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„Online-Journalisten“, giftet mancher Print-Kollege, „sind keine richtigen Journalisten“. Und im Falle von Bernd Graff, dem stellvertretenden Chefredakteur des Online-Auftrittes der „Süddeutschen Zeitung“ bin ich fast geneigt, diesem Vorurteil Recht zu geben.

Es gibt Intervieweröffnungen, die nur beim Gespräch mit dem Dalai Lama oder Karl-Heinz Böhm erlaubt wären – wenn überhaupt. Dazu zählt ganz sicherlich:

„Sie sind zu einer Art Samariter für die Geschmähten … geworden…“

Buckeliger und voreingenommener geht es kaum noch. Zu lesen gibt es diesen merkwürdigen Einstieg in einem Gespräch heute in der „Süddeutschen Zeitung“. Der, der diese Frage stellt, ist in der Web-Szene seit vergangener Woche kein Unbekannter mehr. Er heißt Bernd Graff und ist stellvertretender Chefredakteur von Sueddeutsche.de und verfasste eine Schmähschrift gegen das Medium, dass ihm seine Frühstückssemmel sichert.

Und der, der als Samariter antwortet, heißt Thomas Volkmer und ist Betreiber der Seite Internetvictims.de. Was Herr Volkmer so spricht, klingt nicht unvernünftig, natürlich gibt es Verleumdung im Internet, so wie es dies überall in der Welt gibt.

Nun hätte Herr Graff, so er kundig im Internet wäre, durchaus stutzig werden können, beim Blick auf Internetvictims.de. Der Nachrichtenfluss, zum Beispiel, ist eher dürftig. Ist doch viel passiert in diesem Jahr, Vorratsdatenspeicherung, StudiVZ-Hackattacke, merkwürdige AGB bei Communities – alles Themen, die in das Feld von Internetvictims spielen würden. Doch gerade einmal 14 Top-Themen konnten die Macher der Seite ermitteln. Außerdem behauptet Volkmer, 4.000 Nutzer hätten sich bei der Seite angemeldet. Doch wo ist die Anmeldefunktion?

Und dann ist diese scheinbar wohltätige Seite erstaunlich vollgepfropft mit Werbung. Zum Beispiel mit Google-Anzeigen oder einer Reklame für Anwalt.de. Besonders belustigend aber ist dies hier:

Keine Rechtsberatung? Nein. Wirklich nicht. „Na, mein Süßer, hast Du Lust auf Natursekt?“, hauchte mir eine weiblich Stimme ins Ohr. Denn hinter der 0900-Nummer verbirgt sich keine Beratung für Internet-Opfer – sondern eine Sex-Hotline.

Noch mehr hätte Herrn Graff auffallen können. Zum Beispiel diese kryptische Top-Meldung. Hier geht es um einen Artikel über Adressbuchbetrug, der schon einmal von Internetvictims behandelt wurde. Nur: Warum kümmert sich ein scheinbar so generöses Angebot um solch eine Geschichte? Und noch ein paar angebliche Verleumder gibt es, die besonders hart angegangen werden oder wurden: der Engländer Jules Woodell und der Deutsche Michael Plümpe.

Allein schon das Eingeben von Internetvictims bei Google hätte Herrn Graff zu denken geben können. Denn nach der Seite selbst folgen als Suchtreffer Erklärungen von Menschen, die sich tatsächlich verleumdet fühlen, allerdings von den Internetvictims-Machern, oder ihre Zweifel an diesem Dienst haben. Bemerkenswert: Auch das mehrmals auffällig gewordene ZDF-Magazin „Frontal 21“ hat sich Internetvictims schon in die Samariter-Rolle gerückt.

Bernd Graff also hätte auffallen können: Da ist etwas verdächtig. Die Geschichte dahinter ist kompliziert. Es geht um zwei Journalisten, Plümper und Bütikofer, die seit Jahren in Sachen Adressbuchbetrug recherchieren. Dabei handelt es sich um Pseudo-Verlage, die Gelbe-Seiten-artige Werke herausgeben. Vor allem kleinen und mittleren Firmen werden in Verträge getrickst, die sich zu viel Geld für zu wenig Anzeigenschaltungen kosten. Volkmer ist zumindest Dienstleister dieser Szene gewesen oder ist es noch. Weitere Details gibt es hier aus der Contra-Volkmer-Sicht gibt es hier und hier. Weitere Details bietet auch Sebastian Matthes von der „Wirtschaftswoche“.

