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Bei Jung von Matt wird man heute vielleicht ein Piccolöschen Schaumwein entkorken. Weil selbst einer der bissigsten Medienjournalisten heute auf die neue Kampagne für Sixt reingefallen ist: Oliver Gehrs. An jedem Montag schaue ich nach der Mittagspause bei Watch Berlin vorbei. Die Videoplattform (als Holtzbrinck-Beteiligung eine Schwippschwägerin des Handelsblatts) nervt zwar noch immer mit wackelnder Technik, miesen Verlinkungsmöglichkeiten und dem Fehlen einer Videoeinbindung in Blogs, hat aber Oliver Gehrs.

Und der Ex-Spiegelaner nimmt an jedem Montag den „Spiegel“ auseinander. Aber so richtig. In der heutigen Fassung gibts zu hören, wie „bild“end der Rückspiegel sein kann und dass es wenigstens eine richtig gute Geschichte gibt. Von Klaus Brinkbäumer, einem hervorragenden Schreiber, der aus einem gewissen kleinen Ort im Münsterland stammt, aber das tut hier nichts zur Sache und ist nur Lokalstrunzerei meinerseits.

Gehrs, auf jeden Fall, macht sich diesmal auch über eine Anzeige lustig. Sie zeigt einen schmodderdurchwühlenden Armeegeländewagen mit dem Text:
„Erlebe, was Kameradschaft bedeutet, zeige dem Feind seine Grenzen und fahre noch günstiger Cabrio als bei Sixt.“

Jener Firmenname hätte hellhörig machen müssen. Denn wer die angegebene Internetadresse www.gehzurarmee.de anwählt landet – natürlich – bei Sixt.

Der Kollege Julius Endert findet diese Idee übrigens wenig geschmackvoll.

Nachtrag vom 23.5.: Doch kein Schampus bei Jung von Matt – die Anzeige wird zurückgezogen, schreibt Kress für seine Abo-Zahler:
„Anlässlich des Bombenattentats auf Bundeswehrsoldaten in Afghanistan in der vergangenen Woche mutet die Kampagne jedoch allzu geschmacklos an und wurde von Sixt zurückgezogen. Allein die Printanzeigen in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, dem „Spiegel“ und der „Welt am Sonntag“ konnten nicht mehr gestoppt werden. Die Microsite ist allerdings auch noch zu erreichen (Stand, 22. Mai, 15.30 Uhr).“


Kommentare


derherold 21. Mai 2007 um 14:58

Oliver Gehrs Blattschuß wäre sicherlich mehr Resonanz zu wünschen, wenn er nicht im Stefan-Aust-Komplex so danebengelangt hätte.

Der x-fach wiederholte Vorwurf, der pöse, pöse Spie …äh…Aust habe es gewagt, toll tolle Politiker (Trittin, Gabriel) anzugreifen und in ungehöriger Weise Kritik an der Windkraft geübt, ist a bisserl ermüdend. Gehrs wirkt manchmal ein wenig wie ein Salon-Journalisten-Soz, der Aust wegen mangelnder Linientreue angreift (… oder spielen da persönliche Gründe ein Rolle ?)

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Clap 21. Mai 2007 um 16:17

Falsche Bundeswe(h)rbung für Sixt?

Die 20-seitige Beileger-Reklame für den \“Klimaschützer\“ Atomkraft in der aktuellen \“Vanity Fair\“ (21/07) ist echt!

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Jens 22. Mai 2007 um 0:02

Klaus Brinkbäumer –> aus der gewissen Gemeinde? Dann habe ich wahrscheinlich mit seiner Tochter zusammen das Abitur gemacht, denn in meinem Jahrgang war eine K. Brinkbäumer aus S., die gemeinsam mit mir in LH auf dem Gymnasium war. Faszinierend wie klein die Welt doch ist. 🙂

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dussel 22. Mai 2007 um 12:04

@jens: und sonst so?

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anemone 22. Mai 2007 um 13:35

@jens: War wohl eher die Schwester, so alt ist Klaus Brinkbäumer noch nicht..

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Jens 22. Mai 2007 um 20:04

@dussel: Nichts.
@anemone: Hmm… von dem Alter was ich im Web finde passt es nicht ganz. Sie müßte \’77/\’78 sein (so genau weiß ich das jetzt nicht mehr). Und 11 Jahre Altersunterschied bei Geschwistern ist ja viel (dennoch möglich).

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Matthias 23. Mai 2007 um 15:10

Und dass er als 11-jähriger schon Papa wurde ist natürlich logischer als dass er ne 11 Jahre jüngere Schwester hat…..

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