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Es ist schon bemerkenswert wie selbst alt gediente journalistische Kräfte komplett ihren Sinn für Logik verlieren, geht es um das Thema Terror. Sand-Kubow ist eine der mir vertrautesten Stimmen des WDR. Gerade, auf dem Weg in den Urlaub habe ich mich aber gefragt, ob die Dame jenen zustand der Weltfremdheit erreicht hat, der die Pensionierung als für die Hörer wünschenswerte Option erscheinen lässt.
Im Morgenprogramm durfte sie sich als Terrorexpertin ausgeben. Man habe ihr bestätigt, dass es in NRW derzeit 10 Telefonüberwachungsverfahren gebe, „nur zwei“ davon gegen Terrorverdächtige.
Und da wäre es doch beruhigend, meint Sand-Kubow, wenn die Behörden Zugriff auf die Computer der Verdächtigen hätten.
Nicht hinterfragt hat sie, warum die Ermittler so selten auf zum schon zugänglichen Mittel greifen. Warum also den Porsche wenn schon der Golf in der Garage bleibt?
Ebenso bemerkenswert ist die anscheinend Vermeldenswertheit des Internet als Kommunikationsmittel von Terroristen. Natürlich kommunizieren die Bösen vor allem über das Internet. So wie jeder Bürger. Nur für Journalisten und Politiker kann das eine Überraschung sein.
Und jetzt wirklich Urlaub.


Kommentare


XiongShui 6. September 2007 um 10:01

Na dann, gute Erholung und gutes Wetter!

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BrainBomb 6. September 2007 um 10:19

Den Höhepunkt der Volksverdummung liefert heute die FAZ. Die macht ihren Artikel allen ernstes mit der Überschrift auf: \“Schäuble glaubt man erst, wenn etwas passiert\“ und setzt wohl auf die mathematisch-statistische Dummheit ihrer Leserschaft. (Und liegt da wohl nicht falsch, wenn man die Kommentare zu den Artikel liest.)

Erkennbar wird dort die Argumentationslinie der devoten Online-Durchsuchungsbefürworter (FAZ, ZDF, Welt, …), nämlich Frau Zypries Unkenntnis vorzuwerfen, die ja argumentierte, EMails könnte man auch mit bisherigen Mitteln überwachen. Dem stellen diese Medien die superschlaue Kommunikationsintelligenz der Terroristen gegenüber, die angeblich schon viel weiter sind, als EMails zu schreiben.

Tatsache ist aber wohl, dass die Terroristen glaubten, ihr Kommunikationsverhalten verschleiern zu können, indem sie ihre Nachrichten per FTP-Upload oder P2P ausgetauscht haben. Der Laie denkt jetzt, sind die clerver! Der informierte Journalist müsste aber wissen, dass man dafür einen Server braucht, den man genauso überwachen kann, wie EMail (z.B. einen DNS-Service). Kann sein, dass dieser im Ausland sitzt, so dass man auf die Unterstützung ausländischer Behörden angewiesen ist. Stünde er im Inland, könnten deutsche Behörden den gleichen Service dem Ausland anbieten bei bestehender Gesetzeslage!

Also auch dafür braucht man keine Online-Durchsuchung, wie die FAZ suggerieren will (und gestern auch das ZDF) und die damit ihre schlechte Recherche beweisen.

Da anscheinend auch die Terroristen gedacht haben, sie kämen damit durch, muss man die im nachhinein wohl als besonders dumm bezeichnen.

Übrigens genauso, wie die Terroristen in GB, die auf den Handys, mit denen sie die Bomben gezündet haben, die Telefonnummern ihres Netzwerks hinterlassen haben.

Und Schäuble wollten denen die Handys verbieten 🙂

Aber in den genannten Medien besteht ja die Tendenz, die Terroristen als superschlaue Profis darzustellen, denen das BKA nix mehr entgegenzusetzen hat.

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Torsten 6. September 2007 um 20:50

Sand-Kubow ist eine der mir vertrautesten xxx des WDR.

Fehlt da nicht ein Wort?

***Ist korrigiert – danke für den Hinweis! Thomas Knüwer***

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Kinch 8. September 2007 um 17:42

Man kann auch die Kommunikation von Rechner die nicht über einen Server kommunizieren überwachen. Das ist prinzipiell nicht viel anders als ein Telefongespräch abzuhören.

Juristisch ist das Überwachen internetbasierter Kommunikation auch schon lange möglich (meiner Meinung nach sogar schon seit es das Internet gibt), und deshalb auch überhaupt nicht Gegenstand der \“online\“ Durchsuchung.
Auch wenn das von vielen Politikern und Journalisten nicht verstanden wird.
Auch ist es derzeit möglich die Festplatte eines \“Terroristen\“ zu untersuchen – nur muss man sie eben ganz offiziell beschlagnahmen.

Sich gegen eine heimliche Durchsuchung des Computers zu wehren ist – zumindest für einen Menschen mit entsprechender Motivation – auch kein Hexenwerk.
Man man baut seine Festplatte aus, und bootet von einer CD. Da diese nicht beschreibbar ist, kann darauf auch keine Remote Forensic Software installiert werden, und das System kann nicht mehr korrumpiert werden.

Mir will einfach kein nutzbringender Anwendungsfall einfallen, in der so eine heimliche Computerdurchsuchung ein Mehr an echter Sicherheit produziert. Anwendungsfälle in denen Nicht-Terroristen ziel solcher Maßnahmen werden gibt es aber mehr als genug.

Was bleibt ist die Befürchtung dass unsere Freiheit der Gier Einzelner und der Inkompetenz und dem Fatalismus Vieler zum Opfer fällt.

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Gabriella Wollenhaupt 22. April 2019 um 23:56

Inzwischen ist sie ja in Rente! Also: ENTWARNUNG! ggg

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