Wem soll man glauben, auf den beiden Seiten? Schwer zu beurteilen, wenn man sich nicht lange hineinkniet. Sicher aber ist: Ein Wortlaut-Interview mit einem derart attackierten ist schon mal problematisch. Noch problematischer wird es, blickt man genauer auf die Rechtfertigungen, der angeblichen Verleumdungsopfer, die Internetvictims gründeten.

Denn dort wird munter mit Worten gedreht, ohne dass Argumente der Gegenseite widerlegt werden. Habe ich schon erwähnt, dass Volkmar und sein Geschäftspartner Udo Prommer auch in Sachen Porno unterwegs sind? Und ein Kinderhilfswerk haben? Sie sehen schon: Die Sache wird nicht schöner.

So argumentiert Volkmer, wie schlimm es doch wäre, wenn seine elfjährige Tochter beim Googeln den Namen ihres Vaters verbunden sieht mit dem Wort Mafia. Dass sie den Namen ihres Vaters verbunden sehen könnte mit einer Internetseite namens Partnertausch.de, deren Inhalte durch den Namen vorhersehbar sind, scheint ihn weniger zu stören. Er schreibt: „Das Betreiben eines Internetportals mit FSK18 Inhalten nach Deutschem Recht ist in Deutschland weder verboten noch illegal.“

Ansonsten ist man um Worte weniger verlegen. Denn Internetvictims scheint angebliche Verleumder am liebsten mit deftigen Angriffen unter der Gürtellinie zu kontern. Auszug:
„Offensichtlich bereitete Herr Woodell seiner Familie und der Gesellschaft bereits in seiner Jugend nicht nur angenehme Stunden. Dies dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, dass er von 1979 bis 1981 die Redhill Schule besuchte, eine Schule für Kinder, welche eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen und gerne versuchen, andere Menschen zu manipulieren…
Nur zu verständlich, dass ihm nach Beendigung seiner Schulzeit nur gelegentliche Jobs auf Bohrinseln angeboten wurden.“

Pingelige Seelen könnten solche Formulierungen ebenfalls als Verleumdung interpretieren.

Logischerweise übrigens verlinkt Internetvictims nicht auf die Homepage der Schule, denn dass dort nur Schüler mit „high academic potential with a good verbal ability“ aufgenommen werden, hätte wahrscheinlich nicht so gut ins Bild gepasst.

Sehr entlarvend ist auch die Argumentation gegen die Artikel des „Tagesanzeigers“. Auszug:
„Wir könnten Christian Bütikofer mit den privaten Informationen, die wir über ihn haben, in diesem Webboard an den virtuellen Pranger stellen und so den Täter selbst zum Opfer machen. Da wir das aber auf dieser Seite auf keinen Fall tun möchten, werden wir nichts weiter über den rasanten Motorradfahrer, der mit Karacho durch Zürich in seine Wohnung in der Forchstraße braust, weitergeben.“

Das also versteht Internetvictims unter Verleumdungsprävention. Und weiter:
„Unter der Überschrift Besinnung auf alte „Tugend“ schreibt Bütikofer über die schlecht laufenden Pornogeschäfte Röwes. Es sei darauf hingewiesen, dass der Tages-Anzeiger wie viele andere Zeitungen auch (Welches Blatt lässt sich schon dieses lukrative Geschäft entgehen?), im großen Rahmen Anzeigen aus der Erotikszene verbreitet. Offensichtlich hat Bütikofer, der das Pornogewerbe ja so unanständig findet, keine Skrupel, Honorare zu erhalten, die auch durch Einnahmen dieser Anzeigen finanziert werden.“

Wo das Argument in dieser Aussage steckt? Die Frage ist die Antwort. Später kommt:
„Ebenfalls schreibt er, dass die Kosten für fast 1000 Euro pro Jahr und pro Eintrag im Adressbuch in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen würden, wobei man hierbei fragen muss, ob Bütikofer die Kompetenz besitzt, Marktanalysen aufzustellen.“

Eben, wie kann er nur:
„Des Weiteren behauptet Bütikofer, dass nicht zahlende Kunden sofort Besuch von Lüdenbachs Inkassobüros bekämen. Es sei knapp festzustellen, dass die Inkassobüros, um die es hier generell geht, überhaupt keine Mitarbeiter beschäftigen, die Schuldner besuchen.“

Woher die Autoren von Internetvictims die Kompetenz hernehmen, den Markt für Inkassobüros zu beurteilen, verraten sie uns leider nicht.

