einen qualitativen Vertrieb aufgebaut hätten.
Und was die Haltung innerhalb der Redaktionen betrifft: Viele, gar die meisten Zeitungsredakteure, kümmen sich nicht um das Internet im Berufsalltag. Ein Teil von ihnen lehnt es gar vehement, auch in Artikeln, ab. Siehe Josef Joffe, siehe \“Süddeutsche Zeitung\“.
Lovecraft 26. August 2008 um 9:35
Ich bezweifle, das embedding ein Ausweg sein wird. Und ein finanzieller schon gar nicht.Und die grossen Zeitungen von Zeit bis SZ und FAZ sind doch längst riesige Magazine. Ich sage Ihnen voraus, dass der nächste grosse Move im Internet kein inhaltlicher sondern ein juristischer sein wird. Anpassung und Verschärfung des Copyrights, in dem z.b. Suchmaschinen für die Verlinkungen eine Art VG Wort/Gema Abgabe zahlen müssen. Google steht bereits in Gesprächen mit den TV Anbietern und in Print wird das nicht lange auf sich warten. Was Sie immer wieder vergessen? Man kann mit News und Artikeln im Internet kein Geld verdienen und wird es auch nie können unter den herrschenden Bedingungen. Selbst SPON wäre bei konsequenter Berechnung der Overhead Kosten in den roten Zahlen. Künftige semantic search engines sollen Inhalte mit Anzeigen koppeln. Vielleicht reicht das gerade aus Internetnewsportale kostendeckend auf dem Niveu der Zeitungen von 1962 zu finanzieren. Schauen Sie sich Burda und Ihre eigene Company an. Im günstigsten Fall läuft das auf Quersubventionierung hinaus, via Social networks oder Bratpfannen. Was also wird geschehen? Ich bezweifle die Print-Krise nicht. Also: Zerstörung der Print-Redundanz (Verschwinden von vielen) bei gleichzeitiger Explosion der dpa-isierung und Individualisierung des Internets.Trennung der Welt in die, die suchen und die, die gar nicht wissen, das sie etwas suchen wollen.Schauen Sie sich mal die Zahlen der Vogue selbst noch im esten Halbjahr 2008 an! Die neue Kampagne von Volkswagen, läuft wo? Gross in Print, auf Internetportalen aber nur auf Aufschlagsseiten und gross auf der eigenen Webpage. Ich finde, mein lieber Herr Knüwer, Sie sollten umschwenken. Niemand muss mehr vom Internet überzeugt werden. Muss man ja auch nicht von Freibier. Niemand lebt mehr hinter dem Mond. Journalisten verachten Blogger nicht. Dr. Dean etwa ist ein ein-Mann-Kommentar-Unternehmen, der besser ist als Welt und Cicero zusammen. Aber wann würde er Wirkung entfalten? Wenn er gedruckt würde. Meine Parole: Blogger in die Zeitungen holen und auch im Internet publizieren.Unter starken Marken.Print als Lebensspender des Internet und seiner Inhalte. Das ist zugegeben kein Geschäftsmodell. Aber es ist die Grundlage dafür, eine Art Kopf-Ökonomie eines Journalismus, der sich seine Relevanz nicht mehr von Google und Yahoo vorgeben wird.
Peter Mock 29. August 2008 um 18:33
Es ist richtig, das die Tageszeitungen verschwinden werden. Die Idee jedoch das Journalismus danach online stattfinden wird ist eine Fiktion- wer glaubt das Internet wird jemals das finanzieren was hier unter \“Qualitätsjournalismus\“ verstanden wird. Ganz einfach deshalb weil es im Internet andere, wesentlich effektivere Transporteure als journalistische Arbeit für die Werbebotschaften gibt und damit ganz einfach die Werbemilliarden bei der Journalismusfinanzierung wegfallen.
Insofern gilt: Richtig, viele Verleger sind im Internet einfallslos. Vielleicht aber auch deshalb weil sie zwar gern online machen würden ihnen aber partout kein Geschäftsmodell einfällt in dem keingeldfürabos, keingeldfürwerbung und gutejournalistengehälter zusammen in einer Powerpoint-Präsentation zum Thema Gewinn/Verlustrechnung irgendeinen Geschäftssinn ergeben.
Vielleicht sind viele Verleger-Stellungnahmen zur Print-Zukunft ja von der Ahnung geprägt das nach dem Print.. vielleicht gar nichts kommt.
Und das unter diesen Umständen es eine gute Geschäftsidee sein könnte Investitionsmittel vorrangig dafür einzusetzen das Print-Ende so lange wie möglich hinauszuzögern.
Fabian 4. September 2008 um 8:31
Sie denken alle überhaupt nicht daran? Erzählen Sie das mal meinter Mutter, die würde sich freuen wenn ich nur halb so oft ans Aufräumen denken würde wie ans Internet.
Und ich spreche jetzt hier nicht vom SchuelerVZ oder sowas, sondern von einem journalischen Erzeugnis (sofern man eine Schülerzeitung so bezeichnen darf) – und das im Internet. Einer Schülerzeitungshomepage, besser gesagt unserer. http://www.provokant.org
Davon, dass sogar bei uns Nachgedacht wird, wie man Print und Online unter einen Hut bringt, möchte ich gar nicht erst reden.
Darüber, dass wir uns über Werbung keine Gedanken machen brauchen, schon. Im Internet entfallen nämlich die teuren Druckkosten, und in der Aktualität sind wir unserer Printausgabe um etwa ein halbes Jahr vorraus.
Schreiben könnten wir, theoretisch, was wir wollten, denn wer von den Lehrer liest die Schülerzeitung schon in \“diesem Internet\“ ?
Es gibt sie, die Jugend, die ans Internet denkt.
PS: Diese Seite ist EXTREM iPhone feindlich.