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Sie können einem schon leid tun, die Mitarbeiter des ZDF. Da sitzen sie beim Parteitag der Demokraten in Denver und sehen all die entspannten Blogger aus den USA. Und sie selbst sind gebunden an Sendeplätze, Zeitvorgaben, Technik-Restriktionen.

Also versuchen sie es selbst. Und machen ein Blog auf. Nur: Wenn das ZDF behauptet, ein Blog zu machen, dann sollten die Leser eines nicht erwarten – bloggende ZDFler. Fortschritte beinhalten gemeinhin eine Veränderung der Bedingungen. Wenn wir diese Definition nehmen, macht das ZDF keine Fortschritte im Internet. Auch weiterhin behauptet es, zu bloggen, so wie vergangenes Jahr beim G8-Gipfel. Derzeit, zum Beispiel, über den US-Wahlkampf. Die Texte sind von ausgesuchter Belanglosigkeit und Langeweile. Da kommt kein persönlicher Touch rüber, es sind anscheinend bewusst kurz gehaltene Beliebigkeiten.

Links werden dabei konsequent nicht gesetzt – mutmaßlich, weil die Rechtsabteilung den Verantwortlichen einredet, sie würden damit sich rechtlich angreifbar machen, wenn auf den verlinkten Seiten etwas Justiziables auftaucht. Das aber macht einen Beiträg über Blogger beim demokratischen Parteitag zur Lächerlichkeit. Eine andere Erklärung könnte auch sein, dass das ZDF noch immer nicht den grandiosen Makel seines Content Management Systems beseitigt hat, den Kommentator Gerrit bei der G8-Blog-Debatte einwarf:
„Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, einige Zeit mit dem großen und mächtigen CMS des ZDF arbeiten zu dürfen. Einen externen Link anzulegen ist fast genauso kompliziert wie einen neuen Artikel anzulegen. Und es ist eigentlich nicht wirklich vorgesehen, innerhalb eines Textes einen Link zu externen Seiten zu setzen. Es geht zwar, aber man muss das erst juristisch klären und absegnen lassen, sonst kann es schnell Ärger geben wegen der vielen Schleichwerbungsparanoiker innerhalb und außerhalb des ZDF.“

Ein Blog unter diesen Restriktionen ist schlicht peinlich – und nicht mal gut für den Leser. Denn ein Weblog ist ja nicht die Schönste aller Aufbereitungsarten für einen Text. So lange das ZDF nicht in der Lage ist ein Weblog zu führen, sollte es im Interesse seiner Online-Nutzer einfach die Inhalte auf Heute.de einstellen. Sonst glaubt noch irgendwer in der Senderetage, man sei auf der Höhe der Zeit – und dann wird der Leidensdruck niemals ausreichen um ein nötiges Fundament für ein zeitgemäßes Web-Angebot zu schaffen.


Kommentare


Gerrit van Aaken 29. August 2008 um 17:25

Am CMS liegt es diesmal sicher nicht, denn das ist laut Quelltext \“Movable Type\“ – zwar eher barock, aber des Linkens durchaus mächtig 🙂

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hape 29. August 2008 um 18:02

Ich find das ungeheuerlich, dass Sie unterstellen, das ZDF wüsste nicht, was ein Blog ist. Als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ist sie geradezu prädestiniert fürs Bloggen, denn Bloggen ist Rundfunk:
\“Das Bundesverfassungsgericht hat zudem festgelegt, dass der Rundfunkbegriff dynamisch ist und nicht nur Bewegtbild und Ton, sondern auch Text und Bild umfasst.\“
(ARD-Generalsekretärin Verena Wiedemann in einem Golem-Interview, siehe: http://www.golem.de/0805/59987-6.html)
Nachtrag: Natürlich hat das Gericht nichts dergleichen festgelegt, aber wenn man in Verfassungsgnade lebt, weiß man manchmal mehr als Gericht selbst.

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Markus Fuchs 29. August 2008 um 18:07

Was ist denn mit http://blog.zdf.de/toll/ oder http://blog.zdf.de/3sat.neues ? Muss man denn gleich alles so hart werten? Die Links hat die Kollegin übrigens im Kommentarteil nachgereicht – Auch eine Form von Kommunikation oder?

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André Wegner 29. August 2008 um 18:26

@Markus Naja da wird schon mit angezogener Handbremse gebloggt. Nimm Dir z.B. das Posting zur politisierten Popkultur, da hätte auch gleich der Youtube-Schnipsel reingepasst.

Ob es tatsächlich an ZDF-Link-Paranoia liegt, kann der Autor ja noch überzeugender untermauern.

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*Gelöscht* 29. August 2008 um 19:36

***Hier stand ein Kommentar, der nichts mit dem Thema zu tun hatte.***

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Sissi 30. August 2008 um 6:13

Der G8 Blog ist schon ein bißchen mager!