Samariter sind laut Wikipedia – ich weiß, Herr Graff, alles Müll da im Internet, aber Sie sind jetzt mal gerade ein wenig still – für selbstlose Nächstenhilfe und für menschliche Behandlung, selbst wenn es der Feind ist. Volkmers Seite ist allein in ihrem Sprachstil weit vom Samaritertum entfernt. Wenn schon altes Testament, dann doch wohl eher Pharisäer.

Ist zumindest meine Meinung. Aber ich bin ja auch nicht stellvertretender Chefredakteur von Sueddeutsche.de.

Nachtrag: Den Herrn Dahlmann kann ich gut verstehen. Hätte ich ein „SZ“-Abo, wäre es spätestens jetzt auch gekündigt.

Nachtrag: Sebastian Matthes macht mich gerade darauf aufmerksam, dass die „SZ“ das Interview vom Netz genommen hat. Bei Genios ist es noch zu finden und deshalb als Dokumentation der schleimende Einstieg:

„SZ: Herr Volkmer, Sie sind zu einer Art Samariter für die Geschmähten im Web geworden. Warum sorgen Sie sich so um den guten Ruf Ihrer Mitmenschen?

Volkmer: Ich bin selber ein Opfer. Ich habe erlebt, was Rufschädigung für mein Unternehmen bedeutet.

SZ: Was ist denn passiert?

Volkmer: Jemand hat vor ein paar Jahren einmal sehr schlecht über mich und meine Firma in Internetforen geschrieben. Dabei wurden auch offen Namen erwähnt. Die falschen Behauptungen wurden von Kunden gegoogelt, bei denen wir uns um Aufträge bemühten – und wir bekamen die Aufträge nicht.

SZ: Gegoogelt?

Volkmer: Unsere Namen und der unserer Firma werden von möglichen Auftraggebern in Suchmaschinen eingegeben. Natürlich stößt man so nicht nur auf unsere eigene Webseite, sondern sofort auch auf die Schmähungen. Wir prozessieren seit Jahren wegen Rufmordes. Aber wenn ein Eintrag aus dem Web gelöscht ist, erscheint an anderer Stelle der nächste, wir müssen wieder prozessieren. Diese negative Publicity hat dann dazu geführt, dass wir unseren Hauptkunden verloren haben. Und da haben wir gesagt: Es reicht.

SZ: Sie haben dann 2005 die Webseite www.internetvictims.de gegründet.

Volkmer: Ja, zuerst nur für uns. Wir dachten: Gegen die negative Propaganda setzen wir unsere Richtigstellung. Gewissermaßen als unmittelbare Gegendarstellung in den Trefferlisten von Suchmaschinen. Und dann kamen die vielen Zuschriften.“


Kommentare


Marc | Wissenswerkstatt 18. Dezember 2007 um 0:26

Bislang fand ich es ja überzogen, wenn ich in Blogartikeln las, daß die jeweiligen Blogger soeben ihr SZ-Abo gekündigt hatten. Aber wenn ich nun Thomas\‘ kleine Recherche lese, dann muß ich gestehen, daß ich selbst so einen Schritt nicht mehr ausschließen mag.

Ich hatte das Interview heute auch gelesen und fand 1-2 Passagen etwas eigenwillig, aber da ich offenbar doch zu gutgläubig bin, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, daß hinter Thomas Volkmer ein Verein stecken könnte, der diesen Heiligenschein, den Graff ihnen anbietet, nicht verdient hat. Puh! Dabei sollte ein Klick auf die Website bereits gewisse Zweifel wecken – die geschickt getarnte Sexhotline (\“Ab sofort können Sie einen unserer Mitarbeiter anrufen.Täglich von 20 – 24 Uhr…\“) ist ja wirklich nur ein erstes Indiz…

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Sanníe 18. Dezember 2007 um 9:45

Das meiste davon ist ja spätestens bekannt, seit Frontal21 auch schon mal diese angeblichen \“Internetvictims\“ präsentiert hat. Leider konnte ich es nicht unter den Artikel in der Süddeutschen schreiben, weil dort gerade Wochenende war.

