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Es ist mir weiter ein Rätsel. Da ist jemand „General Manager“ eines unbekannten Herstellers von LED-Anzeigetafeln und Show-Lasern. Und kurz vor einer Fachmesse geht er hin und verschickte eine Einladung… Und die geht nicht an irgendwen, sondern an den Chefredakteur von Deutschlands größter Wirtschaftszeitung. Gerade als ob dieser nach Orlando, Florida, flöge – dort nämlich findet jene Messe statt – um dem Stand des Unternehmens einen Besuch abzustatten.

Nicht mal einen Grund vorbeizuschauen liefert der General Mis-Manager. Einfach so verschickt er diese E-Mail:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

TARMLED 4×4 wird in den USA erstmalig auf der LDI 2007 vom 16. bis 18.11.2007 im Orange County Convention Center in Orlando, Florida zu sehen sein.

Wir würden uns freuen, Sie auf unserem Messestand 2019 in der Halle A4 begrüßen zu dürfen.

Informationen über dieses innovative Produkt und unseren Service erhalten Sie auch unter www.tarm.de.“

Doch dies ist keine persönliche Einladung, wie der weitere Text verrät, es ist ein Newsletter:

„MÖCHTEN SIE KEINE NEWSLETTER MEHR VON UNS ERHALTEN, SO SENDEN SIE UNS BITTE EINE KURZE ANTWORT PER E-MAIL SOWIE DIE ZU LÖSCHENDE E-MAILADRESSE.“

Um diesen Newsletter hat sich mein Chef Bernd Ziesemer nie bemüht, bewegt sich sein Interesse an Anzeigetafeln und Show-Lasern in sehr engen Bahnen um die Zahl Null. Dies also ist Spam-Werbung und Spam-Werbung ist verboten. Vielleicht wird es doch langsam mal Zeit, ein Exempel zu statuieren und die beliebige Aufnahme in Presse- und Nicht-Presseverteiler juristisch zu stoppen.

Im Gegenzug kann Tarmled ja versuchen, uns zu verklagen wegen Bruch des lächerlichen E-Mail-Fußes:

„WICHTIGER HINWEIS: Dieses E-Mail ist vertraulich und nur für den angegebenen Empfänger bestimmt. Zugriff, Bekanntmachung, Vervielfältigung oder Verbreitung des Inhaltes von Dritten ist verboten und kann eine kriminelle Handlung sein. Bitte löschen Sie dieses E-Mail, wenn Sie nicht der Empfänger sind und benachrichtigen Sie den Absender.“

Das, unlieber General Manager Ralf Lottig von Tarm LED aus Bochum, das hätten Sie wohl gern.


Kommentare


Woo 13. November 2007 um 21:34

Vielleicht sollte man wirklich mal ein Exempel statuieren, und ein paar spammende deutsche Firmen, denen man so habhaft wird, abmahnen lassen. Auch wenn man damit sein Postfach nicht wirklich sauber bekommt – gegen die Asia-Russland-Spam-Mafia kommt man ja nicht an.

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KS 13. November 2007 um 22:20

Zum 2. Satz dieses Eintrags: Das Tarm-Center in Bochum war jahrelang (in den 90ern) eine der größten und bekanntesten Diskotheken im Ruhrgebiet – als \“Vorzeigeobjekt\“ dieses Herstellers von Diskothekenbeleuchtungen.

Ich parodiere mal das Bildblog Bild-Wörterbuch:

\“Unbekannt\“: Thomas Knüwer kennt es nicht.

sorry, couldn\’t resist 😉

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PS 14. November 2007 um 14:49

Leider arbeiten nicht alle Redaktionen so superprofessionell wie das Handelsblatt und können sinnvoll Ansprechpartner jenseits des Chefredakteurs nennen. Ich (als PR\’ler) kenne genug kleinere Fachblätter, die mit sowas komplett überfordert sind. Und ich meine überfordert im Sinne von \“unfähig\“, nicht im Sinne von \“unwillig\“ (wegen Spam).

Außerdem ist es erstaunlich oft so – und zwar besonders in amerikanischen und englischen Redaktionen – dass der Chefredakteur alles haben WILL. Dass so ein armer Leuchtdioden-Ami das in Sachen Handelsblatt nicht besser weiß, muss man dem ja nun wirklich nicht unbedingt um die Ohren hauen.

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Jens 14. November 2007 um 18:42

Ich muss KS zustimmen, das tarm center könnte man kennen. 😉

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Frank 14. November 2007 um 20:20

Da hat doch wieder mal irgendein ein ganz besonders wichtiger Redakteur langeweile und schreibt eine Frust Kolumne.

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Martin 15. November 2007 um 19:32

Das ist ja unglaublich. Da gibt man auf der Handelsblatt-Homepage als Suchbegriff \“Ralf Lottig\“ ein und muss zur Kenntnis nehmen, dass das Handelsblatt in der Vergangenheit mehrfach über die Arbeit der Firma Tarm äußerst positiv berichtet hat. Und nun auf einmal soll ein Newsletter an die Redaktion \“Spamming\“ sein? Äusserst fragwürdige Recherche des Redakteurs!
Was beabsichtigte er eigentlich wirklich mit diesem Bericht?

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Ernst 15. November 2007 um 20:05

Was mich ganz wuschig macht sind meine Norwegisch-Kenntnisse. Schon beim Feed musste ich immer ans norwegische Wort \“Tarm\“ denken. Dabei hat das doch gar nichts damit zu tun.

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Ernst 15. November 2007 um 20:06

Jaja, danke. Der Link, wiewohl in der Vorschau noch vorhanden, ist natürlich weg. Bittesehr:
http://www.heinzelnisse.info/?searchItem=tarm

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Thomas Knüwer 15. November 2007 um 21:37

@Martin: Mehrfach? Wenn ich das richtig sehe, hat es einen Artikel gegeben. Geschrieben von einer freien Mitarbeiterin.

Das Handelsblatt besteht aus einer dreistelligen Zahl journalistischer Mitarbeiter. Das unaufgeforderte Zuschicken von Gaga-Pressemitteilungen an jemand, der nie darum gebeten hat ist Spam.

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Gerd 19. November 2007 um 21:42

@Knüwer
Als gebürtiger deutscher lese ich hier in den U.S.A. regelmäßig die Online Ausgaben der großen deutschen Zeitungen, u.a. die des Handelsblatts.

Aus beruflichen Gründen habe ich in den letzten 2 Tagen die wichtigste Fachmesse für Nordamerika im Bereich Veranstaltungstechnik, die LDI in Orlando, besucht. Hier war ich auch auf dem Messestand der für sie \“unbekannten\“ Firma Tarm LED. Deren Produkte haben hier in der Fachwelt für große Aufmerksamkeit und Interesse gesorgt.

Nun stosse ich beim Googeln auf ihren Artikel und muss mich doch sehr wundern zum einen über ihre grobe Unkenntnis und zum anderen über ihre ignorante Einstellung zu Artikeln von freien Journalisten.

Sind sie wirklich der Meinung, dass ein Artikel im Handelsblatt, der von einer freien Mitarbeiterin geschrieben wurde nur ein Artikel zweiter Wahl ist?

Sie sollten ihre gesamte Stellungnahme nochmals überdenken und diese vielleicht besser wieder aus dem Netz nehmen. Auch eine gründlichere Recherche hätte hier sicherlich gut getan.

Sonnige Grüsse aus Florida,
Gerd

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