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Junge, Junge, geht das ab im Web-Geschäft. Um Facebook Kontra zu geben tun sich einige Internet-Größen zusammen und erfüllen geplagten Programmierern einen großen Wunsch: Standards. „Es ist verdammt schwer, unsere Schnittstelle für alle neuen und vorhandenen Plattformen anzupassen“, sagte mir gestern noch der Technikchef des britischen Startups Miomi. Fast als hätten ihn die Geister des Bitvana erhört, wurde heute Nacht bekannt, dass für genau dieses Problem ein Satz von Standards entwickelt werden sollen.

Open Social heißt die Allianz unter Führung Google, die das erreichen will. Was aus Unternehmenskreisen an die „New York Times“ und Techcrunch durchsickerte, bestätigte mir auf Anfrage Xing-Chef Lars Hinrichs. Denn auch die Hamburger sind mit an Bord – bemerkenswerterweise sogar mit ihrem Business-Netz-Rivalen Linked In. Hinrichs: „Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung. Der offene Programmierstandard ergänzt unsere Vorbereitungen zur Xing API. Wir sind zukünftig in der Lage, Xing entsprechend dem international gültigen Standard für externe Entwickler weiter zu öffnen. Insbesondere unsere Mitglieder werden davon profitieren, dass wir auf zusätzliche Entwicklerressourcen zurückgreifen und aus einem Pool neuer Business-Applikationen, wie Anbindungen an CRM-Systeme, Projektmanagement-Tools und To-Do Listen auswählen können.“

Natürlich geht es nicht nur um das eigene Geschäft. Das Konsortium attackiert klar Facebook, das mit der Öffnung seiner Schnittstellen und der Möglichkeit, Anwendungen innerhalb des Netzwerks zu vermarkten, einen Riesenerfolg landete.

Was es Google bringt? Je länger die Leute im Internet verweilen, desto mehr Werbung sind sie ausgesetzt. Und je mehr Werbung sie ausgesetzt sind, desto besser für Werbe-Netze wie Google. Außerdem werden zwei Dinge bei den Planungen sicherlich eine gewisse Priorität besitzen: Googles Anzeigenprogramme Adwords und Adsense werden ganz wunderbar in die Standards eingebettet sein – und die Durchsuchbarkeit der Daten wird ebenfalls Vorrang haben.

Nachdem Microsoft vergangene Woche für 1,6 Prozent an Facebook 240 Millionen Dollar gezahlt hat, könnte ich mir vorstellen, dass Big Boss Ballmer heute morgen ein wenig im Quadrat gesprungen ist:


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