Es ist eben noch ein bißchen erschütternder, wenn Journalisten immer wieder auf die gleichen leute reinfallen, nur weil die so einen klangvollen Namen haben. Und niemand recherchiert.

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weltherrscher 18. Dezember 2007 um 10:12

eine weitere traurige erkenntnis in sachen SZ.
man kann es eigentlich nicht glauben, wie sehr die SZ ihre artikel/interviews usw. aus eigentinteresse aufhübschen.
willige journalisten für solche arbeiten gibts aber anscheinend immer wieder. an der stelle sollten sich die \“journalismus ist aber qualität\“-schreier ruhig mal die frage stellen, ob ihre eigene sichtweise jemals stimmte?
der pressekodex war und ist nur eine farce, so scheint es zumindest.

der neue slogan für die SZ könnte sein:
SZ – Ich glaub denen kein Wort mehr!

eigentlich ist dieses interview die krönung unter all den anderen aus eigeninteresse erstellten billigartikeln.

jetzt zeigt die klassische medienlandschaft ihr wahres gesicht: manipulative hetze!

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Chat Atkins 18. Dezember 2007 um 11:00

Bei den Internetthemen peilt die SZ wohl die Rolle des Hofnarren im Web 2.0 an …

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weltherrscher 18. Dezember 2007 um 11:06

wenn die wirklich hofnarren werden wollen:
liebe sz\’ler hofnarrenanwärter,
sie können sich gerne mal bei mir im palast bewerben. für gute hofnarren hab ich immer einen platz frei.
wie gut sie sind, konnten wir alle ja die letzten tage beobachten.
sicher ist also: wenn sie sich bewerben, bekommen sie die stelle.

gruß
ich

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Hanno Zulla 18. Dezember 2007 um 11:18

\“Und niemand recherchiert.\“

Das hat noch nie jemand wirklich. Ich empfehle jedem den Film \“Mein Vater macht Schlagzeilen\“:

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,1404028_idDispatch:7132314,00.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Alan_Abel

Ein köstlicher Film über einen Mann, der seit Jahrzehnten die Presse narrt und immer immer wieder Schlagzeilen damit macht, indem er absurde Meinungen vertritt.

\“Remember – a nude horse is a rude horse\“…

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STU 18. Dezember 2007 um 11:46

\“Volkmer: Die falschen Behauptungen wurden von Kunden gegoogelt, bei denen wir uns um Aufträge bemühten – und wir bekamen die Aufträge nicht.

SZ: Gegoogelt?\“

Haha, was soll man dazu noch sagen? Kann man jemandem schlechte Recherche vorwerfen, der nicht weiß was googeln ist?

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Stephan List 18. Dezember 2007 um 11:54

Vielleicht recherchiert Herr Graff deshalb micht mehr, weil er ahnt, was wirklich läuft. Es ist nämlich wurscht, was er schreibt, es merkt sowieso keiner. Denn wo niemand liest, kann auch niemand merken. 😉

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Samariter 18. Dezember 2007 um 12:45

Zu den angeblich über 4000 Nutzern, es gibt in der Tat ein Forum auf www.internetvictims.de.

Doch wie schaffen es 4048 Nutzer nur 843 Beiträge zu verfassen?! \“Ok ich meld mich da mal an, weil ich nichts schreiben will…\“

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gerrit 18. Dezember 2007 um 13:14

dasjanurnochpeinlich. Omfg. Wahrscheinlich wird demnächst in München eine Stelle frei.

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nexuslex 18. Dezember 2007 um 13:35

Herr Zulla, danke, köstlisch, fand ich schon immer traurig, das man zum BSer hier nicht ausgebildet werden kann.
Allgemein, die AnzeigenAbzocker legen täglich seriell Leute aufs Kreuz, das sind Top-Leute in ihrem Metier, geschult zum Kopf-wirr-reden.

”Ein Plädoyer für eine Wissensgesellschaft mit Verantwortung.” Ein Plädoyer, nicht : Ein Beispiel.

Ein Hilferuf, manchem versagt die Orientierung.

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Bernd 18. Dezember 2007 um 13:53

So, jetzt, langsam, endlich verstehe auch ich, was Herr Graff mit seinem Statement \“Das Internet verkommt zu einem Debattierklub von Anonymen, Ahnungslosen und Denunzianten\“ meinte. Dieses neue Interview beantwortet alle meine Fragen.