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peter 30. August 2008 um 8:35

Ach Herr Knüwer,

jedesmal, wenn ich hier reinlese, finde ich Gemecker darüber, dass irgendeine Institution oder ein Mensch nicht fortschrittlich und internettig genug ist. Und wenn Versuche gestartet werden, sich den Knüwerschen Wünschen anzupassen, sind sie nur mangelhaft, nicht persönlich, interessant oder durchdacht genug.

Es ist auf Dauer anstrengend, das zu verfolgen, und obgleich mich niemand dazu zwingt, starre ich doch auf Ihr Internetgeschreibe mit der Faszination des Ekels. Wie gelingt es Ihnen, die selbe Botschaft in immer neue Texte zu transportieren, denen es zudem auch noch an Lesbarkeit mangelt (Allein die unverlinkte Überschrift – diesmal mit überflüssigem Komma – nervt.)?

Sicherlich, man muss kein Meister eines Fachs sein, um darüber beurteilen zu können, ob andere meisterhaft agieren. Dennoch frage ich mich immer wieder, worauf die Arroganz fußt, die täglich in ihren Texten zu spüren ist. Zwar entdecke ich hin und wieder ein zwinkerndes Äuglein und den Versuch von Humor, doch letztlich fühlt sich der Großteil Ihrer Wortansammlungen so an wie das überhebliche und andere geringschätzende Geprahle eines sich wissend Glaubenden.

Das ZDF bloggt also. Nicht gut, nicht spannend, nicht persönlich genug und mit fehlenden Verlinkungen. Das ist vielleicht eine Erwähnung wert. Wahrscheinlich aber nicht, entspricht es doch den allgemeinen Erwartungen. Aber da das ZDF ja öffentlich-rechtlich ist, darf es mal wieder als Seitenhieb-Opfer herhalten.

Das Übliche eben.

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Simon 30. August 2008 um 9:28

@peter:
Leider hab ich dieses Gefühl hier auch immer öfter. Viele Beiträge sind oder waren spannend, witzig und interessant, aber mittlerweile geht\’s nur noch darum wer wie im Internet versagt hat oder welche Dorfzeitung wieder mal \“Das Internet\“(TM) nicht begriffen hat.

Mittlerweile ist das genauso unspannend wie Don Alphonso, der zum 354635. mal über StudiVZ/Holtzbrink oder irgendein anderes social network dasselbe bloggt.

Bei den anderen reichweitenstarken Blogs ist es ähnlich. Kein Wunder, dass euch \“da draussen\“(TM) niemand kennt.

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ich 31. August 2008 um 21:33

Jetzt bitte nicht überteiben – sonst löscht Herr Knüwer wieder Kommentare und erklärt einfach alles zu Ironie. Herr Knüwer ist doch eben die Judikative des Internets. Daran will doch hoffentlich niemand zweifeln.

Fragt sich nur, warum dann immer die anderen die tollen Ideen haben!

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katerine 31. August 2008 um 22:31

Meiner Ansicht nach hat sich das ZDF da wohl durch die geballte Bloggerschaft beim Parteitag zu dem erneuten Ausflug(?) in die Blogosphäre hinreißen lassen. Diese Fraktion an Informationsvermittlern tritt jedoch nicht grundlos so massiv im US-Wahlkampf auf – besonders bei demokratischen Veranstaltungen. Die Begründung liegt in der stark von uns verschiedenen Mediensituation in den USA.

Leider wurde die wirkliche Notwendigkeit für uns hier in Deutschland verschätzt – insbesondere wenn die Vorteile des Blogs – wie Herr Knüwer das beschrieben hat – gar nicht voll ausgenutzt werden.
In den USA für die Demonkraten und für Obama (auch schon mal Ebama genannt ;-)) von essentieller Bedeutung, eine unabhängige Berichterstattung zu versammeln – dort sind Blogs unglaublich wichtig um auch Informationen zu erhalten, die nicht durch Murdoch etc. geprägt sind.

Von so einer Situation sind wir hier in Deutschland weit entfernt. Unsere bedeutendsten Blogs sind meines Wissens alle ziemlich Technik- und Weblastig. Das ist hier auch ein klares Ergebnis von Angebot und Nachfrage.

Ein Blog wie Daily Kos (wirklich bedauerlich, dass das nicht bereits im Post auf dem ZDF-Blog genannt wurde) hat im Sinne eines Leitmediums meines Erachtens die Bedeutung einer überregionalen Tageszeitung für US-Amerikaner.

Vielleicht wurde das vom ZDF nicht gut durchdacht und jetzt muss ein weiterer Medienkanal mit stark kontrolliertem Inhalt gefüllt werden. Aber der Wahlkampf dauert ja noch ein paar Monate und an einem Blogkonzept kann man schnell Verbesserungen vornehmen.

