Skip to main content

Und dann gibt es wieder diese sehnsüchtigen Momente. Dieses Seufzen „Ach, wenn es so wunderbare Ideen doch häufiger in Deutschlang gäbe“. Am vergangenen Wochenende, zum Beispiel, entfuhr mir dies beim Anblick des Titelblattes des „Independant“ zum Erbe von Tony Blair.


Kommentare


massenpublikum 18. Mai 2007 um 10:32

Und dann denken Sie bitte auch daran, wie sich englische Zeitungen Schlagzeilen ausdenken, die nichts mit der Würde des Menschen gemein hat. Da geht es nicht zwingend um die Wahrheit sondern um Auflage.

Antworten

flawed 18. Mai 2007 um 10:37

\“Englische Zeitungen\“ oder \“The Sun\“?
Falls letzteres: siehe BILD.

Antworten

massenpublikum 18. Mai 2007 um 10:40

Es gibt in England wesentlich mehr Blätter als \“The Sun\“, die lauter poltern als die BILD. Die ist im Vergleich dazu echter Qualitätsjournalismus.

Antworten

Armin 18. Mai 2007 um 10:51

massenpublikum, wo ist denn da der Unterschied zu den Deutschen Schundblaettern?

Bei den Britischen Zeitungen gibt\’s so\’ne und solche, Broadsheets und Tabloids, genauso wie bei den Deutschen.

Ja, die Tabloids koennen sehr fies sein, aber da steht denen die Bild nicht viel nach. Aber Schlagzeilen die nichts mit der Wuerde des Menschen gemein haben sind mir beim Indy oder beim Guardian noch nicht aufgefallen.

Antworten

marcel weiss 18. Mai 2007 um 11:28

Ha, sehr schön. Bringt die Blairyears auf den Punkt.

@massenpublikum: es gibt überall yellow press. Dass das Niveau in UK generell niedriger sein soll, seh ich so nicht.
und:
\“Es gibt in England wesentlich mehr Blätter als \“The Sun\“, die lauter poltern als die BILD. Die ist im Vergleich dazu echter Qualitätsjournalismus.\“

Diese Aussage ist in ihrer Extremität schon starker Topak.

Antworten

SvenR 18. Mai 2007 um 11:43

Was bitte soll \“starker Topak\“ sein?

Antworten

Armin 18. Mai 2007 um 11:53

Das gleiche wie Tobak, nehme ich an.

Mal davon abgesehen:

Die Presselandschaft ist anders als in Deutschland, so wuerde ich es beschreiben.

Es gibt einige Blaetter im Bereich der Tabloids die ganz schoen hart sein koennen. Ob\’s dazu Gegenstuecke in Deutschland gibt weiss ich nicht.

Es gibt auch im eher serioesen Bereich ziemlich harte Sachen, wer will kann ja mal Private Eye lesen. Dagegen ist die Titanic harmlos. Auf deren Leserbriefseite ist es inzwischen Tradition Briefe ueber Abonnementkuendigungen zu veroeffentlichen weil jemand eine Schlagzeile oder einen Cartoon zu hart fand.

Dafuer ist das ueberregionale Angebot einiges besser als in Deutschland, finde ich. Zwar von Ausnahmen abgesehen recht Londonzentrisch, aber trotzdem. Und vor allem gibt\’s vernuenftige Sonntagszeitungen. Oder gibt\’s die inzwischen in Deutschland auch?

Antworten

marcel weiss 18. Mai 2007 um 15:00

Hatte mein Rechschreibfehlerkontingent für diese Woche noch nicht erschöpft.

Antworten

massenpublikum 18. Mai 2007 um 15:01

Selbst die Bild schafft es (in der Regel), Verdächtige nicht als Täter zu beschuldigen.

In England wird das Privatleben von Solchen ausgebreitet, obwohl die Polizei sie noch nicht mal festgenommen hat.

Ich sehe da durchaus einen Unterschied.

Antworten

Stefan 18. Mai 2007 um 18:07

Die meisten Engländer glauben wohl nicht was in den Revolverblättern auf der Insel steht und lesen diese eher zur Belustigung – wenn ich den Engländern glauben darf, die ich kenne. Das dürfte bei den Bildlesern etwas anders aussehen.

Antworten

Armin 18. Mai 2007 um 18:59

Stefan, ich fuerchte da taeuscht Du Dich. Es gibt mehr als genug Leute die das lesen und auch glauben. Es werden zwar Witze drueber gemacht (\“I read it in The Sun, it must be truueee\“), aber sehr viele nehmen das fuer bare Muenze. Da reicht es einfach mal bei ein paar Gespraechen im Pub zuzuhoeren.

In Deutschland liest ja was ich so hoere auch keiner die Bildzeitung und kaum einer glaubt was da drinsteht. Und doch gibt es ein Bildblog.

Antworten

Jens 18. Mai 2007 um 20:26

@Armin:
Nun ja, die FAS ist ja an sich ganz nett.

@massenpublikum:
Nicht? Also ich meine mich oft genug an entsprechende BILDBlog-Artikel zu erinnern, wo genau das bei der BILD moniert wurde.

Antworten

massenpublikum 19. Mai 2007 um 20:02

Jens, korrekt. Wenn der Mann zumindest schon in U-Haft saß. Aber mir ist kein Fall bekannt, in dem die Bild einen Verdächtigen, gegen den noch nicht mal die Ermittlungen aufgenommen wurden, zum Täter erklärte und sein Privatleben inklusive Name des Arbeitgebers, Name der Freundin etc. publizierte.

Antworten

Hendrik 20. Mai 2007 um 15:05

Ich liebe englische Zeitungen auch. Aber im Schnitt sind die Qualitätsblätter nicht besser als ihre deutschen Pendants. Ich kann mir keine Times durchlesen, weil ich bei der Unsitte, jedem Satz einen eigenen Absatz zuzugestehen, an der Intelligenz unserer Gesellschaft zweifle. Ihre Stärken haben sie wiederum beim Feuilleton und insbesondere bei der Medienberichterstattung. Solche Ideen wie das zitierte Cover sind schon cool. Aber die taz macht das auch – und sowohl sie wie auch der Independent kriegen häufig deswegen den Vorwurf, einfach nur ein linkes Populistenblatt zu sein.
Übrigens: meine Kommilitonen hier in England schauten bisher immer bewundernd auf die FAZ. \“Eine Zeitung, die sich nur über Text auf der Titelseite verkauft? Respekt!\“ Also, lasst uns einfach gelungenen Journalismus in allen Sprachen genießen!

Antworten

Frank 22. Mai 2007 um 4:51

@ massenpublikum: Bild schafft es ja mittlerweile sogar, Opfer zu Tätern zu machen.

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*