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Matthias Schrade 18. Dezember 2007 um 14:00

\“Wir könnten Christian Bütikofer mit den privaten Informationen, die wir über ihn haben, in diesem Webboard an den virtuellen Pranger stellen und so den Täter selbst zum Opfer machen. Da wir das aber auf dieser Seite auf keinen Fall tun möchten, werden wir nichts weiter über den rasanten Motorradfahrer, der mit Karacho durch Zürich in seine Wohnung in der Forchstraße braust, weitergeben.\“

Erinnert mich irgendwie an den Satz \“Wenn es nicht unhöflich wäre, würde ich Sie jetzt ein A…. heißen\“.

Unglaublich, dass die SZ auf sowas reinfällt.

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Hanno Zulla 18. Dezember 2007 um 14:11

Mehr über Alan Abel:

http://www.alanabel.com/timeline.php

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Onyro 18. Dezember 2007 um 14:47

Die von Thomas Knüwer ermittelte/vermutete Sex-Hotline passt irgendwie überhaupt nicht ins Bild. Die Seite und das dazugehörige Forum mögen nicht besonders populär, gut recherchiert oder seriös sein, aber die sonstigen Inhalte drehen sich zumindest um das Thema Verleumdung und Betrug im Internet. Ein Versehen, oder eine böse Abzocke (also genau das wogegen man ja eigentlich vorgibt vorzugehen)?

Und nicht nur die SZ, auch der sonst in Technikdingen sicherlich sehr bewanderte Heise Verlag scheint auf Internetvictims.de \“hereingefallen\“ zu sein, zumindest wurde vor ein paar Monaten in einem Artikel bei Telepolis auf das Forum bezuggenommen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25948/1.html

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Thomas Knüwer 18. Dezember 2007 um 15:02

@Onyro: Das mit der Hotline hat mich ja auch überrascht. Aber auch gerade, bei einem weiteren Testanruf, ergab sich kein anderes Ergebnis.

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Matthias Schrade 18. Dezember 2007 um 15:31

Also Thomas, was sagt denn dein Arbeitgeber dazu, dass du tagtäglich auf Firmenkosten eine Sex-Hotline anrufst? 😉

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jo 18. Dezember 2007 um 15:32

hey, wieso rufste denn da dauernd an… ?! ;->
wenn das dein arbeitgeber erfährt!

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Jörg Friedrich 18. Dezember 2007 um 16:06

Ich hatte mich ja letztens recht Graff-freundlich geäußert und muss nun ehrlich zugeben, dass das leichtfertig war. Danke für diese Analyse.

Ich fage mich, ob der Herr Graff einfach genauso eine schlampige Recherche macht, wie er es den Bloggern gern vorwirft, oder ob er genau weiß, dass er hier dem Falschen ein Sprachrohr bietet, weil es ihm selbst so in den Kram passt, aber denkt, dass es keiner merkt?

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dante 18. Dezember 2007 um 16:27

Danke für die Recherche!

– dante –

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qnr 18. Dezember 2007 um 17:14

@Onryo
Der Artikel bei TP stammt von Ernst Corinth. Mir fehlt da noch etwas abschließende Recherche, aber wenn mich nicht alles täuscht wird der als Pseudonym immer dann bemüht, wenn eine Glosse oder sonstiges \“experimentelles\“ veröffentlicht wird. Der Artikel liest sich auch dementsprechend.

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Uwe 18. Dezember 2007 um 17:27

Großes Kino, Thomas! Gratulation zu diesem schönen Stückchen Vorzeigejournalismus. Substanz entscheidet.

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Detlef Borchers 18. Dezember 2007 um 18:02

@Onryo: Der Heise-Verlag ist nicht auf Internetvictims \“reingefallen\“. Es wurde im Heise-Newsticker sowohl über diese Website wie über das Beschwerdezentrum von Michael Plümpe berichtet. –Detlef

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Wolfgang Lünenbürger 18. Dezember 2007 um 18:37

Klugscheißmodus:
Neues Testament, Herr Knüwer, _Neues_ Testament (das, wo auch dein Name herkommt). 🙂
/Klugscheißmodus

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Anja mit Nachrichten aus Jena 18. Dezember 2007 um 23:42

Wer im glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Diese Weisheit fällt mir in letzter Zeit immerwieder ein, wenn ich an die SZ denke. Naja, Journalismus ist eben nicht gleich Journalismus. Das war schon immer so…