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Thomas Knüwer 1. September 2008 um 9:20

Lieber Peter, lieber Simon, lieber ich, ich hätte da nen Vorschlag. Wenn das alles hier so langweilig, einseitig und vorhersehbar ist: Lesen Sie doch einfach woanders weiter. Alle die Blogs in der Liste rechts sind sowieso besser als ich (diese Bemerkung ist ironiefrei).

Aber vielleicht brauchen Sie einfach jemand, den Sie anonym beschimpfen können? Dann hätte dieses Blog doch immerhin eine psychotherapeutische Wirkung.

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Erstaunter Leser 1. September 2008 um 13:05

Wie? Beleidigte Leberwurst? Wäre eine solche Reaktion seitens eines -sagen wir mal- Tagesschau-Bloggers nicht Grund genug für eine mehrteilige ÖR-Bashing-Serie hier in Ihrem Blog? Oder beziehen sich Ihre an anderer Stelle getätigten (und berechtigten) Forderungen nach Kritikfähigkeit und Austausch mit dem Leser auf Augenhöhe nur auf gebührenfinanzierte Kollegen? Mit der Haltung \“Lesen Sie doch woanders weiter\“ könnte sich auch das ZDF auf Ihren obigen Verriss hin billig aus der Affäre ziehen. Zumal die Kommentatoren hier doch nur Ihre Sicht der Dinge geschildert haben, ein Stänkern leitet hier wohl nur derjenige ab, der sich mangels ausreichender Kritikfähigkeit persönlich getroffen fühlt. Den wenngleich etwas frechen Leser dann -pardon- angepisst weiter zu schicken, steht meines Erachtens im Widerspruch zu dem, was Sie hier kontinuierlich (wie gesagt: berechtigterweise) fordern.

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Thomas Knüwer 1. September 2008 um 13:32

Überhaupt nicht beleidigte Leberwurst! Wenn das so verstanden wurde – dann entschuldigung. Was ich damit meinte war: Es gibt einige Kommentatoren, die ohne jedes neue Argument nur eines schreiben – dass ich immer das selbe schreibe und ohnehin nicht Recht habe. Warum ich falsch liege, mögen sie aber nicht so recht erklären. Dieses Verhalten ist ermüdend für mich, für andere Leser, denke ich und mutmaßlich auch für diese Kommentatoren.

Und da frag ich mich natürlich schon: Warum lesen die hier noch weiter? Und machen sich die Mühe zu kommentieren?

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weltherrscher 1. September 2008 um 14:15

ja, sehr ermüdend!
die regelmässigkeit solcher kommentare deutet eh auf gewisse trolle hin, die anscheinend die blogosphäre entdeckt haben.

fraglich ist, wie man in zukunft damit umgehen will?
noch habe ich keine antwort? löscht man solche kommentare einfach?
oder nimmt man doch stellung, obwohl die inhalte häufig schlicht beleidigend sind?

was sofort ins auge springt, bei der art kommentaren, ist die generelle negative sichtweise, auf egal was. egal was ein blogger auch imemr schreibt, häufig sinds ja nur nebengedanken, wird dann aufs äusserste von den trollen niedergeschrieben.

merkwürdige entwicklung!

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peter 2. September 2008 um 0:41

Achje.

Ich habe ungefähr einhundertmal vorher überlegt, ob ich mal erwähnen sollte, was mich an diesem Blog zuweilen stört, und erst der Das-ZDF-bloggt-Beitrag in Kombination mit irgendeiner meiner Launen bewog mich dazu, tatsächlich Worte niederzuschreiben und zu veröffentlichen.

Und tatsächlich war ich versucht, nicht herumzupöbeln, sondern sachlich darauf hinzuweisen, dass es eine Knüwersche Schreibtendenz gibt, die mir oft nicht behagt. Dass das zum Anlass genommen wird, mich und meinen nachfolgenden Schreiber als Troll hinzustellen bzw mit dem üblichen \“Du musst das nicht lesen.\“-Argument zum Rundumschlag auszuholen, ist schlichtweg lächerlich und fast schon beleidigend.

Ich neige nicht dazu herumzutrollen, neige ohne nicht dazu zu kommentieren und werde das auch in Zukunft lassen. Warum ich hier lese, wie ich oben erwähnte, weiß ich häufig selber nicht, vermutlich aber, weil eben nicht jeder Text aus dem von mir Angeprangerten besteht und weil dieser Blog gute Seiten hat, die ich niemals verleugnete.

Ich bitte nur darum, dass Kritik an demjenigen, der selber kiloweise Kritik austeilt, nicht automatisch in Troll- und Spinner-Topf geworfen wird.

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Simon 2. September 2008 um 21:39

Hallo Herr Knüwer,

ich habe Sie weder beschimpft noch bin ich anonym hier. Ich habe lediglich mitgeteilt, dass mir hier mittlerweile die Beiträge abgehen, die für mich früher dieses Blog so lesenswert gemacht haben.

Die auch von Ihnen vielgepriesene Kritikfähigkeit von Blogs und deren Autoren ist wohl doch nur eine hohle Phrase. Schade.

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