Lead Academy hinten dran

So mancher hat sich gefragt, warum das Weblog Teutonika von der Lead Academy als bestes Weblogs des Jahres ausgezeichnet wurde. Nun ahne ich es: In Sachen Internet-Wissen bestehen bei der Akademie noch enorme Steigerungspotenziale. Ostern verbrachte ich bei Freunden in Hamburg. Und wo ich schon mal in der Stadt weilte, schaute ich in einem Anfall von Egomanie in den Deichtorhallen vorbei. Dort präsentiert die Lead Academy derzeit die „Visual Leaders“, wie sie die ausgezeichneten und Preisträger ihrer Lead Awards lobt.

Der Preis hatte in der Netz-Szene für einige Verwunderung gesorgt. Denn als bestes Weblog wurde Teutonika prämiert, ein Blog, dessen Bekanntheit vorher gen Null tendierte. Nun hat Teutonika durchaus brillante Momente. Auf die aber lässt sich einzeln nicht hinweisen, weil eine direkte Verlinkung entweder nicht vorhanden oder so gut versteckt ist, dass ich sie nicht finde. Weshalb ich beim anrührenden Film „Uschi XI“ nur sagen kann: Derzeit ist es der erste Beitrag in der Kategorie Tagwerk. Und Kommentare – die gibts ohnehin nicht. Teutonika also ist das, was man vielleicht als mutige Entscheidung bezeichnen könnte.

Diese kleine Veranstaltung hier wurde als „ausgezeichnet“ bezeichnet und im Telefonat schwärmte eine Mitabeiterin der Akademie, somit würde die Indiskretion auch in der Ausstellung in den Deichtorhallen auf einem Monitor zu sehen sein.

Tja, das war auch so. Preisträger und Ausgezeichnete in den Online-Rubriken wurden auf vier Apple-Monitoren gezeigt, mutmaßlich waren die Filmchen mit Ton unterlegt. Darauf deuteten zumindest die Billig-Kopfhörer hin, die an die Macs angeschlossen waren. Nur war auf keinem etwas zu hören. Entsprechend interessierte sich niemand, aber auch wirklich niemand am Ostersonntag für die Bildschirme:

Ansonsten war die leider etwas lieblos erstellte Ausstellung (warum keine Erklärungen zu den Prämierten?) übrigens gut besucht. Nun wollte ich meinen Egowahn stillen und wenigstens so lang warten, bis Indiskretion Ehrensache zu sehen war. Gab es auch. In einem kleinen Standbild:

Dann folgten animierte Erklärungen, wie bei den anderen Ausgezeichneten auch. Sie erfolgten jedoch an diesem Blog:

Ja, genau hinsehen. Kannte ich auch noch nicht. Es gibt nämlich noch eine Indiskretion Ehrensache – und es gibt sie laut Einträgen schon länger als diese hier. Betrieben wird sie von Patrick Wurster, der an der Uni Hohenheim mutmaßlich auch die Extrakte des Buchs „Indiskretion Ehrensache“ von Ferdinand Simoneit eingetrichtert bekam.

Der Lead Academy also ist nicht aufgefallen, dass es zwei Blogs gleichen Namens gibt. Und deshalb frage ich mich: Haben die überhaupt mich gemeint? Mutmaßlich. Dass die Mitarbeiter aber nicht genug Internet-Wissen haben, um zu erkennen, dass sie gerade Bilder von zwei Blogs zusammenschmeißen, die nichts miteinander zu tun haben – das ist schon bemerkenswert für eine Institution, die vorgibt Leader zu sein.