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hilti 19. Dezember 2007 um 18:11

Dafür, dass Ernst Corinth ein Pseudonym sein soll, wirkt er auf den Fotos in der
HAZ ganz lebendig

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hilti 19. Dezember 2007 um 18:12

Werden Links gefiltert?
Dann eben so:
http://www.haz.de/newsroom/medien/art663,185461

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Urinella 19. Dezember 2007 um 18:27

Hey, meine Nummer ist doch 09005-102-5546 und kostet auch mehr! Wer macht denn da unter der 38 solche Dumpingpreise?!? Und wieso habe ich immer Leute an der Strippe, die mir erzählen, dass sie Internet-Opfer sind, wo ich doch schon so dringend strullern muss???

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BTW 19. Dezember 2007 um 20:10

Sehr schön auch die SZ von heute:

\“Kein Wunder also, dass mancher verlegerische Drang, die eigenen Web-Auftritte attraktiv und lukrativ zu gestalten, an Aktionismus erinnert statt an Journalismus. Da klickt man sich durch Bildergalerien, macht bei Fußball-Ratespielen mit, wird zu Sudoku-Rennen eingeladen oder soll das Rauchverbot kommentieren.\“

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/413/149057/

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Arthur Dent 20. Dezember 2007 um 0:55

@BTW: Ja, und bei der SZ dichtet Herr Graff höchstselbst die Textzeilen zu den Bildergalerien: \“Wann immer Models über einen Laufsteg huschen, wann immer Schauspieler über den roten Teppich stolzieren: Unser Mann sitzt in der ersten Reihe und kommentiert.\“

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/170/76094/

Der Herr hat ja ungeahnte Kompetenzen, da kann sich mancher Onlineredaktionspraktikant was abgucken, nicht wahr?

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seidl sabine 21. Dezember 2007 um 11:34

Zeitunglesen wird immer schwieriger…ich liebe diesen Blog.

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O. 21. Dezember 2007 um 17:18

Udo Prummer, glaub ich, heisst der Herr – nicht Prommer.

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NN 21. Dezember 2007 um 18:04

::Außerdem behauptet Volkmer, 4.000 Nutzer hätten sich bei der Seite angemeldet. Doch wo ist die Anmeldefunktion?::

> Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil < :-) Warum machen sie eigentlich den H.Graff so fertig? ist das der Neid der Besitzlosen? 🙂

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Dr. Dean 28. Dezember 2007 um 11:20

Ich möchte den Verdacht, dass sich die Internetsamariter für gut platzierte PR-Interviews erkenntlich zeigen, nicht äußern. Das mag in anderen Fällen so sein, aber im Fall Graff ist es recht sicher eher so, dass er den Begriff \“Internetopfer\“ *dermaßen* klasse fand, dass er die selbstlosen Samariter von \“Internetvictims\“ einfach interviewen MUSSTE. Er musste es tun.

Damit wir besser sehen können, wir Blogger, was bei uns schief läuft. Und, wer weiß, vielleicht merkt Herr G. von der SZ (neben den von ihm angeprangerten Schwächen) auch, was eine Stärke von Blogs sein kann:

Dass hier – garnicht so selten – fundierte Kritik bzw. ein Blick unter die Oberfläche gewagt wird.

Damit Herr G. von der SZ dazulernt. Blogs.

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NN zum 2ten 30. Januar 2008 um 19:03

wir Blogger…:-) was ist ein blogger? machen sie sich doch nicht so wichtig. sie sind nichts anderes als ein schreibeling in i-net, sonst nichts.

ich denke dass sie ein grösseres problem haben als den h.g aus m von sz. sie müssen mit ihen leben sehr unzufrieden sein, oder hat es einen anderen grund warum sie menschen die ihnen nicht getan haben, ans bein pinkeln?

oder hat sich einer von euch bei der sz beworben und eine absage bekommen? somit habt ihr einen grund… hey! sucht ihr einen freien posten als chefredakteur? versuchen sie es bei monster.de dort werden 4 chefredakteure gesucht 🙂
war das nicht eine schnelle reschersche?
aber sagen sie es nicht einfach weiter, denn wer weiss… vielleicht lüge ich 😉
ne, quatsch… auf mich können sie sich verlassen. es sind 4.

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