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Was soll man noch sagen, wenn selbst der Branchenverband der PR nicht in der Lage ist, vernünftige Verteiler zu pflegen? Heute ist wohl der Tag der bemerkenswerten Anrufe. Gerade klingelt jemand im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Public Relations (DPRG). Ob ich denn die Informationen zum Deutschen PR-Tag in Essen erhalten hätte.

„Nicht, dass ich mich erinnern könnte“, antwortete ich. Dann würden sie mir die gerne zuschicken, da stünde doch alles drin, vom Programm bis zu den Kosten.

Kosten? Für eine Presseakkreditierung? „Welche Funktion, glauben Sie, bekleide ich?“, fragte ich. Na, das wisse er jetzt auch nicht so genau, antwortete der Anrufer, ich stünde aber in seinem Verteiler. Eine PR-Position beim Handelsblatt, nehme er an.

Und so frage ich mich, ob ich mich in Essen mit einem Megaphon vor die Halle stellen sollte. Dann würde ich rufen: „Gehen Sie alle nach Hause, Sie können hier nichts lernen oder erfahren.“ Den Vorstand der DPRG hielte ich derweil drinnen gefangen, in Ketten und Fesseln. Die Chefs persönlich würden dann einen Postverteiler erstellen. Jeden Fehler, den sie in ihrer vermutlich billig eingekauften Adressliste fänden, den würde ich bestrafen mit zehn Peitschenhieben auf die nackten Fußsohlen.


Kommentare


Maex 2. Mai 2007 um 16:04

Das ist doch alles nur ein durchsichtiger Versuch das \“cold call\“-Verbot zu umgehen.

Solche Anrufe haeufen sich in letzter Zeit: \“Wir haben Ihnen vor x Wochen per Post Informationen geschickt. Sie sind einer der wenigen die bisher noch nicht darauf geantwortet haben. Darf ich Ihnen die Sache nochmal erklaeren …\“.

Ich werde mir jetzt dann doch mal eine Trillerpfeife zulegen. Was gegen Stoehnanrufe hilft wird sicher auch bei denen helfen.

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Thomas Wiegold 2. Mai 2007 um 17:07

Ach ja…. Ich werde ja, berufsbedingt, seit Wochen mit Einladungen zur Konferenz \“Sicherheitspolitik und Verteidigungsindustrie\“ eingeladen. Auf dem Anmeldebogen habe ich die Wahl zwischen dem vollen Preis und dem ermäßigten Satz \“für Vertreter des Militärs, der Ministerien, der Politik und des diplomatischen Dienstes\“. Eine Presseakkreditierung ist da auch nicht vorgesehen.

Veranstalter ist übrigens das Handelsblatt.

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Carl-Eduard Meyer 2. Mai 2007 um 17:28

Na ja, die DPRG muss wohl ein ziemlich ausgeklügeltes Call Center eingesetzt haben. Diese Person hat auch bei mir angerufen. Leider war ich gerade in einer Konferenz und so konnte ich dem interessierten Anrufer gar nicht mitteilen, dass wir Sponsor dieser Veranstaltung sind und ich einmal leichtfertig davon ausgehe eine Eintrittskarte zu bekommen.

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Ulrich Nies 3. Mai 2007 um 7:44

Aua – der amerikanische Bürgerkrieg ist doch vorbei – der Norden hat gewonnen und die Sklaverei ist abgeschafft. Seitdem ist das Auspeitschen von Sklaven meines wissens nicht mehr gestattet. (das beinhaltet hoffentlich auch meine Füße)
Uli Nies – DPRG-Präsident
p.s. Sie sind natürlich als Pressevertreter herzlich eingeladen nach Essen – dann können wir gemeinsam lachen

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SvenR 3. Mai 2007 um 14:40

Herr Nies, erklären Sie uns doch mal wie so etwas passieren kann, und warum es nicht passieren sollte.

Das erinnert an die ominösen Anrufer \“Ich bin von der Telekom, und biete Ihnen was Billiges an. Haben Sie eigentlich ISDN.\“ Auf mein \“Wenn Sie von der Telekom sind, dann sollten Sie das doch wissen. Wieso unterdrücken Sie eigentlich Ihre Rufnummer? Wie ist nochmal Ihr Name? Von wo aus rufen SIe an? Kann ich Sie zurückrufen?\“ wird mittlerweile meist schon aufgelegt…

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Tobias Bielenstein 4. Mai 2007 um 8:40

Da muss ich dann auch noch von meinem Anruf von der DPRG erzählen: der kam bei uns zu Hause an – und wegen der Zeitverschiebung nach Kalifornien war das mitten in der Nacht um halb zwei. Die junge Anruferin wünschte erst meiner Frau und dann mir einen wunderschönen Guten Morgen, ob ich nach Essen zum PR Tag kommen möchte. Jetzt guckt mich meine Frau komisch an und die Kinder fragen sich auch, mit was für Leuten ich es zu tun habe…

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DK 8. Mai 2007 um 13:16

Dass die DPRG eine schlecht gemanagte Lachnummer ist, ist nun wirklich nicht neu. Dass sie das allerdings immer wieder so krampfhaft unter Beweis zu stellen versucht, ist schon bemerkenswert… – Wer mal bei einer der letzten DPRG-Veranstaltungen war weiß, was einen da für eine Ansammlung verstörter \“Freier Berater\“ in abgewetzten C&A-Sakkos erwartet. Dann doch lieber den Presseprecher des örtlichen Wasserwerks beim BdP treffen. Der kann meist wenigstens mit Messer und Gabel essen.

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H. Pöppel 8. Mai 2007 um 14:17

Die Idee, die Chefs mal wieder selbst einen Verteiler basteln zu lasse, finde ich allerdings ausgezeichnet. Aus meiner Zeit als Agenturmitarbeiter weiß ich, wie wenig Ahnung (meine) Chefs von dem Aufwand hatten, den ein gut gepflegter Verteiler nun mal kostet. Entsprechend haben sie sich nicht getraut, den Kunden dafür angemessene Rechnungen zu stellen, \“Verteiler? Haben wir alles!\“ Entsprechend war jede Arbeitszeit am Verteiler letztlich unbezahlt und ungern gesehen. Entsprechend war dann die Qualität …

@DK: Ich weiß nicht: mich stören abgewetzte Sakkos und die Tischmanieren nicht, wenn die Arbeit ordentlich gemacht wird.

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