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Das Internet, stöhnen manche, sei der Wilde Westen. Gesetzlos, eben. Stimmt manchmal wirklich: zum Beispiel, wenn die Werbeabteilung von Rewe surfen geht. 48 Stunden sollten selbst für eine extrem sedativierte Presseabteilung reichen, um sich eine Art Statement abzuringen. Vor 49 Stunden bereits habe ich eine E-Mail an die Berufskommunikatoren von Rewe Dortmund geschickt.

Jener Arm des Handelsunternehmens scheint nämlich zuständig für das muntere Abgreifen von Inhalten aus dem Internet. Erst war es Wikipedia, was die Rewe gegenüber dem Weblog Weinverkostung zwischen den Zeilen eingestanden hat. Und das auch noch mit einem verschmitzten Grinsen, wie ein Hühnerdieb, der den reichen Bauern beklaut.

Und nun geht es weiter mit Rezepten. Eines von der CMA, was man noch unter Verwendung von PR-Material verbuchen kann, und eines von einem Weblog.

Ob sich daraus auch eine Laissez-faire-Haltung bei Ladendieben ableiten lässt?


Kommentare


Christian 29. November 2007 um 19:57

Auch, wenn der Daten-Diebstahl an sich \“unterste Sohle\“ ist, muss man zugestehen, dass sich mit Ihrer Anfrage nicht nur die PR-, sondern auch die Rechtsabteilung befassen wird.

Dabei hat Ihre Anfrage entweder höchste Priorität (falls in Ihrer Signatur steht, dass Sie vom Handelsblatt sind) oder gar keine (falls Sie sich \“nur\“ als Blogger zu erkennen geben).

Bei mittlerer Priorität und einem nicht-rechtsrelevanten Thema hätten Sie sicher schon eine Antwort:-)

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Prospero 30. November 2007 um 2:28

Ich dachte immer Emails reisen schnell – pardon – das waren ja die Toten, stimmt…
Ansonsten frage ich mich gerade: Besitzen Rezepte eigentlich eine Schutzhöhe?
Ad Astra

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Matthias Schrade 30. November 2007 um 9:43

@Prospero: wenn\’s nach diesem berühmt-berüchtigten Abmahn-Kochblog (dessen Name mir momentan prompt nicht einfällt…) geht, schon 😉

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Raclette Rezepte 30. November 2007 um 23:23

Hallo!

Also ich bin nicht der berühmt-berüchtigte Abmahn-Blog. Ich habe nur das Problem, dass ich einfach gern über meine Raclette-Erfahrungen schreibe. Und wie wird das gedankt? Mit dem nicht genehmigten, fast wörtlichen Abdruck gleicher Inhalte wie auf meinem Blog.
Ich habe auch keine Information seitens REWE erhalten, bin jedoch offen für Kontakte seitens REWE!

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U.Rosenberg 1. Dezember 2007 um 12:15

@Prospero: Einzelne Rezepte sind nicht geschützt.
Erst wenn sich jemand die Mühe macht, mehrere Rezepte zusammenzustellen und das Ganze dann unter einem Titel wie \“Die schönsten Adventsrezepte) zu veröffentlichen, handelt es sich um künstlerisches Gedankengut, das dann auch geschützt ist.

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rainer 1. Dezember 2007 um 14:27

Bei großen Konzernen sind immer viele Einzelne am Wirken. Die Leute die die Werbeprospekte machen sind vielleicht sogar externe Lieferanten des Konzerns, da Werbung ja nicht die Kernaufgabe eines Handelskonzerns ist.
Könnte mir denken, dass das die zeitlichen Verzögerungen auf typische Unorganisiertheiten im Geflecht vieler betroffener Abteilungen zurückgeht und für sich noch nits über Rewe als Ganzes aussagt.

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rainer 1. Dezember 2007 um 14:28

Bei großen Konzernen sind immer viele Einzelne am Wirken. Die Leute, die die Werbeprospekte machen sind vielleicht sogar externe Lieferanten des Konzerns, da Werbung ja nicht die Kernaufgabe eines Handelskonzerns ist.
Könnte mir denken, dass das die zeitlichen Verzögerungen auf typische Unorganisiertheiten im Geflecht vieler betroffener Abteilungen zurückgehen und für sich noch nichts über Rewe als Ganzes aussagt.

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Gerald – hyperkontext 4. Dezember 2007 um 10:32

Manueller Trackback:

November 2007 im Kontext
http://hyperkontext.at/weblog/artikel/november_2007_im_kontext/
[…] Es haben sich schon einige Blogs und mittlerweile auch die Süddeutsche Zeitung der Sache angenommen. […] Jetzt bin ich gespannt, wie das Unternehmen sich aus dieser PR-Sackgasse lenkt. […]

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Dani 25. März 2008 um 10:06

Rezepte, Bilder, Texte, Musik, heute wird doch alles im Internet erst einmal Zweit- und Drittverwendet. Rücksprache mit dem eigentlichen Veröffentlicher wird so gut wie nie gehalten. Bei einem Bekannten werden dauernd Texte von seiner Shopseite geklaut und in anderen Shop verwendet. Man braucht ja nur mit Copyscape nachzuprüfen. Und wenn man natürlich die großen Unternehmen als Vorbild hat,…

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Iris 4. April 2008 um 11:11

Wer hat bisher noch nichts von anderen Webseiten geklaut? Solange es im privaten Bereich bleibt, kann man es sogar verstehen und akzeptieren. Sobald es aber ums Geld geht, sollte der Spaß vorbei sein. Aber jedesmal einen Anwalt einschalten macht man ja auch nicht. Teilweise leider.

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Michael Finkenthei 4. April 2008 um 13:22

@iris – was genau kann man denn dabei verstehen, oder sogar akzeptieren? Dass manche Menschen zwar gerne eitel sind, aber es dazu leider nötig haben, sich mit fremden Federn zu schmücken? Weil die eigene Fähigkeit, kreativ zu werden, nun mal nicht ausreicht? Aber eine eigene Homepage, die muss ja nun mal sein? Weil man ja seinen \“privaten\“ Bereich unbedingt öffentlich zur Schau stellen muss?

Mir ist so etwas ein Rätsel. Aber das geht mir bei Phänomenen wie StudiVZ auch so.

Etwas peinlicheres, als beim Klauen von anderer Leute Content erwischt zu werden, kann es doch für integere Menschen nicht geben. Schon garnicht, wenn sich diejenigen dann auch noch für \“professionell\“ halten.

Anwälte braucht man dabei allerdings nur, wenn sich die so erwischten auch noch aufregen, wenn man sie öffentlich auf ihr Fehlverhalten hinweist. Abmahnungen sind immer das letzte Mittel – gegen die, die sonst nichts mehr merken wollen.

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